In einer norwegischen Hochhaussiedlung entdecken vier Kinder beim Spielen, dass sie besondere Fähigkeiten besitzen: Sie können stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren. Von den Erwachsenen nicht beachtet, erproben die Kinder ihre neu gewonnene Macht und die Zeiten der Vernachlässigung sowie Bevormundung scheinen für sie endlich vorbei zu sein. Doch was als harmloses Spiel beginnt, nimmt schon bald eine schreckliche Wendung. Das verstörende Horrordrama baut stetig eine unheilvolle Atmosphäre auf, in der sich der Schrecken aus dem Alltäglichen entwickelt, und kann sich dabei auf die fantastischen Kinderdarsteller verlassen. Auch die Spannungsmomente werden dabei äußerst gekonnt eingesetzt.

Der neunjährige Buddy wächst im Belfast des Jahres 1969 auf, als die Stadt vom erneuten Aufflammen des Nordirland-Konflikts erschüttert wird. Die leidenschaftlichen Eltern des Jungen und seine schlagfertigen Großeltern sorgen mit Musik und der Magie von Filmen dafür, dass die Lebensfreude allen Widrigkeiten zum Trotz nicht versiegt. Das autobiografisch geprägte Historiendrama, für das Regisseur und Autor Kenneth Branagh den Oscar für das beste Originaldrehbuch erhielt, schildert die Ereignisse bis auf einige prägnante Ausnahmen in poetischen Schwarzweiß-Bildern und behält dabei konsequent die Sicht des kleinen Buddy bei. Den beklemmenden Momenten wird dabei die Kraft der Familie entgegengesetzt und somit eine versöhnliche Botschaft vermittelt.

Der Ingenieur Niels wandert mit seiner Frau Maria und Sohn Markus in das norwegische Hammerfest aus. Die Ehe der beiden steckt schon seit längerem in einer Krise und der Umzug soll daher einen Neuanfang markieren. Zunächst ist davon jedoch wenig zu spüren, denn Niels beginnt alsbald eine Affäre mit einer Kollegin. Doch ausgerechnet ein schrecklicher Unfall wird zum Wendepunkt in ihrer Beziehung. Regisseur Matthias Glasner gelang ein intensives Drama mit faszinierenden Bildern, in dem die beiden Hauptdarsteller Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr hervorragende Leistungen zeigen. Der ungewöhnliche und in seiner moralischen Ambivalenz geradezu provokante Film erscheint nun erstmals auf Blu-ray.

Nach einem Schiffsunglück treibt Pi Patel, der Sohn eines indischen Zoodirektors, in einem Rettungsboot mitten auf dem Ozean. Schon bald bleibt als einziger weiterer Überlebender der Katastrophe nur noch ein bengalischer Tiger übrig. Fortan müssen die beiden gemeinsam auf offener See den Elementen trotzen. Der bildgewaltige Abenteuerfilm von Ang Lee erhielt bei der diesjährigen Oscarverleihung vier Trophäen, darunter diejenigen für die beste Regie und die besten visuellen Effekte, und das völlig zurecht, denn diese Adaption des lange als nicht verfilmbar geltenden gleichnamigen Romans von Yann Martel ist ein visueller Rausch, der vor allem in 3D seine volle Pracht entfaltet. 

Der Drehbuchautor Marty steckt in einer Schaffenskrise und kommt bei seinem aktuellen Projekt mit dem Titel „7 Psychos“ nicht voran. Schon bald bekommt er durch seinen besten Freund Billy jedoch mehr Inspiration dafür als ihm lieb ist, denn dieser entführt ausgerechnet das Schoßhündchen des durchgeknallten Gangsters Charlie Costello. Dieser will sein heißgeliebtes Haustier natürlich zurück, wodurch Billy und Marty in Lebensgefahr schweben. Und Costello ist nicht der einzige psychopathische Charakter, der plötzlich in Martys Leben auftaucht. Martin McDonagh inszenierte diesen mit schwarzem Humor durchsetzten Thriller mit einer großartig aufspielenden Darstellerriege, aus der Christopher Walken und Woody Harrelson herausragen.

Die beiden Polizisten Brian und Mike treten selbst den gefürchteten Gangs von South Central Los Angeles entgegen ohne sich einschüchtern zu lassen. Dabei tragen sie stets eine kleine Kamera mit sich herum, mit der sie alles aufzeichnen, was ihnen im Dienst passiert. Als die beiden davon Wind bekommen, dass sich ein mexikanisches Drogenkartell in L.A. ansiedeln will, beschließen sie, sich selbst darum zu kümmern statt das Drogendezernat zu informieren. David Ayers im pseudo-dokumentarischen Stil gehaltener Polizeifilm schildert den Alltag zweier Straßenpolizisten in ihrem Kampf mit den berüchtigten Gangs und zeichnet dabei ein ziemlich realistisches Bild. Auch wenn der Found-Footage-Ansatz nicht konsequent durchgehalten wird wurde dem Genre des Cop-Dramas hiermit ein interessanter Vertreter hinzugefügt.

Im Los Angeles der 40er Jahre beherrscht Gangsterboss Mickey Cohen mit Brutalität die Unterwelt und stützt sich dabei auf ein dichtes Netz aus Korruption in Polizei und Politik. Der Polizeichef beauftragt daraufhin den Kriegsveteranen John O‘ Mara eine inoffizielle Spezialeinheit aufzustellen, die Cohens Machenschaften endlich ein Ende setzen soll. Diese aus sechs Mitgliedern bestehende Einheit macht sich alsbald daran, den Gangsterboss mit seinen eigenen Mitteln zu bekämpfen. Dieser bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzte Neo-Noir-Thriller steht weniger in der Tradition seiner klassischen Vorgänger, sondern ist vielmehr ein actionreiches Spektakel, das auch vor brutalen Gewaltszenen nicht Halt macht. Wenngleich man jegliches Fehlen eines kritischen Ansatzes bemängeln kann sorgt der Film doch für kurzweilige Unterhaltung.

Die beiden Kleinganoven Frankie und Russell werden angeheuert, ein illegales Pokerturnier zu überfallen. Tatsächlich gelingt der Coup und die beiden ergattern 30.000 Dollar. Allerdings handelte es sich bei dem Pokerturnier um eine Veranstaltung der Mafia und die setzt nun den Auftragskiller Cogan auf die Räuber an. Regisseur Andrew Dominik liefert mit diesem dialoglastigen und eher handlungsarmen Thriller keinen simplen Genre-Beitrag ab, sondern lotet mit seinem Werk die soziokulturelle Gegenwart der USA aus, für die seine Gangstergeschichte als Metapher dient. Die Handlung ist zur Zeit des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen Obama und McCain angesiedelt, was Dominik für nicht immer subtile Kritik an den politischen Verhältnissen nutzt. Dies gibt dem Film inhaltliche Substanz, lässt ihn gleichzeitig für Freunde kurzweiliger Unterhaltung jedoch recht langatmig erscheinen.

Als Abraham Lincoln 1864 seine zweite Amtsperiode als US-Präsident antritt, steht die junge Nation durch den blutigen Bürgerkrieg vor einer Zerreißprobe. Er muss sich der fast unlösbaren Aufgabe widmen den Krieg zu beenden, Nord- und Südstaaten zu versöhnen und die Sklaverei abzuschaffen. In jenen wenigen Monaten vor seiner Ermordung stellt Lincoln in einem unerhörten Kraftakt die Weichen für das Schicksal kommender Generationen. Starregisseur Steven Spielberg legt hiermit ein packendes historisches Drama vor, das die letzten Monate im Leben eines der bedeutendsten Präsidenten in der Geschichte der USA relativ faktentreu schildert. Neben der perfekten technischen Umsetzung überzeugen vor allem die Darsteller, allen voran der zurecht mit seinem dritten Oscar ausgezeichnete Daniel Day-Lewis in der Titelrolle.

Da er ihn zur Identifizierung dreier gesuchter Verbrecher braucht befreit der Kopfgeldjäger Dr. King Schultz den Sklaven Django. Die beiden entpuppen sich alsbald als gutes Team, so dass sie beschließen, eine Zweckgemeinschaft zu bilden. Während Django dem Kopfgeldjäger seine Hilfe bei der Jagd nach Verbrechern zusagt, verspricht dieser ihm im Gegenzug seine Unterstützung bei der Befreiung seiner Frau aus der Sklaverei. Kultregisseur Quentin Tarantino realisierte mit dieser Gewalt-Ballade seinen ersten Western und orientierte sich dabei hauptsächlich an italienischen Vorbildern. Markenzeichen seiner früheren Filme wie amüsante Dialoge und inflationäre kulturelle Referenzen behielt er gleichwohl bei und schuf so einen gleichermaßen untypischen wie unterhaltsamen Vertreter des totgesagten Genres. Das gut aufgelegte Darsteller-Ensemble lässt dabei auch über die ein oder andere Länge hinwegsehen.