Dieses surreale Triptychon erzählt drei unterschiedliche Geschichten auf einzigartige Weise: Von einem getriebenen Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen; von einem beunruhigten Polizisten, dessen auf See vermisste Frau nach ihrer Rückkehr ein anderer Mensch zu sein scheint; und von einer entschlossenen Frau, die jemanden finden muss, der dazu bestimmt ist, ein großer spiritueller Führer zu werden. Die absurden Episoden sind mit schwarzem Humor durchzogen und legen mit ihrer krassen Überzeichnung der Wirklichkeit menschliche Abhängigkeitsverhältnisse offen. Inszenierung und Darstellerleistungen des mit einigen drastischen Szenen angereicherten Films befinden sich dabei auf einem durchgehend hohen Niveau.

Die lebhafte Rose Gooding hat wenig mit der frommen Edith Swan gemeinsam, außer dass sie Nachbarinnen in der englischen Küstenstadt Littlehampton in den 1920er Jahren sind. Doch eines Tages erhalten Edith und andere in der Stadt anstößige Briefe, gespickt mit gemeinen Beschuldigungen in unflätiger Sprache, und der Verdacht fällt sofort auf Rose. Scotland Yard ermittelt und Rose droht sogar, das Sorgerecht für ihre Tochter zu verlieren. Während die skandalösen Briefe weiterhin die Stadt heimsuchen, ahnt nur die Polizistin Gladys Moss, dass etwas nicht stimmt und Rose möglicherweise doch nicht die Schuldige ist. Basierend auf einem historischen Fall behandelt die gut gespielte Komödie eine auch heute noch aktuelle Thematik.

James Bond hat seine Lizenz zum Töten im Auftrag des britischen Geheimdienstes abgegeben und genießt seinen Ruhestand in Jamaika. Die friedliche Zeit nimmt ein unerwartetes Ende, als sein alter CIA-Kollege Felix Leiter auftaucht und ihn um Hilfe bittet, weil ein bedeutender Wissenschaftler entführt worden ist. Was als simple Rettungsmission beginnt, erreicht bald einen bedrohlichen Wendepunkt, denn Bond kommt einem geheimnisvollen Gegenspieler auf die Spur, der im Besitz einer brandgefährlichen neuen Technologie ist. Daniel Craigs Abschiedsvorstellung als 007 bildet einen gelungenen Abschluss der mit „Casino Royale“ begonnenen Storyline, bei dem die emotionalen Momente ebenso fesseln wie die gewohnt spektakulären Actionszenen. Der mitreißende Agenten-Thriller ist für rund 30,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray erhältlich.

Der erfolgreiche Drehbuchautor Rick führt ein ausschweifendes Leben und lässt sich mit diversen Frauen ein. In Hollywoods Scheinwelt empfindet er aber kein wirkliches Glück, sondern eine tiefe Leere, die ihn dazu bringt über den Sinn seines Daseins zu sinnieren. Seine Gedanken kreisen dabei neben den Frauen in seinem Leben auch um das Verhältnis zu Familienmitgliedern. Obwohl Regisseur Terrence Malick mit diesem spirituellen Drama einmal mehr atemberaubende Bilder bietet, verzettelt er sich zu sehr in bedeutungsschwangere Monologe, die letztlich oberflächlich bleiben. Die Sinnsuche des Protagonisten vermag es nicht den Zuseher emotional zu packen, womit ein visuell reizvoller aber inhaltlich enttäuschender Film bleibt.

Andrew und Eric fahren mit ihrer kleinen Tochter Wen zu einer entlegenen Waldhütte, um dort ein paar entspannende Tage fernab des Alltagsstresses zu genießen. Doch dann tauchen vier unheimliche Fremde auf und zwingen sie zu einer unmöglichen Entscheidung: Da sie durch Visionen zu der Überzeugung gebracht wurden, dass die Menschheit kurz vor ihrer Auslöschung steht und nur gerettet werden kann, indem jeder ein Mitglied seiner Familie opfert, stellen sie die dreiköpfige Familie vor die Wahl, wer von ihnen sterben soll, um das Ende der Welt abzuwenden. Der kammerspielartige Horrorthriller beginnt durchaus interessant und weiß gekonnt Spannung aufzubauen, wird aber schnell vorhersehbar und endet auf einer ärgerlichen Note.

Nachdem die beiden jugendlichen Amateur-Superhelden Kick-Ass und Hit-Girl im ersten Teil den Mafiaboss D‘Amico getötet haben, sinnt dessen Sohn nun auf Rache und schart daher eine Reihe an Gefolgsleuten um sich. In der Zwischenzeit haben die Taten der beiden zu einer Flut an Nachahmern geführt, die nun ebenfalls als maskierte Verbrechensbekämpfer durch die Stadt ziehen. Dieser chaotische Haufen ist der Gefahr jedoch kaum gewachsen, so dass Hit- Girl, die eigentlich schon in ihren gewöhnlichen Schul-Alltag zurückgekehrt war, doch wieder ins Heldenkostüm schlüpfen muss. Diese Fortsetzung der erfolgreichen Comic-Adaption ist noch kompromissloser in der Gewaltdarstellung und daher sicher nicht für ein Mainstream-Publikum geeignet, was auch die Altersfreigabe ab 18 Jahren unterstreicht. Die Originalität des Vorgängers wird zwar nicht ganz erreicht, dennoch liegt hier erneut eine ungewöhnliche Comic-Verfilmung mit viel schwarzem Humor vor.

Der Familienvater Evan möchte über das Wochenende einige ruhige Stunden zu Hause genießen, während seine Frau mit den Kindern im Kurzurlaub weilt. Als er zwei jungen Frauen Zuflucht vor einem Unwetter gewährt, ahnt er nicht, dass er sich auf ein perfides Katz-und-Maus-Spiel eingelassen hat. Zunächst muss er sich nur der Annäherungsversuche der beiden attraktiven Frauen erwehren, doch schon bald wird aus den Spielereien tödlicher Ernst. Der Horrorthriller, der mit einer interessanten Ausgangssituation beginnt und im ersten Drittel durchaus gut zu unterhalten weiß, entwickelt sich mit fortlaufender Dauer leider zu einer recht uninspirierten Angelegenheit, wozu auch die recht hölzerne Darbietung von Keanu Reeves beiträgt. Für Freunde des Genres könnte der Film dennoch einen Blick wert sein.

Der mit seiner Familie im sozial abgehängten Vorort Compton lebende Richard Williams hat für seine Töchter Venus und Serena schon früh erfolgreiche Karrieren als Tennisprofis geplant. Er muss jedoch feststellen, dass es für Kinder aus mittellosen schwarzen Familien in den frühen 1990er Jahren fast unmöglich ist, einen Trainer zu finden, und bringt seinen Töchtern die weiße Sportart daher zunächst auf schäbigen Plätzen selbst bei, bis deren Talent auch professionellen Coaches nicht länger verborgen bleibt. Die Feelgood-Biografie über die Herkunftsgeschichte der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams sieht etwas zu wohlwollend über die problematischen Seiten ihres ehrgeizigen Vaters hinweg, den Will Smith leidenschaftlich verkörpert. Zeitgleich erscheint der Film auch als Blu-ray (Preis: 15,– Euro).

Kingsman ist eine geheime, private Spionage-Organisation, die für den Weltfrieden sorgt. Als einer ihrer Agenten ersetzt werden muss, setzt sich der Top-Spion Harry Hart für den jungen Kleinkriminellen Eggsy ein, der fortan die Ausbildung bei Kingsman beginnt. Hart fühlt sich für den Jungen verantwortlich, weil er sich die Schuld am Tode dessen Vaters gibt. Die Organisation hat währenddessen alle Hände voll zu tun, denn der exzentrische Milliardär Valentine schmiedet finstere Pläne. Dieser auf einer Comicvorlage basierende Actionfilm balanciert gekonnt auf dem Grat zwischen Agentenfilmparodie und Hommage, wobei er jederzeit kurzweilig bleibt. Die stilsicher inszenierten Actionszenen arten mitunter in brutale Gewaltexzesse aus, die durch den Einsatz von Musik zynisch kommentiert werden. Die temporeiche Story verläuft in vorhersehbaren Bahnen, kann sich aber auf die spielfreudigen Darsteller verlassen. Während Hauptdarsteller Colin Firth hier sein Gentleman-Image persiflieren darf, dreht Samuel L. Jackson als comichafter Bösewicht richtig auf.

Die beiden Kleinganoven Frankie und Russell werden angeheuert, ein illegales Pokerturnier zu überfallen. Tatsächlich gelingt der Coup und die beiden ergattern 30.000 Dollar. Allerdings handelte es sich bei dem Pokerturnier um eine Veranstaltung der Mafia und die setzt nun den Auftragskiller Cogan auf die Räuber an. Regisseur Andrew Dominik liefert mit diesem dialoglastigen und eher handlungsarmen Thriller keinen simplen Genre-Beitrag ab, sondern lotet mit seinem Werk die soziokulturelle Gegenwart der USA aus, für die seine Gangstergeschichte als Metapher dient. Die Handlung ist zur Zeit des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen Obama und McCain angesiedelt, was Dominik für nicht immer subtile Kritik an den politischen Verhältnissen nutzt. Dies gibt dem Film inhaltliche Substanz, lässt ihn gleichzeitig für Freunde kurzweiliger Unterhaltung jedoch recht langatmig erscheinen.

Nachdem der zynische und überhebliche Radiomoderator Jack mit einem Ratschlag an einen Anrufer einen Amoklauf provoziert hat, will er sich aus Schuldgefühl das Leben nehmen. Dies verhindert jedoch der offenbar geistesgestörte Obdachlose Parry, der allen Ernstes einen Ritterorden gegründet hat und auf der Suche nach dem Heiligen Gral ist, den er in New York vermutet. Da Jack in der Zwischenzeit erfahren hat, dass Parry seine Frau bei besagtem Amoklauf verlor, fühlt er sich verpflichtet, ihm bei diesem abstrusen Unterfangen zu helfen. Dabei treffen die beiden auf allerlei skurrile Gestalten. Terry Gilliam gelang mit diesem liebevollen Fantasy-Märchen eine gelungene Gratwanderung zwischen Komödie und Drama, die zudem tolle Schauwerte zu bieten hat. Ein Wermutstropfen ist, dass die Blu-ray die deutsche Sprachfassung lediglich im Dolby Digital 2.0-Ton anbietet und nur die englische Originalfassung im 5.1-Ton vorhanden ist.

Der erfolgreiche Krimiautor Harlan Thrombey wird am Morgen nach seinem 85. Geburtstag in seinem Zimmer tot aufgefunden. Obwohl die Behörden offiziell von einem Selbstmord ausgehen, wurde der Privatdetektiv Benoit Blanc von einer unbekannten Person beauftragt, in dem Fall zu ermitteln, weshalb er mit der Befragung der Angehörigen zu der Feier am Vorabend und der anschließenden Nacht beginnt. Die hochkarätig besetzte Kriminalkomödie legt raffiniert falsche Fährten und spielt mit den Konventionen des Genres, wobei sie erfolgreich auf der feinen Linie zwischen Hommage und Parodie wandelt. Der von einem spielfreudigen Ensemble und dem cleveren Drehbuch getragene Krimi erscheint für rund 28,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray.