Der US-Amerikaner Julian betreibt in Bangkok einen Kickbox-Club, der als Fassade für den Handel mit Drogen dient. Nachdem sein Bruder Billy wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer Prostituierten zu Tode geprügelt wurde, kommt die Mutter der Beiden in die thailändische Metropole, um für diese Tat Blutrache zu fordern. Julian zögert zunächst, überdenkt aber schon bald seine Meinung, woraufhin in Bangkoks Unterwelt ein massives Blutbad seinen Lauf nimmt. Regisseur Nicolas Winding Refn und Hauptdarsteller Ryan Gosling legen hier nach dem großartigen „Drive“ ihre zweite Zusammenarbeit vor, die deutlich düsterer und brutaler ausgefallen ist, was sicher nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Die schwer zugängliche, aber dennoch interessante Gewaltballade ist virtuos fotografiert und mit hervorragender Musik untermalt, hat jedoch erzählerisch wenig zu bieten und erreicht daher nicht die Qualität des Vorgängerwerks.

Der Motorrad-Stuntfahrer Luke macht mit seinem wandernden Jahrmarkt Halt in einer Kleinstadt, in der er eine kurze Affäre mit Romina hatte, die ihm nun mitteilt, dass aus dieser ein mittlerweile einjähriger Sohn hervorgegangen ist. Luke fühlt sich verantwortlich und unternimmt fortan mit einem Komplizen Banküberfälle, um für sein Kind sorgen zu können. Dadurch gerät er in Konflikt mit dem Streifenpolizisten Avery, der einen Sohn im gleichen Alter hat. Ohne es zu ahnen stellen die Beiden mit ihren Handlungen die Weichen für die Zukunft ihrer Söhne. Das um die Themen Schuld und Sühne sowie Determinismus kreisende Drama erzählt gleich drei verschiedene Geschichten, die alle miteinander zusammenhängen. Das ambitionierte Werk kann dabei optisch und inszenatorisch überzeugen. Ebenfalls gelungen sind die dosiert eingesetzten Actionszenen. Hervorragende Darstellerleistungen, allen voran von Hollywoods Shootingstar Ryan Gosling, runden den starken Gesamteindruck ab.

Clark Kent, der in Wirklichkeit Kal-El heißt und vom Planeten Krypton stammt, besitzt übernatürliche Kräfte und ist sich unschlüssig darüber, ob er diese einsetzen soll. Als mit General Zod ein Antagonist seines Vaters auf die Erde kommt, muss er diesbezüglich eine folgenschwere Entscheidung treffen. Mit Christopher Nolan als Produzent und Drehbuchautor sowie Zack Snyder als Regisseur schicken sich hiermit zwei Filmemacher, die gerade auf dem Gebiet der Comic-Verfilmungen schon reüssiert haben, an, dem wohl berühmtesten Superhelden einen würdigen Film zu verschaffen. Das Ergebnis verzichtet auf die anderen Filmen des Genres inhärente Leichtigkeit und humoristische Einschübe. Stattdessen wird ernstes und düsteres Kino geboten, das vor allem in der zweiten Filmhälfte zum bombastischen 3D-Action-Spektakel wird und die bisherigen Superman-Verfilmungen übertrifft.

Der in seinem Alltagstrott gefangene Berner Gymnasiallehrer Raimund Gregorius hält eine junge Frau von ihrem Selbstmordversuch ab. Nachdem diese verschwunden ist, findet er in ihrem zurückgelassenen Mantel ein Buch und ein Zugticket nach Lissabon. In der Hoffnung, die Frau dort zu finden macht er sich zum Bahnhof auf, wo er sie jedoch nicht antrifft und daraufhin einer spontanen Eingebung folgend selbst in den Zug steigt. Er zeigt sich fasziniert vom Inhalt des Buches, das er in der Manteltasche der Fremden gefunden hatte, so dass er in Lissabon angekommen beschließt, dem Leben des Autors auf den Grund zu gehen. Bald enthüllt sich ihm in Gesprächen mit mehreren Weggefährten die ereignisreiche Lebensgeschichte des Arztes und Revolutionärs Amadeu de Prado. Die Verfilmung des Bestsellers von Pascal Mercier besticht insbesondere durch die hochklassige internationale Starbesetzung, die selbst in Nebenrollen mit Namen wie Christopher Lee und Charlotte Rampling aufwarten kann.

Im dritten Teil der Superhelden-Saga bekommt es Tony Stark alias Iron Man mit dem Mandarin zu tun, der Kopf der Terrororganisation „Die Zehn Ringe“ ist. Dieser versetzt nicht nur die Welt in Angst und Schrecken, sondern hat es auch persönlich auf Tony Stark abgesehen, weshalb er dessen Domizil in Schutt und Asche legt und seine große Liebe Pepper Potts entführt. Der gerade von starken Selbstzweifeln geplagte Superheld steht nach der Zerstörung eines Großteils seines Equipments somit einer gewaltigen Aufgabe gegenüber. Teil drei bietet immer noch Action satt, konzentriert sich aber stärker auf die Figur Tony Stark als der direkte Vorgänger. So bestreitet der Protagonist mehrere Actionszenen ohne seinen Anzug, was dem Film zeitweise den Anstrich eines konventionellen Actionfilms gibt. Neben den vor allem in 3D spektakulären Kampfszenen besticht die Comic-Verfilmung durch viel selbstironischen Humor und die gute Besetzung.

Der ehrgeizige Psychiater Dr. Jonathan Banks therapiert die junge Emily, die nach der Rückkehr ihres Mannes aus dem Gefängnis einen Selbstmordversuch unternahm und stark depressiv ist. Da die von ihm verschriebenen Medikamente keine Besserung bringen, versucht es Banks bei seiner Patientin nach Konsultation ihrer früheren Psychiaterin mit einem neuen Medikament, das zunächst auch erste Erfolge zeigt. Doch schnell stellen sich Nebenwirkungen ein, die schließlich zu einer dramatischen Zuspitzung der Situation führen. Die wendungsreiche Handlung hält mehrere Überraschungen bereit, die häufig sogar die Tonart und das Genre des Films ändern. So beginnt er als Drama, wandelt sich dann zum Justizfilm, um später wiederum als Psycho-Thriller mit Noir-Elementen daher zu kommen und schließlich als Heist-Movie zu enden. Regisseur Soderbergh gelang hiermit ein spannendes Verwirrspiel, dem lediglich zum Ende hin ein wenig die Luft ausgeht.

Im New York der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ist der Millionär Jay Gatsby eine schillernde Figur, die für ihre prunkvollen Parties bekannt ist. Um an seine ehemalige Geliebte Daisy heranzukommen, freundet er sich mit deren Cousin, einem nicht sehr erfolgreichen Börsenmakler, an. Das Unterfangen seine große Liebe zurückzuerobern gestaltet sich jedoch schwierig, da sie inzwischen mit dem ebenfalls schwerreichen Tom Buchanan verheiratet ist. Diese Adaption des berühmten Gesellschaftsromans von F. Scott Fitzgerald, der zuvor schon mehrfach verfilmt worden war, bietet gegenüber den Vorgängern inhaltlich nur wenige neue Akzente. In visueller Hinsicht hingegen stellt die 3D-Technik einen eindeutigen Mehrwert dar, da die Kamerafahrten optisch atemberaubend sind. In der Hauptrolle des hervorragend ausgestatteten Dramas glänzt Leonardo DiCaprio und auch die Nebenrollen sind mit Carey Mulligan, Tobey Maguire und Joel Edgerton stark besetzt.

Der US-Bundesagent Hobbs bittet seinen einstigen Widersacher Dom Toretto und dessen Crew um Hilfe im Kampf gegen einen Kriminellen, der kurz davor steht, sich eine gefährliche neue Waffentechnologie unter den Nagel zu reißen. Als Gegenleistung sollen die polizeilich gesuchten Elite-Fahrer Amnestie und somit die Möglichkeit erhalten, nach Los Angeles zurückzukehren. Da zur Gefolgschaft ihres Gegenspielers auch die totgeglaubte ehemalige Geliebte Torettos gehört, mischt sich bald auch eine persönliche Komponente in den Einsatz. Auch der sechste Teil der Filmreihe setzt auf die gewohnten Zutaten, die aus jeder Menge Actionszenen und launigen Sprüchen bestehen. Die Verfolgungsjagden und Schießereien sind dabei völlig übertrieben, aber gerade deswegen spektakulär, so dass man auch mal die ein oder andere Schwäche in der Story, die erwartungsgemäß wenig hergibt, verzeiht. Als anspruchsloses Popcorn-Kino funktioniert der Film gleichwohl.

Fünf Freunde wollen ein Wochenende in einer abgelegenen Waldhütte verbringen, um eine von ihnen durch kalten Entzug von ihrer Drogensucht zu befreien. Als sie im Keller ein geheimnisvolles Buch finden und daraus unvorsichtigerweise vorlesen, wird dadurch in den umliegenden Wäldern etwas erweckt und schon bald müssen sie um ihr Leben fürchten. Dieses Remake des Horrorfilm-Klassikers aus dem Jahr 1981, der hierzulande unter dem Titel „Tanz der Teufel“ bekannt und berüchtigt ist, ist keine bloße Kopie, sondern nimmt einige sinnvolle Änderungen vor und setzt neue Schwerpunkte. So verzichtet die Neuverfilmung weitgehend auf ironische Untertöne und ist stattdessen ein schnörkellos-spannender Horrorschocker. Eine Gemeinsamkeit mit dem Original ist hingegen die explizite Gewaltdarstellung, die nichts für zarte Gemüter ist. Dass in diesen Szenen größtenteils auf computergenerierte Effekte verzichtet und stattdessen auf klassische Spezialeffekte gesetzt wurde erweist sich für die Atmosphäre des Films als guter Schachzug.

Die Einwohner des Städtchens Rose Creek werden von der Bande des skrupellosen Geschäftsmannes Bogue terrorisiert und wenden sich in ihrer Not an den Kopfgeldjäger Chisolm, der zur Verteidigung des Ortes in kürzester Zeit sechs Revolverhelden um sich schart. Da sie alleine gegen Bogues zahlenmäßige Übermacht wenig ausrichten können, beginnen sie damit, die Bewohner für den Kampf auszubilden. Diese Neuverfilmung des berühmten Western-Klassikers, der seinerseits schon ein Remake war, gewinnt keine Originalitätspreise, sorgt aber mit spektakulären Actionszenen – insbesondere im langgezogenen Showdown – für kurzweilige Blockbuster-Unterhaltung. Der Titel erscheint zeitgleich für ca. 38,– Euro auch als 4K-Ultra-HD-Blu-ray.

Seit Laurie Strode vor 40 Jahren dem Serienmörder Michael Myers nur knapp entkommen konnte, lebt sie in ständiger Paranoia und hat ihr Zuhause in eine regelrechte Festung verwandelt. Als dem berüchtigten Killer bei einem Gefangenentransport die Flucht gelingt, erweisen sich ihre Vorsichtsmaßnahmen als berechtigt, denn Myers steuert erneut unweigerlich auf sein damaliges Ziel zu. Regisseur David Gordon Green legt hiermit eine direkte Fortsetzung zum gleichnamigen Slasher-Klassiker von 1978 vor und ignoriert dabei sämtliche Sequels, die die Geschichte um den maskierten Killer in meist fragwürdiger Qualität weitersponnen. Diesen ist der klassisch gehaltene Schocker, der für ca. 28,- Euro auch als Ultra HD-Blu-ray erscheint, deutlich überlegen, ohne dem Genre dabei neue Impulse zu verleihen.

Als das junge Influencer-Paar Carl und Yaya die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Mega-Yacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler und gelangweilte Ehefrauen. Nach einem schweren Sturm findet sich das Paar jedoch zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft des Schiffes auf einer einsamen Insel wieder. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann. Die bitterböse Satire sucht sich für ihre Gesellschaftskritik zwar einfache Zielscheiben aus, weiß mit ihren Provokationen aber genüsslich zu unterhalten und wurde daher zu Recht für den Oscar als bester Film des Jahres nominiert.