Der gottesfürchtige Noah erhält von seinem Herren den Auftrag eine Arche zu bauen, um darauf bei Ausbruch einer als Strafaktion gedachten gigantischen Flut neben seiner Familie auch jeweils ein Männchen und Weibchen sämtlicher Tierspezies zu beherbergen und somit deren Fortbestand zu gewährleisten. Doch schon kurz nachdem er und seine Familie sich an die Arbeit machen droht Gefahr von anderen Menschen, die sich einen Platz auf dem Schiff sichern wollen. Diese Bibelverfilmung hat recht wenig mit den zahlreichen Genre-Vorgängern zu tun. Statt eines Lehrstücks präsentiert Regisseur Aronofsky vielmehr eine eigenwillige Version der weithin bekannten Geschichte, die zwischen Psychodrama und mit Fantasy-Elementen angereicherter Action balanciert und auf diese Weise einen faszinierenden Sog entwickelt. Inszenatorisch können insbesondere die optisch überwältigenden 3D-Szenen überzeugen.

Auf einem Flug von New York nach London erhält der Air-Marshal Bill Marksplötzlich eine Textnachricht mit der Ankündigung, dass alle 20 Minuten ein Passagier getötetwird, sofern er nicht die Überweisung von 150 Mio Dollar auf ein Nummernkonto veranlasst.Für Marks beginnt somit ein Wettlauf gegen die Zeit, um den Erpresser an Bord zu finden.Kompliziert wird es, als immer mehr Indizien auf ihn selbst als Täter hindeuten. ActionstarLiam Neeson glänzt hier in einem wendungsreichen Katz-und-Maus-Spiel, in dem lange Zeitnicht klar ist, was gespielt wird. Das klaustrophobische Setting in einem Flugzeug trägt dabeizu einer gelungenen Atmosphäre bei. Leider wird dem Ziel, die Spannung möglichst hochzu halten, eine sorgfältige Figurenzeichnung geopfert, so dass sämtliche Protagonisten hierlediglich Klischees abbilden. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt einen spannendenThriller mit einigen überraschenden Twists geboten.

Der leicht senile Woody Grant, der zudem ein Alkoholproblem hat, fällt auf einen Werbebrief herein und ist überzeugt davon, eine Million Dollar gewonnen zu haben. Da er sich nicht von dem Vorhaben abbringen lässt, seinen Gewinn in Nebraska abzuholen, erklärt sich sein Sohn schließlich bereit, ihn in den 900 Meilen entfernten Bundesstaat zu fahren. David weiß selbstverständlich, dass das Werbeprospekt einen betrügerischen Hintergrund hat, er möchte aber etwas Zeit mit seinem Vater verbringen und sieht die Reise als willkommene Gelegenheit dazu an. Als die beiden unterwegs in Woodys Heimatstadt Halt machen, spricht sich der vermeintliche Gewinn dort schnell herum und sorgt in dem Provinznest für Neid und Missgunst. Trotz eines melancholischen Grundtones hat der in Schwarz/Weiß gedrehte Film auch genügend komische Momente, die meist trocken und lakonisch vorgetragen werden. Darüber hinaus wissen die Schauspielleistungen und die unprätentiöse Inszenierung zu überzeugen.

Um einmal die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nimmt die eher schüchterne Schülerin Vee an dem illegalen Online-Spiel „Nerve“ teil, das an ihrer Schule das Gesprächsthema schlechthin ist. Dabei geht es darum, sich als Spieler waghalsigen Herausforderungen zu stellen. Bereits bei ihrer ersten Challenge trifft sie auf Ian, mit dem sie fortan ein Team bildet, dessen Beliebtheit bei der alles beobachtenden Online-Community schnell steigt. Doch die Herausforderungen werden für die beiden schon bald lebensgefährlich. Dieser rasante Thriller setzt sein hochaktuelles Thema unterhaltsam um und streut dabei auch satirische Untertöne ein. Im letzten Filmdrittel driftet die Handlung dann jedoch zu sehr in unglaubwürdige Gefilde ab, was den Gesamteindruck ein wenig trübt.

Als das Fahrzeug der 32-jährigen Uber-Fahrerin Maddie beschlagnahmt wird und sie somit keine Möglichkeit mehr hat, Geld zu verdienen, steht sie kurz davor, aus ihrem Haus geschmissen zu werden. Da kommt ihr die Annonce zweier reicher Eltern, die für ihren introvertierten Sohn im Teenager-Alter ein Date suchen, damit er nicht als Jungfrau aufs College geht, gerade Recht. Den schüchternen Nerd zu verführen und sich auf diese Weise ein neues Auto zu verdienen, stellt sich für Maddie allerdings deutlich schwieriger dar als gedacht. Jennifer Lawrence wirft sich mit vollem Körpereinsatz in ihre Rolle, während die hemmungslose Komödie zwischen den zahlreichen Lachern unter der Gürtellinie auch einige kluge Beobachtungen zu den Unterschieden zwischen den Generationen einstreut.

Nach dem Tod ihres Mannes verliert Fern alles, denn die Mine, in der sie mit ihm gearbeitet hat, wird mitsamt der angeschlossenen Kleinstadt Empire in Nevada aufgelöst. Fern beschließt, die Geisterstadt zu verlassen und fortan ein Nomadenleben in einem umgebauten Kleinlaster zu führen, um saisonalen Arbeitsmöglichkeiten nachzugehen. Als sie bei einem Job den sympathischen David trifft, muss sie sich entscheiden, ob sie ihr modernes Nomadenleben beibehalten will oder mit ihm sesshaft werden möchte. Während sich das mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnete Drama zu sehr am Einzelschicksal abarbeitet und es somit verpasst, das System, das zu diesen Umständen geführt hat, genauer zu beleuchten, weiß es durch die hervorragende Darbietung von Frances McDormand in der Hauptrolle und die wunderschön eingefangenen Bilder zu fesseln.

Der in seinem Alltagstrott gefangene Berner Gymnasiallehrer Raimund Gregorius hält eine junge Frau von ihrem Selbstmordversuch ab. Nachdem diese verschwunden ist, findet er in ihrem zurückgelassenen Mantel ein Buch und ein Zugticket nach Lissabon. In der Hoffnung, die Frau dort zu finden macht er sich zum Bahnhof auf, wo er sie jedoch nicht antrifft und daraufhin einer spontanen Eingebung folgend selbst in den Zug steigt. Er zeigt sich fasziniert vom Inhalt des Buches, das er in der Manteltasche der Fremden gefunden hatte, so dass er in Lissabon angekommen beschließt, dem Leben des Autors auf den Grund zu gehen. Bald enthüllt sich ihm in Gesprächen mit mehreren Weggefährten die ereignisreiche Lebensgeschichte des Arztes und Revolutionärs Amadeu de Prado. Die Verfilmung des Bestsellers von Pascal Mercier besticht insbesondere durch die hochklassige internationale Starbesetzung, die selbst in Nebenrollen mit Namen wie Christopher Lee und Charlotte Rampling aufwarten kann.

OJ und seine Schwester Emerald übernehmen nach dem schockierenden Tod ihres Vaters die große Familien-Ranch in Südkalifornien, auf der Pferde für Hollywoodfilme trainiert werden. Kurz darauf entdeckten sie rätselhafte Phänomene am Himmel und geraten auf unbekanntes Terrain, als sie versuchen, diesen nachzugehen. Ihre Bemühungen, das Spektakel mit Kameras einzufangen, führen ebenso wie die Aktivitäten ihres Nachbarn Ricky, einem ehemaligen Kinderstar, der die außerirdischen Erscheinungen in seinem Familien-Themen-Park zu Geld zu machen versucht, schon bald zu erschreckenden Folgen. Der metaphorische Horrorfilm bietet eine kluge Auseinandersetzung mit der Aufmerksamkeitsökonomie unserer Gegenwart und besticht daneben auch durch grandios eingefangene Bilder.

Durch Zufall findet Lou Bloom, dessen bisherigen legalen wie illegalen Karrierebemühungen wenig Erfolg beschieden war, seine wahre Bestimmung. Als er nämlich eines Nachts Zeuge wird, wie ein Kamerateam ein Unfallopfer beim qualvollen Tod filmt steht für ihn fest, dass er sich als freischaffender Kameramann versuchen will, der Material für die regionalen TV-Sender liefert. Obwohl die bei seinen ersten nächtlichen Streifzügen getätigten Aufnahmen handwerklich zu wünschen übrig lassen, erwecken sie aufgrund der Tatsache, dass Lou extrem skrupellos vorgeht, das Interesse der unter Quotendruck stehenden Nachrichtenchefin Nina. Doch die Methoden des soziopathischen Kameramannes werden mit der Zeit immer fragwürdiger. Dan Gilroys fantastisches Regiedebüt ist düsterer Thriller, ätzende Mediensatire und verstörendes Psychogramm in Einem. Mit dem großartig aufspielenden Jake Gyllenhaal hat er zudem die perfekte Besetzung für die Hauptrolle gefunden. Auch inszenatorisch überzeugt der Film auf ganzer Linie, wobei besonders die Spannungssequenzen herausstechen.

Der schon etwas betagtere Junggeselle Seligman findet auf der Straße eine übel zugerichtete Frau und bringt sie in seine Wohnung. Während er sie dort so gut es geht pflegt, erzählt ihm die sich selbst als Nymphomanin bezeichnende Joe ihre Lebensgeschichte, die hauptsächlich aus sexuellen Eskapaden besteht. Das vierstündige Opus des Skandalregisseurs Lars von Trier, das in zwei Teilen in den Kinos lief, erscheint nun als Doppelset auf Blu-ray, was folgerichtig ist, schließlich handelt es sich eindeutig um einen zusammenhängenden Film. Das radikale Psychodrama besticht durch eine kunstvolle Inszenierung und eine namhafte Darstellerriege. Für Aufsehen sorgten die expliziten Sex-Szenen, die von Trier vereinzelt den Vorwurf der Pornographie einbrachten, was angesichts der zumeist eher verstörenden Szenen unzutreffend ist. Zeitgleich erscheint auch der um knapp hundert Minuten längere und mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren versehene Director‘s Cut als Doppelset.