In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wird der Ringer Mark Schultz von dem exzentrischen Millionär John du Pont mit viel Geld und idealen Trainingsbedingungen davon überzeugt, sich dessen „Team Foxcatcher“ anzuschließen, um sich auf die anstehende Weltmeisterschaft vorzubereiten. Zunächst stellt sich für Mark auch der gewünschte sportliche Erfolg ein, doch als nach einiger Zeit auch sein Bruder dem Team beitritt, kommt es schnell zu atmosphärischen Problemen. Die Geschichte beruht auf wahren Gegebenheiten, wobei sich die Drehbuchautoren einige Freiheiten nahmen, um die Story pointierter und spannender erzählen zu können. Regisseur Bennett Miller bewies schon mit seinem vorherigen Film „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“, dass er ein gutes Händchen für außergewöhnliche Sportdramen besitzt und zeigt sich nun erneut auf der Höhe seines Schaffens. In erster Linie ist der Film aber großes Schauspielkino, in dem vor allem Steve Carell und Channing Tatum, die vorher kaum bis gar nicht im Charakterfach unterwegs waren, durchaus überraschend stark aufspielen.

Der unscheinbare Computer-Hacker Benjamin lernt den charismatischen Max kennen, der seine illegale Leidenschaft teilt und so gründen die beiden mit zwei Freunden von Max die Hackergruppe CLAY, die zunächst harmlose Spaßaktionen durchführt. Doch schon bald ziehen sie durch größere Guerilla-Aktionen, mit denen sie es sogar in die Nachrichten schaffen, die Aufmerksamkeit von BKA und Europol auf sich. Dieser untypische deutsche Thriller bereitet das filmisch schwierig umzusetzende Thema des Hackens mit einigen gelungenen inszenatorischen Ideen auf und schafft es so, die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrecht zu erhalten. Etwas weniger gut gelingt dies der Story, insbesondere die Einführung wirkt etwas zu langatmig und bemüht. Ab der Mitte des Films nimmt die Handlung durch einige Wendungen aber Fahrt auf und die Spannungsschraube wird deutlich angezogen. Obwohl einige Handlungselemente unverkennbar von US-amerikanischen Vorbildern inspiriert wurden tut dies der Unterhaltung keinen Abbruch.

In der nahen Zukunft wurde die Erde von rätselhaften Kreaturen erobert, die durch Geräusche angelockt werden, was die fünfköpfige Familie Abbott dazu zwingt, sich vollkommen lautlos zu verhalten und über Zeichensprache zu kommunizieren. Insbesondere den Kindern fällt es jedoch nicht leicht, diese Vorgaben stets diszipliniert einzuhalten, so dass es immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen kommt. Der fesselnde Horrorthriller überzeugt durch eine originelle Prämisse und hält die Spannung konstant aufrecht, während der fast vollständige Verzicht auf Dialoge für eine beklemmende Grundstimmung sorgt, die durch das ausgefeilte Sounddesign noch verstärkt wird. Für rund 28,- Euro erscheint der atmosphärische Gruselfilm zeitgleich auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray.

Die 17jährige Christine will von ihren Mitmenschen stets Lady Bird genannt werden und gibt sich auch ansonsten unangepasst. Sie plant ihre kalifornische Heimat nach dem Schulabschluss hinter sich zu lassen und nach New York zu ziehen, gleitet ansonsten aber eher ziellos durch ihr letztes Schuljahr, das neben zahlreichen Konflikten mit der Mutter auch amouröse Verwicklungen mit gleich zwei Jungs bereithält. Die gelungene Charakterisierung der Hauptfigur wird von Hauptdarstellerin Saoirse Ronan glaubwürdig zum Leben erweckt und ist das Highlight dieser authentischen Coming-of-Age-Geschichte, die mit leisem Humor in Szene gesetzt wird. Dabei verzichtet der Film auf eine konventionelle Dramaturgie und fängt den Kern des Erwachsenwerdens stattdessen durch prägnante Einzelszenen ein.

Dieses mit Spannung erwarteteProjekt war von „Alien“-Regisseur Ridley Scott ursprünglich als Prequel zu seinem stilbildenden Klassiker aus dem Jahr 1979 geplant, entwickelte sich während der Produktion aber zu einer eigenständigen Geschichte, die sich zeitlich vor den in „Alien“ gezeigten Ereignissen abspielt. So bricht gegen Ende des 21. Jahrhunderts eine Raumschiff-Besatzung auf, um Kontakt mit einer Alien-Rasse aufzunehmen von der angenommen wird, sie sei für die Erschaffung der Menschheit verantwortlich. Nach einigen vielversprechenden Ansätzen in der ersten Hälfte verliert sich der Film zum Ende hin etwas zu sehr in den Konventionen eines gewöhnlichen Horrorfilms und kann die zu Beginn entfachten Erwartungen nicht einlösen. Sehenswert ist er aufgrund der visionären Set-Designs und der tollen 3D-Optik dennoch.

Dieses Remake des gleichnamigen Science-Fiction-Klassikers aus dem Jahr 1990 ist düsterer gehalten und setzt auch bei der Handlung andere Schwerpunkte. So spielt sich diese nicht auf dem Mars ab, sondern auf der Erde des Jahres 2084. Dort möchte der Fabrikarbeiter Douglas Quaid seinem tristen Dasein kurzzeitig entfliehen, wozu er sich von der auf die erlebnisechte Implantierung von Erinnerungen spezialisierten Firma REKALL eine Erinnerung an ein Leben als Geheimagent einpflanzen lässt, wobei allerdings etwas gewaltig schief geht, so dass ihm bald nicht mehr klar ist, ob sein bisheriges Leben als gewöhnlicher Arbeiter nicht eine Täuschung war und er nicht tatsächlich ein Spion ist. Auch die spektakulären Actionsequenzen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Charme und auch die Tiefe des Originals hier nicht ganz erreicht werden.

Der fünfjährige Saroo schläft im Bahnhof einer indischen Kleinstadt in einem haltenden Zug ein und landet so im über 1.000 Kilometer entfernten Kalkutta, wo er fortan wochenlang alleine durch die Straßen irrt, bis er schließlich in einem Waisenhaus landet, wo er anschließend von den Australiern Sue und John adoptiert und in ihre Heimat mitgenommen wird. Viele Jahre später lebt er als junger Mann in Melbourne, kann aber seine Herkunft nicht vergessen und sucht mithilfe seiner vagen Erinnerungen via Google Earth nach seinem Heimatort, um seine leibliche Familie zu finden. Dieses auf einer wahren Begebenheit basierende Drama entpuppt sich als gelungenes Feelgood-Movie, das die typischen Klischeefallen eines solchen Stoffes weitgehend umschifft.

Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres, die gegensätzlicher nicht sein könnten und einander nicht gut gesonnen sind. Während der Dreharbeiten müssen sich Félix und Iván nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis. Die pechschwarze Satire über die Eitelkeiten des Filmemachens wird vor allem von ihren großartigen Darstellern getragen, die sich hier pointierte Dialogduelle liefern.

Das Leben des Jahrhundertmusikers Elvis Presley wird in dieser berauschenden Biografie von seinem im Sterbebett liegenden Manager Colonel Tom Parker und somit aus der Sicht eines unzuverlässigen Erzählers geschildert, was Regisseur Baz Luhrmann die Möglichkeit gibt, mit bestimmten Fakten sehr frei umzugehen, andere selektiv auszusparen oder nur kurz abzuhandeln und sogar bewusste Anachronismen wie moderne Musik einzubauen, um den andauernden Einfluss der Rock-Ikone auf die Gegenwart zu betonen. Inszenatorisch zieht er dabei sämtliche Register, um mit schnellen Schnitten, Split Screens und Überblendungen einen audiovisuellen Exzess zu erzeugen, der einen geradezu rauschhaften Sog generiert. Neben den mitreißenden Live-Auftritten sticht die Leistung des Hauptdarstellers Austin Butler besonders hervor, der die Manierismen des „King“ perfekt einfängt.

Einst war Nick Cage ein Superstar, aber nachdem er zu viele schlechte Filme gedreht hat, steht er vor dem finanziellen Ruin. Da erhält er das Angebot des Milliardärs Javier Gutierrez, für eine Million Dollar als Star bei seiner Geburtstagsparty aufzutreten. Da es sich bei Gutierrez um einen gefürchteten Verbrecher handelt, wird Cage kurz darauf von der CIA kontaktiert, die ihn auffordert, bei der Party undercover Informationen zu beschaffen. Als Gutierrez auch noch Nicks Ex-Frau und Tochter einfliegen lässt, nehmen die Dinge alsbald eine noch brisantere Wendung und der abgehalfterte Schauspieler muss die Rolle seines Lebens spielen, um nicht aufzufliegen und alle in Gefahr zu bringen. In dieser abgedrehten Meta-Komödie beweist der sich selbst spielende Nicolas Cage neben viel Selbstironie auch eine ungeheure Spielfreude, die über die Schwächen des konventionellen Actionplots hinwegsehen lässt.

1979 macht sich eine Gruppe junger Filmemacher auf den Weg zu einer abgeschiedenen Farm mitten im Nirgendwo von Texas, um dort endlich den Film zu drehen, der ihnen zum Durchbruch verhelfen soll – einen Porno. Doch als die zurückgezogen lebenden Farmbesitzer dem Treiben ihrer Gäste auf die Spur kommen, gerät der kreative Trip zum Kampf auf Leben und Tod. Die gelungene Mischung aus schwarzhumoriger Satire und hartem Slasher evoziert mit ihrem körnigen Retro-Look und den handgemachten Gore-Effekten perfekt die Stimmung des Horrorkinos der 1970er-Jahre, wobei sie die Spannung mit einem bedachten Schnitt langsam aufbaut. Capelight Pictures veröffenlticht den Horrorfilm als hochwertige 2-Disc Limited Collector’s Edition im UHD-Mediabook mit einem 24-seitigen Booklet und weiteren Extras.

Der mächtige Schurke Thanos versucht die sechs Infinity-Steine in seinen Besitz zu bringen, um damit die Macht zu erlangen, die Hälfte aller Lebewesen des Universums mit einem Fingerschnippen auszulöschen. Die Avengers stellen sich der bislang größten Bedrohung für das Universum entgegen und erhalten dabei Hilfe von den Guardians of the Galaxy. Der Film, auf den das Marvel Cinematic Universe zehn Jahre lang in 18 Filmen hingearbeitet hat, erweist sich als würdiger Höhepunkt und beeindruckt durch die Leichtigkeit, mit der über 20 Heldenfiguren harmonisch in die Geschichte eingefügt werden und allesamt ihre starken Einzelmomente bekommen. Die 4K-Ultra HD-Blu-ray des Superhelden-Spektakels erscheint zeitgleich für rund 32,- Euro.