Ein passionierter Hobbykletterer stürzt beim Bergsteigen in den Tod. Alles deutet auf einen tragischen Unfall hin, Kommissar Jang hat jedoch seine Zweifel. Schnell fällt sein Verdacht auf Seo-rae, die schöne Witwe des Verstorbenen. Doch schon bald gerät der Polizist in den Bann der so verletzlich wirkenden jungen Frau, und er wird regelrecht besessen von ihr. Beide spielen ein Spiel, dass sie schon bald nicht mehr unter Kontrolle haben. Das neue Werk des südkoreanischen Kult-Regisseurs Park Chan-wook erweist sich als genialer Drahtseilakt zwischen mitreißendem Film Noir und melodramatischer Liebesgeschichte, von feinem Humor durchsetzt, zutiefst bewegend erzählt und bis zum Schluss hochspannend.

Eines Tages verlangt ein sprechendes Känguru Einlass in die Wohnung des ambitionslos in den Tag hinein lebenden Kleinkünstlers Marc-Uwe und ehe sich dieser versieht, hat er einen neuen Mitbewohner. Da das Beuteltier ein paar merkwürdige Spleens hat, gestaltet sich das Zusammenleben fortan nicht immer einfach. Als jedoch ein Immobilienhai den Fortbestand ihres Kreuzberger Kiezes mit einem gigantischen Bauprojekt bedroht, setzen die beiden gemeinschaftlich alles daran, seine Pläne zu durchkreuzen. Die Verfilmung der erfolgreichen Buchreihe von Marc-Uwe Kling stülpt den dort lose zusammenhängenden Erzählungen eine rein zweckdienliche Handlung über, die sich ohne Überraschungen entfaltet, wobei auch Einiges vom Witz der Vorlage verloren geht.

Auf Nordic Walking und Senioren-Kurse an der Uni haben die Rentner Karin, Gerhard und Philippa keine Lust. Und mit Kindern und Enkeln hatten Karin und Gerhard bislang auch so gar nichts am Hut. Deshalb verhilft Philippa, die als Paten-Oma von Leonie das Leben voll auskostet, den beiden zur unverhofften Großelternschaft. Im Handumdrehen haben sie zwei lebhafte Paten-Enkel zu versorgen, eine riesige Hüpfburg im Garten stehen und Lego-Steine an den Füßen kleben. Der Generationen-Clash bietet genügend witzige Momente um über die volle Laufzeit zu unterhalten, wobei der anfänglich durchaus schwarze Humor zum Ende hin leider nachlässt und sich die Konflikte letztendlich etwas zu einfach in Wohlgefallen auflösen.

In einer tristen italienischen Küstenstadt lebt der sanftmütige Hundefriseur Marcello mit seiner Tochter in bescheidenen Verhältnissen, die er durch den Verkauf von Kokain aufzubessern versucht. Dies bringt ihn jedoch in Kontakt mit dem gewalttätigen Ex-Boxer Simoncino, der den Ort tyrannisiert und nun Marcello für seine kriminellen Machenschaften einspannen möchte. Weil dies schief geht und Marcello dadurch vor einem Scherbenhaufen steht, schmiedet er einen furchtbaren Racheplan. Der vordergründig geradlinige Rache-Thriller ist auf einer zweiten Ebene als düstere Parabel auf das gegenwärtige gesellschaftliche Klima lesbar und kann dank starker Darstellerleistungen auch als Charakterstudie überzeugen, die nicht mit beißender Ironie spart.

Während des Zweiten Weltkriegs wird am Vortag der Landung der Alliierten in der Normandie ein Stoßtrupp US-amerikanischer Soldaten nach Nordfrankreich entsendet. Nachdem ihr Flugzeug abgeschossen wurde, stoßen die Überlebenden auf ein unterirdisches Geheimlabor der Nazis, in dem Experimente zur Züchtung von Supersoldaten durchgeführt werden, die stattdessen jedoch degenerierte Wesen hervorbringen. Anders als die abgefahrene Prämisse von Nazi-Zombies vermuten lässt, handelt es sich hierbei nicht um einen günstig und schnell produzierten Trash-Streifen, sondern um eine durchaus aufwändige Produktion, der man das Budget bei Ausstattung und Effekten auch ansieht, so dass Splatter-Fans gut unterhalten werden. Die zeitgleich erscheinende Ultra HD-Blu-ray ist für rund 27,- Euro erhältlich.

Dieses Musik-Biopic schildert wichtige Stationen der Bandgeschichte der Rockgruppe Queen und deckt dabei den Zeitraum von der Gründung im Jahr 1970 bis zum legendären Auftritt beim Live Aid-Konzert 1985 ab. Der Fokus wird auf den schillernden Frontmann Freddie Mercury gelegt, der mit seinem Eigensinn und seinen Eskapaden den Fortbestand der Band gefährdet. Inwiefern diese Darstellung und weitere Details dem tatsächlichen Hergang entsprechen, wurde zum Gegenstand von Kontroversen. Hauptsächlich kann das glattgebügelte Werk durch seine atmosphärischen Konzertszenen fesseln, die auf der Ultra HD-Blu-ray (Preis: ca. 29,- Euro) dank Dolby Atmos-Ton in der Originalsprache besonders mitreißend ausfallen. Leider liegt die deutsche Fassung auch dort nur im verlustbehafteten DTS 5.1-Ton vor.

Diese Filmbiografie über Neil Armstrong widmet sich neben dem Wettlauf zum Mond auch dem schwierigen Privatleben des berühmten Astronauten, das durch den frühen Tod seiner Tochter belastet wird. Der Protagonist wird dabei durchaus ambivalent charakterisiert und keineswegs verklärt. Daneben zeichnet das nüchtern gehaltene Drama ein realistisches Portrait der Raumfahrt und besticht gerade auch in formaler Hinsicht: Die mit 65mm-IMAX-Kameras gedrehten Mondsequenzen sind visuell atemberaubend, während das beklemmende Sounddesign und die reduzierte Musikuntermalung gekonnt eine angespannte Atmosphäre vermitteln. Das kontrastreiche Bild kommt bei der Ultra HD-Blu-ray (Preis: ca. 28,– Euro) dank HDR besonders gut zur Geltung.

Im Jahr 2001 wird Walter Robinson, der Leiter des für investigative Langzeitrecherchen zuständigen Teams des Boston Globe, von seinem neuen Chefredakteur auf die Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche angesetzt, von denen schon lange hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Doch als Robinson und seine Kollegen die ersten Opfer zu interviewen beginnen, stoßen sie auf einen viel größeren Skandal als zunächst angenommen: Seit Jahrzehnten wurden in der Erzdiözese Boston immer wieder Kinder von Priestern missbraucht und diese Taten von höchsten Würdenträgern vertuscht. Der Gewinner des diesjährigen Oscars für den besten Film überzeugt gleichermaßen als spannender Thriller wie als emotionales Drama und wird dabei von einem hervorragenden Schauspielensemble getragen.

Im Hollywood der 1950er Jahre ist Eddie Mannix dafür zuständig die Skandale der Stars und Sternchen geräuschlos unter den Teppich zu kehren. Eines Tages tritt das Capitol Pictures Studio mit einem besonders heiklen Fall an den Problemlöser heran. Er soll den Leinwandstar Baird Whitlock, der mitten in den Dreharbeiten zum Monumentalepos „Hail, Caesar!“ von der geheimnisvollen Organisation „The Future“ entführt wurde, schnellstmöglich frei bekommen und so einen Skandal in der Klatschpresse vermeiden. Für diese Satire auf das Hollywood der klassischen Ära konnten die Coen-Brüder ein beeindruckendes Staraufgebot gewinnen, das mit viel Selbstironie und Spielfreude in dieser mit einigen absurden Ideen angereicherten Geschichte agiert.

Der Auschwitz-Insasse Saul Ausländer wird im Oktober 1944 gemeinsam mit einigen anderen gezwungen, sich einem Sonderkommando anzuschließen, das isoliert vom Rest des Lagers bei der Massenvernichtung der Gefangenen mithelfen soll, indem es die Leichenberge in den Krematorien verbrennt. Als Ausländer den Leichnam eines kleinen Jungen verbrennen soll, bringt er das aber nicht über sein Herz und sucht stattdessen unter den Insassen nach einem Rabbi, um dem Jungen ein ordentliches Begräbnis zu ermöglichen. Das mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnete Drama versucht die Schrecken des Holocaust mit einem radikal subjektiven Ansatz zu vermitteln, was durchaus eindringlich gelingt und für ein ergreifendes Filmerlebnis sorgt.

Dalton Trumbo ist in den 1940er Jahren ein gefragter Drehbuchautor in Hollywood. Als er und andere Filmschaffende massiv unter Druck gesetzt werden, sich von allem „Unamerikanischen“ loszusagen und verdächtige Kollegen anzuschwärzen, verweigert er dies, woraufhin er alsbald auf die sogenannte Blacklist und sogar ins Gefängnis kommt. Seinen geliebten Beruf kann er danach nur noch unter Pseudonym und mithilfe von Strohmännern ausüben. Diese Filmbiografie schildert den wahren Werdegang des begnadeten Drehbuchautors Trumbo, der zwei Oscars unter falschem Namen gewonnen hat. Hauptdarsteller Bryan Cranston brilliert hier in einer interessanten und unterhaltsamen Geschichte, die lediglich am Ende etwas zu rührselig geraten ist.

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von John le Carré spielt in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts während des Kalten Krieges. In der Führungsebene des britischen Geheimdienstes soll sich ein sowjetischer Doppelagent befinden. Mit dessen Enttarnung wird der eigentlich schon suspendierte Top-Spion George Smiley beauftragt, der daraufhin ein Netz aus falschen Fährten entwirren muss. Tomas Alfredsons Spionagethriller verzichtet größtenteils auf rasante Actionszenen und setzt vielmehr auf intelligente Dialoge und subtile Spannungsmomente. Dieses Konzept geht vor allem aufgrund des hervorragend aufspielenden Darsteller-Ensembles um Gary Oldman sehr gut auf.