Inspektor Nick Cafmeyer ermittelt im Fall eines entführten Kindes, was ihm schmerzhaft ein traumatisches Ereignis seiner eigenen Kindheit in Erinnerung ruft. Vor 25 Jahren wurde nämlich sein Bruder entführt und bis heute konnte weder der Täter überführt noch der Verbleib des Bruders aufgeklärt werden. Dieser Psycho-Thriller hält die Spannung mit einigen Wendungen, die immer tiefere Abgründe offenbaren, über die gesamte Laufzeit hoch und sorgt mit seiner schwierigen Pädophilie-Thematik für ein beklemmendes Film-Erlebnis. Lediglich im Finale verlässt der düstere Thriller den zuvor eingeschlagenen Weg und gleitet in konventionellere Actiongefilde ab, was den starken Gesamteindruck jedoch nicht mehr trüben kann. Auf explizite Darstellungen wird zwar größtenteils verzichtet, der psychische Grauen dürfte für zart besaitete Zuschauer jedoch starker Tobak sein.

Nick Dunnes Ehefrau Amy ist an ihrem fünften Hochzeitstag plötzlich spurlos verschwunden. Schon bald darauf lenkt Nick mit seinem wiederholt ungeschickten Verhalten den Verdacht der ermittelnden Polizisten ungewollt auf sich. Die kommen schnell dahinter, dass die Leidenschaft in der Ehe des angeblichen Vorzeigepaares schon seit einiger Zeit abgekühlt war. Zu allem Überfluss sieht sich Nick auch noch einer medialen Hetzjagd gegenüber. Obwohl er unablässig seine Unschuld beteuert, will ihm niemand Glauben schenken. Thriller-Spezialist David Fincher hat sich hiermit des Bestseller-Romans von Gillian Flynn angenommen und eine kongeniale Umsetzung vorgelegt, in der ihm die Spannungsmomente ebenso gut gelungen sind wie das präzise Psychogramm einer Ehe. Auch die gelegentlichen satirischen Spitzen gegen die hysterische Medienlandschaft fügen sich gut in die Handlung ein und sorgen für etwas Humor. Starke  Darsteller und überraschende Wendungen runden das sehr gute Gesamtbild ab.

Dieser Science-Fiction-Thriller handelt von einem Zeitreise-Agenten, der Verbrechen verhindern soll, bevor sie geschehen. Er ist besessen davon, den sogenannten Fizzle Bomber zu fassen, der ihm schon mehrfach entwischen konnte und für einen Anschlag im New York der 70er Jahre mit mehreren tausend Toten verantwortlich ist. Für einen letzten Versuch, den Verbrecher zu fassen reist er in das Jahr 1970 zurück, wo er als Barkeeper einen androgyn wirkenden Gast rekrutieren möchte. Zuvor erzählt ihm die mysteriöse Person aber ihre unglaubliche Lebensgeschichte. Wie dieser kurze Anriss des Filminhalts nahelegt, wird die Handlung hier recht verschachtelt erzählt, was die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers verlangt. Wer kein Problem damit hat, einige eher unglaubwürdige Begebenheiten zu akzeptieren, dürfte an diesem spannenden, in der Tradition von Werken wie „Minority Report“ oder „Looper“ stehenden Zeitreise-Thriller, dessen Ende unweigerlich zum Nachdenken anregt, Gefallen finden.

Der im Weltall operierende und sich selbst Starlord nennende Dieb Peter Quill hat eine Super-Waffe gestohlen, mit der ganze Planeten zerstört werden können, was ihn umgehend in höchste Gefahr bringt. In der Folge ergattert er mehr oder weniger zufällig eine Handvoll Kampfgefährten, darunter so groteske Figuren wie den Waschbär Rocket oder den sprechenden Baum Groot. Die Zweckgemeinschaft liefert sich mit ihren finsteren Verfolgern schon bald eine irre Hetzjagd durch die Galaxie. Nach den Avengers präsentiert die Erfolgsschmiede Marvel die nächste Truppe von Superhelden und landet erneut einen großen Wurf. Diese Comic-Adaption richtet den Fokus jedoch deutlich stärker auf Humor aus, was hervorragend funktioniert. Nichtsdestotrotz wird selbstverständlich auch genügend Action geboten. Gepaart mit einer guten Story und kultverdächtigen Charakteren sind somit sämtliche Zutaten für einen großartigen Blockbuster vorhanden, der blendend unterhält.

Die US-amerikanische Studentin Lucy wird in Taipeh von einer Verbrecherorganisation gezwungen, als Drogenkurier zu fungieren. Dabei wird ihr ein Paket mit der neuartigen synthetischen Droge CPH4 in den Unterleib implantiert. Doch nachdem Lucy brutal zusammengetreten wurde, platzt der Beutel, woraufhin sich die Super-Droge in ihrem Körper verteilt und sie mental wie physisch mit übermenschlichen Fähigkeiten ausstattet. Da sie herausfinden möchte, was mit ihr geschieht, kontaktiert sie alsbald den renommierten Hirnforscher Professor Norman. Um zu ihm zu gelangen, muss sich die zur Superfrau mutierte Lucy vorher aber durch ganze Horden von Gangstern prügeln. Der französische Regieveteran Luc Besson legt mit diesem kurzweiligen Actionkracher seinen besten Film seit Jahren vor. Zwar ist die Story reichlich hanebüchen, dies fällt aufgrund des rasanten Tempos allerdings kaum auf. Neben den großartigen visuellen Effekten überzeugt insbesondere Scarlett Johansson in der Titelrolle.

Sechs Mitglieder des gehobenen Pariser Bürgertums planen ein gemeinsames Essen, das jedoch aufgrund widriger Umstände immer wieder verschoben werden muss. Diese simple Ausgangskonstellation bietet Meisterregisseur Luis Bunuel den Rahmen für eine herrlich groteske Satire auf das Bürgertum und den Kapitalismus, die fast schon den Charakter eines Episodenfilms annimmt. Wie bei Bunuel üblich wechseln sich dabei absurd-komische Szenen mit surrealistischen ab, deren Einfallsreichtum sich über die gesamte Spieldauer von rund 100 Minuten nicht erschöpft, wodurch das Werk beste Unterhaltung bietet und verdientermaßen mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde.

Zwei Jahre nachdem er mit Martha, Fridge und Bethany in einem Videospiel wilde Abenteuer erlebt hat, zieht es den Außenseiter Spencer zurück in die gefährliche Welt von Jumanji. Als seine Freunde ihn zurückholen wollen, kommt es jedoch zu Komplikationen, die dazu führen, dass neben Martha und Fridge auch Spencers rüstiger Großvater und dessen ehemaliger Geschäftspartner in dem Spiel landen. Dort müssen sie alsbald feststellen, dass die Anforderungen im neuen Level gestiegen sind. Die Fortsetzung des Actionspaßes gibt der Geschichte durch eine veränderte Zuordnung der realen Charaktere zu ihren Spiel-Avataren einen neuen Dreh, der erneut für einen unterhaltsamen Ritt sorgt. Die ebenfalls erhältliche 4K-Ultra HD-Blu-ray kostet rund 32,– Euro.

Der mit seiner Familie im sozial abgehängten Vorort Compton lebende Richard Williams hat für seine Töchter Venus und Serena schon früh erfolgreiche Karrieren als Tennisprofis geplant. Er muss jedoch feststellen, dass es für Kinder aus mittellosen schwarzen Familien in den frühen 1990er Jahren fast unmöglich ist, einen Trainer zu finden, und bringt seinen Töchtern die weiße Sportart daher zunächst auf schäbigen Plätzen selbst bei, bis deren Talent auch professionellen Coaches nicht länger verborgen bleibt. Die Feelgood-Biografie über die Herkunftsgeschichte der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams sieht etwas zu wohlwollend über die problematischen Seiten ihres ehrgeizigen Vaters hinweg, den Will Smith leidenschaftlich verkörpert. Zeitgleich erscheint der Film auch als Blu-ray (Preis: 15,– Euro).

Ende der 1960er Jahre schart der junge Rainer Werner Fassbinder zahlreiche Schauspieler, Selbstdarsteller sowie Liebhaber um sich und dreht einen Film nach dem nächsten, wobei einige davon auf den prestigeträchtigen Festivals in Berlin und Cannes für Furore sorgen. Die Arbeitswut des beruflich wie privat polarisierenden Regisseurs, die körperliche Selbstausbeutung aller Beteiligten und der ungebremste Drogenkonsum fordern bald ihre ersten Opfer. Diese Filmbiografie eines der schillerndsten deutschen Filmemacher zeigt mit expressiver Bildsprache Episoden aus dem Leben Fassbinders und bringt dabei unterschiedliche Facetten zur Geltung. Der formal durch eine betörende Farb- und Lichtgestaltung bestechende Film weist inhaltlich jedoch einige Fragwürdigkeiten auf.

Als die Söldnerin Samantha und ihr Team die entführte Tochter eines Gouverneurs aus den Fängen afrikanischer Terroristen befreien, sieht zunächst alles nach einem Routine-Job für die erfahrenen Profis aus. Doch der Kopf der Entführer und seine Männer heften sich umgehend an ihre Fersen und die einsetzende Verfolgungsjagd führt Samanthas Söldnertruppe zu einer verlassenen Farm, die zuvor von Wilderern zur Aufzucht von Löwen genutzt wurde. Alsbald müssen sie feststellen, dass nicht alle Löwen die Farm verlassen haben und sie sich folglich nicht nur den Terroristen, sondern auch dem gefährlichsten Raubtier Afrikas stellen müssen. Während die simpel gestrickte Story B-Movie-Charme versprüht, fallen die Actionszenen leider zu generisch aus.

Ein riesiger Komet rast mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu, was alsbald zu Gerüchten führt, dass nur ein ausgewählter Kreis von Personen in Sicherheit gebracht werden kann. Als Ingenieur John Garrity von der US-Regierung aufgefordert wird, sich umgehend mit seiner Frau Allison und ihrem gemeinsamen Sohn zu einer Militärbasis zu begeben, gerät die Fahrt dorthin zu einem Spießrutenlauf und die Familie wird im Chaos verzweifelt fliehender Menschen und plündernder Horden auseinandergerissen. Der Katastrophenfilm stellt das menschliche Verhalten in den Mittelpunkt und bietet somit eine willkommene Abwechslung zu der in diesem Genre häufig anzutreffenden Gigantomanie, der er ein durchaus realistisches Szenario entgegensetzt. Die 4K-Ultra HD-Blu-ray ist für rund 28,– Euro erhältlich.

Der berüchtigte Gangsterboss Al Capone wird nach zehn Jahren Haft gesundheitlich angeschlagen aus dem Gefängnis entlassen. Während ihn das FBI bei jedem Schritt beschattet, versucht der an Demenz leidende Patriarch im Kreis seiner Familie zurück ins Leben zu finden, was jedoch durch heftige Wahnvorstellungen erschwert wird, die ihn schon bald dazu bringen, nicht mehr zwischen Realität und Einbildung differenzieren zu können. Diese Biografie wählt einen ungewöhnlichen Ansatz, um den berühmten Verbrecher zu entmythologisieren, zu dem nicht zuletzt Tom Hardys entfesselte Performance in der Titelrolle beiträgt. Die Story wirkt jedoch zuweilen unausgegoren, so dass trotz der ansehnlichen Produktionswerte und starker Darsteller ein zwiespältiger Eindruck verbleibt.