Jessica Dawson (Mena Suvari), jung und pflichtbewusst, muss ihren eigenen Partner wegen verübter Polizeigewalt verhaften. Sie wird in das Dezernat für innere Angelegenheiten versetzt und muss nun den Tod eines teenagers aufklären, der von zwei Detectives im Einsatz getötet wurde. Sie stößt auf eine Mauer des Schweigens und Zeugen, die sich in Widersprüche verstricken. Der gewiefte Captain Richards ist nicht das einzige Hindernis auf das die junge Polizistin bei ihren Ermittlungen stößt.

Der spannende Thriller von Regisseur Augustin greift das aktuelle Thema Polizeigewalt auf und spinnt ein dichtes Intrigennetzwerk, dass durch die Spielleistung aller Schauspieler getragen wird. Auch Musik und die szenische Umsetzung der Kamera unterstützen einen spannenden Polizeithriller.

Im England des 19. Jahrhunderts lebt die junge, intelligente und sehr eigenwillige Bathsheba Everdene ein unkonventionelles Leben, das ihrer Unabhängigkeit verpflichtet ist. Dabei wird sie von drei Männern umgarnt, dem attraktiven Schäfer Gabriel Oak, dem wohlhabenden Gutsbesitzer William Boldwood und dem selbstbewussten Offizier Frank Troy. Die komplizierte Konstellation sorgt alsbald für Verwirrungen und Turbulenzen. Diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Hardy besticht durch die hervorragende Ausstattung, die vorzügliche Kameraarbeit und die großartigen Darstellerleistungen. Durch die notwendige Kürzung des Stoffes wirken jedoch einige Wendungen der Geschichte abrupt und nicht zwingend nachvollziehbar. Ebenso bleibt manche Charakterisierung ein wenig oberflächlich. Herausgekommen ist letztlich eine mit modernen Motiven angereicherte klassische Literaturverfilmung, die der ehemalige Dogma 95-Regisseur Thomas Vinterberg erstaunlich konventionell inszeniert hat

Als Scott Lang nach einem Einbruch, bei dem er lediglich einen merkwürdigen Anzug erbeutet hat, im Gefängnis landet, bietet ihm der von ihm bestohlene Wissenschaftler Hank Pym seine Hilfe bei der Flucht an, sofern er sich bereit erkläre, diesem im Gegenzug bei der Sabotage eines Projekts zu helfen. Dafür wird Scott mit dem von Pym entwickelten Anzug ausgestattet, der seinen Träger auf Ameisengröße schrumpfen und an Kraft gewinnen lässt. Die neueste Comicverfilmung aus dem Hause Marvel hebt sich vom Gigantismus der vorangegangenen Produktionen ab und setzt so eine eigenständige Note, ohne andere typische Erfolgszutaten wie etwa den Humor zu vernachlässigen.

Nachdem die 19-jährige Jay mit dem zeitweise seltsam agierenden Hugh Sex hatte, klärt dieser sie darüber auf, dass er soeben einen Fluch auf sie übertragen habe und sie von jetzt an von einer Entität verfolgt werde, die sie bei Kontakt töten würde. Außerdem könne das geheimnisvolle Etwas jegliche menschliche Form annehmen und sei nur für Menschen sichtbar, die vom Fluch betroffen sind. Schon bald muss Jay erkennen, dass Hugh tatsächlich die Wahrheit gesagt hat, woraufhin eine lebensbedrohliche Hatz beginnt, bei der ihr ihre Freunde beistehen. Regisseur Mitchell geht einen im Horrorgenre untypischen Weg und verzichtet auf die sattsam bekannten schnellen Schnitte und hektischen Kamerabewegungen. Stattdessen nutzt er die Prämisse seines Films dazu, Spannung mit langsamen Kamerafahrten und -schwenks zu erzeugen, was hervorragend funktioniert. Zu der beklemmenden Atmosphäre trägt vor allem das bedrohliche Sounddesign bei, das an die frühen Werke von John Carpenter angelehnt ist. Somit entstand einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre.

Woody Allen ist einer der großen Komödienregisseure und hält neben zahlreichen weiteren Preisen den Rekord für die meisten Auszeichnungen mit dem Oscar für das beste Originaldrehbuch. Koch Media bringt nun mit der Politsatire „Bananas“, dem Episodenfilm „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ und dem parodistischen Meisterwerk „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ drei Komödien seiner frühen Karrierephase in einer hochwertigen Blu-ray-Kollektion heraus, die hiermit erstmalig in dem physischen HD-Format erscheinen und einen guten Einstieg in das umfangreiche Werk des New Yorkers bilden, der in seiner Karriere mehr als 50 Spielfilme veröffentlicht hat.

Nachdem Yuri Orlov mit seinem Bruder Vitaly ins Waffengeschäft eingestiegen ist, arbeitet er sich schnell vom Kleinkriminellen aus Little Odessa zum international mächtigsten Waffenhändler hoch. Zu seinen Kunden zählen Staatsoberhäupter, Rebellen, Friedenskämpfer und Regierungen aus aller Welt. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere werden die Behörden auf seine skrupellosen Machenschaften aufmerksam und der Interpol-Agent Jack Valentine setzt sich an seine Fersen. Die gelungene Satire auf den internationalen Waffenhandel erscheint erstmalig auf 4K-Ultra HD-Blu-ray und wird dabei sowohl als Limited Collector‘s Edition im Mediabook als auch im Steelbook angeboten, die beide für jeweils rund 30,- Euro erhältlich sind.

Nachdem ein heimtückisches Online-Spiel die Studenten der Whiton Universität in Angst und Schrecken versetzt hat, wird einer der Sportstars der Hochschule brutal ermordet. Als Ellery, die Schwester des Opfers, auf dem Campus nach Hinweisen auf den Täter sucht, kommen nach und nach dunkle Geheimnisse der Universität ans Licht. Die Mordserie geht unterdessen weiter, so dass sich ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit entwickelt. Während der Slasher-Film die gewohnten Handlungspfade des Genres nicht verlässt und der angeschnittene gesellschaftliche Kommentar halbherzig verpufft, sorgen zumindest einige visuelle Experimente, die vor allem darum kreisen, Smartphone-Kommunikation originell in das Bild einzubinden, für Abwechslung, können das Werk aber nicht über den Genre-Durchschnitt heben.

Als der im mexikanischen Grenzgebiet lebende Rancher und Veteran Jim Hanson eines Tages Zeuge wird, wie eine Mutter, die in Begleitung ihres Sohnes einen illegalen Fluchtversuch über die Grenze unternimmt, von Kartellmitgliedern erschossen wird, beschließt er den jungen Miguel zu seiner Familie nach Chicago zu bringen. Mit dem brutalen Kartellboss Mauricio und korrupten Polizisten auf den Fersen, beginnt für das ungleiche Duo eine Verfolgungsjagd quer durchs Land, bei der sie sich einander Stück für Stück annähern. Die Mischung aus Thriller und Roadmovie ist deutlich weniger actionlastig als man es von den jüngeren Werken des Hauptdarstellers Liam Neeson gewohnt ist und konzentriert sich stattdessen mehr auf die innere Reise des Protagonisten

Die Pariser Malerin Marianne erhält 1770 den Auftrag, in die Bretagne zu reisen um dort ein Porträt der jungen Adeligen Héloïse anzufertigen, die demnächst mit einem ihr unbekannten Mann verheiratet werden soll. Aus Protest gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe weigert sich Héloïse jedoch, Modell zu sitzen, so dass Marianne gezwungen ist, das Porträt aus dem Gedächtnis heraus zu malen. Hierzu gibt sie sich als Gesellschafterin aus und nutzt gemeinsame Spaziergänge, um ihr Modell heimlich zu studieren. Doch je mehr Zeit die jungen Frauen miteinander verbringen, desto stärker fühlen sie sich zueinander hingezogen. In wunderschön fotografierten Bildern, die Gemälden der damaligen Epoche nachempfunden sind, entfaltet sich eine subtile Liebesgeschichte, die trotz des historischen Settings geschickte Bezüge zur Gegenwart zu setzen versteht.

Als der talentierte Jazz-Schlagzeuger Andrew an eine der renommiertesten Musikschulen des Landes aufgenommen wird, nimmt ihn der angesehene Dirigent und Musiklehrer Terrence Fletcher unter seine Fittiche. Der bekannte Bandleader will den jungen Drummer mit rabiaten Unterrichtsmethoden, die immer mehr in Gewaltexzesse ausarten, zu Höchstleistungen treiben und führt ihn an seine physischen und emotionalen Grenzen. Der Nachwuchsmusiker stellt sich der Tortur, da er seinen Wunsch, einer der größten Schlagzeuger der Welt zu werden, unter keinen Umständen aufgeben möchte. So entwickelt sich zwischen den beiden Protagonisten ein intensives Psychoduell mit ungewissem Ausgang. Dieses kammerspielartige Musikdrama, das sich hauptsächlich im Proberaum und auf der Bühne abspielt, entwickelt einen mitreißenden Sog und dreht damit gekonnter an der Spannungsschraube als so mancher Thriller. Dies ist insbesondere den grandiosen Darstellern zu verdanken, unter denen J.K. Simmons mit einer brillanten Performance, die ihm folgerichtig einen Oscar einbrachte, herausragt.

Der drogensüchtige Privatdetektiv Doc Sportello wird im Jahr 1970 von seiner Ex-Freundin Shasta aufgesucht, die ihn aus Angst um ihren neuen Liebhaber, den reichen Industriellen Michael Wolfmann, um Hilfe bittet. Sie befürchtet nämlich, dass dieser Opfer einer Intrige durch seine Ehefrau und deren Liebhaber werden soll. Als kurz darauf sowohl Shasta als auch Wolfmann verschwunden sind und einer von Wolfmanns Leibwächtern tot aufgefunden wird, wird Sportello plötzlich des Mordes verdächtigt. Doch dies ist erst der Beginn von allerlei verwirrenden Verwicklungen, denen der Zuschauer bald kaum noch folgen kann. Dies fällt aber nicht stark ins Gewicht, denn eine klassische Kriminalhandlung hat Regisseur Paul Thomas Anderson hier ohnehin nicht im Sinn. Stattdessen konzentriert er sich darauf, mit detailverliebter Ausstattung und ebensolchen Kostümen ein gelungenes Zeitportrait der Hippie-Ära zu schaffen und würzt dieses mit viel absurdem und schrägem Humor. Dabei kann er sich auf ein spielfreudiges Ensemble von Darstellern verlassen, das von Joaquin Phoenix angeführt wird.

Der Schauspieler Riggan Thomson, der vor längerer Zeit als Darsteller des Superhelden Birdman bekannt geworden war, hat seitdem keine Erfolge mehr gefeiert und ist mittlerweile in Vergessenheit geraten. Um die Schaffenskrise zu beenden versucht er ein Comeback als Regisseur und Schauspieler am Broadway. Dabei hat er jedoch mit allerlei Problemen zu kämpfen, so unter anderem mit den Eskapaden des exzentrischen Stars Mike Shiner, der kurzfristig eine zentrale Rolle in dem Stück übernehmen muss. Zudem häufen sich kurz vor der Premiere die privaten Probleme, so dass Thomsons nervliche Verfassung immer angespannter wird. Regisseur Iñárritu gelang mit dieser Satire auf den Starkult ein Geniestreich, der bei der diesjährigen Oscarverleihung zurecht vier Preise abräumte, darunter auch denjenigen für den besten Film. Formal interessant ist vor allem die Kameraarbeit, die den Eindruck erweckt, der Film sei in einer einzigen Einstellung gedreht worden. Ein Coup ist auch bei der Besetzung der Hauptrolle gelungen, die vom ehemaligen Batman-Darsteller Michael Keaton mit viel Selbstironie dargeboten wird.