Die in Argentinien lebende Spanierin Laura kehrt zur Hochzeit ihrer Schwester mit ihren Kindern in ihr Heimatdorf zurück und trifft dort auch ihre Jugendliebe Paco wieder. Kurz nach der Feier muss sie entsetzt feststellen, dass Kidnapper ihre Tochter Irene entführt haben und Lösegeld fordern. Bald schon deuten merkwürdige Details darauf hin, dass die Täter aus dem Kreise der eigenen Großfamilie stammen könnten. Neben der spannenden Krimi-Handlung entspinnt sich in dieser Mischung aus Thriller und Melodram auf einer zweiten Ebene eine präzise beobachtete Sozialstudie, deren mitreißende Dynamik verschmerzen lässt, dass die finale Auflösung des Entführungsplots letztlich hinter den zuvor angedeuteten Möglichkeiten zurückbleibt.

Der indonesische Cop Li Noor verspricht der US-Regierung wichtige Informationen im Austausch für einen sicheren Transport aus seinem Land. Um ihm sicheres Geleit zu ermöglichen, wird der Informant unter den Schutz von Agent James Silva und dessen Team gestellt. Gemeinsam treten sie die 22 Meilen lange Strecke zum Militärflughafen an, um Li außer Landes zu bringen. Doch mittlerweile ist ein hohes Kopfgeld auf den unliebsamen Zeugen ausgesetzt, das jeden Kleinkriminellen zur Waffe greifen und die kurze Fahrt schon nach wenigen Metern zum Überlebenskampf werden lässt. Die knallharten Actionszenen sind kompetent inszeniert, sorgen mit ihrem repetitiven Muster aber für leichte Ermüdungserscheinungen, die aber durch einen subversiven Twist im Schlussakt behoben werden.

Als ein Predator mit seinem Raumschiff auf der Erde landet, kann ihn der Scharfschütze McKenna mit seinem Team fürs Erste ausschalten. Eintreffende Regierungsagenten lassen den Außerirdischen in ein Labor bringen, während McKenna in eine Einrichtung für psychisch auffällige Soldaten gesteckt werden soll, um den Vorgang zu vertuschen. Doch dann bricht der Predator aus dem Labor aus, woraufhin eine atemlose Jagd auf Leben und Tod beginnt. Der neueste Eintrag in das langlebige Action-Franchise besitzt einen für die Reihe ungewohnt hohen Humoranteil, setzt ansonsten aber auf die bewährte Formel aus Spannungsszenen und expliziter Gewalt. Für rund 29,- Euro ist der kurzweilige Sci-Fi-Actioner auch als Ultra HD-Blu-ray erhältlich.

Der Afroamerikaner Solomon Northup lebt Mitte des 19. Jahrhunderts als freier Mann im Norden der USA bis er eines Tages gekidnappt und als Sklave nach Louisiana verkauft wird. Fortan muss er unter menschenunwürdigen Bedingungen für seine brutalen Herren Fronarbeit leisten. Während seines Jahre andauernden Martyriums gibt er nie die Hoffnung auf, seine ihm rechtmäßig zustehende Freiheit wiederzuerlangen. Dieses auf einer wahren Geschichte beruhende Drama ist vielleicht der erste wirklich relevante filmische Beitrag zum Thema Sklaverei in den USA. Neben vielen weiteren Auszeichnungen gewann es auch den diesjährigen Oscar für den besten Film. Und in der Tat ist Regisseur Steve McQueen hiermit ein packendes Meisterwerk gelungen, das durch großartige Darsteller, perfekt komponierte Bilder sowie eine ungeschönte Darstellung des Themas besticht und somit gleichermaßen faszinierend wie erschütternd ist.

Vor tausenden von Jahren gaben die gottgleichen Celestials einer Gruppe von unsterblichen und mit unvorstellbaren Kräften ausgestatteten Wesen die Aufgabe, die Erde vor den bösen Deviants zu beschützen. Seit ihrem Sieg leben die sogenannten Eternals über die Erde verstreut unerkannt unter den Menschen. Als jedoch wieder Deviants auftauchen und der Menschheit der Untergang droht, müssen sie sich erneut zusammenschließen. Die Einführung einer neuen Gruppe von Superhelden im Marvel-Universum beschreitet stilistisch neue Wege, die in visueller Hinsicht durchaus überzeugen können. Leider gerät darüber jedoch die Charakterzeichnung der Protagonisten zu oberflächlich, um das Interesse an ihrem Schicksal über die stolze Laufzeit konstant hoch zu halten. Die Comicverfilmung ist für rund 32,– Euro auch als 4K-Ultra-HD-Blu-ray im Steelbook erhältlich.

Bei einer Erkundungstour auf einer Insel im Mississippi stoßen die beiden Jugendlichen Ellis und Neckbone auf ein Boot, das sich bei der letzten Flut in einem Baum verfangen hat und nun immer noch zwischen dessen Ästen hängt. Zu ihrer Überraschung stellen die beiden fest, dass sich ein mysteriös wirkender Mann, der sich Mud nennt, im Boot eingenistet hat. Langsam freunden sich die beiden mit dem Fremden an und finden so heraus, dass er wegen Mordes landesweit gesucht wird und sich somit jede Menge Kopfgeldjäger an seine Fersen geheftet haben. Dies hält sie jedoch nicht davon ab, Mud dabei zu helfen, Kontakt zu seiner Jugendliebe, die mit dem Mordfall irgendwie in Verbindung zu stehen scheint, aufzunehmen. Diese Mischung aus Thriller und Coming-of-Age-Drama kann durch eine bis zum Ende undurchsichtige und somit spannende Story überzeugen. Großen Anteil daran hat auch Oscar-Preisträger Matthew McConaughey, der hier in der Titelrolle brilliert.

Der ehemalige mexikanische Bundesagent Machete wird vom US-Präsidenten mit einem heiklen Auftrag betraut: Er soll den wahnsinnigen Kartellboss Mendez ausschalten, der damit droht, Washington, D.C mit einer Nuklearrakete zu zerstören. Dies erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht, denn Mendez hat den Raketenzünder mit seinem Herzschlag verbunden. Die Fortsetzung von „Machete“ setzt mit irrsinnigen Actionszenen, einer beabsichtigt hanebüchenen Story, vielen leicht bekleideten Damen, ins Comichafte übersteigerten Gewaltausbrüchen und jeder Menge politisch inkorrekter Gags auf die gleichen Zutaten wie der Vorgänger, erreicht aber nicht ganz dessen Originalität. Gleichwohl bietet die als Parodie auf die Trash-Filme des Exploitation-Genres der 70er Jahre angelegte Actionkomödie gute Unterhaltung, zu der insbesondere der überaus namhafte Cast beiträgt, zu dem illustre Namen wie Mel Gibson, Charlie Sheen und Antonio Banderas gehören.

Trotz der Bedenken seines Vaters heiratet Maurizio Gucci, der Erbe des italienischen Mode-Imperiums, im Jahr 1972 die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Patrizia. Schnell werden die beiden zum Traumpaar der High-Society und gewinnen auch die Gunst des Firmenchefs Aldo, so dass sie in der Unternehmenshierarchie rasch aufsteigen. Damit geht jedoch eine Entfremdung des Paares einher, die alsbald eine unheilvolle Spirale aus Eifersucht, Rache und schließlich sogar Mord in Gang setzt. Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte wird in diesem Ausstattungsfest als schrille Farce aufgezogen, in der sich die namhaften Darsteller zum Teil mit exaltierten Darbietungen zu überbieten versuchen. Da andere Teile des Casts ihre Rollen deutlich ernsthafter anlegen, führt dies zu einem etwas unausgegorenen Gesamteindruck, der dem Unterhaltungswert aber keinen Abbruch tut.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 wird der Anwalt Josef Bartok von der Gestapo verhaftet, da man sich von ihm den Zugang zu Bankkonten der Aristokratie verspricht. Der Jurist bleibt in den Verhören jedoch standhaft und weigert sich mit der Behörde zu kooperieren. Die anschließende Isolationshaft zermürbt Bartok zunehmend und seine einzige Rettung scheint in Gestalt eines Schachbuches zu liegen, das er auswendig lernt, um bei Verstand zu bleiben. Die hervorragend ausgestattete und tadellos gespielte Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig nimmt sich einige erzählerische Freiheiten, die größtenteils aufgehen, wobei der unnötig reißerische Schluss jedoch eine Ausnahme bildet.

Kingsman ist eine geheime, private Spionage-Organisation, die für den Weltfrieden sorgt. Als einer ihrer Agenten ersetzt werden muss, setzt sich der Top-Spion Harry Hart für den jungen Kleinkriminellen Eggsy ein, der fortan die Ausbildung bei Kingsman beginnt. Hart fühlt sich für den Jungen verantwortlich, weil er sich die Schuld am Tode dessen Vaters gibt. Die Organisation hat währenddessen alle Hände voll zu tun, denn der exzentrische Milliardär Valentine schmiedet finstere Pläne. Dieser auf einer Comicvorlage basierende Actionfilm balanciert gekonnt auf dem Grat zwischen Agentenfilmparodie und Hommage, wobei er jederzeit kurzweilig bleibt. Die stilsicher inszenierten Actionszenen arten mitunter in brutale Gewaltexzesse aus, die durch den Einsatz von Musik zynisch kommentiert werden. Die temporeiche Story verläuft in vorhersehbaren Bahnen, kann sich aber auf die spielfreudigen Darsteller verlassen. Während Hauptdarsteller Colin Firth hier sein Gentleman-Image persiflieren darf, dreht Samuel L. Jackson als comichafter Bösewicht richtig auf.

Der geniale, aber sozial inkompetente Mathematiker Alan Turing bewirbt sich kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bei der britischen Admiralität um einen Posten in der Kryptologie-Abteilung mit dem Vorhaben, den deutschen Nachrichtenverkehr zu entziffern. Trotz des arroganten Eindrucks, den er dabei hinterlässt, erhält er die Stelle und steigt bald darauf sogar zum Projektleiter auf. Doch als die Bemühungen, den Enigma-Code zu entschlüsseln, keine Fortschritte bringen, drohen die Vorgesetzten damit das Projekt einzustellen. Diese Biografie widmet sich dem Leben des Mathematikers Alan Turing, indem sie sich auf drei Zeitebenen, die wichtige Abschnitte in dessen Leben darstellen, konzentriert. Neben der während des Zweiten Weltkrieges spielenden Haupthandlung wird in Nebensträngen Turings Schulzeit und die Phase kurz vor seinem Tod vertieft. Das historische Drama ist hervorragend ausgestattet und überzeugt insbesondere durch die glänzenden Darstellerleistungen. Aus dem Wettlauf der Wissenschaftler gegen die Zeit erwächst zudem ein enormes Maß an Spannung.

Fünf recht unterschiedliche Eltern schließen sich zusammen und konfrontieren in einer Dresdner Grundschule die Klassenlehrerin ihrer Kinder mit dem Wunsch der Elternschaft nach ihrem Rücktritt. Die Leistungen der Kinder haben in den vergangenen Monaten nämlich merklich nachgelassen und somit sei der erhoffte Wechsel ans Gymnasium gefährdet. Die so gescholtene Frau Müller jedoch weigert sich der Forderung nachzugeben und konfrontiert ihrerseits die Eltern mit deren Versäumnissen, worauf sich alsbald ein Dialoggefecht entwickelt, in dessen Verlauf die vorgeblich geschlossene Elternfront zu bröckeln beginnt. Die Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks ist eine amüsante und kurzweilige Gesellschaftskomödie, die das Bildungssystem und insbesondere übermäßig protektive Eltern treffend aufs Korn nimmt. Die Bühnenherkunft ist dem Film angesichts des begrenzten Schauplatzes jederzeit anzumerken, was sich aufgrund der pointierten Dialoge jedoch nicht negativ bemerkbar macht. Die Figuren sind dem Genre gemäß satirisch überzeichnet, bleiben dabei aber glaubwürdig, was in erster Linie den gut aufgelegten Darstellern zu verdanken ist.