Im Mittelpunkt dieser Vorgeschichte zu den ersten vier Filmen der beliebten Filmreihe steht der junge Coriolanus, der später zum berüchtigten Präsidenten von Panem werden sollte. Er ist die letzte Hoffnung für seine einst stolze Familie Snow, die in Ungnade gefallen ist. Als er zum Mentor von Lucy, einem Mädchen aus dem verarmten Distrikt 12, erwählt wird, sieht er die Chance, sein Schicksal zu ändern. Mit spannungsreicher Ambiguität und beeindruckender visueller Gestaltung entfaltet sich ein dystopisches Panorama, das mit Emotionen und inneren Zerwürfnissen nicht geizt. Das Prequel ist dabei ein wichtiger Baustein für die übergeordnete Geschichte rund um die Hungerspiele, funktioniert darüber hinaus aber auch als eigenständiger Film.

Hirayama lebt ein bescheidenes Leben und arbeitet als Toilettenreiniger im Bezirk Shibuya in der japanischen Metropole Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat, und die enthüllt, warum er mit seinem sehr einfachen Leben so glücklich ist. Der in Japan gedrehte, aus einem Dokumentar-Projekt entstandene Film von Wim Wenders taucht tief in die Lebenswelt seines Protagonisten ein und verhandelt dabei die Frage nach dem glücklichen Leben.

Die kindlich wirkende Bella wurde von dem brillanten und unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter ins Leben zurückgebracht, der sie nun so gut wie möglich von der Außenwelt abzuschotten versucht. Als jedoch der zwielichtige Anwalt Duncan Wedderburn das Haus der Baxters betritt, ist er von Bella umgehend fasziniert und nimmt sie kurzerhand auf eine Reise quer durch Europa mit. Die surrealistische Komödie entführt das Publikum in eine faszinierende Parallelwelt, in der das vermeintlich vertraute viktorianische Setting durch futuristische Elemente verfremdet ist, und bereitet mit aufwendigem Produktionsdesign sowie exzellenter Kameraarbeit ein visuelles Spektakel. Das mit herrlicher Dialog- und Situationskomik gespickte Meisterwerk wird durch die exzellente Darbietung von Hauptdarstellerin Emma Stone veredelt, für die sie zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Die Brüder Kevin, Kerry, David und Mike sind Profi-Wrestler wie ihr Vater und Trainer Fritz Von Erich, der in den 1960er-Jahren ein großer Champion war. 20 Jahre später streben die Söhne danach, in seine Fußstapfen zu treten. Die zu Stars aufgestiegenen Brüder suchen im Ring nach Anerkennung, Erfüllung und Glück, doch ihr Ruhm unter der Aufsicht des strengen Familienoberhaupts wird von tragischen Ereignissen überschattet. Dieses Drama schildert die wahre Geschichte der unzertrennlichen Von Erich-Brüder, die in den frühen 1980er Jahren in der hart umkämpften Welt des professionellen Wrestlings Geschichte schrieben. Während das Sportler-Drama die angerissenen Themen familiäre Macht und Männlichkeitsbilder nicht allzu sehr vertieft, gelingt ihm die emotionale Anteilnahme am Schicksal der Figuren umso besser.

Der zehnte Teil der langlebigen Horrorfilmreihe kehrt zu den Wurzeln zurück und schildert wie sich der krebskranke John Kramer alias Jigsaw zwischen den Ereignissen von Saw I und II nach Mexiko begibt, um sich dort einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Seine Hoffnungen auf eine Wunderheilung werden allerdings jäh zerstört als er erkennen muss, dass die gesamte Operation ein teuflischer Betrug ist. Mit einem neuen Ziel vor Augen kehrt der berüchtigte Serienmörder zu seiner Arbeit zurück, um die Betrüger auf seine ganz eigene, hinterhältige Art zur Rechenschaft zu ziehen. Den Fokus wieder auf Tobin Bells ikonische Figur zu legen, erweist sich als gute Idee, die Saw X in Kombination mit dem gelungenen emotionalen Unterbau zu einem der besten Teile der Reihe macht.

Dieses Prequel zeigt wie aus Willy Wonka der größte Erfinder, Zauberkünstler und Schokoladenfabrikant der Welt wurde, als der er aus Roald Dahls berühmtem Kinderbuch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und dessen Verfilmungen bekannt ist. Der junge Willy Wonka träumt von seinem eigenen Schokoladengeschäft, doch das mächtige Schokoladenkartell legt dem exzentrischen Mann jede Menge Steine in den Weg. Dieser lässt sich davon aber nicht unterkriegen und sprudelt regelrecht vor Ideen, wie er seine Leckereien trotzdem unter das Volk bringen kann, wobei er Unterstützung durch den kleinen Noodle und die skurrilen Oompa Loompas erhält. Der Musical-Film erzählt die fantastische Geschichte als familientaugliche Mischung aus Magie und Musik, wobei er die düsteren Seiten des Protagonisten weitgehend ausblendet.

Hank und Frannie feiern in Las Vegas den fünfjährigen Jahrestag ihrer Beziehung, was allerdings in einem ausgewachsenen Streit endet und schlussendlich zu ihrer Trennung führt. Schon am nächsten Tag treffen beide die vermeintlichen Partner ihrer Träume, doch nach einer leidenschaftlichen Nacht kommen erste Zweifel auf, ob sie wirklich die wahre Liebe gefunden haben. Das Musical von Francis Ford Coppola wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Meisterregisseur in 4K restauriert und erscheint nun in einer neuen Schnittfassung für das Heimkino. Der Reprise-Cut bietet nie zuvor gesehenes Material, brandneue Titel, die direkt vom Original-Kameranegativ stammen, und über 19 Minuten Material, das durch neue Quellenscans ersetzt wurde. Die Edition beinhaltet neben dem Hauptfilm in zwei verschiedenen Schnittfassungen (Reprise & Original Cut) auch umfangreiche neue Extras.

Seit zwei Jahren leben die deutsche Schriftstellerin Sandra und ihr französischer Ehemann Samuel mit ihrem blinden Sohn Daniel zurückgezogen in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlend sonnigen Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. Der Polizei erscheint sein plötzlicher Tod suspekt und so wird Sandra zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Todesumstände, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Die raffinierte Kreuzung aus Justizthriller und Drama spielt geschickt mit den Vorurteilen des Publikums und wird von einer exzellenten Leistung der Hauptdarstellerin Sandra Hüller getragen, die dafür verdientermaßen eine Oscar-Nominierung erhalten hat.

Als der in Berlin lebende Investmentbanker Matt Turner seine beiden Kinder Emily und Zach mit dem Auto zur Schule fährt, meldet sich ein unbekannter Anrufer bei ihm und behauptet, in Matts Auto sei eine Bombe versteckt, die hochginge, sobald eine Person das Fahrzeug verlassen würde. Um sich und seine Kinder am Leben zu halten, ist Matt gezwungen, die Forderungen des Anrufers zu erfüllen, dem es um viele Millionen und ein schmutziges Geheimnis geht. Gleichzeitig gerät Matt jedoch ins Visier von Europol, die ihn für eine Bombenexplosion mit Todesfolge verantwortlich machen. Trotz vielversprechender Prämisse wirkt dieses Remake des spanischen Films „Anrufer unbekannt“ an vielen Stellen zu konstruiert und hat mit Logiklöchern zu kämpfen, so dass der Actionthriller letztendlich bei guten Ansätzen verbleibt.

Die 16-jährige Schülerin Tara und ihre besten Freundinnen Em und Skye machen einen gemeinsamen Urlaub auf Kreta und haben dabei nur drei Dinge im Sinn: In der Sonne baden, feiern und Sex. Insbesondere Tara will es auf dem Trip richtig krachen lassen, da sie von den drei Freundinnen als einzige noch Jungfrau ist, was sie folglich auf der Urlaubsinsel um jeden Preis ändern möchte. Während zahlreiche Filme ähnliche Prämissen als Vorlagen für frivole Komödien genutzt haben, geht Regisseurin Molly Manning Walker bei ihrem Spielfilmdebüt den entgegengesetzten Weg und schildert ein schonungsloses Drama, das die Symbiose aus Sex und Alkohol kritisch unter die Lupe nimmt. Neben erlesen fotografierten Einstellungen kann sie sich dabei in erster Linie auf die Darsteller verlassen, die hier glaubwürdig aufspielen.

Als der YouTuber und Finanzanalyst Keith Gill in einer Analyse befindet, dass die Aktie der Videospiel-Ladenkette GameStop unterbewertet ist, steckt er all seine Ersparnisse in dieses eine Wertpapier und lässt die Außenwelt über Social Media daran teilhaben. Plötzlich gehen seine Beiträge in den sozialen Netzwerken viral und aus einem Aktientipp wird eine Bewegung, die viele Kleinanleger unfassbar reich macht. Gleichzeitig fahren aber die Hedgefonds-Manager Gabe Plotkin, Steve Cohen und Ken Griffin täglich irrsinnige Verluste ein, da sie auf die Insolvenz von GameStop gewettet hatten. Die Milliardäre der Wall Street setzen nun daher alles daran, den Siegeszug der Finanz-Amateure zu beenden. Die Komödie basiert auf tatsächlichen Ereignissen, die sich im Jahr 2021 zugetragen haben und spitzt diese zu einer vergnüglichen Satire auf die Finanzwelt zu.

Familienvater Mirco ist beruflich bedingt viel unterwegs und hat daher selten Zeit für seinen autistischen Sohn Jason. Als der Familie Jasons Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt wird, schließt er aber einen Pakt mit seinem Sohn: Jason verspricht, sich alle Mühe zu geben, sich in der Schule nicht mehr provozieren zu lassen, wenn Mirco ihm hilft, einen Lieblingsfußballverein zu finden. Allerdings will Jason sich erst für einen Verein entscheiden, wenn er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga live in ihren jeweiligen Stadien gesehen hat. So lassen Vater und Sohn die heimische Routine hinter sich und machen sich auf eine außergewöhnliche Reise durch Deutschlands Fußballstadien. Das lose auf einer wahren Geschichte basierende Familiendrama ist nicht ganz frei von Klischees, bringt dem Zuschauer sein wichtiges Thema aber auf unterhaltsame Weise näher.