Als ihnen der charmante Mr. Reed grinsend die Pforten zu seinem Haus öffnet, tappen Schwester Paxton und Schwester Barnes nichts ahnend in seine Falle. Die Flucht aus dem labyrinthischen Anwesen wird zum perfiden Versteckspiel, bei dem sich die beiden Missionarinnen nicht allein auf ihren Glauben verlassen können. Der gegen sein Image besetzte Hugh Grant brilliert in diesem schwarzhumorigen Katz-und-Maus-Spiel als diabolischer Hobbyphilosoph mit großer Spielfreude. Die langgezogenen theologischen Diskussionen erreichen allerdings wenig Tiefgang und sorgen so für etwas Leerlauf, der hin und wieder von gelungenen Einschüben schwarzen Humors gelindert wird. Und auch seiner Kernkompetenz wird der Horrorfilm durch eine schaurige Atmosphäre letztendlich gerecht.

Der Burgunder Waffenmeister Hagen von Tronje hält mit Pflichtbewusstsein und eiserner Härte das von Krisen geschüttelte Königreich zusammen. Dabei unterdrückt er die heimliche Liebe zur Königstochter Kriemhild und verdrängt seine eigene dunkle Vergangenheit. Als der berühmte Drachentöter Siegfried von Xanten in Worms auftaucht und der junge, durch den plötzlichen Tod seines Vaters noch unerfahrene König Gunter in diesem eine Chance sieht, das Reich zu retten, wird Hagen zunehmend zur tragischen Figur. Der epische Film basiert auf dem Roman „Hagen von Tronje“ von Wolfgang Hohlbein und ist eine Neuinterpretation der weltberühmten Nibelungensage, die mit eindrucksvollen und atmosphärischen Bildern und gelungenen Kampfszenen überzeugt.

Kaleb hat eine Schwäche für exotische Tiere, die er in seiner Wohnung in einem Pariser Wohnblock hütet. Seine neueste Errungenschaft ist eine seltene Spinne unbekannter Herkunft: Besonders angriffslustig, extrem giftig und hochgradig invasiv. Schon bald gibt es die ersten Todesopfer und das ganze Gebäude ist in Spinnweben gehüllt. Auf der Flucht vor der um sich beißenden Armee von Achtbeinern müssen sich Kaleb und seine Freunde Stockwerk für Stockwerk ihren Weg in die Freiheit erkämpfen. Mit seinem Spielfilmdebüt legt Regisseur Sébastien Vanicek einen äußerst effektiven, hochspannenden und unangenehmen Survival-Film vor, in dem er den Spinnen-Horror in das Pariser Banlieue-Milieu und den Pandemiekontext einbettet.

New York in den 1970er-Jahren: Noch steht der Millionärssohn Donald J. Trump am Anfang seiner Karriere, doch er ist wild entschlossen, den Erwartungen seines übermächtigen Vaters nicht nur zu genügen. Um dessen Zwangsjacke endlich abzustreifen, will er in der Immobilienbranche von Manhattan auf eigene Faust reich und anerkannt werden. Er weiß nur nicht wie, bis er dem Mann begegnet, der zu einer der prägendsten Figuren seines Aufstiegs wird: Roy Cohn, dem gewieften Rechtsberater und Fixer im Politgeschäft. Sofort erkennt Cohn das gewaltige Potenzial des jungen Trump und seinen unbedingten Willen, nach oben zu kommen. Diesen Aufstieg zeichnet der im Retro-Look gehaltene Film pointiert und kritisch nach, wobei dank einiger absurder Anekdoten auch der Unterhaltungswert nicht zu kurz kommt.

Das Fantasy-Musical erzählt die Vorgeschichte der Hexen von Oz. Elphaba, eine missverstandene junge Frau, die ihre wahren Kräfte erst noch entdecken muss, lernt an der Universität Glizz die beliebte Mitschülerin Glinda kennen, die ihre wahre Aufgabe ebenfalls noch erkennen muss. Trotz ihrer Verschiedenheit schließen sie eine außergewöhnliche Freundschaft – bevor sich ihre Wege nach einer Begegnung mit dem mächtigen Zauberer von Oz trennen. In fantastischen Abenteuern findet jede von ihnen schließlich ihre Bestimmung: Glinda als die Gute und Elphaba als die Böse Hexe des Westens. Die Adaption des erfolgreichen Broadway-Musicals besticht durch ein aufwendiges Produktionsdesign und die mitreißenden Songs, die auf der 4K-Scheibe in Dolby Vision bzw. Dolby Atmos auch gut zur Geltung kommen.

Im dritten Teil der Comicfilmreihe kehrt Tom Hardy als Venom, einer der bedeutendsten und komplexesten Antihelden aus dem Marvel-Universum, für das große Finale der Trilogie zurück. Venom und sein Wirt Eddie Brock sind dabei auf der Flucht. Gejagt von ihren beiden Welten wird das Netz immer enger und zwingt das Duo zu einer verheerenden Entscheidung, die den Vorhang für Venoms und Eddies letzten Tanz fallen lassen wird. „Venom: The Last Dance“ kann es weder erzählerisch noch inszenatorisch mit den besseren Beiträgen des Genres aufnehmen und ist zudem thematisch überfrachtet, da hier zu viele unzusammenhängende Elemente unter einen Hut gebracht werden. So sind die ständigen Buddy-Geplänkel zwischen Eddie und Venom noch das Highlight eines unentschlossenen Trilogie-Abschlusses.

Nach den Ereignissen des ersten Teils wartet Arthur Fleck in der psychiatrischen Anstalt Arkham Asylum auf den Prozess für seine Verbrechen als Joker. Während er im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet Arthur nicht nur seiner wahren Liebe, sondern findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte. Nach dem sensationellen Erfolg von „Joker“ liefert Regisseur Todd Phillips mit der Fortsetzung ein düsteres Justizdrama mit Musical-Einlagen. Dieser tonale Mix kann nicht so Recht überzeugen und die Szenen vor Gericht bieten zudem kaum mehr als einen Neuaufguss der Themen des Vorgängers, dessen Handlung hier unnötigerweise erneut ausgebreitet wird. Da hilft auch eine erneut engagierte Vorstellung von Joaquin Phoenix in der Titelrolle nichts.

Nur widerwillig verlässt die 17-jährige Gretchen ihre amerikanische Heimat, um bei ihrem Vater zu leben, der gerade mit seiner neuen Familie ein Resort in den deutschen Alpen bezieht. Angekommen in ihrem zukünftigen Zuhause werden sie von Herrn König, dem Chef ihres Vaters, begrüßt, der ein unerklärliches Interesse an Gretchens stummer Halbschwester Alma hat. Überhaupt scheint etwas nicht zu stimmen in dem beschaulichen Urlaubsparadies. Gretchen wird von merkwürdigen Geräuschen und verstörenden Visionen geplagt, bis sie auf ein schockierendes Geheimnis stößt, das auch ihre eigene Familie betrifft. Die interessante Grundidee wird durch ein konfuses Drehbuch ausgebremst, so dass der Horrorfilm trotz manch beeindruckender Einzelszene sein Potenzial nicht ausschöpft.

Das ehemalige Fotomodell Lee Miller ist es leid, Objekt ihrer männlichen Kollegen zu sein und konzentriert sich auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Mitten im Krieg geht sie als Fotoreporterin an die Front nach Frankreich und dokumentiert gemeinsam mit ihrem Kollegen David E. Scherman über Monate die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Sie gehören zu den ersten Fotografen, die bei der Befreiung der Lager von Buchenwald und Dachau dabei sind. Lees Bilder werden zu den stärksten Zeugnissen jener entsetzlichen Verbrechen und brennen sich in die Geschichte ein, lassen aber auch Miller selbst bis an ihr Lebensende nicht mehr los. Die routiniert in Szene gesetzte Filmbiografie bietet der Hauptdarstellerin Kate Winslet ausreichend Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, was diese für eine erstklassige Performance nutzt.

Kurz vor dem Auftaktkonzert ihrer Welttournee bekommt Popsternchen Skye Riley einen Hilferuf ihres Freundes Lewis. Als sie ihn in seiner Wohnung aufsucht, beginnt er wirre Dinge über Visionen und Monster zu erzählen, bevor er sich mit einem breiten Lächeln im Gesicht vor ihren Augen das Leben nimmt. Traumatisiert von dem Ereignis, bleibt ihr wegen des Drucks ihrer Tour jedoch keine Zeit sich zu erholen und so schiebt sie es auf die Umstände, dass ihr ständig Menschen mit breitem Grinsen begegnen. Doch als sie immer schlimmere Visionen erlebt, beginnt sie Nachforschungen darüber anzustellen und kommt einem schrecklichen Fluch auf die Spur. Die Fortsetzung des Horror-Hits von 2022 überzeugt durch eine versierte Inszenierung der Spannungsszenen und bietet darüber hinaus auch gelungene Charaktermomente.

(4K-Ultra HD)
Wie aus dem Nichts taucht in der sengenden Wüstenhitze zwischen den USA und Mexiko ein hagerer Mann auf, der einen dunklen Anzug und eine rote Baseballkappe trägt. Er trinkt den letzten Schluck aus seiner Wasserflasche, dann marschiert er unbeirrt weiter in die Ödnis, die bei den Einheimischen „The Devil’s Playground“ heißt. Travis scheint stumm und sein Gedächtnis weitgehend verloren zu haben, doch er ist getrieben von dem Wunsch, seine Familie wiederzufinden. Das poetische Meisterwerk von Wim Wenders wurde in 4K restauriert und erscheint erstmals als 4K-Ultra HD-Blu-ray. Mit seiner bestechenden, einem ausgeklügelten Farbkonzept folgenden Fotografie ist das Roadmovie wie gemacht für den erweiterten Kontrastumfang der 4K-Ultra HD-Blu-ray.

(Blu-ray)
Einst war New Rome der Nabel der Welt, doch Korruption und Gier haben die Metropole ausgehöhlt und der Zahn der Zeit nagt an den kolossalen Bauten, die sich gen Himmel recken. Einer hat nicht aufgehört, große Träume für New Rome zu haben: Cäsar Catilina, Nobelpreisträger und genialer Erfinder des Zauberstoffs Megalo, hat eine Vision, wie es wieder bergauf gehen und eine bessere Zukunft für alle Menschen entstehen kann. Damit macht er sich Bürgermeister Franklyn Cicero zum Gegenspieler, der um Machterhalt und den Fortbestand der alten Eliten kämpft. Zwischen den beiden Männern steht Julia, Tochter des Bürgermeisters, Geliebte des Erfinders. Das Herzensprojekt des Meisterregisseurs Francis Ford Coppola weist deutliche narrative Schwächen auf, besticht aber durch seine einmalige Vision und einige denkwürdige Szenen.