Der Biologe Dr. Ian Gray forscht bereits seit Jahren nach Erkenntnissen, die es möglich machen, einem bisher blinden Lebewesen die Fähigkeit des Sehens zu verleihen. Damit wäre für den überzeugten Agnostiker Gray auch ein Beweis dafür erbracht, dass Gott nicht existiert. Während er auch privat seine große Liebe gefunden zu haben scheint, stellt kurz darauf ein dramatisches Ereignis sein Leben komplett auf den Kopf. Diese Wendung trifft auch den Zuschauer unerwartet und ist eine große Stärke des Films. Was zunächst den Anschein einer trockenen Abhandlung wissenschaftlicher und spiritueller Themen hatte, entwickelt sich fortan zu einer auch emotional packenden Geschichte, die darüber hinaus mit grandiosen Bildern aufwartet.

Diese nostalgische College-Komödie porträtiert eine Gruppe angehender Studenten am letzten Ferienwochenende vor Semesterbeginn im Sommer 1980. Statt Vorbereitung auf das College stehen Partys, Mutproben und der Konsum von Drogen auf dem Programm. Regisseur Richard Linklater schert sich bei diesem geistigen Nachfolger seines Kultfilmes „Dazed and Confused“ nicht um eine konventionelle Filmdramaturgie, sondern schafft lieber lose aneinandergereihte denkwürdige Momente. Durch diese Ziellosigkeit fängt die College-Komödie perfekt das Lebensgefühl der ausgehenden siebziger und beginnenden achtziger Jahre ein. Der Humor hebt sich derweil wohltuend von den derben Zoten der meisten anderen Genrevertreter ab.

Nachdem er betrunken einen Autounfall verursacht hat, wird Kyle von seinem Vater in ein Bootcamp auf einer abgelegenen Insel geschickt, wo er mit weiteren Jugendlichen einem harten Training ausgesetzt ist. Nach einiger Zeit wird das Camp jedoch von Söldnern angegriffen, die sämtliche Aufsichtspersonen töten und die Jugendlichen gefangen nehmen um Lösegeld von deren reichen Eltern zu erpressen. Nachdem Kyle die Flucht gelungen ist, beginnt auf der unwirtlichen Insel ein gnadenloser Kampf ums Überleben. Die Grundidee hätte durchaus einen unterhaltsamen Film ergeben können, doch leider reiht dieser Actionthriller letztlich nur sattsam bekannte Genreklischees aneinander und weiß dementsprechend kaum zu überraschen.

Nachdem die Avengers bei einem Einsatz Lokis mächtiges Zepter erbeuten konnten, will Tony Stark dieses dazu nutzen, sein Friedensprogramm „Ultron“ abzuschließen, was sich als fataler Fehler erweist. Denn „Ultron“ entwickelt schnell ein Eigenleben, besorgt sich einen Roboter-Körper und fasst den Plan, die Menschheit auszulöschen um so die Welt zu verbessern. Um diese neue Superintelligenz zu stoppen müssen die Avengers nun ihre Kräfte sammeln und interne Streitigkeiten überwinden. Die zweite Zusammenkunft von Marvels Superhelden fällt deutlich düsterer und ernster aus als der Vorgänger, hat aber immer noch genügend launige Oneliner und gelungene Gags in petto. Bemerkenswert ist die Fokussierung auf die Helden aus der zweiten Reihe, die bislang etwas zu kurz kamen und hier erstmals eine sorgfältige Charakterisierung erfahren. Die beeindruckend inszenierten Actionszenen sind nicht selbstzweckhaft, sondern fügen sich gut in die geradlinige Handlung ein, so dass ein rundum sehenswerter Blockbuster vorliegt.

Nachdem die beiden jugendlichen Amateur-Superhelden Kick-Ass und Hit-Girl im ersten Teil den Mafiaboss D‘Amico getötet haben, sinnt dessen Sohn nun auf Rache und schart daher eine Reihe an Gefolgsleuten um sich. In der Zwischenzeit haben die Taten der beiden zu einer Flut an Nachahmern geführt, die nun ebenfalls als maskierte Verbrechensbekämpfer durch die Stadt ziehen. Dieser chaotische Haufen ist der Gefahr jedoch kaum gewachsen, so dass Hit- Girl, die eigentlich schon in ihren gewöhnlichen Schul-Alltag zurückgekehrt war, doch wieder ins Heldenkostüm schlüpfen muss. Diese Fortsetzung der erfolgreichen Comic-Adaption ist noch kompromissloser in der Gewaltdarstellung und daher sicher nicht für ein Mainstream-Publikum geeignet, was auch die Altersfreigabe ab 18 Jahren unterstreicht. Die Originalität des Vorgängers wird zwar nicht ganz erreicht, dennoch liegt hier erneut eine ungewöhnliche Comic-Verfilmung mit viel schwarzem Humor vor.

Als vier unter dem Bühnennamen „Die vier Reiter“ firmierende Magier während ihrer Show in Las Vegas einen Zuschauer in eine Pariser Bank teleportieren und ihn diese ausrauben lassen steht der zuständige FBI-Agent Rhodes zunächst vor einem Rätsel. Zwar kommt er mithilfe des Fachmanns Bradley dahinter, wie dieser Trick funktionierte, doch die vier Magier haben längst den nächsten Clou geplant und sind ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus.

Dieser temporeich inszenierte Thriller sorgt mit zahlreichen Wendungen für Spannung, wobei der Schlusstwist ein wenig unglaubwürdig daherkommt. Dies ändert aber nichts daran, dass der auch visuell überzeugende Film über weite Strecken großes Vergnügen bereitet. Bemerkenswert ist die namhafte Besetzung zu der auch die beiden Altstars Morgan Freeman und Michael Caine gehören.

Statt aus dem Weltall entspringt die Bedrohung für die Menschheit in diesem Science-Fiction-Film einem Dimensionsportal am Grunde des Pazifik. Dabei handelt es sich um Kaiju genannte Monster, die in zunehmender Anzahl und Größe auftauchen. Für den Kampf gegen die fremdartigen Wesen entwickeln die Menschen riesige Kampfmaschinen, die nur von zwei per Neuronenbrücke verbundenen Menschen gesteuert werden können. Zwar werden hier einige Klischees ähnlich gelagerter Katastrophenfilme bedient und die eine oder andere Szene mag etwas zu pathetisch ausgefallen sein, doch wird dies durch die hervorragend choreographierten Actionsequenzen ausgeglichen, die insbesondere in 3D eine ungeheure Wirkung entfalten. Wie es sich für einen Blockbuster gehört, kommt auch der Humor nicht zu kurz, für den hauptsächlich ein Wissenschaftler-Duo verantwortlich ist. Regisseur del Toro bietet hiermit bombastisches Popcorn-Kino, das für kurzweilige Unterhaltung sorgt.

In dieser ungewöhnlichen Komödie spielen Hollywoodstars wie James Franco, Jonah Hill und Seth Rogen sich selbst und sehen sich dabei dem Weltuntergang gegenüber. Dieser bricht nämlich gerade aus, als die sechs Protagonisten mit weiterer Hollywood-Prominenz wie Emma Watson und Rihanna eine Party in James Francos mondänem neuen Anwesen feiern. Dieser herrlich überdrehte Spaß lebt hauptsächlich von der Interaktion der Darsteller, die ihr jeweiliges Image selbstironisch und mit großer Spiellaune auf die Schippe nehmen. Dabei wird nicht mit amüsanten Verweisen auf die Filmografien der beteiligten Schauspieler gespart. Die Spezialeffekte sind eher bescheiden und verstärken somit den Trash-Charakter des Streifens, der zudem nicht mit deftigen Witzen geizt. Anspruchsvoll ist das Ganze nicht, doch für den nächsten Männerabend mit Bier eignet sich diese launige Komödie sehr gut.

Debbie Ocean hat ihren Gefängnisaufenthalt dazu genutzt, einen akribischen Plan auszuhecken um auf einer exklusiven Gala unbemerkt ein kostbares Diamanten-Collier zu stehlen. Daher beginnt sie gleich nach ihrer Entlassung mit der Rekrutierung von sieben Mitstreiterinnen, die alle ein für den geplanten Coup nützliches Talent besitzen. Nachdem in den vorherigen drei Filmen der „Ocean‘s“-Reihe stets Männerbanden krumme Dinger drehen durften, führt dieses Mal ein rein weibliches Team den Raubzug durch. Die hochkarätigen Darstellerinnen legen eine große Spielfreude an den Tag und helfen damit über das etwas zu gemächliche Tempo der ersten Filmhälfte hinweg, das sich mit Beginn des Coups dann aber zum Glück steigert. Warner veröffentlicht die launige Gaunerkomödie für rund 29,- Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray.

Der Gefängnisinsasse Bradley wird von seinem früheren Auftraggeber mit der Drohung, seine schwangere Frau zu ermorden, dazu erpresst sich in den Hochsicherheitstrakt verlegen zu lassen, um dort eine Zielperson umzubringen. Um in den berüchtigten Zellenblock 99 zu gelangen, verwandelt Bradley das Gefängnis in ein blutiges Schlachtfeld. Während die brutalen Actionszenen nicht mit expliziter Gewaltdarstellung geizen, nimmt sich der nihilistische Exploitation-Reißer überraschend viel Zeit für die Charakterisierung seines Protagonisten und hebt sich damit von den meisten anderen Genre-Vertretern ab. Ärgerlich ist die Tatsache, dass die FSK der ungeschnittenen Fassung eine Freigabe verweigert hat und der Film für die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung daher um rund eine Minute gekürzt werden musste.

Die vierköpfige Familie Graham, die in einem abgelegenen Haus am Waldrand lebt, muss den Tod der Matriarchin Ellen verarbeiten und sieht sich einer Reihe von unheimlichen Ereignissen ausgesetzt, die etwas mit der Verstorbenen zu tun haben könnten. Mit der Zeit kommt Mutter Annie einem grauenhaften Familiengeheimnis auf die Spur. Der atmosphärische Gruselfilm wirkt über weite Strecken wie ein düsteres Psycho-Drama, hält dabei aber durch geschickt gesetzte Horror-Einschübe stets die Spannung aufrecht und kulminiert im letzten Filmdrittel in einem furiosen Finale voller Schock-Effekte. Bemerkenswert sind die stilvolle Inszenierung und die intensiven Darbietungen der Darsteller, bei denen Toni Collette in der Rolle der Mutter besonders heraussticht.

Dieser stylische Neo-Noir verbindet zwei Handlungsstränge, die sich um die geheimnisvolle Kellnerin Annie drehen. Diese bedient zwei Auftragskiller, die soeben einen mörderischen Auftrag mit Aussicht auf eine lukrative Bezahlung erhalten haben, und ist dabei tiefer in die ganze Sache verwickelt als den Gangstern auf Anhieb klar wird. An einem anderen Abend verwickelt Annie auf einen von Selbstmordgedanken geplagten Lehrer in ein absurdes Gespräch. In dem komplexen Handlungsgeflecht erschließt sich dem Betrachter erst nach und nach, was hier eigentlich gespielt wird. Während die wilden Haken, die die Geschichte schlägt, nicht jedermanns Geschmack treffen dürften, sind die erlesenen, in Neonfarben gehaltenen Bilder über jeden Zweifel erhaben und machen den Film zu einem visuellen Highlight.