Der Auschwitz-Insasse Saul Ausländer wird im Oktober 1944 gemeinsam mit einigen anderen gezwungen, sich einem Sonderkommando anzuschließen, das isoliert vom Rest des Lagers bei der Massenvernichtung der Gefangenen mithelfen soll, indem es die Leichenberge in den Krematorien verbrennt. Als Ausländer den Leichnam eines kleinen Jungen verbrennen soll, bringt er das aber nicht über sein Herz und sucht stattdessen unter den Insassen nach einem Rabbi, um dem Jungen ein ordentliches Begräbnis zu ermöglichen. Das mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnete Drama versucht die Schrecken des Holocaust mit einem radikal subjektiven Ansatz zu vermitteln, was durchaus eindringlich gelingt und für ein ergreifendes Filmerlebnis sorgt.

Peter Parker möchte die Klassenfahrt nach Europa dazu nutzen, seinen Schwarm MJ für sich zu gewinnen und daher sein Dasein als Superheld für diese Zeit ruhen lassen. Der ehemalige Direktor der Geheimorganisation SHIELD Nick Fury macht dem Teenager jedoch einen Strich durch die Rechnung, indem er seine Unterstützung im Kampf gegen elementare Bedrohungen einfordert. Zeitgleich tritt der rätselhafte Superheld Mysterio auf den Plan, der vorgibt, aus einer Parallelwelt zu kommen. Der vergnügliche Mix aus Komödien- und Actionelementen zieht im turbulenten Schlussakt mit bahnbrechenden Wendungen das Tempo noch einmal an, wobei auch die Kreativität der Actionszenen neue Höhen erreicht. Die hervorragenden visuellen Effekte kommen auf der für rund 32,– Euro erhältlichen 4K-Ultra HD-Blu-ray besonders gut zur Geltung.

Peter Parker fällt es schwer damit klar zu kommen, dass die Öffentlichkeit seine Identität als Spider-Man kennt und ihn für einen Mörder hält. Hilfesuchend wendet er sich an den Magier Doctor Strange, der mit einem Zauber Abhilfe zu schaffen sucht. Bei diesem geht jedoch etwas gewaltig schief und die Konsequenzen für die bekannte Welt sind von enormer Tragweite. Der dritte Teil der Reihe mit Tom Holland in der Titelrolle öffnet die Tür zu zahlreichen Paralleluniversen und lässt das Marvel Cinematic Universe so mit den beiden früheren Filmreihen um den berühmten Wandkrabbler verschmelzen, wodurch es zum Wiedersehen mit mehreren ikonischen Filmfiguren kommt. Neben zahlreichen Fanservice-Momenten schlägt der Comicfilm dabei durchaus auch emotionale Töne an, die ebenfalls überzeugen. Die reguläre Blu-ray ist für rund 18,– Euro erhältlich.

Als seine jugendliche Tochter Margot spurlos verschwindet, loggt sich der alleinerziehende David aus Verzweiflung in ihre Social Media-Konten ein, um auf diese Weise etwas über ihren Verbleib zu erfahren. Während die Polizei nach seiner Tochter sucht, stellt er per Laptop und Smartphone eigene Nachforschungen an und muss dabei schockiert feststellen, dass Margot einige Geheimnisse vor ihm hatte. In diesem ungewöhnlich inszenierten Thriller erlebt der Zuschauer die Geschichte ausschließlich über die Bildschirme in Davids Wohnung. Dieser gewagte Kniff geht auf, da Regisseur Aneesh Chaganty viel Wert auf eine stimmige Figurenzeichnung legt und genügend kreative Ideen aus dem Ärmel schüttelt, um das Szenario abwechslungsreich zu halten.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 wird der Anwalt Josef Bartok von der Gestapo verhaftet, da man sich von ihm den Zugang zu Bankkonten der Aristokratie verspricht. Der Jurist bleibt in den Verhören jedoch standhaft und weigert sich mit der Behörde zu kooperieren. Die anschließende Isolationshaft zermürbt Bartok zunehmend und seine einzige Rettung scheint in Gestalt eines Schachbuches zu liegen, das er auswendig lernt, um bei Verstand zu bleiben. Die hervorragend ausgestattete und tadellos gespielte Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig nimmt sich einige erzählerische Freiheiten, die größtenteils aufgehen, wobei der unnötig reißerische Schluss jedoch eine Ausnahme bildet.

Die Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Bestsellers von Jeannette Walls schildert in einer komplexen Rückblendenstruktur die Kindheit der späteren Erfolgsautorin. Diese ist geprägt von Armut, ständigen Umzügen und Vernachlässigung durch den alkoholkranken Vater und die eigensinnige Mutter. Kontrastiert werden diese Erinnerungen durch die im Jahr 1989 angesiedelte Rahmenhandlung, in der die Protagonistin als inzwischen erfolgreiche Erwachsene auf ihre Eltern trifft. Das gekonnt inszenierte Drama greift eine Vielzahl an Themen auf, was einerseits dafür sorgt, dass die Handlung über die gesamte Laufzeit kurzweilig ist, der Film andererseits aber auch an vielen Stellen zu oberflächlich bleibt. Restlos überzeugen können dagegen die Darsteller mit Oscarpreisträgerin Brie Larson an der Spitze.

Nachdem sie das Massaker in der Kleinstadt Woodsboro überlebt haben, sind Sam, Tara, Mindy und Chad nach New York gezogen. Als dort jedoch erneut ein maskierter Killer sein Unwesen treibt, geht es für die Clique wieder ums nackte Überleben. Mit dem Schauplatzwechsel in die Millionenmetropole ergeben sich einige spannende neue Szenarien, die für Variation sorgen. Der in der Filmreihe stets präsente Meta-Aspekt ist hier dagegen deutlich unterentwickelt und erschöpft sich hauptsächlich in der Präsentation zahlreicher Easter Eggs. Da auch die angeschnittene Verschwörungstheorie-Thematik nicht vertieft wird, hat man es hier mit einem recht konventionellen Slasher zu tun, der dabei den Gewaltgrad ordentlich nach oben schraubt.

Als der milliardenschwere Industrielle Damian Hale den baldigen Krebstod diagnostiziert bekommt, erfährt er von einer radikalen Methode der Lebenszeitverlängerung, bei der das eigene Bewusstsein in einen künstlich gewachsenen gesunden Körper transferiert wird. Er entschließt sich dazu und lebt fortan in einem jüngeren Körper weiter. Als ihn jedoch vermehrt Halluzinationen plagen, recherchiert er die genauen Hintergründe seiner Behandlung und stößt dabei auf Erschreckendes. Regisseur Singh legt sein Augenmerk auf den Spannungsaufbau und reißt die reizvollen philosophischen Themen nur oberflächlich an. So bleibt ein visuell gelungener Thriller, der sein inhaltliches Potential leider verschenkt.

Nachdem ein heimtückisches Online-Spiel die Studenten der Whiton Universität in Angst und Schrecken versetzt hat, wird einer der Sportstars der Hochschule brutal ermordet. Als Ellery, die Schwester des Opfers, auf dem Campus nach Hinweisen auf den Täter sucht, kommen nach und nach dunkle Geheimnisse der Universität ans Licht. Die Mordserie geht unterdessen weiter, so dass sich ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit entwickelt. Während der Slasher-Film die gewohnten Handlungspfade des Genres nicht verlässt und der angeschnittene gesellschaftliche Kommentar halbherzig verpufft, sorgen zumindest einige visuelle Experimente, die vor allem darum kreisen, Smartphone-Kommunikation originell in das Bild einzubinden, für Abwechslung, können das Werk aber nicht über den Genre-Durchschnitt heben.

Das neueste Spin-off der Star Wars-Reihe schildert die Vorgeschichte des Weltraumabenteurers Han Solo und zeigt somit, wie die wohl beliebteste Figur der Saga als junger Mann in die Welt der Schmuggler geriet. Der launige Mix aus Sci-Fi-Märchen und Abenteuerfilm fühlt sich durch das Abhaken bestimmter durch die Vorgängerfilme etablierter Motive beizeiten zu sehr nach reinem Fan-Service an und vergisst darüber eine interessante Geschichte zu erzählen. Immerhin wissen die Actionszenen zu überzeugen und auch die hochkarätigen Nebendarsteller punkten mit Charme und Humor, während Alden Ehrenreich in der Rolle der Titelfigur etwas blass bleibt. Der Film wird zeitgleich auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray (Preis: rund 33,- Euro) veröffentlicht.

Für ihre geplante Hochzeit vor Traumkulisse fliegen Darcy und Tom mit ihren recht eigenwilligen Familien auf die Philippinen. Während sich die Angehörigen unter Palmen schon bald in Disharmonie üben, taucht ausgerechnet auch noch Darcys Ex Sean auf. Als wäre das nicht genug, werden die Partygäste plötzlich als Geisel genommen und es liegt an Darcy und Tom, alle zu retten. Die als Starvehikel konzipierte Actionkomödie leidet an der fehlenden Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern und den uninspiriert inszenierten Actionszenen, während immerhin einige der skurrilen Nebenfiguren für humoristische Highlights sorgen können.

Eine am Rande von Tokio wohnende Gruppe von Menschen hält sich mit kleinen Diebstählen über Wasser. Trotz der prekären Lebensumstände nehmen sie ein vernachlässigtes Mädchen bei sich auf, das von der ungewöhnlichen Patchwork-Familie fortan viel Warmherzigkeit erfährt. Als eines Tages ein unvorhergesehener Vorfall bislang gut geschützte Familiengeheimnisse enthüllt, muss sich herausstellen, ob diese Menschen tatsächlich mehr verbindet als ihr Dasein als Kleingauner und Lebenskünstler. Das meisterhaft inszenierte und durchaus humorvolle Drama erhielt neben zahlreichen weiteren Preisen die Goldene Palme von Cannes. Es besticht insbesondere durch eine authentische, nie in Klischees abdriftende Milieuschilderung und eine emotional mitreißende Geschichte.