Arthur Curry alias Aquaman hält sich trotz seines rechtmäßigen Anspruchs auf den Thron des Unterwasserreichs Atlantis aus politischen Ränkespielen lieber heraus. Erst als sein machtbesessener Halbbruder der Menschenwelt den Krieg erklären will, sieht er sich zum Handeln gezwungen und versucht zwischen den Fraktionen zu vermitteln. Die recht banale Story leidet zusätzlich unter einer chaotischen Erzählweise, was aber durch den charismatischen Hauptdarsteller, die rasant inszenierte Action und die visuell überwältigenden Unterwasser-Panoramen wettgemacht wird. Angesichts der opulenten Bilder lohnt der Griff zur 4K-Ultra HD-Blu-ray (Preis: ca. 28,- Euro), die das farbenfrohe Spektakel dank Dolby Vision-HDR noch besser zur Geltung bringt.

Nachdem der Oberschurke Thanos in „Avengers: Infinity War“ sein Ziel erreicht und die Hälfte der Lebewesen des Universums ausgelöscht hat, versuchen die verbliebenen Avengers verzweifelt die schreckliche Tat rückgängig zu machen. Der Höhepunkt der 22 Filme umfassenden Infinity-Saga, der den bisherigen Rekordhalter „Avatar“ als erfolgreichsten Film aller Zeiten abgelöst hat, entpuppt sich als emotionale Zeitreise durch die Vergangenheit des Marvel Cinematic Universe, deren clevere Rückgriffe sowie Referenzen Fanherzen höher schlagen lassen und die in einem gebührend epischen Abschluss kulminiert, der dann auch die bildgewaltige Action liefert, die zuvor überraschend dosiert zum Einsatz kam, um den ruhigen Momenten den nötigen Raum zu lassen. Für rund 33,– Euro ist das Comicfilm-Spektakel auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray erhältlich.

Nachdem Katja ihren kurdischen Mann und den gemeinsamen Sohn durch einen Bombenanschlag verloren hat, wird sie von Selbstmordgedanken heimgesucht. Erst durch die Verhaftung eines Pärchens aus dem Neonazi-Milieu und den bevorstehenden Prozess fasst sie neuen Lebensmut. Von den Morden der Terrorgruppe NSU inspiriert schildert der preisgekrönte Regisseur Fatih Akin eine in der Hauptrolle glänzend gespielte Opfergeschichte, die sich auf die emotionalen Aspekte fokussiert und politische Implikationen weitgehend ausblendet. Konsequenterweise bleibt die Inszenierung stets nah an der Protagonistin und sorgt so für ein aufwühlendes Filmerlebnis. Die ungewöhnliche Mischung aus Justizdrama und Rache-Thriller wurde mit dem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Die 18-jährige Star lebt in prekären Verhältnissen im mittleren Westen der USA als eines Tages der draufgängerische Jake ihr Interesse weckt. Dieser reist mit einer Gruppe Jugendlicher durch das Land und bietet Star kurzerhand an, sich ihnen anzuschließen, was diese nach kurzem Zögern annimmt. Fortan ist sie Teil dieser ungewöhnlichen Truppe abgehängter Jugendlicher, die für den Lebensunterhalt von Tür zu Tür ziehen um Magazin-Abos zu verkaufen. Durch Stars unangepasste Art kommt es jedoch schnell zu Spannungen mit der Anführerin Krystal. Die Mischung aus Sozialdrama und Roadmovie besticht durch eine realistische Schilderung unterprivilegierter Milieus und einen messerscharfen Blick auf das sonst selten ins Bild gerückte Amerika abseits der Metropolen an der Ost- und Westküste.

Als der tschetschenische Flüchtling Issa Karpov illegal in Hamburg auftaucht und Kontakt zur muslimischen Gemeinde knüpft werden dadurch umgehend mehrere Geheimdienstbehörden in Alarmbereitschaft versetzt, darunter auch eine halboffizielle Spionageeinheit unter der Leitung des erfahrenen Agenten Günther Bachmann. Dieser will im Gegensatz zu den Hardlinern des Hamburger Verfassungsschutzes und der CIA zunächst herausfinden, was Karpov im Schilde führt anstatt ihn sofort festzunehmen. Mit einer idealistischen Anwältin und einem mysteriösen Bankier werden so alsbald auch zwei Unbeteiligte in das geheimdienstliche Verwirrspiel hineingezogen. Diese Verfilmung eines Romans von John le Carré ist der letzte Film, in dem der früh verstorbene Philip Seymour Hoffman die Hauptrolle bekleidete. Der begnadete Mime ist hier noch einmal in einer Paraderolle zu sehen, die er mit dem ihm eigenen Charisma ausfüllt. Doch auch der Rest der namhaften Besetzung zeigt gute Leistungen, was für den Agententhriller, der Spannung eher durch Dialoge als durch Actionszenen aufbaut, essentiell ist.