Nach einem Streit mit ihrem Freund Marcus macht sich Alex alleine auf den Heimweg von einer Party. In einer Straßenunterführung trifft sie auf den Zuhälter Le Tenia, der sie brutal vergewaltigt. Im Anschluss daran macht sich Marcus mit seinem Freund Pierre auf die Suche nach dem Täter, um Vergeltung zu üben. Die düstere Rachefabel wird in chronologisch umgekehrter Reihenfolge von ihrem Ende her erzählt, was dem Plot eine ganz besondere emotionale Schlagkraft verleiht. Der aufgrund seiner schonungslosen Gewaltdarstellungen kontrovers aufgenommene Skandalfilm erscheint als limitierte Steelbook Edition, die neben der Kinofassung auch den neuen, in chronologisch richtiger Reihenfolge geschnittenen Straight Cut enthält. Dieser ist als Komplementärstück zum Original interessant, führt allerdings auch klar die Überlegenheit der ursprünglichen Erzählweise vor Augen.

Der Folkmusiker Llewyn Davis schlägt sich zu Beginn der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mehr schlecht als recht mit gelegentlichen Auftritten in kleinen New Yorker Clubs durchs Leben. Da er sich keine eigene Wohnung leisten kann ist er gezwungen, die Nächte bei verschiedenen Freunden auf dem Gästesofa zu verbringen. Um endlich den Durchbruch zu schaffen, beschließt er schließlich nach Chicago zu reisen und dort dem einflussreichen Musik- Produzenten Bud Grossman vorzuspielen. In ihrer gewohnt verschrobenen Art schildern die Brüder Coen das Folk-Milieu und den Zeitgeist der damaligen Zeit gleichsam authentisch wie liebevoll. Lakonischer Witz reiht sich in dieser subtilen Charakterstudie an tragische Momente und sorgt so für einen spannenden Gegensatz, der das Interesse an der Geschichte des Außenseiters hochhält. Hervorzuheben sind neben der handwerklichen Umsetzung die Musik und die spielfreudigen Darsteller, die auch in kleineren Rollen Eindruck hinterlassen.

1894 wird der jüdische Offizier Alfred Dreyfus in Paris wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft auf der Teufelsinsel verurteilt. Als kurz darauf Marie-Georges Picquart zum Chef der Geheimdienstabteilung ernannt wird, die Dreyfus der Spionage überführte, kommen diesem schnell Zweifel an der Schuld des angeblichen Verräters, doch seine Vorgesetzten weisen ihn an, die Sache unter den Tisch fallen zu lassen. Entgegen seiner Befehle ermittelt er weiter und gerät in ein gefährliches Labyrinth aus Verrat und Korruption, das nicht nur seine Ehre, sondern auch sein Leben in Gefahr bringt. Die historische Dreyfus-Affäre diente als Vorlage für diesen gelungenen Spionagethriller, der bei aller Authentizität auch geschickt Bezüge zur Gegenwart zu setzen versteht.

Im dritten Teil der Superhelden-Saga bekommt es Tony Stark alias Iron Man mit dem Mandarin zu tun, der Kopf der Terrororganisation „Die Zehn Ringe“ ist. Dieser versetzt nicht nur die Welt in Angst und Schrecken, sondern hat es auch persönlich auf Tony Stark abgesehen, weshalb er dessen Domizil in Schutt und Asche legt und seine große Liebe Pepper Potts entführt. Der gerade von starken Selbstzweifeln geplagte Superheld steht nach der Zerstörung eines Großteils seines Equipments somit einer gewaltigen Aufgabe gegenüber. Teil drei bietet immer noch Action satt, konzentriert sich aber stärker auf die Figur Tony Stark als der direkte Vorgänger. So bestreitet der Protagonist mehrere Actionszenen ohne seinen Anzug, was dem Film zeitweise den Anstrich eines konventionellen Actionfilms gibt. Neben den vor allem in 3D spektakulären Kampfszenen besticht die Comic-Verfilmung durch viel selbstironischen Humor und die gute Besetzung.

Philosophie-Professor Abe Lucas lässt sich schon kurz nach Aufnahme seiner Lehrtätigkeit an einem Kleinstadt-College mit zwei Frauen ein, seiner Kollegin Rita und seiner Studentin Jill. Doch auch diese Ablenkungen bringen ihn nicht von seinem antriebslosen und selbstzerstörerischen Lebensstil ab. Neues Leben haucht ihm erst eine verrückte Idee ein, die sogleich eine Kettenreaktion mit weitreichenden Auswirkungen auslöst. Regie-Veteran Woody Allen präsentiert einmal mehr eine gleichermaßen intelligente wie humorvolle Geschichte, die mit existenziellen Fragen und pointierten Dialogen gespickt ist. Zum Gelingen der Tragikomödie mit Krimi-Einschlag trägt darüber hinaus auch die tolle Darstellerriege bei, die von Joaquin Phoenix und Emma Stone angeführt wird.