Das Leben des fünfjährigen Jack ist alles andere als normal: Zusammen mit seiner Mutter, die vor sieben Jahren Opfer einer Entführung wurde, ist er seit seiner Geburt in einer kleinen, fensterlosen Hütte eingesperrt. Doch Ma tut ihr Bestes, um ihrem Sohn die erschütternde Wahrheit, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten sind, zu verheimlichen und hat sich zu diesem Zweck fantasievolle Erklärungen für ihre abgeschottete Welt ausgedacht. Doch irgendwann wird Jack neugierig und die Fassade lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten, so dass de beiden ihre Flucht planen. Die intensive Darstellung in diesem beklemmenden Drama brachte Brie Larson neben weiteren Preisen den Oscar als beste Hauptdarstellerin ein.

Nach einem Autounfall wacht Michelle in einem Bunker unter der Erde auf, wo ihr vom mysteriösen Howard erklärt wird, dass er sie während eines ABC-Angriffs gerettet habe bei dem der Großteil der Menschheit ums Leben gekommen sei. Während Howard betont, dass sie nur im Bunker sicher seien, zweifeln Michelle und der dritte Bunker-Insasse Emmett allmählich am Wahrheitsgehalt von dessen Geschichte und planen die Flucht. Diese lose Fortsetzung des Überraschungserfolgs „Cloverfield“ schlägt eine gänzlich andere Richtung ein. Statt einer gigantischen Zerstörungsorgie in New York ist die Handlung hier weitgehend auf einen begrenzten Schauplatz und lediglich drei Figuren beschränkt. Herausgekommen ist dabei ein kammerspielartiger, ungemein spannender Psychothriller.

Genau elf Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon wird das US-Generalkonsulat im libyschen Bengasi von Terrormilizen angegriffen. Obwohl dem nahe gelegenen Stützpunkt der CIA kein Befehl dazu erteilt wurde, fassen der ehemalige Soldat Jack Silva und seine Kollegen den Entschluss ihren Landsleuten zu Hilfe zu kommen. Diese Verfilmung eines Sachbuchs von Mitchell Zuckoff beruht auf wahren Ereignissen des Jahres 2012. Die mit imposanten Feuergefechten aufwartenden Actionszenen sind gekonnt inszeniert. Dem stehen auf inhaltlicher Ebene einige arg vereinfachende Ansichten und Erklärungen gegenüber, wodurch der Kriegsfilm letztlich einen ambivalenten Gesamteindruck hinterlässt.

Die Brüder Charlie und Eli Sisters arbeiten Mitte des 19. Jahrhunderts als Auftragskiller für den Großkriminellen Commodore. Ihr neuester Auftrag lautet, den Erfinder Hermann Warm aufzuspüren, das Geheimnis seiner letzten Erfindung aufzudecken und ihn anschließend zu töten. Auf der Suche nach Warm befindet sich allerdings auch der Detektiv John Morris, dessen Motive jedoch nicht klar ersichtlich sind. Während die Handlung zu Beginn noch konventionellen Western-Mustern zu folgen scheint, sorgen einige überraschende Wendungen für einen ungewöhnlichen Verlauf der Geschichte, die zudem auch tonal nicht in das gewohnte Schema des Genres passen will, präsentiert sie sich über weite Strecken doch als mit schwarzem Humor durchsetzte Charakterstudie. Diese weiß dank der hervorragenden Darsteller trotz kleinerer Längen im Mittelteil zu überzeugen.

Obwohl sie dort als Kind ein verstörendes Erlebnis hatte, kehrt Adelaide Wilson für einen Sommerurlaub mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in den Küstenort Santa Cruz zurück. Dort angekommen beschleicht sie sogleich eine böse Ahnung, die sich schon in der ersten Nacht in purem Horror manifestiert als plötzlich vier unheimlich wirkende Gestalten vor dem Haus auftauchen, die sich bei näherer Betrachtung als identische Doppelgänger der Wilsons herausstellen und Böses im Schilde führen. Was zunächst als geradliniger und äußerst effektiver Horrorfilm beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als doppelbödige, gesellschaftskritische Parabel, die am Ende zwar nicht alle Ideen stimmig zusammenführt, durch ihre Konsequenz aber dennoch zu gefallen weiß. „Wir“ erscheint für rund 33,- Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray.

Die passionierten Brettspiel-Fans Max und Annie nehmen regelmäßig an Spieleabenden mit Freunden teil. So sind sie auch mit zwei weiteren Pärchen bei Max‘ Bruder Brooks zu Gast, der einen interaktiven Krimi angekündigt hat. Als Brooks plötzlich von maskierten Eindringlingen zusammengeschlagen und entführt wird, halten alle dies folglich für eine Inszenierung im Rahmen des Spiels und machen sich daran, die Hinweise zu entschlüsseln um sich den Sieg zu sichern, was zu einer Reihe haarsträubender Verwicklungen führt. Leider verliert die turbulente Komödie mit steigender Laufzeit die clevere Ausgangsidee ein wenig aus den Augen und präsentiert sich zeitweise als recht generische Actionklamotte, was erst durch einige gelungene Wendungen im Schlussdrittel wieder aufgefangen wird.

Diese ungewöhnliche Filmbiografie behandelt das Leben der Eiskunstläuferin Tonya Harding, deren Umfeld 1994 mit einem Eisenstangenangriff auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan für einen der größten Skandale der Sportgeschichte gesorgt hat. Statt den Lebensweg der von den Medien „Eishexe“ getauften Harding konventionell nachzuerzählen, wählt Regisseur Gillespie die Form einer Mockumentary und lässt die Protagonistin sowie weitere Personen aus ihrem Leben die Geschichte schildern, so dass sich aus den verschiedenen subjektiven Erzählungen eine absurd anmutende Räuberpistole entspinnt, die satirische Spitzen in alle Richtungen abfeuert. Die hervorragenden Darsteller sorgen dafür, dass bei allem Spaß auch die tragischen Aspekte nicht zu kurz kommen.

Basierend auf der Artuslegende wird hier die Geschichte des Sir Gawain, einem Ritter der legendären Tafelrunde, geschildert. Um sich vor seiner Familie, seinem König und letztlich auch sich selbst zu beweisen, begibt sich der Neffe von Artus auf die Reise seines Lebens mit dem Ziel, sich der ultimativen Herausforderung zu stellen: dem sagenhaften Grünen Ritter, einem gigantischen, smaragdgrünhäutigen Fremden und Prüfer der Menschen. Die bekannte Sage wird einer recht eigenwilligen Interpretation unterzogen, die von einer unheilvollen Atmosphäre getragen wird. Das ausgefeilte, stellenweise brachiale Sounddesign und die virtuose Kameraarbeit erheben das Fantasy-Drama zu einem audiovisuell beeindruckenden Werk, bei dem sich der Griff zu der für rund 28,– Euro erhältlichen 4K-Ultra HD-Blu-ray lohnt.

Der junge Schotte Jay Cavendish ist 1870 in den Westen der USA gekommen um dort seine Geliebte Rose zu finden. Zunächst unfreiwillig bezahlt er den Kopfgeldjäger Silas dafür, ihn auf seinem Weg zu beschützen. Er ahnt dabei nicht, dass auf Rose und ihren Vater ein Kopfgeld ausgesetzt ist, von dem auch Silas weiß. Während dessen Absichten undurchsichtig bleiben kreuzen unterschiedliche Personen ihren Weg. Dieser in Neuseeland gedrehte Neo-Western zeigt in wunderschönen Landschaftsbildern eine raue Welt der Gesetzlosigkeit und Gewalt, die in einem denkwürdigen Showdown kulminiert, wobei zwischendurch immer wieder lakonischer Humor durchscheint.

Als Prinz Philip um Auroras Hand anhält, wird die Beziehung zwischen der jungen Königin der Moore und ihrer Patentante Maleficent auf eine harte Probe gestellt. Die bevorstehende Hochzeit, die das Königreich Ulstead mit dem Reich der Moore vereinigen soll, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der alte Groll zwischen den Menschen und den Feen nicht vergessen ist. Mit dem plötzlichen Auftauchen einer neuen, unheimlichen Macht finden sich Maleficent und Aurora alsbald auf verschiedenen Seiten des Konflikts wieder. Trotz der Märchen-Vorlage liegt hiermit ein recht düsterer Fantasy-Blockbuster vor, der mit krachenden Actionszenen und der detailverliebten Ausstattung einige Schauwerte liefert. Die „Dornröschen“-Variation ist für rund 32,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray erhältlich.

Die südkoreanische Gesellschaftssatire schildert die Geschichte einer vierköpfigen Familie aus der Unterschicht Seouls, deren Mitglieder sich nach und nach durch geschickte Manipulationen Anstellungen im Haushalt einer wohlhabenden Familie erschleichen. Als ihre Arbeitgeber eines Tages zu einem Campingurlaub aufbrechen, decken sie in dem Haus ein dunkles Geheimnis auf. Die durch kreative Ideen und zahlreiche witzige Momente bestechende Parabel auf das moderne Arbeits- und Wirtschaftsmodell schrieb Geschichte, indem sie als erste nicht-englischsprachige Produktion den Oscar für den besten Film erhielt. Capelight bringt die 4K-Ultra HD-Blu-ray als limitiertes Mediabook heraus, während die reguläre Blu-ray zeitgleich für rund 15,– Euro erscheint.

Diese Origin-Story für den bekannten Schurken aus den Batman-Comics setzt sich von typischen Superhelden-Blockbustern ab, indem sie als Psychogramm der Hauptfigur angelegt ist. Geschildert wird die Abwärtsspirale des erfolglosen Comedians Arthur Fleck, der im Gotham des Jahres 1981 zum Gewalttäter wird und damit eine Protestbewegung auslöst. Überragend fällt neben dem präzisen Sounddesign und der düsteren musikalischen Untermalung insbesondere die Verkörperung der Titelfigur durch Joaquin Phoenix aus, der dafür zurecht mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, während das Drehbuch manche Dinge allzu deutlich ausbuchstabiert statt sie der Imagination des Zuschauers zu überlassen. Warner veröffentlicht die Comicverfilmung, die aufgrund einiger harter Szenen nichts für Leute mit einem sensiblen Nervenkostüm ist, für rund 32,– Euro auch als Ultra HD-Blu-ray.