Dieses rund dreistündige Epos ist eine ambitionierte Neuinterpretation des gleichnamigen Jahrhundertromans von Alfred Döblin. Die Handlung wurde dabei in die Gegenwart verlegt und als Protagonist der afrikanische Flüchtling Francis in den Mittelpunkt gerückt, der bei der Überfahrt über das Mittelmeer beinahe ums Leben kommt und Gott aus Dank für sein Überleben verspricht, ein guter Mensch zu werden. Kurz darauf in Berlin gelandet, wird dieses Versprechen mehrfach auf eine harte Probe gestellt, wenn Francis immer stärker in den Sog der Berliner Unterwelt gezogen wird und einzig die Liebe zur Escort-Dame Mieze Erlösung verspricht. Regisseur Qurbani findet für die Epik der Geschichte angemessene Bilder und liefert ein fiebriges Großstadtporträt, das den Nerv der Zeit trifft.

Der Solofilm der ehemaligen russischen Spionin Natasha Romanoff taucht als Prequel in die Vergangenheit der Heldin ein. Nach dem Zerwürfnis mit den anderen Avengers in „The First Avenger: Civil War“ muss sich Black Widow dunklen Geheimnissen ihrer Vorgeschichte stellen und diejenigen, die sie ihrer Kindheit beraubt haben, zur Verantwortung ziehen. Daraus entwickelt sich ein Revenge-Thriller im Spionagestil, der einige für MCU-Blockbuster ungewohnt düstere Themen anreißt, diese aber mit ausreichend Humor auflockert. Während die Actionszenen gewohnt kompetent inszeniert sind, kann der 24. Beitrag des Marvel Cinematic Universe vor allem mit überraschend starken Charaktermomenten glänzen. Der emotionale Schwanengesang für das erste weibliche Mitglied der Avengers ist für rund 32,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray im limitierten Steelbook erhältlich.

Dieses Musik-Biopic schildert wichtige Stationen der Bandgeschichte der Rockgruppe Queen und deckt dabei den Zeitraum von der Gründung im Jahr 1970 bis zum legendären Auftritt beim Live Aid-Konzert 1985 ab. Der Fokus wird auf den schillernden Frontmann Freddie Mercury gelegt, der mit seinem Eigensinn und seinen Eskapaden den Fortbestand der Band gefährdet. Inwiefern diese Darstellung und weitere Details dem tatsächlichen Hergang entsprechen, wurde zum Gegenstand von Kontroversen. Hauptsächlich kann das glattgebügelte Werk durch seine atmosphärischen Konzertszenen fesseln, die auf der Ultra HD-Blu-ray (Preis: ca. 29,- Euro) dank Dolby Atmos-Ton in der Originalsprache besonders mitreißend ausfallen. Leider liegt die deutsche Fassung auch dort nur im verlustbehafteten DTS 5.1-Ton vor.

Seit er den Wagen des Gangsters Doc gestohlen hat, steht der junge Baby in dessen Schuld und muss sie dadurch abtragen, dass er bei den von Doc organisierten Raubüberfällen als Fluchtwagenfahrer fungiert. Als er feststellen muss, dass sein Boss auch nach Begleichung der Schuldsumme nicht vorhat ihn aus seinen Diensten zu entlassen, reift ihn ihm der Gedanke mit seiner großen Liebe Debora durchzubrennen. Komödienspezialist Edgar Wright legt hiermit einen waschechten Actionfilm mit spektakulären Verfolgungsjagden vor und würzt diesen mit dem für ihn typischen Dialogwitz, was gepaart mit dem kongenialen Musikeinsatz eine unwiderstehliche Mischung ergibt. Der äußerst unterhaltsame Actioner erscheint für rund 35,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray.

Rettungsschwimmer Mitch Buchannon sorgt mit seinem Team für Ordnung und Sicherheit am Strand. Zwischen ihm und dem draufgängerischen Neuzugang Matt Brody, den er wegen dessen Vergangenheit als Olympia-Schwimmer aus PR-Gründen einstellen musste, kommt es immer wieder zu Konflikten. Doch als die beiden einer kriminellen Verschwörung auf die Spur kommen, die ihren Strand bedroht, müssen sie sich zusammenraufen, um den Verbrechern das Handwerk zu legen. Die Neuauflage der Kultserie im Spielfilmformat ist sich ihres Trash-Appeals bewusst und nimmt sich daher selbst nicht ernst. Leider können die größtenteils platten Gags und der abgedroschene Kriminalplot nur mäßig überzeugen. Die Blu-ray enthält sowohl die Kinofassung als auch die um fünf Minuten längere Extended Version.

Jessica Dawson (Mena Suvari), jung und pflichtbewusst, muss ihren eigenen Partner wegen verübter Polizeigewalt verhaften. Sie wird in das Dezernat für innere Angelegenheiten versetzt und muss nun den Tod eines teenagers aufklären, der von zwei Detectives im Einsatz getötet wurde. Sie stößt auf eine Mauer des Schweigens und Zeugen, die sich in Widersprüche verstricken. Der gewiefte Captain Richards ist nicht das einzige Hindernis auf das die junge Polizistin bei ihren Ermittlungen stößt.

Der spannende Thriller von Regisseur Augustin greift das aktuelle Thema Polizeigewalt auf und spinnt ein dichtes Intrigennetzwerk, dass durch die Spielleistung aller Schauspieler getragen wird. Auch Musik und die szenische Umsetzung der Kamera unterstützen einen spannenden Polizeithriller.

Der Schauspieler Riggan Thomson, der vor längerer Zeit als Darsteller des Superhelden Birdman bekannt geworden war, hat seitdem keine Erfolge mehr gefeiert und ist mittlerweile in Vergessenheit geraten. Um die Schaffenskrise zu beenden versucht er ein Comeback als Regisseur und Schauspieler am Broadway. Dabei hat er jedoch mit allerlei Problemen zu kämpfen, so unter anderem mit den Eskapaden des exzentrischen Stars Mike Shiner, der kurzfristig eine zentrale Rolle in dem Stück übernehmen muss. Zudem häufen sich kurz vor der Premiere die privaten Probleme, so dass Thomsons nervliche Verfassung immer angespannter wird. Regisseur Iñárritu gelang mit dieser Satire auf den Starkult ein Geniestreich, der bei der diesjährigen Oscarverleihung zurecht vier Preise abräumte, darunter auch denjenigen für den besten Film. Formal interessant ist vor allem die Kameraarbeit, die den Eindruck erweckt, der Film sei in einer einzigen Einstellung gedreht worden. Ein Coup ist auch bei der Besetzung der Hauptrolle gelungen, die vom ehemaligen Batman-Darsteller Michael Keaton mit viel Selbstironie dargeboten wird.

Das ehemalige Delta Force-Mitglied Roy Pulver hängt in einer Zeitschleife fest, in der er jeden Tag auf eine andere Art und Weise von Attentätern ermordet wird. So wird er mal erschossen, mal in die Luft gesprengt oder erstochen und stets beginnt derselbe Tag wieder von vorne. Als Roy Hinweise auf ein geheimes Regierungsprojekt entdeckt, das seinen Tod aufklären könnte, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem er den Kopf des Geheimprogramms finden muss, um sich und seine Familie zu retten. Da das Zeitschleifenkonzept mittlerweile schon in zahlreichen Filmen unterschiedlicher Genres variiert wurde, ist es durchaus überraschend, dass der Actioner von Joe Carnahan dennoch funktioniert und über die volle Laufzeit gute Unterhaltung bietet, was nicht zuletzt auch an den gut aufgelegten Darstellern liegt.

Die mittellos gewordene Jasmine zieht von New York zu ihrer Schwester nach San Francisco, um dort ein neues Leben zu beginnen. Nach einiger Zeit lernt sie den Diplomaten Dwight kennen und hegt die Hoffnung, durch ihn wieder den einstigen gesellschaftlichen Status zu erlangen. Parallel dazu erfährt man durch Rückblenden mehr über Jasmines Vergangenheit in der High Society New Yorks und wie es zu ihrem sozialen Abstieg kam. Der neueste Film von Woody Allen ist raffiniert aufgebaut und sorgt durch die verschachtelte Erzählweise für überraschende Wendungen. Dabei fehlt auch nicht der für Allen typische feinsinnige Humor, der jedoch dosiert eingesetzt wird. In erster Linie ist „Blue Jasmine“ nämlich ein emotional packendes Drama, das durch hervorragende Darsteller getragen wird. Insbesondere Cate Blanchett zeigt sämtliche Facetten ihres Könnens und gilt damit zurecht als Favoritin auf den diesjährigen Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Bruce Wayne alias Batman beobachtet die Taten des außerirdischen Helden Superman argwöhnisch und fasst den Beschluss, diesen auszuschalten. Dies kommt dem Konzernerben Lex Luthor gerade Recht, verfolgt dieser doch dasselbe Ziel. Er spannt Batman für seine Pläne ein, so dass eine Konfrontation der beiden Superhelden unausweichlich scheint. Leider fällt das filmische Aufeinandertreffen der beiden bekanntesten Comic-Helden dramaturgisch reichlich unausgegoren und stellenweise überfrachtet aus. So sind es eher einzelne Actionszenen, die überzeugen und nicht das Gesamtwerk. Die Blu-ray beinhaltet sowohl die Kinofassung als auch die 30 Minuten längere Ultimate Edition. Der Titel erscheint zeitgleich für ca. 39,– Euro auch als 4K-Ultra-HD-Blu-ray.

Nachdem Harley Quinn vom Joker verlassen wurde und somit nicht mehr dessen Schutz genießt, ist halb Gotham hinter ihr her, um sich für ihre Missetaten zu rächen. Auch der Gangsterboss Roman Sionis hat noch eine Rechnung mit ihr offen und lässt sie nur deshalb noch einmal davonkommen, weil sie verspricht, ihm einen wertvollen Diamanten zu besorgen, der von der jungen Straßendiebin Cassandra Cain gestohlen wurde. Die Suche nach der Delinquentin lässt Harley alsbald mit der Polizistin Renee Montoya, der Nachtclubsängerin Black Canary und der mysteriösen Huntress zusammenprallen. Der neueste Beitrag aus dem DC-Comicuniversum, der auch als Ultra HD-Blu-ray (Preis: ca. 30,– Euro) erscheint, präsentiert sich als spaßiger und selbstreflexiver Actionritt mit beeindruckend choreografierten Kampfszenen.

Im 17. Jahrhundert versetzt die Novizin eines italienischen Klosters die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als Auserwählte Gottes zur Äbtissin auf. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben ermöglichen, in dem sie sich von der Nonnenschülerin Bartolomea in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen lässt. Diese provokative Prämisse nutzt der streitbare Regisseur Paul Verhoeven nicht nur für explizite Szenen, sondern auch dazu, wichtige Fragen zum Thema Machtmissbrauch und zum Wesen des Glaubens zu stellen. Das lose auf einem Sachbuch basierende Historiendrama erscheint für rund 28,– Euro auch als 4K-Ultra HD-Blu-ray im limitierten Mediabook.