Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer ließ sich für diesen experimentellen Film von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen Autors Martin Amis inspirieren. Sein Drama beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen. Der Ansatz bildet einen gelungenen Beitrag zur Ästhetik-Diskussion rund um die mediale Darstellung des Holocaust, auch wenn die Grundidee der Banalität des Bösen den Film nicht über die volle Laufzeit zu tragen vermag. In jedem Fall bahnbrechend ist aber das markerschütternde Sounddesign.

Als der junge Londoner Börsenmakler Nicholas Winton 1938 kurz nach Vereinbarung des Münchener Abkommens von den entsetzlichen Zuständen in den tschechischen Flüchtlingslagern erfährt, entwickelt er einen waghalsigen Plan und versucht so viele Kinder wie möglich zu retten bevor die Grenzen geschlossen werden. In einem parallelen Handlungsstrang wird Winton im Jahr 1988 gezeigt, wo er vom Schicksal der Kinder verfolgt wird, denen er damals nicht helfen konnte. Erst als die BBC-Fernsehshow „That’s Life“ die überlebenden „Winton-Kinder“ ausfindig macht und diese unglaubliche Geschichte ans Licht bringt, vermag er sich seinem Kummer und den Schuldgefühlen stellen, die er so lange mit sich herumgetragen hat. Das gut gespielte Drama trägt mit dem Pathos etwas zu dick auf, ist ansonsten aber mitreißend erzählt.

Nachdem Godzilla und Kong gemeinsame Sache gemacht haben, um Mechagodzilla in die Knie zu zwingen, gehen die beiden Titanen wieder ihrer Wege. Doch dann erreicht das Team um Monarch-Agentin Dr. Illene Andrews ein mysteriöses Signal aus der Hohlerde, dem sie gemeinsam mit ihrer Adoptivtochter Jia, dem Podcaster Bernie Hayes sowie dem Tierarzt Trapper nachgeht. Unter der Erdoberfläche angekommen, wird ihnen alsbald klar, dass eine Jahrtausende alte Bedrohung nur darauf wartet, endlich wieder die Macht für sich zu beanspruchen. Sie kann nur gestoppt werden, wenn Godzilla und Kong sich noch ein weiteres Mal zusammentun. Der neueste Eintrag des Monsterverse-Franchise sorgt handlungstechnisch erneut für Kopfschütteln, liefert aber spektakuläre Actionszenen mit einer beeindruckenden Dolby Atmos-Soundkulisse.

Adam lebt in einem fast leeren Hochhaus im London der Gegenwart. Eines Nachts kommt es zu einer zufälligen Begegnung mit dem mysteriösen Nachbarn Harry, die den Rhythmus seines täglichen Lebens durchbricht. Während sich zwischen den beiden eine Beziehung anbahnt, wird Adam von Erinnerungen aus der Vergangenheit heimgesucht. Er findet sich in der Vorstadt wieder, in der er aufgewachsen ist, und in dem Haus seiner Kindheit, in dem seine Eltern zu leben scheinen, genau wie an dem Tag, an dem sie 30 Jahre zuvor gestorben sind. Das exzellent gespielte Liebesdrama nutzt Motive des Geisterfilms, um Themen wie Verlust und tragische Liebe zu verhandeln, wobei es auch gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahrzehnte anschneidet.

Als die gutmütige Nachbarin des Bienenzüchters Adam Clay Opfer einer Phishing-Abzocke wird, sieht der Einzelgänger rot: Der ehemalige Spezialagent einer geheimen Organisation namens „Beekeeper“ begibt sich auf einen gnadenlosen Rachefeldzug, um die Betrügerbande zur Strecke zu bringen. Dabei muss er aber schnell feststellen, dass hinter den Gaunern eine mächtige Organisation steckt. Der Rache-Actioner nimmt seine hanebüchene Prämisse glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt ernst und präsentiert die Geschichte stattdessen durchgehend mit einem selbstironischen Augenzwinkern, was insbesondere in den zahlreichen amüsanten Wortspielen Ausdruck findet. Daneben geht es in den Actionszenen aber durchaus hart zur Sache, so dass die FSK-Freigabe ab 18 Jahren berechtigt ist.

Als der erfolgreiche Musikproduzent Frank Farian die unbekannten Tänzer Rob Pilatus und Fab Morvan für sein nächstes Projekt engagiert, folgt ein kometenhafter Aufstieg, der alle Dimensionen sprengt. Unter dem Namen Milli Vanilli stürmen die beiden Freunde die internationalen Charts, landen drei Nummer-1-Hits in den USA und genießen das exzessive Leben in Hollywood. Lediglich ein kleiner Kreis Eingeweihter kennt ihr Geheimnis: Das Duo singt gar nicht selbst, sondern bewegt lediglich die Lippen zu den Stimmen der echten Sänger. Als auf dem Höhepunkt ihres Ruhms die Wahrheit ans Licht kommt, stehen Rob und Fab mitten im größten Skandal der Musikgeschichte. Die wahre Geschichte um den steilen Aufstieg und noch schnelleren Fall der Pop-Sensation der späten 1980er Jahre wird als kurzweilige Showbiz-Satire aufgezogen, die bestens unterhält.

Das Biopic des wohl berühmtesten Reggae-Musikers konzentriert sich auf die turbulenten Jahre 1976 bis 1978, in denen Bob Marley mit politischen Unruhen und persönlichen Herausforderungen konfrontiert wird. Als 1976 Spannungen zwischen politisch verfeindeten Lagern den karibischen Inselstaat Jamaika an den Rand eines Bürgerkriegs bringen und Bob Marley aus diesem Grund in der Hauptstadt Kingston ein Einigungskonzert plant, dringen kurz vor dem Auftritt Attentäter in sein Haus ein und schießen auf die Anwesenden, die nur durch ein Wunder überleben. Kurz darauf flieht Marley mit seiner Band The Wailers ins sichere Exil nach London, wo er das gefeierte Album „Exodus“ aufnimmt. Doch die Situation in seiner Heimat lässt ihm keine Ruhe. Trotz einer soliden Inszenierung scheitert der Film letztendlich daran, tiefere Einblicke in das Leben der porträtierten Person zu vermitteln.

Die Fortsetzung von „Dune“ knüpft unmittelbar an das Ende des ersten Teils an: Paul Atreides und seine Mutter Lady Jessica haben sich in den Weiten des Wüstenplaneten Arrakis den Fremen um ihren Anführer Stilgar angeschlossen. Während ein Teil des einheimischen Volkes den Fremden gegenüber misstrauisch eingestellt ist, glauben die stark religiösen Fremen aus dem Süden in Paul den ihnen prophezeiten Messias gefunden zu haben. Der von Visionen eines verheerenden heiligen Krieges geplagte junge Mann ist jedoch hin- und hergerissen, ob er seiner vermeintlichen Bestimmung tatsächlich folgen sollte. Das Science-Fiction-Epos nach dem Roman von Frank Herbert liefert ein audiovisuelles Spektakel mit referenzwürdigem Dolby Atmos-Sound, in dem das thematische Potenzial der literarischen Vorlage leider nicht ganz ausgeschöpft wird.

Im Mittelpunkt dieser Vorgeschichte zu den ersten vier Filmen der beliebten Filmreihe steht der junge Coriolanus, der später zum berüchtigten Präsidenten von Panem werden sollte. Er ist die letzte Hoffnung für seine einst stolze Familie Snow, die in Ungnade gefallen ist. Als er zum Mentor von Lucy, einem Mädchen aus dem verarmten Distrikt 12, erwählt wird, sieht er die Chance, sein Schicksal zu ändern. Mit spannungsreicher Ambiguität und beeindruckender visueller Gestaltung entfaltet sich ein dystopisches Panorama, das mit Emotionen und inneren Zerwürfnissen nicht geizt. Das Prequel ist dabei ein wichtiger Baustein für die übergeordnete Geschichte rund um die Hungerspiele, funktioniert darüber hinaus aber auch als eigenständiger Film.

Hirayama lebt ein bescheidenes Leben und arbeitet als Toilettenreiniger im Bezirk Shibuya in der japanischen Metropole Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat, und die enthüllt, warum er mit seinem sehr einfachen Leben so glücklich ist. Der in Japan gedrehte, aus einem Dokumentar-Projekt entstandene Film von Wim Wenders taucht tief in die Lebenswelt seines Protagonisten ein und verhandelt dabei die Frage nach dem glücklichen Leben.

Die kindlich wirkende Bella wurde von dem brillanten und unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter ins Leben zurückgebracht, der sie nun so gut wie möglich von der Außenwelt abzuschotten versucht. Als jedoch der zwielichtige Anwalt Duncan Wedderburn das Haus der Baxters betritt, ist er von Bella umgehend fasziniert und nimmt sie kurzerhand auf eine Reise quer durch Europa mit. Die surrealistische Komödie entführt das Publikum in eine faszinierende Parallelwelt, in der das vermeintlich vertraute viktorianische Setting durch futuristische Elemente verfremdet ist, und bereitet mit aufwendigem Produktionsdesign sowie exzellenter Kameraarbeit ein visuelles Spektakel. Das mit herrlicher Dialog- und Situationskomik gespickte Meisterwerk wird durch die exzellente Darbietung von Hauptdarstellerin Emma Stone veredelt, für die sie zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Die Brüder Kevin, Kerry, David und Mike sind Profi-Wrestler wie ihr Vater und Trainer Fritz Von Erich, der in den 1960er-Jahren ein großer Champion war. 20 Jahre später streben die Söhne danach, in seine Fußstapfen zu treten. Die zu Stars aufgestiegenen Brüder suchen im Ring nach Anerkennung, Erfüllung und Glück, doch ihr Ruhm unter der Aufsicht des strengen Familienoberhaupts wird von tragischen Ereignissen überschattet. Dieses Drama schildert die wahre Geschichte der unzertrennlichen Von Erich-Brüder, die in den frühen 1980er Jahren in der hart umkämpften Welt des professionellen Wrestlings Geschichte schrieben. Während das Sportler-Drama die angerissenen Themen familiäre Macht und Männlichkeitsbilder nicht allzu sehr vertieft, gelingt ihm die emotionale Anteilnahme am Schicksal der Figuren umso besser.