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Heft 06/2021 – Nr. 290

19. Mai 2021

„Rumms: Sky liefert keine CI+ Module mehr aus“

Liebe Leser,

wer sich bislang für ein Sky-Abonnement entschieden hat, konnte zwischen einem Sky-Receiver und einem CI+ Modul wählen, wobei der Pay-TV Anbieter das eigene CI+ Modul mehr oder weniger unfreiwillig gegen einen ausgesprochenen und – immerhin unserer Ansicht nach – nicht gerechtfertigten Mietzins von über 100 Euro für die Dauer der Vertragslaufzeit bereitgestellt hat. Damit ist jetzt Schluss. Heimlich, still und leise hat der Pay-TV-Anbieter die Auslieferung des Sky CI+ Moduls gestoppt. Obwohl Sky zu zahlreichen Themen regelmäßig Pressemitteilungen versendet, wurde über den Auslieferungsstopp des CI+ Moduls nicht informiert. Nur auf der Homepage findet sich der Hinweis „Das CI+ Modul wird von Sky nicht mehr angeboten und kann aktuell nicht mehr neu gebucht werden“. Das sorgt für Pay-TV-Frust, denn Abonnenten wird nun die Wahl genommen, die Entschlüsselung über einen freien Receiver der Wahl oder direkt über den Fernseher vorzunehmen, was nicht nur einen geringeren Stromverbrauch mit sich bringt, sondern auch eine zweite Fernbedienung einspart und für mehr Platz auf dem Wohnzimmertisch sorgt.

Wäre es nicht kundenfreundlicher, den potentiellen Abonnenten die freie Wahl zu lassen? Welche Vorteile verspricht sich Sky mit dieser Vorgehensweise? Die Sky Q-Box besser an die Frau und den Mann zu bekommen, obwohl Nutzer von CI+ Modulen ohnehin schon als Kunden zweiter Klasse behandelt wurden, da Sky eine technisch mögliche UHD-Freischaltung hier unterbunden hat? Zum Start von Sky Q in Deutschland haben wir den neuen UHD-Receiver im Juli 2018 auf Herz und Nieren – mit einem sehr ernüchternden (Test-)Ergebnis – geprüft. Unsere Messungen zeigten seinerzeit einen deutlich zu hohen Stromverbrauch, träge Umschaltzeiten und fehlende Basis-Funktionen wie HbbTV, welche bereits von Receivern der Einstiegsklasse geboten werden, die für unter 50 Euro im Handel erhältlich sind. Da verwundert es nicht, dass Sky seinen Q-Receiver in den meisten Fällen kostenlos bereitstellt und das deutlich günstigere CI+ Modul zu einem außerordentlich hohen Preis zur Miete angeboten hat.

Besteht nicht vielmehr die Gefahr, dass sich Abonnenten gerade angesichts dessen gegen ein Pay-TV Abonnement entscheiden oder sich mit einer Kündigung abwenden, zumal ja ab der kommenden Saison die Champions League nicht mehr bei Sky, sondern bei den beiden Streaming-Anbietern DAZN und Amazon Prime Video zu Hause sein wird und auch deutlich weniger Bundesligapartien live und exklusiv von Sky übertragen werden?

Kundenfreundlich wäre es in unseren Augen, wenn Sky nicht nur das CI+ Modul weiterhin – allerdings zu einem fairen (Miet-)Preis samt der technisch möglichen UHD-Freischaltung – anbieten würde, sondern beispielsweise auch den Sky Go Zugang auf Smart TVs sowie Streaming-Geräten wie beispielsweise FireTV und dem MagentaTV Stick über eine App ermöglichen würde. Darüber hinaus sollte Sky wegen des Wegfalls der Champions League sowie der reduzierten Anzahl von Bundesligaspielen die Preise nach unten anpassen, sprich deutlich senken.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese kundenunfreundliche Entwicklung im Hause Sky auswirken wird. Schade ist, dass der Pay-TV-Anbieter bereits seit längerer Zeit für den deutschen Markt keine Abonnentenzahlen mehr bekannt gibt.

Wie Sky auf unsere Anfrage reagiert hat und was Abonnenten blüht, die noch ein CI+ Modul besitzen, können Sie in unserem ausführlichen Bericht ab Seite 32 lesen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen SATVISION-Ausgabe und bleiben Sie gesund!

Ihr Christian Bernat und die gesamte SATVISION-Redaktion

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