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Heft 08/2022 – Nr. 304

28. Juli 2022

„Unfassbare 376.748 Tonnen Elektroschrott pro Jahr!“

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
allein in Deutschland fallen pro Jahr unfassbare 376.748 Tonnen Elektroschrott an, wie der aktuellen Studie „Reparieren statt Wegwerfen“, welche im Auftrag des Unternehmens Wertgarantie SE durchgeführt wurde, zu entnehmen ist. An dieser Stelle möchte ich vorwegnehmen, dass ich ein großer Technikfan bin und es stets kaum erwarten kann, die neuesten Entwicklungen aus der Welt der Unterhaltungselektronik in unserem hauseigenen Testlabor zu begrüßen, um diese auf Herz und Nieren prüfen zu können. Allerdings ist es mir absolut unverständlich, warum bislang lediglich 45 Prozent der Altgeräte richtig entsorgt werden, obwohl die Rückgabe der Gerätschaften kostenlos ist und die meisten Wertstoffhöfe in der direkten Nähe zu finden sind.

Nie war es aufwendiger, die benötigten Rohstoffe wie Lithium, Wolfram, Titan, Seltene Erden und viele mehr unter oftmals äußerst prekären Umständen in meist sehr armen Ländern dieser Welt abzubauen. Zählten im Jahr 2014 noch 14 Rohstoffe als versorgungskritisch, so waren es im Jahr 2020 bereits 30! Dabei wäre es doch so einfach, die Geräte richtig und sogar kostenlos zu entsorgen und durch Recycling wieder in der Wertschöpfungskette zu verwenden. Dies wäre sodann nach meinem Verständnis auch nachhaltig.

Darüber hinaus haben ganz bestimmt viele Elektrogeräte auch ein zweites Leben verdient und müssten gar nicht entsorgt werden. So lässt sich, wie es bereits bei vielen Smartphones der Fall ist, auch ein in die Jahre gekommener Fernseher nach einer Neuanschaffung noch weiter nutzen und muss nicht zwingend entsorgt werden. Denn Fernseher haben in Bezug auf Elektrogeräte mit enormen 42 Prozent den größten Anteil an immensen 2.401.071 Tonnen CO2e-Emmisionen pro Jahr. Aktuell leben wir so, als hätten wir 1,7 Erden zur Verfügung. Tatsächlich leben wir allerdings auf einer Erde. Absolut ernüchternd zu lesen ist, dass bei einem Defekt aktuell lediglich bei 24 Prozent der betroffenen Geräte eine Reparatur vorgenommen wird, sprich mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Elektrogeräte werden hingegen nicht repariert. Hier sind auch die Hersteller in der Pflicht, ihre Geräte leichter oder überhaupt reparieren zu lassen und ebenso die erforderlichen Ersatzteile vorzuhalten. Ich würde es ausgesprochen begrüßen und mich sehr freuen, wenn die Industrie hier schnell Taten folgen ließe und auch Sie das in die Jahre gekommene UKW-Radio oder den defekten Toaster zukünftig nicht einfach in der Restmülltonne entsorgen. Daher appelliere ich auf diesem Weg, nicht nur von Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern auch nachhaltig zu handeln. Dies hilft nicht nur uns, sondern auch den nächsten Generationen. Wie entsorgen Sie Ihre elektronischen Altgeräte? Schreiben Sie uns eine E-Mail an: nachhaltig@satvision.de. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen Ausgabe.

Ihr Christian Bernat und die gesamte SATVISION-Redaktion

 

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