Aktuell: Interview mit CANAL+ Germany
Neue Entertainment-Plattform bietet mehr Sport und TV-Komfort
26. September 2025

CANAL+ Germany bietet Netz- und Plattformbetreibern mit dem neuen Entertainment Hub eine TV-Plattform mit zahlreichen interessanten Inhalten. Das Programmportfolio wurde zuletzt um ein attraktives Sportpaket, welches gleich sechs Sender umfasst, erweitert. Über die neue Plattform, das neue Paket SportsHD und die Entwicklung von klassischem Kabelfernsehen sowie IPTV sprachen wir mit Marco Hellberg, Geschäftsführer der CANAL+ Germany GmbH.
SATVISION: Was verbirgt sich hinter dem neuen The Entertainment Hub und an wen richtet sich das Angebot?
Marco Hellberg: Mit The Entertainment Hub haben wir gemeinsam mit unserem Technologiepartner AgileTV eine Plattform geschaffen, die im TV-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Schritt weitergeht. Die Idee dahinter ist einfach, aber entscheidend: Netz- und Plattformbetreiber können eine voll integrierte, zukunftssichere TV-Plattform aus einer Hand anbieten – mit allen Funktionen, die die Zuschauer heute erwarten. Tiefen-Integration von allen relevanten Apps, inkl. Spotfiy, vorintegrierte FAST Angebote, ein vollumfänglicher TVOD / EST Shop. Damit haben die Kunden der Netzbetreiber Zugriff auf alle relevanten Inhalte und der Netzbetreiber hat eine Plattform, die Kunden regelmäßig nutzen und welche neue Monetarisierungsmöglichkeiten bietet. AgileTV bringt hier seine technische Kompetenz und eine international hochskalierbare Plattformlösung ein, während wir bei CANAL+ Germany für die Inhalte, die Rechte und das Marketing verantwortlich sind. So entsteht eine Kombination, die den Betreibern nicht nur Komplexität in der TV-Vermarktung abnimmt, sondern gleichzeitig Premium-Inhalte und ein modernes Nutzererlebnis ermöglicht.
SATVISION: Mit welchem Hintergrund haben Sie mit SportsHD ein neues Sportpaket vorgestellt? Welche Sender sind enthalten und welche Sportarten werden geboten?
M. Hellberg: Sport hat im Fernsehen seit jeher eine besondere Strahlkraft – und genau deshalb haben wir unser Portfolio um das Paket SportsHD erweitert. Damit wollen wir unseren Netzpartnern ein attraktives, vielfältiges Angebot an die Hand geben, das unterschiedlichste Interessen abdeckt. Insgesamt umfasst SportsHD sechs hochwertige Sender: Sportdigital1+, eSportsONE, Sportdigital Fußball, den auto motor und sport channel, Fast & Fun Box sowie den Tennis Channel. Letzterer ist für uns ein echtes Highlight, weil wir den Tennis Channel erstmals im Kabelnetz anbieten können. Damit bringen wir internationales Spitzentennis mit allen ATP- und WTA-Turnieren, ergänzt um Dokumentationen, Magazine und Hintergrundberichte, direkt in die Wohnzimmer der Zuschauer. Zusammen mit Wettbewerben und Beiträgen aus den Bereichen Fußball, Motorsport, eSports und Extremsport entsteht ein Paket, das die gesamte Bandbreite des modernen Sportkonsums abdeckt. Für viele Zuschauer sind Sportrechte ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl ihres TV-Anbieters – und genau hier setzen wir an.
SATVISION: Wurden Ihre persönlichen Erwartungen nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs zum 1. Juli 2024 bestätigt oder gab es für Sie Überraschungen, was die Entwicklung der Nutzerzahlen für die verschiedenen TV-Empfangswege betrifft?
M. Hellberg: Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs war natürlich ein einschneidendes Ereignis für die gesamte Branche. Unsere eigenen Erwartungen haben sich im Großen und Ganzen bestätigt. Der Übergang verlief so, wie wir es prognostiziert hatten, ohne größere Verwerfungen. Spannend wird aber vor allem der Blick nach vorne: Es gibt eine nicht unerhebliche Zahl von Haushalten, die bislang noch keine bewusste Entscheidung für ein bestimmtes TV-Produkt getroffen, aber technisch weiterhin Zugang zum Kabel-TV-Signal haben. Hier stellt sich die Frage, wie diese Nutzer in den kommenden Jahren aktiv eingebunden werden können. Für die Netzbetreiber ist das eine Herausforderung, aber auch eine Chance, neue Angebotsmodelle zu entwickeln, die diese Zielgruppe langfristig binden.
SATVISION: Gehen Sie davon aus, dass die Nutzung von IPTV langfristig gesehen deutlich steigen wird, da vor allem jüngere Menschen diesen Empfangsweg wählen oder setzt diese Altersgruppe eher auf VoD-Streaming?
M. Hellberg: Ich sehe bei IPTV eine ganz klare Wachstumsdynamik – und zwar nicht nur bei den Jüngeren, sondern über alle Altersgruppen hinweg. Der Trend ist seit Jahren ungebrochen, weil IPTV dem Nutzer schlichtweg mehr bietet: mehr Inhalte, mehr Funktionen, mehr Komfort. Ob Timeshift, Replay oder die nahtlose Integration von Streamingdiensten – all das lässt sich in einer modernen IPTV-Plattform elegant abbilden. Kunden konsumieren derzeit im besten Fall zwei Stunden pro Tag Inhalte über die Plattform ihres Netzbetreibers – für diesen eröffnen sich durch IPTV entscheidende Mehrwerte: Er hat die Möglichkeit, seinen Kunden eine zentrale Plattform zu bieten, die ihm zu mehr Relevanz und Sichtbarkeit verhilft. Zusätzlich wird die Kundenbindung gestärkt und weitere Monetarisierungsmöglichkeiten entstehen. Insofern bin ich überzeugt, dass IPTV noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist – im Gegenteil, wir stehen erst am Anfang.
SATVISION: Haben Ihrer Einschätzung nach alle Netzbetreiber ihre Hausaufgaben gemacht und sind somit gut für die Zukunft aufgestellt? In welchen Bereichen sehen Sie noch Luft nach oben?
M. Hellberg: Viele Netzbetreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt und beschäftigen sich intensiv mit der Frage, wie sie ihr TV-Angebot für die Zukunft positionieren. Dennoch sehe ich, dass manche Unternehmen nicht radikal genug denken und zu sehr in kurzfristigen Schritten planen. Dabei ist das Ökosystem heute so komplex wie nie zuvor: Mehr als 100 Partner sind involviert – von App-Store-Betreibern über Endgerätehersteller bis hin zu globalen und lokalen Content-Lieferanten. Dazu kommt die Vielfalt an Geschäftsmodellen: Linear, SVOD, FAST, TVOD / EST. Schon kleine Änderungen bei den Partnern können sich für Netzbetreiber in Dutzenden neuen Anforderungen pro Woche niederschlagen. Das ist allein kaum noch zu stemmen. Hier braucht es starke, global agierende Partner, die diese Komplexität auf einer großen Subscriber-Basis skalieren können. Nur so lassen sich die Herausforderungen meistern und die Chancen des Marktes optimal nutzen.
SATVISION: Erlauben Sie uns zum Abschluss noch zwei private Fragen: Was für ein Fernseher steht oder hängt in Ihrem privaten Wohnzimmer und welche TV-Empfangswege nutzen Sie?
M. Hellberg: Privat halte ich es relativ klassisch – bei mir hängt ein aktueller 55-Zoll-Sony-Smart TV im Wohnzimmer. Beim Fernsehkonsum bin ich eher experimentierfreudig: Ich nutze hauptsächlich OTT-Apps verschiedener Anbieter und wechsle regelmäßig zwischen den Plattformen. So bekomme ich nicht nur einen guten Überblick über die Trends am Markt, sondern erlebe auch direkt, wie sich neue Nutzererfahrungen anfühlen. Das ist spannend, weil ich dadurch meinen privaten Medienkonsum mit meinem beruflichen Interesse verbinden kann.
SATVISION: Vielen Dank für dieses Gespräch.
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