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Heft 01/2019 – Nr. 261

20. Dezember 2018

Liebe Leser,

welche Werte verbinden Sie mit einem Fernseher? Und haben sich diese mit der Zeit verändert?

Einst war Deutschland Pionier für die Entwicklung und Herstellung von Fernsehgeräten – heute sind es mit Loewe, Metz und TechniSat nur noch drei TV-Hersteller, die das Qualitätssiegel „Made in Germany“ tragen dürfen. Unternehmen wie Blaupunkt, Grundig, Saba und Telefunken existieren nicht mehr – allenfalls deren Markennamen. Sie wurden verkauft oder verabschiedeten sich aus dem Geschäft mit den Fernsehapparaten.

Zurück zu den verbliebenen deutschen TV-Herstellern. Loewe wurde im Jahr 1923 gegründet und hat seinen Sitz im oberfränkischen Kronach. Acht Jahre später präsentierte der Physiker Manfred von Ardenne auf der Funkausstellung in Berlin mit einem Loewe-Apparat sensationell die erste öffentliche Fernsehübertragung – ein ganz besonderes Ereignis für die Zuschauer.

Im Jahr 1938 gründete der Ingenieur Paul Metz das gleichnamige Unternehmen Metz in Fürth. Mitte der Fünfziger Jahre baute Metz die ersten Fernseher. Der in der Eifel ansässige dritte verbliebene deutsche TV-Hersteller TechniSat produziert seit 1998 Fernseher in Deutschland.

Heute sind die beiden südkoreanischen Hersteller Samsung und LG, gefolgt von den Japanern mit Panasonic und Sony, Marktführer am hiesigen Markt für Fernseher.

Die Entwicklungszyklen für TVs sind ambitionierter denn je und die Flatscreens in unseren Wohnzimmern werden immer größer, flacher und bieten immer höhere Auflösungen – bereits bis hin zu 8K mit atemberaubenden 7.680 mal 4.320 Bildpunkten.

Waren die sehr hochpreisigen Flimmerkisten früher noch reine Fernseher mit eher kleineren Bildschirmdiagonalen und der oberen Gesellschaft vorbehalten, so sind es heute High-End-Geräte mit XXL-Bildschirmen, schnellen Prozessoren, Internetzugang, Aufnahme- und Streamingfunktionen, die – im Vergleich zu früher – zu äußerst attraktiven Preisen angeboten werden. Sendungen lassen sich unterwegs per App schauen oder per Tastendruck aufzeichnen. Eine verpasste Sendung lässt sich heute auch nachträglich, ohne an eine feste Uhrzeit gebunden zu sein, über die Mediathek anschauen.

Technologisch sind die Fernseher von heute den teuren Fernsehapparaten von einst um Welten voraus. Doch die Preisentwicklung zeigt das Gegenteil. So werden sich nicht wenige Verbraucher sicherlich über die günstigen TV-Angebote bei dem Lebensmittelhändler des Vertrauens oder dem Discounter um die Ecke freuen – doch es kommen an dieser Stelle Fragen auf. Wie viel Qualität kann beispielsweise in einem 55 Zoll UHD-TV mit rund 140 Zentimetern Bildschirmdiagonale stecken, welcher für unter 350 Euro angeboten wird? Wie nachhaltig kann diese Art von vermeintlichen Angeboten sein? Unter welchen Bedingungen arbeiten die Menschen in den heutigen Produktionsländern von Fernsehern wie beispielsweise China? Unter welchen Umweltgesichtspunkten wird dort produziert? Was passiert mit unseren persönlichen Daten, welche wir, beispielsweise bei der Nutzung der Mediathekenangebote, preisgeben? Hand aufs Herz: Haben Sie sich die Geschäftsbedingungen samt der Datenschutzbestimmungen bei der Ersteinrichtung Ihres Fernsehers im Detail durchgelesen?

Und wie viel deutsche Ingenieurskunst steckt heute noch in einem Fernseher „made in Germany“? Sicherlich eine ganze Menge, auch wenn die deutschen TV-Hersteller keine eigenen Panels produzieren, so ist das Panel selbst nur ein Bestandteil von vielen. Darüber hinaus spielt in unseren Augen auch die weitere Ausstattung samt der Bedienung und Software sowie eine möglichst lange Ersatzteilversorgung nebst dem dazugehörigen Service einschließlich Softwareupdates eine bedeutende Rolle für die Nachhaltigkeit, welche vor dem TV-Kauf berücksichtigt werden sollte.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der neuen SATVISION-Ausgabe und ein gesundes gutes neues Jahr 2019.

Ihr Christian Bernat sowie die gesamte SATVISION-Redaktion

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