Vodafone präsentiert Fiber Island für die Glasfaser-Versorgung auf der ANGA.COM
04. Juni 2025

Gestern öffnete die ANGA.COM – Europas führende Kongressmesse für Breitband, Fernsehen und Online – für drei Tage ihre Pforten. Fiber Island ist ein Innovations-Highlight der Messe, das Vodafone im Boulevard vor Halle 7 (Stand MB11) zeigt. Mit dieser zukunftsweisenden Technik demonstriert der Düsseldorfer Kommunikationskonzern anschaulich, wie Neubaugebiete und Immobilien der Wohnungswirtschaft mit Glasfaser ausgebaut werden können. Dafür nutzt das Unternehmen seine bestehende Kabelglasfaser-Infrastruktur bis zu den Glasfaser-Verteilerpunkten. Ab hier werden die Wohnungen und Häuser mit eigenen FTTH-Leitungen angeschlossen. In Berlin Tegel läuft bereits ein erster regional begrenzter Technik-Pilot.
„Mit Fiber Island zeigen wir eindrucksvoll, wie wir die Glasfaser-Verfügbarkeit in Deutschland weiter verbessern können. Wir verzichten auf die Errichtung einer neuen Glasfaser-Infrastruktur größeren Umfangs, in dem wir FTTH-Leitungen von den vorhandenen Glasfaser-Verteilern direkt in die Häuser der Menschen legen“, so Tanja Richter, Technik-Chefin bei Vodafone Deutschland.
Bisher müssen Netzbetreiber für den Glasfaser-Ausbau eine komplette neue Netzinfrastruktur errichten. Große PoP-Gebäude und Multifunktionsgehäuse werden aufgestellt, Stromanschlüsse gelegt und Aktivtechnik für die regionale Anbindung an das Transportnetz installiert. Zusammen mit seinem Systemtechnik-Lieferanten Harmonic hat Vodafone nun eine innovative Technik namens Fiber Island entwickelt, welche die vorhandene Infrastruktur des Kabelglasfaser-Netzes für den gezielten Glasfaser-Ausbau nutzt. Über ein spezielles Steckmodul im Glasfaser-Verteiler – auch µOLT bzw. Micro OLT genannt (OLT = Optical Line Terminal) – können bis zu 64 Haushalte mit einer eigenen FTTH-Leitung bis in die Wohneinheiten hinein angebunden werden. Je nach Konfiguration sind sogar bis zu 512 Anschlüsse pro Glasfaser-Node möglich.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Fiber Island sind auf kleinere Maßnahmen beschränkt, die den klassischen Glasfaser-Ausbau sinnvoll ergänzen können. „Fiber Island ist eine von vielen Möglichkeiten, unser Netz weiterzuentwickeln – an unserer Festnetz-Strategie ändert das aber nichts. Wir setzen weiterhin auf die kontinuierliche Modernisierung unseres Kabelglasfaser-Netzes mit noch mehr Segmenten und noch mehr Glasfaser, treiben den Glasfaser-Ausbau zusammen mit unserem Joint Venture OXG weiter voran und teilen über Vermarktungskooperation Netzinfrastrukturen mit wichtigen Partnern im Markt. So bauen wir das größte Gigabit-Netz Deutschlands immer weiter aus“, ergänzt Technik-Chefin Tanja Richter.
Erster Pilot läuft schon in Berlin
Fiber Island wird bereits im Live-Netz von Vodafone getestet. In Berlin Tegel sind derzeit rund 50 Kunden in 36 Objekten über ein OLT-Steckmodul mit einer eigenen Glasfaser-Leitung angeschlossen. Ein Jahr lang können Bewohnerinnen und Bewohner Highspeed-Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 2 Gbit/s im Download und 1 Gbit/s im Upload testen. Beim Piloten handelt es sich um einen zeitlich und örtlich begrenzten Trial in einem sehr frühen Stadium der technischen Erprobung – jedoch um keinen kommerziellen Rollout-Plan.