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Mediengruppe RTL Deutschland im Interview

13. Februar 2013

Vor nunmehr drei Jahren ist der erste RTL HD-Sender über die HD+-Plattform via Satellit an den Start gegangen. Mit der verschlüsselten Übertragung der privaten HD-Sender ziehen auch Restriktionen wie Kopierschutz und eine Vorspulsperre ein. Im Dezember ist mit HD+ Replay ein neues Angebot gestartet worden, eine kostenpflichtige Mediathek, die es ermöglicht, verpasste Programminhalte zu einem späteren Zeitpunkt anzuschauen. Wir sprachen mit Herrn Dr. Marcus Dimpfel über den Anteil nativer HD-Inhalte, Restriktionen und das neue HD+ Replay Angebot.

Dr. Marcus Dimpfel, Bereichsleiter Strategische Unternehmensentwicklung, Mediengruppe RTL Deutschland

SATVISION: Die HD-Sender der Mediengruppe RTL, die via Satellit über die HD+ Plattform ausgestrahlt werden sind nur verschlüsselt und somit kostenpflichtig zu empfangen. Wie hat sich der native HD-Anteil Ihrer Senderin den letzten zwei Jahren entwickelt, wie hoch ist dieser gegenwärtig (in Prozent) und werden Sie den Anteil an echtem HD-Material im kommenden Jahr ausbauen?

Dr. M. Dimpfel: Eine genaue Prozentangabe des nativen HD-Anteils ist generell schwierig, da sich diese ständig verändert. So wurden im November 2012 bei RTL HD und VOX HD über 80 Prozent des Programms im Zeitraum von 17 und 24 Uhr in nativem HD ausgestrahlt. Da RTL NITRO HD erst vor kurzem gestartet ist, können wir für diesen Sender aktuell noch keine prozentuale Angaben machen. Bei RTL Crime HD werden alle Deutschlandpremieren in nativem HD ausgestrahlt, einige bei den Zuschauern beliebte Klassiker wie beispielsweise ‚Columbo‘ liegen hingegen natürlich nicht in nativem HD vor. Generell gilt: Das Programmangebot, das in nativem HD ausgestrahlt wird, wird stetig ausgebaut.

SATVISION: Werden Sie auch zukünftig an den mit den HD-Sendern verbundenen Restriktionen wie der Vorspulsperre und dem Unterbinden von langfristigen Aufnahmen festhalten?

Dr. M. Dimpfel: Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland setzen bei der Ausstrahlung ihrer Programme in HD je nach verwendeter Empfangstechnik eine Kopierschutzsperre bzw. eine Vorspulsperre ein, um unser Geschäftsmodell des werbefinanzierten Fernsehens zu schützen. Ohne Werbung kein „CSI: Miami“ und kein „Wer wird Millionär?“, kein „Alarm für Cobra 11“ oder „Das perfekte Dinner“ und keine Formel 1 im Free TV. Werbung muss auch bei einer zeitversetzten Nutzung durch „Persönliche Videorecorder“ (PVR) messbar und vermarktbar bleiben. Daher stellen wir sicher, dass Werbung gerade auch bei neuen Angeboten nicht umgangen werden kann. Unsere HD-Sender sind zudem zusätzliche Angebote, die man nutzen kann, aber nicht muss. Sie können unsere Programme auch weiterhin digital in bisheriger PAL-adäquater Bildqualität via Kabel und Satellit empfangen und auch ohne jegliche Beschränkung aufnehmen.

SATVISION: Wie bewerten Sie eine mögliche Kennzeichnung von nativem HD-Material durch eine Einblendung für den Zuschauer, so dass dieser direkt informiert wird, ob es sich um hochskalierte oder echte HD-Inhalte handelt?

Dr. M. Dimpfel: Einblendungen sind nicht geplant, jedoch unterstützen wir die Kennzeichnung unserer nativen HD-Inhalte durch umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen. So gibt es beispielsweise seit Oktober 2012 einen Presse-Newsletter mit den Highlights in nativem HD, ab Anfang 2013 werden dann die in nativem HD ausgestrahlten Formate in unserem Presseportal einzeln ausgewiesen und können von der Programmpresse genutzt werden.

SATVISION: Noch im Dezember soll das neue kostenpflichtige Video-on- Demand-Angebot „HD+ Replay“ an den Start gehen. Welche Ihrer Sender werden ab wann Inhalte über das neue Angebot der HD+ Plattform anbieten?

Dr. M. Dimpfel: Die Mediengruppe RTL Deutschland bietet zum Start Inhalte von RTL NOW, VOX NOW und SUPER RTL NOW an. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass auch die weiteren NOW Angebote wie RTL II NOW, RTL NITRO NOW sowie n-tv now integriert werden könnten.

SATVISION: Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem kostenpflichtigen „HD+ Replay“ Angebot?

Dr. M. Dimpfel: Wir freuen uns darauf, über das Angebot von HD PLUS Zuschauern erstmals die Video-on-Demand Angebote, also komplette Sendungen der Sender der Mediengruppe RTL Deutschland via HbbTV in TV-Qualität auf dem großen Bildschirm zum zeitversetzten Abruf verfügbar machen zu können.

SATVISION: Mit welchem Hintergrund sollen TV-Zuschauer für eine Wiederholung aus der Mediathek bezahlen?

Dr. M. Dimpfel: Zu den Angeboten von HD+ Replay und damit verbundenen Kosten ist HD PLUS selbst der richtige Ansprechpartner. Für uns gilt, wie etwa bei HD+ selbst auch: Wenn Infrastrukturbetreiber ihren Kunden ein attraktives und aufwändiges Angebot mit unseren Inhalten machen – und in diesem Fall das zeitversetzte Fernsehen aus dem Netz zurück auf den großen Bildschirm holen – dann müssen wirtschaftlich tragfähige Modelle gefunden werden.

SATVISION: Nicht alle HD+-tauglichen Receiver unterstützen das neue Video- on-Demand-Angebot. Raten Sie potentiellen Kunden zu dem Kauf eines neuen HD-Receivers?

Dr. M. Dimpfel: Wer die NOW-Angebote zum zeitversetzten Abruf nutzen möchte, hat grundsätzlich zahlreiche Optionen vom Zugang übers Internet, über die RTL NOW App für Smartphones oder Tablets bis hin zu NOW nun in TV-Qualität über digitale Satellitenreceiver. Die Wahl des konkreten Herstellers überlassen wir unseren Zuschauern.

SATVISION: Vielen Dank für das Gespräch.

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