Digitalisierungsbericht 2016: Privatfernsehen fällt bei HD und Mediatheken zurück
08. September 2016

Der kürzlich erschienene Digitalisierungsbericht 2016 der Medienanstalten stellt fest, dass mit 71 Prozent der Bewegtbildnutzung das klassische Fernsehen bei der deutschen Bevölkerung nach wie vor klar vorne liegt. HD-Programme empfangen 53 Prozent, die privaten HD-Sender jedoch nur knapp ein Fünftel (19,8 Prozent) der Fernsehhaushalte in Deutschland. Zudem sind VoD-Angebote von Netflix und Co. weiter auf dem Vormarsch.
Ein Grund für die Vorrangstellung des klassischen Fernsehens ist nach Angaben der Medienanstalten HDTV. Mittlerweile empfangen mit 53 Prozent über die Hälfte der TV-Haushalte hochauflösendes Fernsehen, ein Plus von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die privaten HD-Programme empfängt jedoch nur knapp ein Fünftel bzw. 19,8 Prozent der Fernsehhaushalte in Deutschland. Mit einem Anstieg um lediglich einen Prozentpunkt fallen die privaten Programmangebote damit laut Digitalisierungsbericht 2016 in der Entwicklung im Bereich HD deutlich zurück.
Mediatheken-Nutzung der Privatsender geht zurück
Die aktuellen Ergebnisse der von TNS Infratest durchgeführten Studie belegen ebenfalls, dass das Fernsehen nicht in allen Bevölkerungsgruppen unangefochtener Spitzenreiter ist. In den jüngeren Zielgruppen der 14-19- und 20-29-Jährigen entfällt weniger als die Hälfte des Bewegtbildkonsums auf das klassische Fernsehen. In diesen Altersgruppen liegt Video-On-Demand mit 41 bzw. 34 Prozent bereits auf Augenhöhe mit der TV-Nutzung.
YouTube und die Mediatheken dominieren laut Bericht die Video-on-Demand-Nutzung (VoD). Sowohl das Videoportal als auch die Abrufangebote der TV-Sender werden aktuell bereits von rund 26 Prozent der Personen über 14 Jahren genutzt. Auch hier fallen die Mediatheken der Privaten mit 13,4 Prozent Nutzeranteil in der Bevölkerung zurück. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Anteil der Nutzer privater Mediatheken unter den regelmäßigen VoD-Nutzern sogar um 19 Prozent zurück.
Fast die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen nutzt VoD-Angebote
Deutlich auf dem Vormarsch hingegen sind dem Digitalisierungsbericht zufolge die Onlinevideotheken wie Amazon Video und Netflix. Bereits ein Fünftel der Deutschen nutzt diese Angebote, in der Altersgruppe der 14-29-Jährigen mit 46,4 Prozent bereits fast die Hälfte. Der Erhebung von TNS Infratest zufolge konnte Amazon Video die Zahl seiner regelmäßigen Nutzer im Jahresvergleich um rund 50 Prozent steigern, Netflix sogar um 150 Prozent.
Die Nutzer von Onlinevideotheken schauen deutlich weniger klassisches Fernsehen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Das trifft vor allem auf Netflix-Nutzer zu, bei denen die Fernsehnutzung lediglich noch knapp ein Drittel der gesamten Bewegtbildnutzung ausmacht.