HDTV-USB Boxen im Test

HDPCTV USB CI – Auch wenn die Einleitung so aussieht, als wären wir schlicht mit dem Kopf auf die Tastatur gefallen, verbirgt sich hinter dem Buchstabensalat durchaus ein Sinn: Zwei HDTV-Satellitenempfänger zum Anschluss an den PC (per USB), die darüber hinaus mit einem integrierten CI-Schacht aufwarten können, haben wir in einem Vergleichstest unter die Lupe genommen.

Der Vorteil einer solchen Kombination liegt auf der Hand: Dank USB-Verbindung muss kein Steckplatz im Inneren des PCs belegt werden, die Hardwareinstallation gestaltet sich einfach und die Empfänger sind beispielsweise auch zum Einsatz mit Notebooks geeignet. Die Festplatte des Computers dient ganz nebenbei als digitaler Videorecorder und dank eines >>CI-Schachtes steht auch dem Pay-TV-Empfang nichts im Wege. Hierzulande sind unsere beiden Testkandidaten derzeit die einzigen externen >>DVB-S2 Empfänger für den PC, die über einen integrierten CISchacht verfügen.

Während für den Empfang von >>SDTV bereits ein älterer PC geeignet sein sollte, sind die Voraussetzungen zum >>HDTVEmpfang durchaus fordernd: Mindestens 3,0 GHz (Single-Core) oder 2,3 GHz (Dual-Core) sollte beiden Boxen an Prozessorleistung zur Verfügung stehen. Auch beim Arbeitsspeicher und der Grafi kkarte sollte nicht gegeizt werden, damit das volle Leistungsspektrum der Empfänger genutzt werden kann. Dem geübten Auge wird es bereits aufgefallen sein: Unsere Testgeräte, die Satelco Easy Watch HDTV USB CI und die TT-connect S2-3650 CI, sind rein hardwaretechnisch baugleich. Lediglich in der Benutzeroberfl äche und bei der Fernbedienung unterscheiden sie sich voneinander. Dementsprechend sind auch jeweils die Hardwarevoraussetzungen, ebenso wie viele Funktionsmerkmale, nahezu identisch.

Dies beginnt direkt mit einem der wichtigsten Merkmale: der Bildqualität. Hier waren sich beide Produkte erwartungsgemäß ebenbürtig und lieferten, selbstverständlich auch in Abhängigkeit vom verwendeten Bildschirm, ein sehr hochwertiges Bild. Dies gilt sowohl bereits für den Empfang von SDTV-Programmen, als auch in noch viel höherem Maße für die wenigen ausgestrahlten HDTV-Angebote. Auch die Audioqualität ist zu einem großen Teil von den verwendeten Lautsprechern abhängig, die Basis, welche beide Produkte lieferten präsentierte sich allerdings bereits sehr gut. Vor den Fernsehgenuss hat der Hersteller allerdings noch die Installation gesetzt. Auch diese läuft bei beiden Geräten zu Beginn nahezu identisch ab. Ein Eingangssignal per Satellitenkabel, einen Stromanschluss per mitgeliefertem Netzkabel und eine Verbindung mit dem PC per ebenfalls mitgeliefertem USB-Kabel ist alles, was nötig ist.

Weniger gradlinig verlief dann leider die Softwareinstallation: Die Satelco EasyWatch erreichte uns versehentlich mit einer veralteten Softwareversion, so dass zwar die meisten Funktionen komfortabel zu nutzen waren, allerdings die Wiedergabe aufgezeichneter Sendungen erst nach einer zusätzlichen Codecinstallation möglich war. Die Konkurrenz von Technotrend hingegen bereitete mit der neusten Softwareversion (1.0.7.9 Beta) arge Probleme: Abstürze oder ein nur unvollständiger Start der Benutzeroberfl äche störten die Bedienbarkeit und konnten lediglich durch einen Neustart des kompletten Systems kurzfristig beseitigt werden.

Endgültige Abhilfe schuf hier nur der Schritt zurück, auf die Softwareversion 1.0.7.8. Nachdem sie einmal liefen, war die Bedienung der USB-Boxen erfreulich unkompliziert: Zwar präsentierte sich die Steuerung per Fernbedienung als deutlich abweichend von der von normalen Settopboxen gewohnten Tastenbelegung, allerdings funktionierte es nach einer kurzen Eingewöhnungsphase auch hier nahezu völlig intuitiv. Die Fernbedienung der Satelco Easy Watch gefi el uns dabei noch ein wenig besser, als das – sehr kleine – Modell von Technotrend. Letztere lässt sich allerdings über das interne Menü vollkommen frei für die individuellen Bedürfnisse des Nutzers programmieren. Die zusätzliche Steuerung per Maus oder Tastatur sorgt für zusätzlichen Komfort bei der Bedienung.

Generell ließ die Technotrend-Box uns während des Tests in einigen Menüpunkten mehr Freiheiten als ihre Konkurrentin von Satelco, beispielsweise bei den DiSEqC-Einstellungen und oder der Gestaltung des Benutzerinterfaces. Letzteres wiederum gefi el uns rein optisch bei der Easy Watch besser, während das Technotrend-Menü dafür die wichtigsten Funktionen stets auf einen Blick anzeigt. Sowohl die grafi sche Oberfl äche, als auch die Menüstruktur sollen mit einem Softwareupdate im ersten Quartal 2008 generalüberholt werden. Deutliche Pluspunkte sammelt die TT-connect S2-3650 CI gegenüber der Easy Watch HDTV USB CI bei der Einrichtung der Favoritenlisten. Zwar ist bei der Technotrend-Box nur eine Liste neben der Gesamtliste verfügbar, diese kann aber dank verschiedener Filteroptionen (TV, Radio, >>FTA, v e r s c h l ü s s e l t ) schnell und übersichtlich sortiert werden. Vor allem aber lässt sich die Programmreihenfolge beliebig ändern, dies ist bei der Satelco-Box nicht möglich. Zwar kann dort auf mehrere frei konfi gurierbare Listen zugegriffen werden, allerdings wird die Reihenfolge bereits beim Sendersuchlauf unverrückbar festgelegt und kann im Nachhinein nicht mehr geändert werden.

Auch bei der Frage nach der Pay-TV-Tauglichkeit hat Technotrend die Nase vorn. Die Easy Watch erkannte zwar fast alle gängigen Module (bis auf Conax), versagte aber bei exotischeren CI-Modulen auf ganzer Linie und hängte sich sogar komplett auf, wenn ein unbekanntes Modul eingeschoben wurde. Die TT-connect hatte hier deutlich weniger Probleme und erkannte lediglich ein sehr altes und wenig verbreitetes Modul im Test nicht. Verschlüsselte Aufnahmen (sowohl für SD- als auch mit einem AlphaCryptmodul ab der Softwareversion 3.09 für HD-Kanäle) legten erfreulicherweise beide Kandidaten – ein entsprechendes Modul inklusive Abokarte vorausgesetzt – unverschlüsselt im MPEG- oder TS-Format auf der Festplatte ab.

Keine Lorbeeren erntete die Technotrend-Box hingegen bei der Timererstellung: Erst nach einem Update des Chipsatzes unseres Mainboards funktionierte die manuelle Timerprogrammierung reibungslos. Zuvor quittierte das Programm solche Versuche mit Abstürzen. Nach besagtem Update funktionierte die Timerprogrammierung allerdings, wie bei der Satelco-Box reibungslos, allerdings verfügt Letztere nicht über einen Sleeptimer. Die Aufzeichnung per Direktaufnahme oder über die >>EPG programmiert stellte von Anfang an kein Problem dar. Der elektronische Programmführer der Easy Watch kann hier nocheinmal deutliche Pluspunkte sammeln, da mit der Box auch direkt ein Jahresabo des, per Internet auf dem neusten Stand gehaltenen, Services tvtv mit umfangreichen Optionen erworben wird.

Darüber sind nicht nur die direkte Aufnahme der Sendungen und eine übersichtliche Vorausschau auf das kommende Fernsehprogramm möglich, optional kann auch der Schnittservice „Director’s Cut“ (für € 9,95 jährlich) hinzugebucht werden. Dieser entfernt dann auf Knopfdruck automatisch unerwünschte Werbepausen. Ähnlich komfortabel war die Wahl der Premiere-Optionskanäle bei der Easy Watch: direkt per Knopfdruck im Menü (Unterpunkt „Optionen“) konnten diese angewählt werden, so dass auch dem Empfang beispielsweise des >>VOD-Angebots von Premiere Direkt, -Sport oder –Erotik nichts im Wege steht. Komplizierter machte es da die TT-connect. Die Optionskanäle werden dort gesondert in der Programmliste unter dem Punkt „Services“ aufgelistet. Bei den Umschaltzeiten liegt recht eindeutig die Satelco-Box vorne:Lediglich beim Wechsel zwischen HDTV-Kanälen war die TechnoTrend-Box leicht schneller.

Nicht unerwähnt soll hier schließlich eine Funktion der Easy Watch HDTV USB CI bleiben: Die Software kann direkt in das Mediacenter des neuen Betriebssystems Windows Vista in den Versionen Home Premium oder Ultimate eingebunden werden: Wenn dort dann die TV-Applikation gestartet wird, öffnet sich automatisch die entsprechende „TV Central Core“ Software, zur Fernsehwiedergabe.