Welche Sender die Fußball-Bundesliga ab 2017/18 live übertragen
23. Juni 2016
Die Vergabe der nationalen Übertragungsrechte für die vier Bundesligaspielzeiten 2017/18 bis 2020/21 wurde mit Spannung erwartet. Durch die „No Single Buyer Rule“ (siehe unten) war klar, dass der bisherige Exklusivanbieter im Pay-TV-Bereich Sky künftig nicht mehr alle Spiele live ausstrahlen würde. Wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) nun bekannt gegeben hat, werden unter anderem die Freitagsspiele sowie die neu festgelegten Spieltermine am Sonntagmittag sowie Montagabend ab der Saison 2017/18 auf Eurosport 2 zu sehen sein. Im Bereich der Audio-Rechte mischt wiederum erstmals der Internetriese Amazon mit. Wo Sie künftig welche Live-Spiele und Zusammenfassungen zu sehen und hören bekommen sowie alle weiteren Informationen zu dem neuen Rekord-Deal der Bundesliga, der künftig rund 1,16 Milliarden Euro pro Saison in die Kassen der Vereine spülen wird, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Die Erlöse der DFL steigen durch die Rechteneuvergabe für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 auf insgesamt 4,64 Milliarden Euro. Das entspricht durchschnittlichen Jahreseinnahmen für die 36 Profivereine von insgesamt 1,159 Milliarden Euro. Erstmals überspringen die TV-Gelder pro Saison damit die Schwelle von einer Milliarde Euro. In der laufenden Vergabeperiode von 2013/14 bis 2016/17 wurden insgesamt 2,51 Milliarden Euro unter den Proficlubs aufgeteilt – im Durchschnitt 628 Millionen Euro pro Saison. Mit dem neuen Rechte-Deal kann die DFL somit eine eine unglaubliche Steigerung von rund 85% vermelden. Auch in der internationalen Rechteverwertung erwartet die DFL deutliche Zuwächse. Gesamteinnahmen von mindestens 1,4 Milliarden Euro pro Saison strebt die DFL aus der nationalen und internationalen Vermarktung an.
Mit dem neuen TV-Deal schließt die Bundesliga somit finanziell zur spanischen Primera Division auf und lässt die italienische Serie A sowie die französische Ligue 1 hinter sich. Lediglich die Premier League thront mit Gesamteinnahmen von über 3 Milliarden Euro pro Saison weiterhin über allen anderen Ligen. Der neue Deal macht die Bundesligavereine dennoch konkurrenzfähiger und erhöht somit die Chancen, dass Stars künftig in der Bundesliga gehalten werden können und Verluste solch klangvoller Namen wie Kevin de Bruyne oder jüngst Ilkay Gündogan an finanzstarke Premier League-Vereine seltener zu beklagen sind.
Veränderungen der Sendeplätze der 1. Bundesliga | |||
Saison 2016/2017 | Saison 2017/2018 | ||
Freitag, 20.30 | Freitag, 20.30 | ||
amstag, 15.30 Konferenz | Samstag, 15.30 Konferenz | ||
Samstag, 15.30 Einzelspiele | Samstag, 15.30 Einzelspiele | ||
Samstag, 18.30 | Samstag, 18.30 | ||
Sonntag, 13.30 neu 1) | |||
Sonntag, 15.30 & 18.00 | Sonntag, 15.30 & 18.00 | ||
Montag, 20.30 neu 1) | |||
Bundesliga Free | Bundesliga Free | ||
1) nur 5 Spiele pro Saison 2) 3 Spiele pro Saison |
Sky bleibt wichtigster Anbieter
Hauptanbieter im Pay-TV-Bereich bleibt mit 572 Live-Spielen der 1. und 2. Bundesliga Sky. Allerdings wird der Unterföhringer Pay-TV-Anbieter ab der Saison 2017/18 nicht mehr alle Spiele zeigen. Insgesamt 45 Spiele pro Spielzeit sicherte sich nämlich der Eurosport-Mutterkonzern Discovery. Unter anderem die Freitagsspiele der 1. Bundesliga werden somit nicht mehr bei Sky zu sehen sein. Mit der Bundesliga Konferenz, allen Einzelspielen und dem Topspiel der Woche bleibt immerhin der sogenannte „Sky Super Samstag“ unverändert. Auch die Sonntagsspiele, die um 15:30 Uhr und 18:00 Uhr stattfinden, werden live bei Sky zu sehen sein. Wie bisher wird Sky in der Sendung „Alle Spiele, alle Tore“ ausführliche Highlight-Zusammenfassungen aller Partien der 1. und 2. Bundesliga unmittelbar nach dem Schlusspfiff zeigen. Außerdem wird Sky erstmals exklusiv sämtliche Spiele der 2. Bundesliga einschließlich aller Topspiele am Montagabend live übertragen. Die Montagsspiele der 2. Bundesliga, die bislang noch bei Sport1 laufen, werden somit künftig nicht mehr im Free-TV zu sehen sein. Als Neuerung plant Sky zudem seinen Kunden erstmals Highlights nahezu aller Spiele beider Ligen in Form von In-Match-Clips bereits während des laufenden Spiels auf zahlreichen mobilen Endgeräten zur Verfügung stellen. Die Spiele, für die Sky die Übertragungsrechte erworben hat, werden wie gewohnt auch über Sky Go via Internetstream verfügbar sein.
45 Spiele pro Saison bei Eurosport 2
Die größte Änderung bei den Bundesligarechten hängt mit dem Einstieg des US-Konzerns Discovery zusammen, zu dem unter anderem die hierzulande empfangbaren TV-Sender Eurosport und Eurosport 2 gehören. Der Einstieg von Discovery hatte sich angebahnt: Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der US-Konzern für einen Paukenschlag gesorgt als er sich die Übertragungsrechte an den Olympischen Spielen der Jahre 2018 bis 2024 für Deutschland gesichert und damit ARD und ZDF ausgestochen hat. Seitdem galt es als wahrscheinlich, dass er auch bei den Bundesligarechten mitbieten würde. Gesichert hat sich Discovery nun das sogenannte Paket A, das die Live-Übertragung von 30 Freitagsspielen sowie jeweils fünf Sonntags- und Montagsspielen der 1. Bundesliga und darüber hinaus die vier Relegationsspiele zur 1. und 2. Bundesliga sowie das zwischen Meister und Pokalsieger vor Saisonbeginn ausgetragene Spiel um den Supercup enthält. Discovery wird somit pro Saison 45 Spiele live übertragen, den Großteil davon exklusiv. Ausgestrahlt werden die Spiele auf dem kostenpflichtigen Sender Eurosport 2.
Eurosport 2 sichert sich 45 Live-Spiele pro Saison – ARD-Sportschau bleibt erhalten
Die gute Nachricht für die Zuschauer ist, dass in der Regel keine zwei Receiver bzw. Smartcards benötigt werden um alle Spiele live zu empfangen. Eurosport 2 kann entweder direkt über Sky oder über den jeweiligen Anbieter, sei es der Kabelnetzbetreiber oder der IPTV-Anbieter, zusätzlich zum Sky-Programm freigeschaltet werden. Allerdings steht es zu erwarten, dass die Kosten für Eurosport 2 künftig angehoben werden. Sky- bzw. Kabelkunden, bei denen Eurosport 2 derzeit im Abo enthalten ist, können also nicht sicher sein, ob der Sender künftig nicht in ein anderes Paket ausgelagert wird und dafür zusätzliche Kosten veranschlagt werden.
Die Spiele, an denen Discovery die Übertragungsrechte hält, werden auch über den kostenpflichtigen Eurosport Player als Internetstream verfügbar sein, der aktuell mit mindestens 6,99 Euro im Monat zu Buche schlägt. Es sind aber auch hier Kostensteigerungen zu erwarten, wenn künftig auch Bundesligaspiele angeboten werden.
Live-Spiele im Free-TV: ZDF sticht ARD aus
echs Spiele werden zusätzlich im Free-TV live übertragen. Hier sicherte sich das ZDF die Übertragungsrechte, die bislang die ARD hielt. Somit werden die Eröffnungsspiele der Hin- und Rückrunde, das Freitagsspiel des 17. Spieltages, die beiden Relegationsspiele zur 2. Bundesliga und das Spiel um den Supercup zwischen Meister und Pokalsieger live im ZDF gezeigt. Dies bedeutet aber auch, dass die beiden Relegationsspiele zur 1. Bundesliga nicht wie bislang im Free-TV zu sehen sein werden, sondern exklusiv bei Eurosport 2.
Neue Spieltermine: Sonntag 13:30 Uhr und Montag 20:30 Uhr
Für Aufregung sorgte bereits im Vorfeld die Bekanntgabe der Spieltermine. Erstmals werden Spiele am Sonntag um 13:30 Uhr sowie am Montag um 20:30 Uhr angepfiffen. Die Rechte an diesen Spielen hat sich wie erwähnt Eurosport gesichert. Dabei handelt es sich aber nicht um feste Spieltermine, sondern um Ausnahmen, die an jeweils fünf Spieltagen pro Saison angesetzt werden. Diese sind nämlich als Ausweichtermine für diejenigen Mannschaften gedacht, die donnerstags in der Europa League aktiv sind und auf diese Weise mindestens zwei Tage Pause bis zum nächsten Ligaspiel erhalten. Wenig begeistert über diese neuen Spieltermine zeigen sich zahlreiche Amateur-Fußballer, die Sonntag mittags selbst gegen den Ball treten und nun einerseits die zeitgleich stattfindenden Bundesligaspiele nicht sehen können und andererseits die Konkurrenz der Profis bei der Zuschauergunst fürchten müssen. Den Fans, die Woche für Woche in die Stadien pilgern, sind wiederum die Montagstermine ein Dorn im Auge, da Stadionbesuche werktags für viele problematisch sind. Bei allem verständlichen Ärger der Fans und Hobby-Kicker bleibt jedoch festzustellen, dass es sich für die eben verkündete Rechteperiode lediglich um insgesamt zehn Spiele in einer Saison handelt und diese unbeliebten Termine somit keinesfalls zur Regel werden. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass diese zehn Spiele pro Saison auch als Testballon gesehen werden, um die Fans schon einmal an diese Anstoßzeiten zu gewöhnen. Bei der nächsten Ausschreibung in vier Jahren könnte sich die Zahl der Spiele am Sonntag Mittag bzw. Montag erhöhen, um weitere Steigerungen der Erlöse zu ermöglichen.
Free-TV: Alles wie gewohnt
Was die zeitversetzte Zusammenfassung der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen anbetrifft ändert sich für die Zuschauer fast nichts. Die ersten Zusammenfassungen der Spiele im Free-TV wird es weiterhin ab 18:30 in der ARD-Sportschau zu sehen geben. Die zweite Institution des deutschen Sportfernsehens, das Aktuelle Sportstudio im ZDF, darf wie gewohnt die ersten Free-TV-Bilder des Samstagabendspiels zeigen. Sport1 mit seinem Format „Bundesliga pur“ obliegt weiterhin die Drittverwertung der Samstagsspiele am Sonntagvormittag. Die Rechte für die Zusammenfassungen der Sonntagsspiele hat erneut die ARD erworben, so dass diese weiterhin Sonntag abends in den dritten Programmen zu sehen sein werden.
Zwei Pakete wurden bislang nicht vergeben. Dabei handelt es sich zum einen um die Highlight- Zusammenfassungen der 2. Bundesliga im Free-TV am Freitag und Sonntag sowie zum anderen um ein Paket zur nachgelagerten Free-TV-Zusammenfassung am Montagabend über alle Bundesliga-Begegnungen des gerade abgelaufenen Spieltages. Laut Angaben der DFL werde über die Verwertung dieser Pakete zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, da die bisherigen Gebote nicht den Vorstellungen der DFL entsprochen hätten.
Leer ausgegangen ist die Mediengruppe RTL, die nach dem Erwerb der Übertragungsrechte an den Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auch großes Interesse an der Bundesligazusammenfassung am Samstagabend bekundet hatte, dabei aber von der ARD ausgestochen wurde. Wie DFL-Geschäftsführer Seifert durchblicken ließ hat sich die ARD das Einiges kosten lassen.
No Single Buyer Rule
Bei der Vergabe der Bundesligarechte für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 kam erstmals die sogenannte „No Single Buyer Rule“, am ehesten mit Alleinerwerbsverbot zu übersetzen, zur Anwendung. Diese besagt, dass die Übertragungsrechte an allen Spielen nicht mehr bei einem einzigen Anbieter liegen dürfen. Beschlossen hat diese Regelung, die in der englischen Premier League schon länger Anwendung findet, das Bundeskartellamt.
Kurz vor der Bekanntgabe der Rechtevergabe durch die DFL hatte der Pay-TV-Anbieter Sky beim Oberlandesgericht Düsseldorf eine formelle Beschwerde gegen das Bundeskartellamt eingelegt. Dabei geht es um die „No Single Buyer Rule“, die Sky, dem bisher exklusiven Rechteinhaber an allen Live-Spielen, ein Dorn im Auge ist. Der Unterföhringer Pay-TV-Anbieter ist davon überzeugt, dass das vom Bundeskartellamt geforderte Alleinerwerbsverbot kartellrechtlich nicht notwendig und zudem in seiner konkreten Ausgestaltung rechtswidrig sei. Auch würden sich die Märkte in der Realität anders darstellen, als es der Auffassung des Bundeskartellamts zur Abgrenzung des Pay-TV-Marktes entspreche.
Auswirkungen auf die eben erfolgte Rechtevergabe wird diese Beschwerde nicht mehr haben. Sky erhofft sich von diesem Schritt wohl, bei den Verantwortlichen für ein Umdenken bei der nächsten Vergabe in vier Jahren zu sorgen. Dies dürfte angesichts des für die DFL hervorragenden Ergebnisses allerdings unwahrscheinlich sein. Die No Single Buyer Rule hat sich dem ersten Anschein nach bewährt und wird wohl auch bei künftigen Ausschreibungen zur Anwendung kommen.
Radio: Alle Spiele live wohl nicht mehr kostenlos
Beim klassischen UKW-Radio ändert sich nichts, hier hat erneut die ARD den Zuschlag erhalten, wodurch die beliebte ARD-Radiokonferenz am Samstag Nachmittag erhalten bleibt. Eine umfassende Live-Übertragung aller Spiele in voller Länge wird es wie bisher jedoch nur durch den Inhaber der sogenannten Netcast-Rechte, also im Internetradio, geben. Diese hat sich mit Amazon ein neuer Anbieter gesichert. Der Internetkonzern tritt damit erstmals als Rechteinhaber einer der großen Fußballligen auf. Der bisherige Rechteinhaber Sport1.FM ging somit leer aus. Dies ist ein herber Rückschlag für den Audio-Ableger des Ismaninger Sportsenders, der gerade erst mit dem Erwerb der Audio-Übertragungsrechte an sämtlichen Spielen der Fußball-EM 2016 in Frankreich für ein Ausrufezeichen gesorgt hatte. Ob Sport1.FM auch ohne die Bundesliga-Übertragungen weiterexistieren wird erscheint fraglich; aktuell ist davon auszugehen, dass dem Sender das gleiche Schicksal wie dem Privatsender 90elf droht, der die Übertragungsrechte bis 2013 hielt und nach deren Verlust eingestellt werden musste.
Für die Hörer könnte sich allerdings noch mehr ändern als nur der Anbieter. Während Sport1.FM die Spiele kostenlos übertragen hat, plant Amazon die Audiostreams der Bundesligaspiele in sein kostenpflichtiges Streaming-Angebot „Amazon Prime Music“ zu integrieren. Auch für den Digitalradio-Standard DAB+ hat der Wechsel des Anbieters Konsequenzen: Sport1.FM überträgt die Spiele derzeit im Rahmen einer Kooperation mit Radio Energy auch via DAB+. Amazon hat bislang lediglich angekündigt, dass die Live-Übertragungen der Spiele auf allen Geräten, auf denen „Amazon Prime Music“ verfügbar ist, zu empfangen sein werden. Dies beinhaltet Smartphones und Tablets, nicht jedoch den Übertragungsweg DAB+. Da es auf diesem nicht möglich ist ein kostenpflichtiges Angebot aufzuziehen ist es eher unwahrscheinlich, dass Bundesligaspiele auch ab der Saison 2017/18 noch via DAB+ übertragen werden. Da Fußball ein großes Zugpferd ist, dürfte dies ein Rückschlag für die Bemühungen sein, dem Digitalradio hierzulande zum Durchbruch zu verhelfen.
Highlight-Clips im Internet
Mit der britischen Perform Group mischt ein weiterer neuer Player mit. Dieser hat sich die Highlight-Clips gesichert, die 40 Minuten nach Abpfiff des jeweiligen Spiels im Internet gesendet werden. Die Rechte an diesen zeitnahen Kurzzusammenfassungen der Spiele hat bislang der Axel Springer Konzern inne, der diese auf seiner Plattform bild.de anbietet. Der Perform Group gehören unter anderem die Internetportale spox.com, sportal.de und goal.com. Sie ist in Bezug auf Fußball-Übertragungsrechte kein Unbekannter: Im Dezember 2015 hatte sie hierzulande erstmals für Aufsehen gesorgt, als sie dem bisherigen Rechteinhaber Sky die Übertragungsrechte an der englischen Premier League in Deutschland, Österreich und Liechtenstein ab der Saison 2016/17 entreißen konnte. Die Perfom Group hat das Ziel eine Art Netflix für Sport-Inhalte zu werden und hatte zuvor bereits durch einige NBA-Deals auf sich aufmerksam gemacht.
Unsere Meinung
Die DFL hat eine schwierige Gratwanderung gemeistert. Sie hat den Wunsch der Vereine nach einer deutlichen Steigerung der Einnahmen erfüllt, dabei die Vorgaben des Bundeskartellamts eingehalten und den wichtigsten Partner Sky an Bord behalten. Sky kann ebenfalls zufrieden sein; angesichts der Einschränkungen der „No Single Buyer Rule“ hat man so ziemlich das Optimum herausgeholt. Massive Kündigungen aufgrund der fehlenden Spiele sind angesichts der Tatsache, dass Eurosport 2 für viele Kunden ebenfalls über Sky empfangen werden kann, wohl nicht zu erwarten. Interessant wird es zu sehen sein, wie sich der Bundesliga-Neuling Eurosport 2 bei den Übertragungen der Spiele präsentiert. Durch die gewonnen Erfahrungen entsteht hier eventuell ein Konkurrent, der Sky bei der nächsten Rechtevergabe den Status als Hauptanbieter streitig machen kann. Gewinner sind auch ARD und ZDF, die weiterhin Zusammenfassungen und Live-Spiele zeigen werden. Großer Verlierer ist hingegen die Mediengruppe RTL, deren Offensive auf die ARD-Sportschau erfolglos blieb. Interessant ist der Einstieg zweier neuer Player, nämlich des Internetkonzerns Amazon und der britischen Perform Group. Zwar haben diese bei dieser Ausschreibung lediglich die weniger bedeutenden Pakete Internetradio und Web-Clips erworben, doch damit haben sie für die nächste Vergabe in vier Jahren immerhin schon einmal einen Fuß in der Tür. Der Internetriese Amazon tritt damit erstmals überhaupt als Rechteinhaber einer großen Fußballliga auf. Viele Branchenkenner sehen in Streamingdiensten wie Amazon Prime oder auch Netflix für Sportübertragungen das Modell der Zukunft. Es wäre keine Überraschung wenn Konzerne wie Amazon und Perform bei der nächsten Rechtevergabe auch um die wichtigen Pakete mitmischen.