Wegen Corona: Hollywood-Studios ziehen digitale Heimkino-Starts vor

Da in Deutschland und vielen weiteren Ländern auf der ganzen Welt die Kinos zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus in den nächsten Wochen geschlossen bleiben müssen, stellt sich für die Filmstudios die Frage, wie sie mit ihren gerade erst im Kino angelaufenen Filmen verfahren sollen, die nun nicht auf dem vorgesehenen Weg angeschaut werden können. Das Hollywood-Studio Universal hat nun als erstes angekündigt, aktuelle Filme schon frühzeitig per Video-on-Demand zur Verfügung zu stellen.

Ab diesem Freitag sollen in den USA der Horrorfilm „Der Unsichtbare“, die Jane Austen-Adaption „Emma“ und die Horrorsatire „The Hunt“ für jeweils 19,99 US-Dollar bei Anbietern wie iTunes und im Amazon Store auf Abruf bereit stehen. Diese Vorgehensweise kündigte Universal auch für weitere von der Corona-Krise betroffene Märkte an, ohne dazu bislang konkrete Details bekannt zu geben. Es ist aber zu erwarten, dass Universal die entsprechenden Filme demnächst auch hierzulande zu einem Preis von rund 20,- Euro bei den einschlägigen Streaming-Anbietern wie iTunes und Amazon zur Verfügung stellen wird.

Universal will das Angebot auf künftige moderat budgetierte Filme ausweiten. Man plane kommende Titel wie etwa den Animationsfilm „Trolls World Tour“ (geplanter Kinostart: 23. April 2020) in den Ländern in die Kinos zu bringen, wo sie geöffnet sind, und daneben als Stream anzubieten. Der Kinostart des kostspieligen Blockbusters „Fast & Furious 9“ wurde dagegen in das kommende Jahr verschoben, da sich bei so teuren Filmen eine reine VoD-Auswertung nicht rechnet.

Dem Beispiel von Universal ist inzwischen auch das Studio Warner Brothers gefolgt, das ankündigte, die Comicverfilmung „Harley Quinn: Birds of Prey“, die ihren Kinostart erst im Februar hatte, in den USA bereits am 24. März digital zu veröffentlichen. Auch hier ist davon auszugehen, dass der Titel zeitnah auch in Deutschland als Stream zur Verfügung gestellt wird.