TechniSat TechniMedia UHD+ in der Preview

Wer die Privaten in HD über Satellit schauen möchte, benötigt  eine Smartcard von HD+. Diese findet bislang entweder im Kartenleser eines offiziellen HD+-Receivers mit HD+-Logo oder aber in einem CI+-Modul von HD+ Platz. Der offizielle Receiver erlaubt zwar Aufnahmen, bedeutet aber ein zusätzliches Gerät im Wohnzimmer. Das offzielle CI+-Modul untersagt zumindest bei einigen Sendern wie RTL HD die Aufnahmen. TechniSat ist eine Partnerschaft mit HD+ eingegangen, welche ein Ende dieses Dilemmas verspricht. Der TechniMedia UHD+, der ab Herbst 2015 in drei Größen zwischen 43 und 55 Zoll angeboten wird, verfügt über einen dreifachen Twin-Tuner und integriertes HD+, so dass Aufnahmen der Privaten in HD direkt am TV möglich sind und zusätzliche Hardware nicht benötigt wird. Ganz nebenbei ist der TechniMedia UHD+ auch ein Ultra-HD-Fernseher mit HEVC für DVB-T2 und den Verschlüsselungsstandard HDCP 2.2, der die vierfache Full-HD-Auflösung bietet. An welche interessanten und innovativen Funktionen und Ausstattungsmerkmale TechniSat ebenfalls gedacht hat, klären wir in dieser ausführlichen Preview.

Die neue TV-Serie aus dem Hause TechniSat trägt den Namen TechniMedia UHD+. Der zweite Teil des Namens ist eine Verschmelzung aus UHD und HD+, welche die beiden Haupt-Features der für das vierte Quartal dieses Jahres angekündigten Modell-Reihe verrät. Die TVs mit der Bezeichnung TechniMedia UHD+ werden die ersten Fernseher überhaupt sein, die einen Kartenleser für HD+ bieten. Damit können auch ohne CI+-Modul oder externen HD+-Receiver die 20 HD+-Sender via Satellit empfangen werden. Der CI+-Schacht erlaubt zudem den Empfang zusätzlicher Pay-TV-Inhalte wie beispielsweise Sky. Die im Lieferumfang enthaltene Smartcard von HD+ ist für sechs Monate
kostenlos freigeschaltet.

Als vollausgestattete Ultra-HD-Fernseher können die TechniMedia-Fernseher native 4K-Inhalte in 2160p darstellen und weniger hoch aufgelöstes Bildmaterial dank Super Resolution Technologie hochskalieren. Zur UHD-Ausstattung gehören HDMI-2.0-Anschlüsse, der zukunftssichere Verschlüsselungsstandard HDCP 2.2 sowie der effiziente Video-Codec HEVC (H.265).

TechniSat bietet die Fernseher der Reihe TechniMedia UHD+ in den Größen 43 (109 cm), 49 (123 cm) und 55 Zoll (140 cm) zwischen rund 1.000,– und 2.000,– Euro an. Die konkreten unverbindlichen Preisempfehlungen der drei Modelle standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest.

Erster Fernseher mit HD+

Zur Ausstattung der Ultra-Fernseher gehören ein dreifacher Twin-Tuner für die Empfangswege Satellit, Kabel und DVB-T2. Dank der erwähnten HEVC-Unterstützung sind die TVs auch für die in Bälde hierzulande startenden DVB-T2-Ausstrahlungen in Full-HD-Qualität gerüstet.

HD+ kann natürlich schon lange auf Fernsehern ohne HD+-Logo empfangen werden. Entweder mit einem offiziellen HD+-Modul oder mit einer zusätzlichen HD+-Set-Top-Box. Der integrierte HD+-Kartenleser der neuen TechniSat-Fernseher bietet aber einen Vorteil. Da HD+ in Form eines Smartcard-Readers integriert ist, können im Gegensatz zu anderen TV-Geräten mit CI+-Schacht und HD+-CI+-Modul die HD+-Sender genau wie bei zertifizierten HD+-Set-Top-Boxen auch aufgezeichnet werden, ganz legal. Ein Extra-Gerät ist dafür – anders als bislang – nicht erforderlich. Außerdem ist die kostenpflichtige Mediathek HD+ RePlay bereits integriert und kann im ersten Monat kostenlos getestet werden.

Wichtig ist, dass mit der HD+-Karte nur die Privaten in HD über Sat empfangen werden können. Wer über Kabel oder IPTV fernsieht, muss die Privaten in HD bei seinem Provider hinzubuchen. In diesem Fall wird die HD+-Karte nicht benötigt.

Edle Verarbeitung und großzügige Ausstattung

Drehbarer Standfuß Der massive Standfuß besteht aus Aluminium. Der Bildschirm lässt sich darauf nach links und rechts schwenken, was inzwischen ein immer seltener werdendes Feature ist.

Der schlanke Rahmen besteht aus Metall und hinterlässt einen sehr edlen Eindruck. Die Fernbedienung entspricht den hohen TechniSat-Standards und besteht aus Aluminium. Ein 2.1-Soundsystem mit eingebautem Subwoofer soll für kraftvollen Klang sorgen. Bluetooth für den kabellosen Anschluss externer Geräte wird unterstützt. Auf dem massiven Metallstandfuß kann der Bildschirm nach links und rechts gedreht werden. Leider ist dies inzwischen ein stark rückläufiges Ausstattungsmerkmal und die Großzahl der neuen Fernseher lässt sich auf dem Standfuß nicht mehr bewegen.

Besonders erwähnenswert sind die Smart-TV-Features. HbbTV gehört heute ebenso zum Standard wie die App-Steuerung. Mit der App MyTechniSat Multiplay-App, die bislang nur für Android-Geräte angeboten wird, lassen sich Smartphones und Tablet-PCs als Second Screen nutzen. Über das Netzwerk können die TechniSat-Fernseher als UPnP-Server und -Clients genutzt werden. Die watchmi-Funktion dürfte TechniSat-Kennern bestens bekannt sein. Damit werden Internet-TV-Kanäle und perönliche Themenkanäle elegant und sinnvoll in die Programmliste integriert.

Eine integrierte Festplatte ist zwar nicht vorhanden, doch Aufnahmen auf USB-Datenträger und Netzwerkspeicher (NAS) sind möglich. Die Festplatte wird dabei nicht „gepaired“ und kann weiterhin an anderen Geräten genutzt werden.

Fernbedienung Die Fernbedienung ist gewohnt hochwertig verarbeitet und besteht aus Aluminium. Die Tasten sind in großzügigem Abstand zueinander angeordnet, was für eine angenehme Bedienung sorgt. Im oberen Bereich befinden sich der Ziffernblock sowie die Aufnahme- und Wiedergabetasten. In der Mitte dominiert das Navigationskreuz, um das herum wichtige Tasten wie die für den SFI-EPG angeordnet sind. Unten finden sich die Tasten für die Lautstärkeregelung und das Umschalten sowie unter anderem die Farbtasten. Die Fernbedienung ist für andere Geräte von TechniSat programmierbar.

Drei Größen Den TechniMedia UHD+ gibt es in den Größen 43″ (109 cm), 49″ (123 cm) und 55″ Zoll (140 cm).

Der optionale, vereinfachte ISI-Mode sorgt für größere, besser lesbare Schrift, vereinfachte Menüs und deaktiviert alle Netzwerk- und Internetfunktionen für alle, die auf diese Funktionen verzichten möchten. Der ISI-Mode ist auch auf anderen TechniSat-Fernsehern verfügbar.

Unsere Meinung

Unser erster Eindruck der TV-Modelle TechniMedia UHD+ von TechniSat, den wir auf den IFA Media Briefings in Berlin Anfang Juli in Augenschein nehmen durften, ist ausgesprochen gut. Zum einen liefert das deutsche Traditionsunternehmen aus der Eifel erstmals einen vollwertigen Ultra-HD-Fernseher mit HEVC-Unterstützung, die ihn zugleich für den künftigen DVB-T2-Standard in High Definition geeignet macht. HD+ bleibt ein nicht unstrittiges Thema, aber für alle Interessierten ist die Integration in einen Fernseher eine gute Sache, da damit erstmals offiziell HD+-Aufnahmen direkt am TV ermöglicht werden und zudem keine Zusatz-Hardware wie ein Modul oder eine Set-Top-Box für den Empfang erforderlich sind. Die Mediathek HD+ RePlay ist ebenfalls vorhanden. Auch darüber hinaus wirken die neuen Fernseher erfolgversprechend. Die Softwareausstattung mit watchmi, App-Steuerung und Streaming liest sich ebenso gut wie die Hardwareausstattung mit dreifachem Twin-Tuner und 2.1-Soundsystem. Als erster UHD-TV mit integriertem HD+ hat der TechniMedia UHD+ von TechniSat in den Augen der SATVISION-Redaktion den SATVISION-Innovationspreis redlich verdient. Wir freuen uns bereits auf den Praxistest, den wir ab dem Herbst erwarten. Die neuen Fernseher mit der Bezeichnung TechniMedia UHD+ stellt TechniSat auf der IFA 2015 in Berlin vom 04. bis 09. September in Halle 2.2, Stand 102 vor.