SD-Abschaltung der ARD beflügelt Absatz von Fernsehern, Receivern und professionellen Kopfstellen
17. Februar 2025
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Die Beendigung der Übertragung der ARD-Programme in SD-Qualität über Satellit hat zu einer Sonderkonjunktur im Geschäft mit Fernsehern und Receivern („Set-Top-Boxen“) für den HDTV-Empfang geführt. Laut aktuellen Zahlen der GfK wurden im vierten Quartal 2024 rund 1,6 Millionen TV-Geräte abgesetzt – 6,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit der Aufschaltung von Hinweistafeln in den laufenden ARD-Programmen ab Mitte November 2024 bis zur Abschaltung Anfang Januar 2025 und den Wochen danach gewann diese Entwicklung weiter an Dynamik. Dies zeigt ein Blick auf die Receiververkäufe, die in diesem Zeitraum spürbar anzogen. Von November 2024 (78.000 Stück) über Dezember 2024 (130.000 Stück) stieg der Receiverabsatz bis Ende Januar 2025 (277.000 Stück) um mehr als das Dreifache. Diese Zahlen liegen deutlich über denen des Vorjahres. Auch wenn viele betroffene Haushalte schon im Vorfeld agierten, löste die eigentliche Abschaltung erwartungsgemäß den größten Schub aus. Aktuell bewegen sich die Receiververkäufe wieder in Richtung des üblichen Niveaus, die Umstellung dürfte in den meisten betroffenen Haushalten vollzogen sein.
Eine Herausforderung war und bleibt die Umstellung im institutionellen Bereich, etwa bei Hotels, Krankenhäusern und Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Hier ist der Prozess deutlich komplexer, da nicht nur gegebenenfalls die Gerätepopulation auf HD umgerüstet werden muss, sondern oft auch die Empfangstechnik der Gemeinschaftsanlagen. Dies erfordert Abstimmungs-, Finanzierungs- und Planungsphasen, die es zu berücksichtigen gilt. In diesem Umfeld verzeichnen die Hersteller professioneller Sat-Empfangsanlagen eine erhöhte Nachfrage aufgrund der SD-Abschaltung. Aktuell bestehen immer noch Lieferrückstände, die nun sukzessive abgebaut werden müssen, um die Gemeinschaftsanlagen für den HD-Empfang tauglich zu machen.
Die Information potenziell betroffener Einrichtungen war daher ein zentraler Aspekt des Runden Tisches zur SD-Abschaltung im letzten Jahr. Unter dem Dach der Deutschen TV-Plattform tauschten sich ARD, AG SAT, ANGA, Kabelnetz- und Satellitenbetreiber, Wohnungswirtschaft, Verbraucherzentralen, Elektrohandwerk (ZVEH, Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) sowie die Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI e.V.) zur Abschaltung aus. Im Vordergrund standen die transparente Kommunikation und die offene Diskussion zwischen allen Beteiligten, um den Beendigungsprozess konstruktiv zu begleiten sowie Probleme möglichst frühzeitig zu identifizieren. Auch wenn die Umstellung im institutionellen Bereich noch nicht abgeschlossen ist, hat der Runde Tisch aktiv dazu beigetragen, dass die Ära der SD-Verbreitung bei der ARD nach über 17 Jahren erfolgreich zu Ende gegangen ist. Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Runde sind darüber hinaus eine gute Vorlage für die SD-Abschaltung des ZDF, die im November 2025 folgen wird.