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Schöner fernsehen

23. Dezember 2016

Auf den Fernsehern in den Wohnzimmern dieser Welt laufen Filme, Serien, Sportübertragungen, Dokumentationen und vieles mehr. Dank neuer ultrascharfer UHD-Auflösung und neuen Bildtechnologien wie High Dynamic Range sehen diese Bilder spektakulär und lebendig aus. Doch ist der Fernseher ausgeschaltet, nimmt ein schwarzer Bildschirm einen großen Teil des Raumes ein. Und da die Bildschirmgrößen immer weiter zunehmen, wächst auch diese dunkle Fläche im Wohnzimmer stetig an. Wie wäre es, wenn sich der Fernseher unsichtbar in die Einrichtung integrieren ließe? Wie könnte der Fernseher der Zukunft aussehen? Die Antwort auf diese Fragen hat Panasonic parat und in diesem Jahr auf verschiedenen Messen in Form eines transparenten TV-Bildschirms vorgestellt. Ausgeschaltet sieht der Prototyp aus wie eine ganz normale Glasscheibe – beispielsweise in einem Wandschrank. Wird er eingeschaltet, zeigt das OLED-Display auf faszinierende Weise undurchsichtige TV-Bilder. Mit solcher Technik-Kompetenz beweist Panasonic wieder einmal das Innovationspotential Japans, das sich bereits jetzt auch technologisch auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereitet, bei denen das Land des Lächelns nicht nur sportlich im Blickpunkt der ganzen Welt stehen wird. Wir stellen die futuristische TV-Vision von Panasonic vor und zeigen, welche Einsatzmöglichkeiten sich neben der eleganten TV-Lösung im heimischen Wohnzimmer ergeben.

schrank on schrank off

Der TV-Sreen von morgen
Auf der CEATEC 2016 in Japan präsentierte Panasonic Anfang Oktober ein OLED-Display welches in einer herkömmlichen Schrankwand verbaut wurde. Ausgeschaltet ist der Bildschirm nicht von einer normalen Glasscheibe zu unterscheiden und ist nur minimal abgedunkelt.

Ganz neu ist die Idee mit dem durchsichtigen Fernseher nicht. Neben Panasonic haben auch andere TV-Schmieden wie Samsung, LG und Loewe bereits mit solchen transparenten Displays experimentiert und diese im Laufe der letzten Jahre auf Messen und Expos ausgestellt. Über den Status von Prototypen kamen diese Geräte bislang aber nicht hinaus. Ein Manko war häufig, dass das Display auch im ausgeschalteten Zustand sichtbar war, da es nicht ganz transparent, sondern deutlich abgedunkelt erschien. Panasonic hatte noch auf der letzten CES in Las Vegas im Januar 2016 einen transparenten LCD-Fernseher vorgestellt (siehe Infobox). Mit OLED gehört diese Problematik nun der Vergangenheit an.

regal on regal off

Auf der IFA in Berlin und der CEATEC in Tokio hat Panasonic in diesem Jahr sein neues durchsichtiges OLED-Display präsentiert. Zuvor hatte im Januar 2016 bereits ein ähnlicher Prototyp auf der CES in Las Vegas seinen ersten Auftritt. Bei diesem kam allerdings noch ein LC-Display zum Einsatz, welches ausgeschaltet viel dunkler und somit weniger unsichtbar war.

Video vom 01/2016, CES – Las Vegas

Video vom 12/2016, CEATEC – Tokio

OLED macht Transparenz möglich

Im September dieses Jahres auf der IFA in Berlin folgte dann der erste Auftritt des transparenten OLED-Fernsehers, der ausgeschaltet nahezu vollständig durchsichtig ist und kaum von einer einfachen Glasscheibe unterschieden werden kann. Zuletzt führten die Japaner den durchsichtigen Fernseher Anfang Oktober in ihrem Heimatland auf der CEATEC in Tokio vor, wo er neben einer Reihe anderer transparenter Display-Lösungen für Aufsehen sorgte.

Das Display der Zukunft ist ein transparenter OLED-Screen

aufbau

Während „normale“ OLED-Fernseher bereits in verschiedenen Ausführungen von diversen Herstellern angeboten werden und mit ihren lebendigen Farben, den knackigen Schwarzwerten und einem nahezu grenzenlosen Blickwinkel begeistern, zeigen transparente Displays auf eine völlig neue Art und Weise, was mit der OLED-Technologie möglich ist. Da die Pixel bei einem OLED-Display selbstleuchtend sind und keine Hintergrundbeleuchtung benötigen wie ein LCD-Fernseher, können sie ohne eine externe Beleuchtung zwischen zwei Glasscheiben verbaut werden. Sie benötigen außerdem wenig Strom, wodurch extrem flache und nahezu transparente Display-Lösungen möglich sind. Auch flexible Displays sind möglich, wie LG auf der CES 2016 mit einem rollbaren Display demonstriert hat.

Nicht nur im Wohnzimmer

Der von Panasonic als Glastür in eine Schrankwand in einem nachgebauten Wohnzimmer integrierte OLED-Fernseher fügt sich praktisch unsichtbar ins Interieur ein, wenn er ausgeschaltet ist. Kein großer schwarzer Bildschirm wird zum ungewollten Blickfang. Erst wenn der Fernseher eingeschaltet wird, steht er im Mittelpunkt. Nicht nur als elegante TV-Lösung im Wohnzimmer sind transparente OLED-Bildschirme einsetzbar. Auch als dezente Lösung im Schlafzimmer – integriert in die Spiegel- oder Glastür des Kleiderschrankes – oder als Teil des Spiegelschranks im Badezimmer ist ein solcher Bildschirm denkbar. Den Möglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt: Fensterscheiben, Wohn- und Esszimmertische könnten mit transparenten OLEDs ausgestattet werden, um unauffällige TV-Lösungen zu erschaffen.
Und weitere Denkansätze hat Panasonic auf der CEATEC gleich mit vorgestellt: Auf einem transparenten Display in der nachgestellten Küche konnten Zuschauer eine Kochschau mitverfolgen und hätten das Gezeigte gleich nachkochen können. Die nötigen Zutaten wären beispielsweise in einem Kühlschrank zu finden gewesen, dessen transparente Display-Tür einen Blick auf seinen Inhalt gewährte und gleichzeitig Informationen zu seinem Inhalt und der Temperpatur anzeigte. Auch eine Schaufensterfront wurde gezeigt, bei der die Glasscheiben gänzlich aus transparenten Displays bestanden. Hier konnte jede Art von Information als Bild oder Text eingeblendet werden, ohne dass der Blick auf die dahinter ausgestellten Waren versperrt wurde. Die Möglichkeiten können gedanklich fortgeführt werden. Von Anzeigen in öffentlichen Gebäuden und im Nahverkehr, über halbtransparente Werbung bis hin zu Displays in Automobilen und anderen Verkehrsmitteln sind viele Einsatzgebiete für transparente Displays denkbar.

ceatec2016D 2790Unsichtbarer TV – clever integriert
Panasonic hat das OLED-Display in eine klassische Schrankwand integriert, wo sich der Bildschirm wie eine Glasschiebetür von rechts nach links verschieben lässt. Im ausgeschalteten Zustand ist er nicht von einer normalen Glasscheibe zu unterscheiden und nur minimal abgedunkelt. Wird der Fernseher eingeschaltet, erstrahlt das farbenprächtige und gänzlich undurchsichtige OLED-Display mit einer Bilddiagonale von 45 Zoll. Hier ist der transparente TV auf der CEATEC 2016 in Japan zu sehen, die Anfang Oktober stattfand.

ceatec2016D 2795Bloß eine Glasscheibe?
Ausgeschaltet ist der transparente OLED-Fernseher nicht zu erkennen und für das unwissende Auge bloß eine Glasscheibe in einer Schrankwand. Eleganter lässt sich ein TV-Gerät wohl kaum in eine Wohnlandschaft integrieren.

So sehr das gezeigte auf den Messeständen begeistern konnte, bislang handelt es sich noch um Studien und Prototypen. Bis ein solcher Fernseher in unseren Wohnzimmern stehen kann, wird es also wohl noch ein wenig dauern. Panasonic hat noch keinen konkreten Termin oder technische Details für den transparenten 45-Zoll-OLED-TV genannt, der zwischen zwischen 2018 und 2020 auf den Markt kommen soll.

Unsere Meinung

Panasonic hat in diesem Jahr gezeigt, was mit der OLED-Technologie technisch möglich ist und wohin die Entwicklung eventuell gehen kann. So viel Zeit die Menschen auch vor dem Fernseher verbringen, wenn er eingeschaltet ist; ausgeschaltet sind TV-Geräte nur selten echte Hingucker. Daher dürfte eine integrierte Lösung, wie Panasonic sie mit seinem transparenten Fernseher präsentiert hat, viele begeistern, die großen Wert auf ein durchdachtes Wohnambiente aus einem Guss legen. Transparente Fernseher würden sich beispielsweise als Displays im Wandschrank, in Fensterscheiben, in Wohn- und Esszimmertischen, im Spiegelschrank oder in die Glas- oder Spiegelscheibe des Kleiderschranks im Schlafzimmer integrieren lassen. Doch auch außerhalb des Wohnzimmers gäbe es für transparente OLED-Displays vielfältige Szenarien. Überall dort wo Information eingeblendet werden und das Dahinter gleichzeitig sichtbar bleiben soll, macht solche Technik Sinn: vom Infoscreen im Flughafen, der Anzeigetafel im Stadion, dem Schaufenster in der Fußgängerzone bis hin zur Frontscheibe beim PKW ist vieles denkbar.

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