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[kopieren] DVB-T2 HD: Erstmals Fern­sehen in Full HD mit 1080p

18. Juli 2016

Mit dem DVB-T2 Start ist es hierzulande erstmals möglich Fernsehinhalte in Full HD Qualität mit einer Auflösung von 1080p auf den TV-Bildschirm zu holen. Zukünftig werden rund 40 Programme über das neue Antennenfernsehen zu empfangen sein – so viele Programme wie niemals zuvor. Über den DVB-T2 HD-Start sprachen wir mit Stefan Schinzel und Hans Ulrich Sinner aus dem Hause des Plattformbetreibers Media Broadcast.

SATVISION: Am 31. Mai fiel der Startschuss für DVB-T2 HD mit den ersten sechs Programmen, welche in ausgewählten Ballungsräumen hierzulande mit entsprechender Hardware in Full-HD-Qualität mit einer Auflösung von 1080p zu empfangen sind. Schade ist, dass es sich um keine nativen Full-HD-Ausstrahlungen handelt, sondern um skalierte Inhalte (von 720p bzw. 1080i). Zukünftig sollen dann rund 40 Programme über DVB-T2 HD ausgestrahlt werden. Wie bewerten Sie das erste Feedback aus dem Handel sowie von den Haushalten?

U. Sinner: Wir bereiten den Handel mit gezielten Maßnahmen auf den Start von freenet TV und DVB-T2 HD vor. Die Resonanz ist außerordentlich positiv. Die Händler liegen mit dem Umsatz bereits über den Prognosen. Und dies weit vor dem Start unserer Kampagne. Die Strategie zum HDTV-Einstieg auf der Digitalantenne wird mithin bereits bestätigt.

Darauf ruhen wir uns natürlich nicht aus. Unsere Botschaft ist: Wer jetzt ins Geschäft einsteigt, nimmt die meisten Umsatzpotenziale mit. Sechs HD-Programme sind bereits on Air, in 9 Monaten werden es schon rund 40 sein. Die Auswahl und Population der Endgeräte wächst kontinuierlich, die CI+ Module sind da, und dank der kostenlosen Einführungsphase können sich die Zuschauer umfassend über die Full-HD-Offensive informieren. Worauf also noch warten? Wir unterstützen mit Informationsveranstaltungen im Handel, die wir weiter fortführen und intensivieren.

S. Schinzel: Als erster Verbreitungsweg überhaupt bieten wir zudem Full-HD in 1080p an, das hat kein anderer Empfangsweg für Digital-TV. Klar ist: Die aktuell vorgenommene Skalierung führt keineswegs zu einer Verringerung der Signalqualität. Es ist absehbar, dass die Produktionstechnik in den Studios in den nächsten Jahren zunehmend auf 1080p umgerüstet wird. DVB-T2 HD ist dann der einzige Verbreitungsweg, der die höchste HDTV-Qualität bietet. Die Tatsache, dass die Produktionsumgebungen nachziehen müssen, ist für uns kein Grund, den Zuschauern und TV-Veranstaltern die bestmögliche Bildqualität vorzuenthalten. Und – sagen Sie doch selbst: Die Bilder sprechen für sich!

SATVISION: Die großen Privaten werden ihre HD-Programme, wie über die anderen Verbreitungswege Satellit, Kabel und IPTV, ausschließlich verschlüsselt verbreiten – allerdings mit dem Unterschied, dass selbige Sender nicht parallel unverschlüsselt in geringerer SD-Qualität angeboten werden. Wie sieht es in Bezug auf die Restriktionen (Aufnahme- und Vorspulsperre) seitens der Mediengruppe RTL sowie der ProSiebenSat.1-Gruppe aus? Werden diese definitiv zum Einsatz kommen oder können Sie Zuschauern, welche das Antennenfernsehen nutzen, hier Hoffnung machen?

S. Schinzel: Zum kommerziellen Start von freenet TV werden Aufnahmefunktionen in dem für das jeweilige Programm üblichen Umfang möglich sein. Wichtig für den Zuschauer ist, dass sich die Aufnahmefunktionen bei freenet TV nicht von denen unterscheiden, die über andere Übertragungswege bereitgestellt werden.

SATVISION: Mit Sport1 wird auch ein neuer Sender zukünftig erstmals via DVB-T2 empfangbar sein. Können Sie schon Angaben zu weiteren Sendern machen, welche bislang nicht über das Antennenfernsehen zu empfangen waren?

S. Schinzel: Wir haben uns in der Tat bereits mit weiteren Veranstaltern – neben Sport1 – zu den kommerziellen Eckpunkten geeinigt. Wir werden die Programme dann zu gegebener Zeit nennen.

SATVISION: Wie erfolgt die Freischaltung eines freenet TV Moduls bzw. eines DVB-T2 HD-Receivers mit integriertem Verschlüsselungssystem für die kodierten privaten Programme von freenet TV nach Ablauf der 3-monatigen Gratisphase? Welche Möglichkeiten hat der Anwender?

U. Sinner: Zunächst genießen die Zuschauer derzeit den kostenlosen Empfang der freenet TV-Plattform. Mit Start des Regelbetriebs am 29. März 2017 kommt nochmals eine dreimonatige Gratisphase hinzu, die im Übrigen für alle Zuschauer mit freenet TV tauglicher Hardware gilt, unabhängig davon, wann sie bei freenet TV einsteigen. Die Zuschauer haben also ausreichend Zeit, um sich von den Vorteilen von freenet TV zu überzeugen. Rechtzeitig vor dem Ablauf erhält der Zuschauer dann eine Information über das Ende der Gratisphase und kann dann im Handel einen Verlängerungsgutschein erwerben. Über den dort enthaltenen Freischaltcode, den er über www.freenet.tv oder die Kundenhotline durchgibt, wird der Empfang des Angebotes von freenet TV für weitere zwölf Monate freigeschaltet.

SATVISION: Haben Sie in der Zwischenzeit einen genauen Preis festgelegt oder bleibt es aktuell bei der Aussage von einem mittleren einstelligen Betrag pro Monat?

S. Schinzel: Nach der dreimonatigen Gratisphase haben Kunden die Möglichkeit, das Angebot mit bis zu 20 privaten Programmen für 69,00 Euro im Jahr freizuschalten. Aus unserer Sicht das beste Preis-Leistungsverhältnis, das es je im deutschen HDTV-Markt gab.

SATVISION: Wie viele Haushalte werden Sie Ihrer Prognose nach kurz- und mittelfristig (in Zahlen ausgedrückt) für das neue Antennenfernsehen in HD überzeugen können?

S. Schinzel: Das Potential der Terrestrik ist enorm. Der drittwichtigste Verbreitungsweg für Digital-TV zeigt seit Jahren konstante Nutzungszahlen. Rund 7,6 Millionen Haushalte – das entspricht 19,4 Prozent – in Deutschland schauen DVB-T über TV, PC, Laptop oder mobile Endgeräte. Das heißt fast jeder fünfte Haushalt setzt auf den digital-terrestrischen Empfang. In DVB-T-Kernregionen beträgt der Wert bis zu 34 Prozent.

Mit DVB-T2 HD und freenet TV wird das Antennenfernsehen nun noch besser: So werden wir das Programmangebot deutlich steigern, die Bildqualität mit Full-HD enorm verbessern und auch weitere neue Online-Dienste mittels HbbTV in das Angebot integrieren. Zugleich bleibt die Digitalterrestrik der im Vergleich günstige Empfangsweg.

Wir sind daher überzeugt, dass die heutigen DVB-T Haushalte weitestgehend auf DVB-T2 HD umsteigen werden. Weiterhin wird es sicher auch Haushalte geben, die heute zwar noch kein terrestrisches Fernsehen nutzen, jedoch die neuen Vorteile von DVB-T2 HD und freenet TV schätzen werden. Das Angebot spricht einfach für sich.

SATVISION: Wann werden Ihrer Einschätzung nach die ersten DVB-T2 HD Empfänger für mobile Empfangsgeräte wie Smartphones, Tablet-PCs und Notebooks auf den Markt kommen und wird es mit den kleinen Mini-Empfängern auch möglich sein die verschlüsselten Privaten zu empfangen?

S. Schinzel: Ja, das Angebot von freenet TV wird auch mit Mobilempfängern nutzbar sein. Dies ist möglich, weil wir uns für ein Smartcard-loses System entschieden haben. So wird der Empfang von freenet TV auch auf Mobilempfängern denkbar einfach. Wir erwarten erste Mobilempfänger zum Jahresende im Handel.

SATVISION: Welche Vorteile sehen Sie in der mobilen Nutzung von DVB-T2 HD im Vergleich zum Streaming?

S. Schinzel: Es ist verwunderlich, dass diese Frage immer wieder gestellt wird, denn an den Vorteilen des Broadcastings im Vergleich zum Streaming hat sich nichts geändert (lacht). Broadcast eignet sich ideal zur Versorgung vieler Nutzer mit den gleichen Inhalten, wie dies im TV der Fall ist. Dadurch ist das Broadcasting wesentlich ökonomischer, was auch durch die effektivere Nutzung der vorhandenen Frequenzen unterstrichen wird. Beim Broadcasting sind zudem keine Nutzungsbeschränkungen durch das Überschreiten des Datenvolumens zu befürchten. Empfangs- und Bildqualität sind zudem weitaus besser als beim Streaming. Gleichwohl verschließen wir uns nicht den mobilen Datendiensten. Die Ergänzung von Broadcast durch Streaming könnte z.B. für die Bereitstellung von VOD eine sinnvolle Option sein.

SATVISION: Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz! Freenet TV (Antennenfernsehen in Full HD) unterscheidet sich insofern von dem Pendant HD+ (für den Satellitenempfang), als dass …

U. Sinner: … der Empfang einfacher und TV damit auch portabel nutzbar ist, da keine aufwändige Installation einer Satellitenempfangsanlage notwendig ist. Durch Full-HD ist die Bilddarstellung zudem wesentlich perfekter, und mit einem Relevant Set an Digital-TV-Programmen wird der Bedarf der meisten Haushalte, laut Marktforschung, umfänglich abgedeckt.

SATVISION: Vielen Dank für das Gespräch!

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