SATVISION inside (Teil 8) – So testen wir: Set-Top-Boxen
21. Juli 2016
Unsere Reihe „SATVISION inside“ beschäftigt sich in dieser Ausgabe damit, wie wir Set-Top-Boxen testen. Da diese zum Teil einen enormen Funktionsumfang bieten und bei der Ausstattung vom kompakten Empfänger bis hin zum Aufnahme- und Streaming-Künstler mit zahlreichen Tunern, einer eingebauten Festplatte und einem grafischen Display alles möglich ist, gilt es vieles zu beachten, zu überprüfen, zu testen und zu messen. Von Basics wie den Umschaltzeiten und dem Stromverbrauch über die gebotenen Aufnahme- und Netzwerkfunktionen sowie die Fernbedienung und mögliche Remote-Apps bis hin zu Anschlüssen, Display und Optionen zum Nachrüsten von Hardware oder Individualiseren von Software nehmen wir für unsere Praxistests einzelner oder mehrerer Set-Top-Boxen alles genauestens unter die Lupe. Auf den folgenden Seiten gewähren wir einen Blick in das SATVISION-Testlabor.
Set-Top-Boxen stehen in unserem Testlabor regelmäßig auf dem Prüfstand. Auch wenn die meisten TV-Geräte heute Triple-Tuner und viele Funktionen bieten – Set-Top-Boxen werden noch immer von vielen genutzt, da sie oft die kürzeren Umschaltzeiten, die bessere Sendersortierung und den größeren Funktionsumfang bieten. Auch kleine, preiswerte Zapper erfreuen sich großer Beliebtheit und viele nutzen auch den Receiver ihres Anbieters – sei es Sky oder der Kabelnetzbetreiber. Als Referenz-Set-Top-Box für unseren achten Teil der Reihe „SATVISION inside“ mit dem Titel „So testen wir: Set-Top-Boxen“ haben wir den Linux-4K-Receiver Vu+ Solo 4K gewählt, den wir in der SATVISION-Ausgabe Dezember 2015 getestet haben. Mit seinem schnellen 10.000-DMIPS-Prozessor, dem großzügigen Arbeits- und Flashspeicher, dem großen grafischen Display, den FBC-SAT-Tunern und der Möglichkeit einer nachrüstbaren Festplatte und nachrüstbarer Plug&Play-Tuner für Kabel und DVB-T2 HD sowie Satellit ist die Solo 4K hardwaretechnisch zum derzeitigen Zeitpunkt das Maß aller Dinge. Zudem lässt sich das linuxbasierte Enigma2-Betriebssystems mit von der großen Community entwickelten alternativen Images und Plugins nahezu grenzenlos anpassen und individualisieren.
Inbetriebnahme und Betriebssystem
Wir bewerten, wie schnell, unkompliziert und benutzerfreundlich die Erstinstallation gestaltet ist, durch die meist ein hilfreicher Installationsassistent geleitet, der alle notwendigen Einstellungen für Bild, Tuner, Menüsprache und vieles mehr erläutert. Je mehr Funktionen geboten werden, umso umangreicher fällt die erste Einrichtung aus. Danach nehmen wir die Benutzeroberfläche, das Betriebssystem und die Menüführung unter die Lupe. Auch hier führen Benutzerfreundlichkeit und eine intuitive sowie flüssige Navigation zu einer positiven Bewertung. Verschachtelte Strukturen und Ruckler hinegen zu Abzügen. Offene Linuxbetriebssysteme haben den Vorteil, dass sie durch alternative Images, Plugins und Skins in großem Umfang an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können.
Multimediawiedergabe und mehr
Über USB können nicht nur Aufnahmen angefertigt werden. Die meisten Set-Top-Boxen – vor allem die ohne Internetzugang – erlauben via USB auch Softwareupdates. Bei Linux-Receivern lassen sich über USB auch alternative Images flashen und eine Systemsicherung erstellen. Ebenfalls gelingt wie bei Fernsehern die unkomplizierte Multimediawiedergabe über USB, wenn ein Speicherstick oder eine Festplatte mit Videos, Bildern oder Musik eingesteckt wird. Welche Multimediaformate unterstützt werden und ob nicht nur USB 2.0, sondern auch der Nachfolger USB 3.0 vorhanden sind, bewerten wir in unseren Testberichten.
Display
Beim Display ergeben sich große und auf den ersten Blick ersichtliche Unterschiede – je nach Preisklasse. Günstige Receiver bieten lediglich eine Status-LED, die grün oder rot leuchtet. Eine vierstellige numerische Anzeige findet sich ebenfalls häufig in den unteren Preissegmenten. Mehrstellige alphanumerische VF-Display, die auch Statusinformationen wie laufende Aufnahmen anzeigen sind seltener und den besser ausgestatteten Set-Top-Boxen vorbehalten. Nur die wenigsten Receiver wie die Vu+ Solo 4K bieten ein großes TFT-Display. Bei der Vu+ misst dieses 3,5 Zoll und kann sogar den laufenden Sender darstellen. Die Art des Displays sowie die Lesbarkeit fließen als wichtige Punkte in die Gesamtbewertung ein.
Kartenleser und CI/CI+
Idealerweise befinden sich Kartenleser und Common-Interface-Steckplätze für CI+- oder CI-Module an der Gerätefront hinter einer Klappe, so dass diese schnell erreichbar sind und sich gleichzeitig verbergen lassen. Bei der Solo 4K ist dies der Fall. Andere Set-Top-Boxen bieten sie entweder frontseitig offen oder aber auch der Rückseite oder seitlich. Bei offenen Linux-Receivern lassen sich die CI-Schächte und Kartenleser mit alternativer Software modifizieren, so dass diese auch Module und Smartcards lesen können, die sie von Werk aus nicht unterstützen. Umgekehrt sind die Kartenleser lizenzierter Set-Top-Boxen nur für bestimmte Smartcards geeignet.
Frontseitige Anschlüsse
Einige Set-Top-Boxen bieten nicht nur auf der Rückseite Anschlüsse und Schnittstellen, sondern auch frontseitig. Meist handelt es um USB-Steckplätze für den Anschluss eines Speicher-Sticks, SD-Kartenleser, um via SD-Karten Bilder und Videos abspielen zu können, oder Schnittstellen für den Pay-TV-Empfang (Kartenleser für Smartcards und Schächte für CA-Module samt Smartcards). Bei einigen Modellen lassen diese sich zwecks besserer Optik auch hinter einer Klappe verbergen. Bei der Vu+ schließt diese magnetisch.
Material und Verarbeitung
Bei der Wahl der Materialien und deren Verarbeitung gibt es große Unterschiede. Hochpreisige Set-Top-Boxen setzen auf hochwertige Kunstoffe oder Aluminium und sind meist sauberer verbarbeitet als preiswerte Modelle. Verschiedene Farbvarianten sind leider eine Seltenheit.
Tunerbestückung
Die Tuner-Bestückung von Set-Top-Boxen ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und macht oft den Unterschied bei der Preisgestaltung. Single-Tuner-Receiver können lediglich ein Programm empfangen und maximal ein anderes aufnehmen, das auf demselben Transponder liegt. Twin-Tuner bieten in dieser Hinsicht mehr Freiheit. Wer mehr als ein Programm aufzeichnen möchte – unabhängig von Transponder oder Empfangsebene – braucht schon vier oder mehr Tuner. Hier sind die neuen SAT-FBC-Tuner aktuell das Maß aller Dinge – diese benötigen allerdings Unicable, um im vollen Umfang zu funktionieren. Beim Kabel- und terrestrischen Empfang ist auch bei einem Twin-Tuner nur eine Leitung notwendig. Die Unitymedia Horizon bietet sogar sechs integrierte Tuner für Aufnahmen und Streaming. Bei einigen Linux-Boxen wie der Vu+ Solo 4K können Plug&Play-Tuner nachgerüstet werden.
AV-Anschlüsse
Der Großteil der Anschlüsse einer Set-Top-Box befindet sich auf der Rückseite. Wir bewerten die Anschlussvielfalt innerhalb der Kategorie „Ausstattung“. Bei den Video-Anschlüssen sind vor allem die hochauflösenden Anschlüsse HDMI (2.0) und Komponente vertreten. Außerdem gibt es häufig Composite oder Scart. Bei den Audio-Ausgängen sind analoge Ausgänge (Cinch oder Klinke) sowie die digitalen Ausgänge S/PDIF (optisch oder koaxial) häufig. Einige wenige High-End-Receiver bieten zudem einen HDMI-Eingang für externe Quellen.
Aufnahmen auf USB- oder interne Festplatten
Nur wenige, meist hochpreisige Modelle bieten die Möglichkeit, eine Festplatte nachzurüsten und auszutauschen. Die Vu+ Solo 4K hat hierfür einen Wechselrahmen, so dass nicht das ganze Gehäuse entfernt werden muss. Andere Receiver bieten hingegen fest verbaute Festplatten, die sich nicht wechseln lassen. Viel weiter verbreitet ist eine Aufnahmefunktion auf USB-Datenträger wie mobile 2,5″-Festplatten. Beispielsweise bei HD+-Receivern mit dieser Funktion sind die Aufnahmen allerdings verschlüsselt, während das bei vielen offenen Boxen nicht der Fall ist. Welche Aufnahmefunktionen vorhanden sind und ob Komfort wie Schnittfunktionen oder Kapitelmarken geboten werden, gehört zu unseren Bewertungskriterien. Bei manchen Set-Top-Boxen sind Aufnahmen auch auf SD-Karte oder über das Netzwerk auf NAS-Laufwerke möglich.
Netzwerkeinbindung
Viele Set-Top-Boxen lassen sich ins Netzwerk und in der Regel auch ins Internet einbinden, um einen größeren Funktionsumfang und automatische Softwareupdates nutzen zu können. Während vor einigen Jahren die kabelgebundene Einbindung im Vordergrund stand und WLAN bestenfalls apdaptiert möglich war, gehört integriertes WLAN heute häufig auch zur Grundausstattung. Der neue ac-Standard mit bis einem Gigabit hat aber bei Set-Top-Boxen noch nicht Einzug gehalten. Wohl aber kabelgebundes Gigabit-LAN.
Sonstige Anschlüsse
Neben den Standard-Anschlüssen wie HDMI, USB und Ethernet finden sich auf einigen Set-Top-Boxen auch exotischere Anschlüsse. Einige Receiver bieten eSATA-Anschlüsse für den Anschluss einer externen Festplatte. Mit SD-Kartenlesern ist manchmal eine weitere Möglichkeit der Multimediawiedergabe vorhanden. Etwas veraltet ist der serielle RS232-Anschluss für die Direktverbindung zu einem Computer. Einige Receiver bieten zudem auf der Rückseite zusätzliche oder die einzigen Kartenleser für Smartcards beziehungsweise Slots für CA-Module.
Netzschalter
Für die wichtigsten Funktionen sind oft Nahbedienungstasten vorhanden. Diese schließen in der Regel die Lautstärkeregelung, den Senderwechsel sowie den Standby-Modus ein. In unseren Praxistests überprüfen wir, ob diese vorhanden sind und wie gut sie sich erreichen und bedienen lassen.
Umschalt- und Bootzeiten
Das Umschalten oder „Zappen“ ist wahrscheinlich das, was wir am häufigsten tun, wenn wir Fernsehen. Daher sind die Umschaltzeiten ein wichtiges Bewertungskriterium und das Erfassen der durchschnittlichen Umschaltzeiten auf den verfügbaren Empfangswegen in SD-, HD- und UHD-Qualität sowie bei verschlüsselten Sendern ein wichtiges Prozedere unserer Praxistests. Innerhalb unserer Testberichte geben wir alle gemessenen Umschaltzeiten im Schnitt an. Neuerdings werden bei Receivern mit vielen Tunern (siehe Full Band Capture) freie Tuner zum Puffern verwendet, um beim Umschalten kurze Zeiten von rund einer Sekunde zu erreichen. Auch die Vu+ Solo 4K bietet FBC-Tuner für schnelles Zappen. Auch die Bootzeiten aus dem Standby, dem Deep-Standby und dem stromlosen Zustand werden mit einer Stoppuhr gemessen und sind Bestandteil unserer Bewertungstabelle.
Wärmebild
Mit einer Wärmebildkamera überprüfen wir, wie sich das Gerät erwärmt. Bei seiner konzentrierter Wärmestrahlung besteht die Gefahr von Überhitzung, besonders, wenn zu wenig Luftzirkulation geboten ist. Einige Set-Top-Boxen setzen aktive Lüfter zur Kühlung ein. Die Regel sind aber passive Kühlelemente. Das Wärmebild ist Bestandteil jedes Receiver-Tests in der SATVISION.
Stromverbrauch
Immer mehr Haushalte achten auf einen geringen Stromverbrauch, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Daher ist wie bei allen anderen elektrischen Geräten der Stromverbrauch zu messen und zu bewerten. Laut Ökodesign-Richtlinie darf eine Set-Top-Box im Deep-Standby maximal 0,5 Watt verbrauchen. In der Regel liegen die Testkandidaten bei unseren Messungen deutlich unterhalb dieser Grenze. Im Standby-Modus kann der Verbrauch aber deutlich höher liegen, wenn der Receiver beispielsweise gerade aufzeichnet oder Daten transferiert werden. Im Betrieb kann der Stromverbrauch beispielsweise bei parallelen Aufnahmen ansteigen.
Fernbedienung
Auch wenn in Form von Remote-Apps für viele Set-Top-Boxen eine Alternative zur klassischen Fernbedienung angeboten wird, kann dieses Alltagswerkzeug nicht vom Wohnzimmertisch verdrängt werden. Die Fernbedienung ist ein wichtiges Bewertungskriterium, schließlich steht und fällt die Bedienung der Set-Top-Box mit ihrer Qualität. Die Haptik und der Druckpunkt der Tasten sind ebenso wichtig wie die Materialwahl und das Vorhandensein bestimmter Tasten, beispielsweise zum schnellen Wechseln zwischen zwei Sendern (Swapping). Bei einigen Fernbedienungen lassen sich die Tasten beleuchten oder es ist möglich, sie auch für weitere Geräte wie den Fernseher zu programmieren.
Handbuch
Nicht nur das Vorhandensein eines gedruckten Handbuches fließt in unsere Bewertung ein, sondern auch auch, ob dieses in mehreren Sprachen vorhanden ist. Wir werfen auch einen Blick darauf, wie gut die Beschreibungen und Abbildungen gelungen sind und ob das Handbuch eine FAQ-Sektion und Kontaktinformationen
für den Support bietet.
App für Smartphone und Tablet
Da sich immer mehr Set-Top-Boxen ins Heimnetzwerk einbinden lassen, wächst auch die Zahl der Apps für Mobilgeräte, mit denen sie sich bedienen lassen. Einige Hersteller bieten diese selber in den App-Stores an und oft geht der Funktionsumfang weit über den einer virtuellen Fernbedienung hinaus. Die Möglichkeit des Streamings, der Aufnahmeprogrammierung – auch von unterwegs aus –, der Multimediawiedergabe sind einige der Punkte die Einfluss auf die Bewertung nehmen. Bei Linux-Boxen sind es oftmals von der Community entwickelte Apps. Der Vu+ PlayerHD stammt allerdings vom Hersteller.
Apps, Plugins und mehr
Viele Set-Top-Boxen bieten Zugang zu bestimmten App-Stores und Apps wie Mediatheken, Spielen oder Video-on-Demand-Anbietern. Bei Linux-Receivern heißen diese Apps Plugins – kleine Erweiterungen, die den Funktionsumfang der Set-Top-Box erhöhen. Das können ebenfalls Spiele, Mediatheken, IPTV oder Tools wie eine Schnittfunktion, aber auch tiefgehende Features wie eine Überwachung der CPU-Temperatur, das Nachrüsten eines Mediaplayers oder Softcams sein, mit denen alle gängigen Smartcards gelesen werden können. HbbTV ist ein Dienst, mit dem bei bestehender Internetverbindung parallel zum TV-Empfang über die Sender auch Mediatheken, digitaler Videotext und weitere Dienste genutzt werden können. Über HbbTV werden über DVB-T/T2 auch die Multitheken für internetbasierte TV-Sender ermöglicht. DLNA und UPnP (als Server und/oder Client) ist eine weitere Funktion, die über die Netzwerkeinbindung ermöglicht wird.
Elektronische Programmzeitung
Die elektronische Programmzeitung (kurz Electronic Program Guide) ist ein direkt über die Set-Top-Box aufrufbarer Programmführer, der entweder über den Sender (Standard-Service-Information) oder aber meist über das Internet mit redaktionell aufbereiteten SI-Daten versorgt wird. So werden neben Titel und kurzen Beschreibungen zu einzelnen Sendungen auch die Besetzung und Bildmaterial geboten. Sehr viele Set-Top-Boxen bieten einen Standard-EPG mit einer Vorschauzeit von einer Woche. Seltener sind redaktionell bearbeitete EPGs, die über zwei Wochen gehen.
Programmlistensortierung
Bei manchen Modellen ist die Sendersortierung mangelhaft und es werden keine oder nur rudimentäre Möglichkeiten, die Programmliste anzupassen, geboten. Linux-Receiver sind hier in Sachen Funktionalität einmal wieder ein gutes Beispiel. Die Programmlisten, die hier Bouqets heißen, lassen sich meist sehr komfortabel editieren – beispielsweise über das Netzwerk per PC. Außerdem können theoretisch beliebig viele eigene Bouquets erstellt werden und es lassen sich von anderen Anwendern erstellte Programmlisten über das Internet direkt auf den Receiver herunterladen.
Plug & Play-Tuner
Die Innenansicht der Solo 4K gewährt auch einen Blick auf die Plug&Play-Tuner. Dies ist ein besonderes Ausstattungsmal einiger Set-Top-Boxen und erlaubt es, nachträglich die Empfangsweg zu verändern – beispielsweise nach einem Umzug oder wegen Umrüstung der Empfangsanlage. In der SATVISION-Ausgabe Januar 2016 und kostenlos auf satvision.de zeigen wir ausführlich, wie bei einer Dreambox ein Twin-Tuner nachgerüstet werden kann.
Flash-Speicher
Der Flashspeicher ist der permanente interne Speicher, auf dem Anwendungen, Programmlisten und Einstellungen hinterlegt werden. Anders als bei einem Computer ist dieser fest verbaut, kann bei einigen Modellen aber mit externen Speichern wie einem USB-Stick erweitert werden. Die vier Gigabytes, welche die Vu+ Solo 4K an Bord hat, sind bei der Speicherkapazität noch immer das Maß aller Dinge.
Arbeitsspeicher
Der Arbeitsspeicher ist der temporäre Speicher, der dafür sorgt, dass Prozesse ordnungsgemäß und gleichzeitig ausgeführt werden. Jede laufende Anwendung und jeder Dienst beansprucht mehr oder weniger viel Arbeitsspeicher oder RAM (Random Access Memory). Je mehr Arbeitsspeicher vorhanden ist, umso mehr und komplexere Programme und Dienste kann die Set-Top-Box verarbeiten. Die Vu+ Solo 4K bietet zwei Gigabytes Arbeitsspeicher. Set-Top-Boxen mit weniger sind die Regel.
Bild-in-Bild, Streaming und mehr
Zahlreiche Extras sollen den Komfort beim Fernsehen erhöhen. Mit Twin-Tunern wird die Bild-in-Bild-Darstellung von zwei Sendern möglich, um beispielsweise während einer Werbeunterbrechung etwas anderes zu schauen, die Fortsetzung der eigentlichen Sendung aber nicht zu verpassen. Gute Set-Top-Boxen können auch zwei HD-Sender parallel darstellen. Noch gefragter ist das Streamen auf andere Geräte wie dedizierte Streaming-Boxen ohne eigenen Tuner oder aber Smartphones und Tablets als sogenannte Second Screens (zweiter Bildschirm). Das Streamen ist in der Regel nur innerhalb des Netzwerks möglich, was rechtliche und technische Gründe hat. Beim Streamen außerhalb des Netzwerks wird vor allem eine gute Upload-Rate benötigt. Wie viele Streams parallel möglich sind, hängt von der Anzahl der freien Tuner ab.
Prozessor
In der Vu+ Solo 4K arbeitet ein 10.000-DMIPS-Prozessor. Die Dual-Core-CPU (Central Processing Unit) mit ARM-Architektur besitzt zwei Kerne à 1.500 Megahertz. Nicht viele Set-Top-Boxen sind derart gut bestückt. Aktuelle High-End-Set-Top-Boxen bieten mindestens einen Zweikernprozessor mit über einem Gigahertz Rechenleistung pro Kern. Kleinere Receiver kommen mit einigen hundert Megahertz und Single-Core-Prozessoren aus. Häufig geben die Hersteller die Rechenleistung oder den CPU-Typ nicht an.