SATVISION inside (Teil 7) – So testen wir TV-Geräte
23. Juni 2016
Allein in Deutschland gingen im letzten Jahr fast sieben Millionen TV-Geräte über den Ladentisch. In diesem Jahr kommt zum Mega-Trend 4K noch High Dynamic Range hinzu. Bei der riesigen Auswahl an TV-Modellen kann natürlich schnell der Überblick verloren gehen. Fundierte Tesberichte sind für die Kaufentscheidung daher essentiell. Nachdem wir in der letzten Ausgabe einen Blick hinter die Kulissen unserer Praxistests von Satellitenantennen geworfen haben, folgt in diesem Teil von SATVISION inside ein detaillierter Überblick, darüber wie wir Fernseher testen. Dies soll zum einen unsere Testverfahren ausleuchten sowie Transparenz schaffen und zum anderen Anhaltspunkt geben, auf welche Ausstattungsmerkmale vom Panel, über die Tunerbestückung bis hin zu Extras wie Aufnahmen, Video-on-Demand oder Streaming beim Kauf eines neuen TV-Gerätes geachtet werden sollte.
In der SATVISION-Ausgabe Januar 2016 haben wir passend zum Jahreswechsel unser Bewertungssystem für Fernseher an neue Standards wie Ultra HD, HDR und die aktuellen Ausstattungsmerkmale angepasst. Dort finden Sie auch eine detaillierte Aufschlüsselung unserer Bewertungstabelle.
In diesem Artikel möchten wir anhand des OLED-TV LG 65G6V beispielhaft zeigen, welche Kriterien wir bei Flachbildfernsehern wie bewerten und gewichten und worauf beim TV-Kauf geachtet werden sollte.
Das Hauptaugenmerk bei unseren Tests liegt auf dem Bild, welches wir mit 50 Prozent gewichten und in Bildqualität und Bildtechnik unterteilen. Danach folgt mit einer Gewichtung von 20 Prozent die Bedienung, zu der unter die gesamte Benutzeroberfläche, die Fernbedienung sowie das Programmlistenmanagement zählen. Ebenso wichtig ist unser Kriterium „Fernsehen und mehr“, welches alle den TV-Empfang betreffenden Kriterien wie die Tunerbestückung inklusive Einstellungen wie DiSEqC und Unicable, die Umschaltzeiten sowie alle PVR- und Smart-TV-Funktionen einschließt. Den Ton und den Stromverbrauch bewerten wir mit jeweils 5 Prozent.
Zur Endbewertung mit Testurteil kommen noch das Preis-Leistungs-Verhältnis und bei Vergleichstests die Auszeichnungen „Testsieger“, „Preis-Leistungs-Sieger“ und „Energiesparsieger“.
Material und Verarbeitung
Den Preis eines Fernsehers kann man häufig schon im ausgeschalteten Zustand erkennen. Bei Fernsehern des oberen Preissegments bestehen meist alle sichtbaren Komponenten rund um das Panel wie der Rahmen, der Standfuß und gegebenfalls die Lautsprecher aus Metall, meist aus Aluminium. Bei günstigeren Modellen kommt hingegen häufig Kunststoff zum Einsatz, wobei hier große Unterschiede in Optik (Alu-Look vs. Klavierlackoptik) und Verarbeitung auszumachen sind. Letztendlich sagen das Material und die Verarbeitung zwar wenig über die Qualität eines Fernsehers als solcher aus, doch nicht nur wir legen bei der Bewertung Wert auf Materialien, Optik und Design sowie die Verarbeitung.
Bildqualität
Testbild von Burosch
Die Bildqualität ist das Kriterium, welches wir am stärksten gewichten und mit dem am Ende für Viele letztendlich die Kaufentscheidung zusammenhängen dürfte. Was nutzen eine gehobene Ausstattung oder zahllose Extras, wenn letztendlich die Bildqualität ungenügend ist. Wir verwenden für unsere umfangreichen Bildtests und -messungen Referenz-Blu-rays und Demomaterial, anhand derer wir Stärken und Schwächen des Panels überprüfen und bewerten. Von Blickwinkel, über Kontrast, Schärfe und Farbnatürlichkeit bis hin zur Bewegtbildschärfe wird alles unter die Lupe genommen. Mit unserem Profimessgerät SpectraCal C6-HDR und Auswertungssoftware nehmen wir Schwarz- und Weißwerte, die Luminanz und weitere Messwerte unter die Lupe. Am Ende steht ein fundiertes Urteil über die Bildqualität, welches objekte Messdaten und subjektive Eindrücke einschließt.
Panel-Technologie
Von Links nach rechts: Schematische Darstellung von EDGE-LED, Direct-LED und OLED.
Vor einigen Jahren waren noch Plasma-Fernseher das Maß aller Dinge, doch sie wurden mit der Zeit von den preiswerteren und leuchtkräftigeren LCD-Fernsehern verdrängt. Heute werden Plasmas nicht mehr gebaut, haben aber inzwischen in OLED-TVs legitime Nachfolger gefunden. Diese bringen die Vorzüge von Plasmas – perfektes Schwarz, natürliche Farben und einen riesigen Blickwinkel zurück – und stellen ihre Vorgänger in einigen Bereichen sogar in den Schatten. Hinzu kommt eine extrem flache Bauweise. Im Vergleich dazu bieten LCD-Fernseher die bessere Leuchtkraft und sind weitaus preiswerter – und daher auch heute immer noch mit Abstand am weitesten verbreitet. Bei LCD-Fernsehern wird zwischen einer seitlichen Edge-LED-Beleuchtung und einer hinter der LC-Schicht befindlichen Direct-LED-Beleuchtung unterschieden. Beides wird in der Werbung häufig als LED-Fernseher bezeichnet. Edge-LED-Fernseher sind in der Regel flacher und preiswerter, Direct-LED-Fernseher dafür meist besser ausgeleuchtet. OLED-Fernseher kommen aufgrund der selbstleuchtenden Pixel ganz ohne Hintergrundbeleuchtung aus.
Standfuß
Auch wenn die meisten Fernseher auf der Rückseite VESA-genormte Löcher für eine Montage via Wandhalterung bieten, steht doch die Mehrheit der Fernseher in deutschen Haushalten auf Lowboards, TV-Schränken oder Ähnlichem. Die Form und die Beschaffenheit des Standfußes beziehungsweise der Standfüße ist dabei nicht nur ein ästhetischer Faktor, sondern auch einer der Stabilität und Flexibilität. Gerade bei sehr großen Fernsehern geht der Trend immer mehr zu zwei seitlichen Standfüßen. Insgesamt lassen sich Fernseher nur noch in Ausnahmefällen auf dem Standfuß drehen. Idealerweise besteht ein Standfuß aus Aluminium oder Edelstahl und möglichst wenigen Teilen. Bei günstigen Geräten kommt häufig Kunststoff oder eine Kombination aus Metall- und Kunststoffkomponenten zum Einsatz.
Lautsprecher und Klangqualität
Auch wenn der Trend dahin geht, dass die Lautsprecher bei modernen Fernsehern unsichtbar sind, verbauen manche Hersteller wie LG beim G6 immer noch gut sichtbare Lautsprecher.Seit Jahren werden die Fernseher immer flacher, worunter die Tonqualität der integrierten Lautsprecher leidet, da da die flache Bauweise keinen Raum für Resonanz bietet. Inzwischen investieren die Hersteller jedoch wieder mehr Technik in die integrierte Soundausstattung. Während eine Zeit lang fast jeder Fernseher bloß über zwei 10-Watt-Stereolautsprecher verfügte, gehören heute oft mehr und/oder leistungsstärkere Lautsprecher ebenso zur Ausstattung wie ein integrierter Subwoofer. Ein voll ausgewachsenes Surroundsound-System können und sollen TV-Lautsprecher nicht ersetzen. Die Klangqualität der integrierten Speaker beurteilen wir nachdem wir verschiedene Medien und Inhalte wie Sport, Film, Musik und Nachrichtensprecher/innen überprüft haben. In unseren Testberichten geben wir auch die unterstützten Mehrkanaltonsysteme wie Dolby Digital oder DTS an.
Fernbedienung(en)
Das wichtigste Werkzeug beim Fernsehen ist und bleibt die Fernbedienung, auch wenn es inzwischen viele Fernbedienungen in App-Form gibt. Bei der Fernbedienung sind viele Kriterien wie Haptik, Druckpunkt der Tasten, Material und Gewicht sowie zahlreiche Extras wie beleuchtete Tasten und Zusatzfunktionen zu bewerten. Inzwischen sind viele Fernbedienungen Alleskönner mit Mikrofon, Pointer-Funktion und sogar Tastatur. Oft ist auch eine zweite Zusatzfernbedienung mit kompakteren Abmessungen und nur den wichtisten Tasten zum Zappen im Lieferumfang enthalten.
3D-Brille
3D-Brillen gehören immer seltener zum Lieferumfang aktueller Fernseher. Zum einen ist die 3D-Technologie wieder stark rückläufig und viele Hersteller verzichten bei einem Teil ihrer TV-Modelle auf eine 3D-Unterstützung. Und selbst wenn 3D unterstützt wird, fehlen die 3D-Brillen häufig im Lieferumfang, um den Preis gering zu halten. Es gibt Active-Shutter-Brillen, die inzwischen längst nicht mehr so schwer und klobig sind wie ihre Vorgänger und Polarisationsfilterbrillen, die aus dem Kino bekannt sind.
App für Mobilgeräte
Apps für Smartphones und Tablets mit Android und iOS gehören seit einiger Zeit zur Ausstattung der meisten TV-Geräte. Je nach Hersteller können diese aber unterschiedlich viel. Die einfachsten sind lediglich virtuelle Fernbedienungen mit wenig Mehrwert, komplexe Apps bieten integriertes Streaming von Live-TV, einen EPG, eine Aufnahmeprogrammierung aus dem Netzwerk oder sogar von unterwegs und viele weitere Extras.
Elektronische Programmzeitung
Die elektronische Programmzeitung (EPG) verschafft direkt am Fernseher einen Überblick über das laufende und kommende TV-Programm. Hier unterscheiden wir zwischen Standard-SI-Daten (Service Information) von den Sendeanstalten und redaktionell aufbereiteten Online-Programmführern wie von Rovi oder Gracenote, die häufig nicht nur sieben Tage, sondern gleich zwei Wochen Vorschau gewähren und zudem weitaus mehr Informationen zu Sendungen bieten als die Standard-EPGs. Was die meisten EPGs gemeinsam haben, ist die Programmierung von Aufnahme-Timern. Hier bieten einige TV-Modelle die Möglichkeit, Vor- und Nachlaufzeiten einzustellen, um Ungenauigkeiten in den EPG-Daten abzufangen oder Serien-Timer einzurichten.
Smart-TV-Funktionen
Es gibt sicher zahlreiche Zuschauer, die auf die zahllosen Smart-TV-Funktionen verzichten könnten. Ganz ohne geht es heutzutage aber dennoch nicht mehr. Fast jeder Fernseher, den wir in den letzten Jahren getestet haben, bietet zumindest einige Apps wie YouTube und den ein oder anderen Video-on-Demand-Anbieter sowie HbbTV für Mediatheken und Zusatzdienste. In jedem Fall ist eine Netzwerk- oder Internetverbindung dafür erforderlich. Für unsere Praxistests klicken wir uns durch die App-Stores der TVs, sichten die gebotenen VoD-Plattformen und überprüfen, welche einzigartigen Smart-TV-Funktionen wie „TV Anywhere“ von Panasonic zum Streamen über das Internet oder Social-Media-Funktionen zum Teilen und Kommentieren von Sendungen geboten werden.
Extras beim TV-Empfang
Bei allen Extras und Smart-TV-Funktionen bleibt der klassische lineare TV-Empfang auch heute noch das wichtigste Einsatzgebiet eines Fernsehers, sei es nun via Satellit, Kabel oder Antennenfernsehen. Streaming ist sicher eines der interessantesten Bonusfeatures beim TV-Empfang. Wirklich Sinn macht das natürlich erst mit einem Doppel-Tuner, so dass im Wohnzimmer eine Sendung geschaut und parallel eine andere aufgezeichnet oder auf ein mobiles Gerät gestreamt werden kann. Einige Hersteller haben das Streaming über ihre Remote-Apps gut umgesetzt, wie beispielsweise Loewe und Panasonic. Panasonic bietet als bislang einziger Hersteller mit integriertem TV>IP (je nach Modell als Server und Client) eine zusätzliche Option der TV-Verteilung im eigenen Haus. Bild-in-Bild ist ein Extra, welches einige Fernseher bieten, um zwei SD- oder HD-Sender parallel darzustellen.
Multimediawiedergabe
Ein weiterer Verwendungszweck für die vorhandenen USB-Steckplätze ist die Multimediawiedergabe. Wer Bilder, Filme und Musik auf dem TV wiedergeben möchte, kann dazu einfach einen USB-Stick mit den Inhalten einstecken und diese abspielen. Wir überprüfen verschiedene gängige Formate von AVI, über JPEG bis hin zu WMA, denn längst nicht jeder Fernseher kann alle Formate abspielen. Die Wiedergabe ist bei netzwerkfähigen Fernsehern in der Regel auch über das Netzwerk möglich, das fast alle Smart-TVs UPnP bzw. DLNA unterstützen.
Programmlistensortierung
Ein Kritikpunkt, den wir seit vielen Jahren in unseren TV-Tests anführen, ist die Programmlistensortierung bei Fernsehern. Zwar ist in der Regel nach einem Suchlauf für Satellit, Kabel oder DVB-T/T2 die grundlegende Sortierung mehr oder weniger in Ordnung, doch wer hier größere Anpassungen vornehmen möchte, muss dafür viel Zeit einplanen. Teilweise ist es wie bei den zuletzt getesteten LG-Modellen auch gar nicht möglich, die Programmliste am TV zu verändern und es können lediglich Favoritenlisten erstellt werden, was eher als Brückenlösung gesehen werden kann. Programmlisteneditoren für den PC schaffen hier zwar Abhilfe, doch nicht jeder Hersteller bietet solch ein Tool an und nicht jeder möchte sich damit auseinandersetzen. Vorbildliche Ausnahmen sind hier Loewe und Metz, die die Programmlistenverwaltung auch per App erlauben.
Wärmebild
Auch die Wärmeemission von Fernsehern messen wir seit Jahren mit einer Wärmebildkamera und bilden das Wärmebild samt der gemessenen maximalen Oberflächentemperatur in unseren Testberichten ab, so dass Temperaturspitzen und Wärmeverteilung nachvollziehbar werden.
Benutzeroberfläche
Die modernen Fernseher werden immer smarter – und mit ihnen die Betriebssysteme und Benutzeroberflächen. Da die TVs mit vielen Funktionen und Extras punkten wollen, wird die Bedienung immer komplexer und es wird mehr Leistung benötigt, damit die Navigation durch die Menüs flüssig und stabil möglich ist. Im Moment setzt fast jeder Hersteller auf sein eigenes Betriebssystem, die sich zum Teil im Grunde ähneln, aber auch Eigenheiten aufweisen. Während unserer Praxistests schauen wir uns ganz genau an, wie flüssig die Bedienung ist, ob es zu Abstürzen kommt und wie intuitiv sich der Anwender zurecht findet.
Nahbedienungstasten und Netzschalter
Auch wenn die Fernbedienung stets griffbereit auf dem Couchtisch liegt, finden sich bei fast allen Modellen noch Nahbedienungstasten für die wichtigsten Funktionen. Auch diese werden von uns überprüft. Bei neueren Modellen handelt es sich hier um einen kleinen Steuerstick, der gleichzeitig auch der Standby-Schalter ist. Einen echten Netzschalter, um den TV vom Strom zu trennen, findet man hingegen bei nur sehr wenigen Modellen.
Stromverbrauch
In Zeiten stetig wachsenden ökologischen Bewusstseins hat der Stromverbrauch eine erhebliche Bedeutung. Während Plasma-Fernseher technologisch bedingt noch echte Stromfresser waren, sind LCD-Fernseher vergleichweise sparsam. Das gilt vor allem für Edge-LED-TVs, die im Schnitt noch sparsamer sind als ihre Direct-LED-Verwandten. Bei OLED-Fernsehern ist der Stromverbrauch noch stärker von der Bildhelligkeit abhängig, da bei großflächig hellen Bildern mehr Pixel leuchten müssen als in Szenen mit hohem Schwarzanteil, wo einzelne Pixel ausgeschaltet sind. Den durchschnittlichen Stromverbrauch ermitteln wir mit einem professionellen Messgerät. Der Deep-Standby-Verbrauch darf maximal 0,5 Watt betragen. In Vergleichstests erhält der Fernseher mit dem geringsten kombinierten Jahresverbrauch den Titel „Energiesparsieger“.
Umschalt- und Bootzeiten
So gut das digitale Fernsehen auch für die Bildqualität ist, bei den Umschaltzeiten reicht es an Analog-TV nicht heran. Gerade bei Fernsehern messen wir häufig lange Umschaltzeiten über drei Sekunden. Bei UHD- und verschlüsselten Sendern können diese noch deutlich länger ausfallen. Die Umschaltzeiten auf den verschiedenen Empfangswegen sind daher ein entscheidendes Testkriterium. Auch die Zeiten für das Einschalten können sehr unterschiedlich ausfallen. Während manche Fernseher nur wenige Sekunden benötigen, bis nach dem Booten das Bild zu sehen ist, dauert das bei anderen Modellen teilweise eine halbe Minute und länger.
Material- und Optik
Da der Zuschauer die Rückseite nur selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt, ist diese meist schlicht aus schwarzem Kunststoff. Nur wenige Hersteller verwenden hier Materialien aus Metall – und die allerwenigsten geben sich hier beim 360°-Design Mühe. Als große Ausnahmen sind hier der Loewe Reference UHD 85 mit einer Rückseite aus massivem Aluminium, der LG 65G6V mit Glasrückseite und der Panasonic TX-65CZW954 mit einer Alcantara-bespannten Rückwand zu nennen. Manche Fernseher bieten inwischen auch Abdeckungen inklusive Kabelführungen für die Anschlüsse auf der Rückseite.
AV-Anschlüsse
Der wichtigste AV-Anschluss ist heutzutage HDMI, da dieser die bestmögliche Bildqualität bietet und neben Bilddaten auch Audio übertragen kann und zudem via CEC die Steuerung mehrerer angeschlossener Komponenten mit nur einer Fernbedienung ermöglicht. 4K-Fernseher brauchen dringend einen HDMI-2.0-Anschluss (drei bis vier davon sind heute Standard) und zudem den Kopierschutz HDCP 2.2. In der Regel bieten Flachbildfernseher immer noch ältere AV-Anschlüsse wie Komponente, Composite und sogar Scart. Die 4K-taugliche Schnittstelle DisplayPort hat sich hingegen nicht durchsetzen können. Ein optischer oder koaxialer S/PDIF- sowie ein Kopfhöreranschluss sind ebenfalls in nahezu allen Preisklassen gängig.
Wandmontage
Die meisten Fernseher lassen sich über auf der Rückseite angebrachte Löcher mit Schraubgewinde mithilfe einer VESA-genormten Wandhalterung an der Wand montieren. Welches VESA-Maß verwendet werden kann, ist den technischen Daten zu entnehmen. Bei einer Wandmontage spielt das Kabelmanagement eine große Rolle, da die Kabel erstens unauffällig zum TV geführt werden sollen und zweitens möglichst keine Anschlüsse nach hinten ausgerichtet sein sollten, was den Abstand zwischen TV und Wand vergrößern kann.
Tunerbestückung
Mit einem Twin-Tuner kann gleichzeitig ein Programm geschaut und ein zweites aufgenommen werden. Vor gut drei Jahren waren Twin-Tuner noch Set-Top-Boxen und den TV-Modellen weniger deutscher TV-Hersteller vorbehalten. Vorreiter aus Asien war Panasonic mit den ersten Twin-Tuner-Modellen. Das Praktische: Fast alle Fernseher bieten Tuner für Satellit, Kabel und DVB-T, wodurch sie auch beim Wechsel des Empfangswegs weiter eingesetzt werden können. Heute sind dreifache Twin-Tuner bei Fernsehern weiter verbreitet, aber meist der UHD-Oberklasse vorbehalten. Die meisten Fernseher ab 2015 unterstützen zudem DVB-T2 HD für die neuen terrestrischen HD-Programme.
Aufnahmen auf USB
Die meisten aktuellen Fernseher bieten einen schnellen USB-3.0-Anschluss (blau) sowie zusätzlich zwei USB-2.0-Anschlüsse (weiß) für den Anschluss einer mobilen Festplatte, auf die dann digitale Aufnahmen angefertigt werden können. Der Nachteil ist bei fast allen Modellen, dass die Aufnahmen verschlüsselt und mit dem TV verheiratet sind, wordurch sie nur an diesem geschaut werden können. Andere Hersteller pairen zudem die Festplatte an den TV, so dass diese ohne erneute Formatierung gar nicht an andere Geräte angeschlossen werden kann. Bei den Aufnahmefunktionen bieten die wenigsten Modelle neben Direkt- und Timer-Aufnahmen sowie Timeshift zum zeitversetzten Fernsehen Extras wie eine Schnittfunktion oder eine mobile Aufnahmeprogrammierung per App.
CI+-Steckplatz und Kartenleser
Ein CI+-Steckplatz ist bei fast allen TV-Modellen Teil der Grundausstattung, um verschlüsselte Satelliten-, Kabel- und neuerdings auch DVB-T2-Programme schauen zu können. Einige Fernseher, die einen dreifachen Twin-Tuner bieten, weisen sogar zwei CI+-Steckplätze auf, das ist aber immer noch recht selten und macht für viele Zuschauer von ausländischen Programmen, die beispielsweise zudem HD+ oder Sky nutzen eine externe Set-Top-Box zur Pflicht. Mit dem TechniSat TechniMedia UHD+ 43 haben wir in der SATVISION-Ausgabe Februar 2016 den ersten Fernseher mit integriertem Kartenleser für HD+ getestet. CI-1.0-Schächte, wie sie bei Linux-Receivern weit verbreitet sind, findet man bei TV-Geräten hierzulande übrigens nicht. In unserem Modulcheck überprüfen wir welche Smartcards und CI/CI+-Module jeweils funktionieren.