Selfsat-Tuning mit Drehmotor
21. Juli 2012
Die Selfsat Flachantenne stellt eine leistungsstarke und vor allem unauffällige Empfangslösung dar, welche jedoch auf eine Orbitalposition begrenzt ist. Drehmotoren nach dem USALS-Protokoll versprechen hier tausende weitere SD- und HD-Sender aus aller Welt. Je nach Standort können so Satellitenpositionen von Thor auf 4° West bis Türksat auf 42° Ost mit bis zu 12 interessanten Orbitalpositionen genutzt werden. Im folgenden Workshop zeigen wir Ihnen, welche Schritte für die Nachrüstung des Selfsat Rotor HH90 in Verbindung mit einem USALS-tauglichen Receiver wie beispielsweise dem Humax iCord HD erforderlich sind.
Schritt 1: Masthalterung montieren
Schritt 1: Im Lieferumfang des Drehmotors befindet sich eine Masthalterung, welche sich sowohl für Masten mit einem Durchmesser zwischen 40 und 60 mm eignet. Im ersten Schritt sollte diese Halterung nun mittels des mitgelieferten Montageschlüssels und vier Muttern am Mast erfolgen. Die Muttern sollten dabei zunächst nur locker angezogen werden. Alternativ kann die Montage auch über die Wandhalterung der Selfsat-Antenne erfolgen.
Schritt 2: Koaxialkabel anschließen
Schritt 2: Das zuvor mit der Selfsat verbundene Antennenkabel wird nun mit dem linken Eingang des Motors verbunden. Für die Verbindung zwischen Motor und dem Ausgang der Antenne ist ein weiteres Kabel in ungefähr 1m Länge erforderlich. Diese Länge gewährleistet, dass auch Satellitenpositionen in den Randbereichen angefahren werden können. Für den besseren Schutz vor äußeren Einflüssen befinden sich Schutzkappen im Lieferumfang.
Schritt 3: Motor einbauen und fixieren
Schritt 3: Im nächsten Schritt wird nun der Drehmotor in die Masthalterung eingehängt und fixiert. Für die Befestigung stehen zwei Bohrlöcher zur Verfügung, die je nach Breitengrad unterschiedliche Neigungen des Selfsat-Antenne ermöglichen. Für eine Montage in Deutschland (durchschnittlich rund 30°) ist die Montage im oberen Loch vorgesehen. Die Befestigungsschrauben sollten danach auch locker fixiert werden.
Schritt 4: Halterung montieren
Schritt 4: An der umgedrehten Selfsat wird nun der erste Teil der Halterung befestigt. Je nach Antennenmodell gibt es entweder zwei oder vier Schraublöcher, welche eine spätere Feinjustierung des Drehwinkels bzw. der Kreuzpolarisation (Skew) ermöglichen. Zunächst sollte die Halterung jedoch mittig, d.h. bei 0° montiert werden. Die Schrauben werden dabei mithilfe eines Kreuzschlitzschraubendrehers festgezogen.
Schritt 5: Halterung vervollständigen
Schritt 5: Im fünften Schritt wird nun der zweite Teil der Halterung an der Antenne montiert. Der Kunststoffaufsatz wird dabei mittels drei Sechskantschrauben mit dem Metallzwischenstück verbunden. Dabei sollte die Antennenneigung am Elevationswinkel angepasst werden, denn es ist erforderlich 3 Grad auf den Elevationswinkel (siehe Schritt 3) zu addieren und auf der Skala einzustellen, um den optimalen Wert zu erhalten. (Beispiel Witten/Ruhr: 30° + 3° = 33°)
Schritt 6: Antenne und Motor verbinden
Schritt 6: Im Anschluss daran wird die Antenne in den schon in der Wandhalterung befindlichen Motor eingehängt. Die feste Verbindung der beiden Teile wird über eine weitere Sechskantschraube hergestellt. Diese sollte fest angezogen werden, um eine dauerhafte Stabilität gewährleisten zu können. Die Antenne befindet sich nun in einer mittigen Position vor der Halterung.
Schritt 7: Verbindung herstellen
Schritt 7: Das 1m lange Koaxialkabel sollte nun als Verbindung zwischen dem Motor und der Antenne eingesetzt werden. Während die USALS-Steuerungssignale nur den Motor erreichen, werden die TV-Signale vom Motor zu einem angeschlossenen Receiver weitergeleitet.
Schritt 8: Anschluss an den Receiver
Schritt 8: Vor dem Anschluss des Receivers sollte dieser zunächst komplett stromlos sein bzw. mit dem Netzschalter ausgeschaltet werden. Das vom Motor kommende Antennenkabel sollte nun mit dem Receiver (in unserem Fall einem Humax iCord HD) verbunden werden.
Schritt 9: Motorantenne auswählen
Schritt 9: Im Menü des iCord HD sollte unter dem Menüpunkt „Installation“ der Unterpunkt „Antenneneinstellung“ angewählt werden. Als Antennentyp wird hier nun „Motorantenne“ ausgewählt und mit der OK-Taste auf der Fernbedienung bestätigt. Alle weitergehenden Einstellungen sollten nun unter dem Menüpunkt „Satelliteneinstellungen“ im unteren Bereich des Bildschirmmenüs vorgenommen werden.
Schritt 10: Eigene Position eintragen
Schritt 10: Um andere Satellitenpositionen anfahren zu können, muss dem Motor bzw. die Receiver-Software zunächst der eigene Standort in Form des genauen Längen- und Breitengrades bekannt sein. Neben einigen Internetseiten (siehe Infobox auf dieser Seite) bieten auch moderne Smartphones mit GPS und Apple- oder Android-Betriebssystem genaue Informationen zur eigenen geografischen Position.
Schritt 11: Feinausrichtung der Antenne
Schritt 11: Nachdem die gewählte Orbitalposition, in unserem Beispiel Astra 19,2° Ost, angefahren wurde, gilt es, die Ausrichtung der Antenne noch etwas zu optimieren. Hierzu kann entweder die Anzeige der Signalstärke und Signalqualität des Receivers genutzt oder noch besser ein Satelliten-Messgerät hinzugezogen werden. Nachdem Neigung und Skew optimiert sind, sollten alle zuvor locker angezogenen Schrauben fest fixiert werden.
Schritt 12: Einzelne Satelliten aktivieren
Schritt 12: Die gewünschten Orbitalpositionen müssen nun noch einzeln im Receiver aktiviert werden, um vom Motor angefahren werden zu können. Im Anschluss daran ist noch ein Suchlauf erforderlich, um das gesamte Programmspektrum empfangen zu können. Viel Spaß mit den neuen Programmen!
Wichtig: Beachten Sie, dass der Wechsel zwischen Programmen unterschiedlicher Satellitenpositionen einige Sekunden in Anspruch nehmen kann.