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10 Fragen & 10 Antworten zu Heimkino-Soundsystemen

10. Februar 2014

Moderne Flachbildfernseher werden immer flacher und bieten immer mehr Ausstattung, Funktionen und eineBildqualität, die stetig verbessert wird. Full-HD- und erste Ultra-HD-Fernseher mit gigantischen Bilddiagonalenvon 55 Zoll und mehr sorgen dafür, dass das heimische Wohnzimmer mehr und mehr zum Heimkino wird, weisen dabei aber Bautiefen von nur wenigen Zentimetern auf. Da ist es keine Überraschung, dass aufgrund desgeringen Resonanzraumes häufig nur ein sehr flacher oder gar blechern klingender Sound aus den TV-Lautsprechernzu hören ist. Zum Glück gibt es für solche Fälle zahlreiche Lösungen in Form von 2.1-, 5.1- oder gar 7.1-Systemen, Soundbars und die neuen Sounddecks. Welche Variante welche Vorteile bringt und was sonstalles zu beachten ist, klärt unser Ratgeber zum Thema „Heimkino-Soundsysteme“.

Welche Heimkino-Soundsysteme gibt es überhaupt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Fernseher einen satteren Sound zu verleihen. Wer sich nicht an Verkabelung und dem Aufstellen oder Aufhängen mehrerer Lautsprecher stört, der kann mit einer 2.1- oder besser 5.1-Anlage sich selbst in das akustische Zentrum seines Heimkinos positionieren. 5.1-Anlagen oder Systeme mit noch mehr Lautsprechern und sogar zwei Subwoofern gibt es auch mit Funklautsprechern, so dass für die hinteren Lautsprecher die Verkabelung entfällt.

Wer aber auf Surround-Sound verzichten kann oder gar keine zusätzlichen Lautsprecher – mit oder ohne Verkabelung – aufstellen möchte, kann sich mit Soundbars oder Sounddecks zu besserem Sound verhelfen. Soundbars sind längliche Lautsprecher, die praktisch ein 2.1-System in einem Gerät vereinen. Sounddecks finden direkt unter dem Standfuß des TVs Platz und verfügen über zwei Lautsprecher und einen Subwoofer.

Welche Vorteile haben Soundbars und Sounddecks gegenüber Soundanlagen mit zwei, fünf oder mehr Lautsprechern? Welche Unterschiede gibt es zwischen Soundbars und Sounddecks?

Nur Soundsysteme mit mehreren Lautsprechern bieten einen echten Sound, der den Zuschauer in das Geschehen zieht. Andererseits schrecken viele von der Verkabelung ab oder möchten schlicht keine zwei, vier oder mehr Lautsprecher im Wohnzimmer aufstellen. Für diejenigen bieten Soundbars und Sounddecks eine interessante Möglichkeit, dem vielleicht zu dünnen Klang des TVs mehr Volumen zu verleihen. Soundbars sind längliche Lautsprecher, die platzsparend wie einfach zu installieren sind und direkt vor dem TV Platz finden. Der Subwoofer ist meist als externe kabelgebundene- oder kabellose Lösung umgesetzt. Sounddecks sind eine Neuheit. Die Flachen Boxen beinhalten alles, was für einen satten Klang benötigt wird und sind meist mit nur einem Kabel mit dem Fernseher verbunden. Der Fernseher kann direkt darauf gestellt werden. Kehrseite der platzsparenden Lösungen sind das Fehlen eines echten Raumgefühls wie bei Surround-Anlagen.

Gibt es auch flache Fernseher, die von sich aus einen ausreichend kräftigen Sound bieten?

Auch wenn tendenziell aufgrund der immer flacheren Bauweise der modernen Flatscreen-TVs der Resonanzraum logischerweise abnimmt und somit die Soundqualität leidet, gibt es Ausnahmen. Die bemerkenswerte Klangleistung unter den uns bekannten Flachbildfernsehern bietet das Videowave II Entertainment System aus dem Hause Bose. Dieses bietet mit sieben Lautsprechern und sechs Subwoofern einen gleichermaßen raumfüllenden wie ergreifenden Sound, der selbst von vielen Heimkino- Anlagen nicht erreicht wird. Allerdings kostet das Videowave II mit 55 Zoll stolze 6.500,– Euro und bringt es auf ein Gewicht von über 60 Kilogramm. Die 46-Zoll-Version kostet rund 4.500,– Euro. Aber auch von He r s t e l l e rn wie Samsung, Philips oder Loewe gibt es Fernseher, die über ausgefeilte und platzsparende Subwoofer verfügen, um trotz der meist sehr flachen Bauweise einen angemessenen Klang und kräftige Bässe zu produzieren.

Welches Heimkino- Soundsystem sollte ich wählen, wenn ich möglichst wenig Verkabelung in meinem Wohnzimmer haben möchte?

Für Zuschauer, die entweder gar keine Kabel oder zumindest möglich wenig davon um den Fernseher herum oder quer durch das Wohnzimmer wünschen, hält die Unterhaltungselektronik-Branche unterschiedliche und hochwertige Lösungen bereit.

Wird echter Surround-Sound für einen raumfüllenden und ins Geschehen auf dem Bildschirm ziehenden Klang gewünscht, führt an einem System mit fünf, sieben oder mehr Lautsprechern nichts vorbei. Diese gibt es auch mit Funklautsprechern und Funk-Subwoofern. Lange Kabel sind also nicht durch den Raum zu verlegen oder aufwendig zu verstecken. Eine Steckdose für die Stromversorgung bleibt aber trotzdem erforderlich.

Ist der Klang des Fernsehers einfach nur zu dünn oder die Lautstärke nicht ausreichend, kann bereits eine Soundbar oder ein Sounddeck Abhilfe schaffen. Beides benötigt in der Regel neben dem Stromstecker nur eine analoge oder digitale Verbindung, beispielsweise per optischem S/PDIF-Kabel zum Fernseher. Soundbars und Sounddecks finden direkt vor beziehungsweise unter dem Fernseher Platz und sind somit einfach und ohne Aufwand aufgestellt.

Viele Flachbildfernseher verfügen nur über zwei Lautsprecher, keinen Subwoofer und kommen oft über 20 Watt nicht hinaus. Philips vertraut auf seinen neuen Ambi-wOOx-Subwoofer, um seinen TVs mehr Volumen zu verleihen und auch Samsung setzt bei einigen Modellen auf Subwoofer und erreicht somit einen ordentliches Klangeindruck. Das Bose Videowave II Entertainment System ist absoluter Vorreiter bei der Soundqualität, kostet aber auch je nach Modell 4.500,– oder 6.500- Euro.

Auf welche Ausstattungsmerkmale ist beim Kauf eines Heimkino-Soundsystems besonders zu achten?

Die Zahl, welcher potentielle Käufer von Heimkino-Soundsystemen neben dem Preis wohl am meisten Beachtung schenken, ist die Ausgangsleistung. Diese Zahl alleine ist aber nicht das Nonplusultra und sollte beim Kauf einer Heimkino- Anlage nicht alleine Ausschlag gebend sein. Die Qualität der Verarbeitung und der Materialien ist von Bedeutung, wenn die Neuanschaffung lange Freude bereiten soll und der Klang der Lautsprecher möglichst klar und unverfälscht sein soll. Auch das Vorhandensein bestimmter Anschlüsse kann von großer Bedeutung sein. Viele Anlagen bieten mit USB-Anschlüssen und Docking-Stationen die Möglichkeit, externe Zuspielgeräte anzuschließen, um die Lieblingsmusik auf der Heimkino-Anlage zu genießen. Auch die Anschlussmöglichkeiten für den Fernseher sind wichtig. Eine optische S/ PDIF-Schnittstelle wird praktisch immer geboten. Die koaxiale Variante oder HDMI finden sich schon deutlich seltener.

DTS (Digital Theatre Systems) und Dolby Digital sind Mehrkanaltonsysteme für 5.1-Surround-Spund, die zueinander in Konkurrenz stehen und parallel im Kino- und Heimkinosektor vermarktet werden. Beide Verfahren arbeiten mit Datenkompression. Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist, dass DTS eine höhere Bitrate aufweist und somit unterm Strich eine bessere Klangqualität bringen sollte. Die HD-Variaten DTS-HD und Dolby Digtal Plus verwenden unkomprimierte und verlustfreies Audiomaterial und unterstützen auch 7.1-Systeme.

Unterstützen nur Filme auf DVD oder Blu-ray Mehrkanalton oder kann ich meine Heimkino-Anlage auch beim normalen Fernsehen nutzen?

Nicht nur Filme auf DVD oder Bluray profitieren von einer Heimkino- Surround-Soundanlage. Auch viele Sendungen und Filme im Digitalfernsehen über Satellit oder Kabel werden mit Mehrkanalton ausgestrahlt. Sowohl im Free- TV besonders aber beim Bezahl- TV-Anbieter Sky werden Spielfilme und Sportübertragungen im 5.1-Mehrkanalton Dolby Digital übertragen. Das Symbol dafür findet sich in Fernsehzeitungen bei der Beschreibung der Sendung.

Gibt es auch Sounddecks, welche den Anschluss eines zusätzlichen Subwoofers erlauben?

Ja, es gibt Sounddecks, die all denjenigen, die einen besonderen Wert auf knackige Bässe legen, die Möglichkeit bietet, einen zusätzlichen aktiven Subwoofer anzuschließen. In unserem großen Vergleichstest von sechs Sounddecks war das Technisat Audiomaster BT das einzige mit einem solchen Anschluss. Der komplette Testbericht kann in der SATVISION-Ausgabe 11/2013 nachgelesen werden. Es ist übrigens baugleich zum Canton DM 50.

Wie unterscheiden sich 5.1- von 7.1- oder 9.1-Systemen? Können bestehende 5.1-Systeme auch nachträglich „aufgemotzt“ werden?

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Systemen ergibt sich in der Zahl vor dem Punkt, welche die Anzahl der Lautsprecher definiert. Es gibt auch Systeme mit mehreren Subwoofern, welche durch die Zahl hinter dem Punkt angezeigt werden. Welche Systeme es gibt, kann der unten stehenden Skizze entnommen werden. Viele Hersteller bieten die Möglichkeit, ein bestehendes System auf ein höheres mit zusätzlichen Lautsprechern aufzurüsten. Generell kann mit einem ausreichend ausgestatteten AV-Receiver auch aus einem 2.1-System ein 11.2-System werden, wenn der Raum dafür gegeben ist und idealerweise die Lautsprecher aus einer Bauserie stammen. Das ist nicht zwingend erforderlich, sorgt aber für ein harmonisches Klangbild.

Welche Heimkino-Systeme bieten die Möglichkeit, den Sound per Mikrofon auf den Raum einzumessen?

Selbst das beste Heimkino-System ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten. Zu große oder zu kleine Räume sind ebenso problematisch wie zu viele oder zu wenige Möbel. Außerdem ist es selten Möglich, die verschiedenen Lautsprecher in gleichem Abstand zueinander und zum Zuschauer zu positionieren. Für ein optimales Klangerlebnis sorgt daher eine Einmessung des Raumes mithilfe eines Mikrofons und die automatische Einstellung des Soundsystems.

Nur sehr wenige Hersteller bieten ein solches Feature an. Neben den amerikanischen Sound-Profis von Bose und Harman/Kardon ist hier noch der deutsche Hersteller Loewe zu nennen. Allerdings beherrscht nicht jedes Soundsystem dieser Hersteller die adaptive Raumeinmessung zur Sound-Optimierung.

Wann macht ein 2.1- oder 3.1-System Sinn, wenn es doch platzsparende Soundbars und Sounddecks oder aber echte Surround-Lösungen gibt?

Es stellt sich die Frage, ob ein 2.1- oder 3.1-System Sinn macht. Wer wenig Platz hat und möglichst keine Kabel verlegen möchte, kann auf andere Lösungen zurückgreifen. Mit Sounddecks, auf denen der Fernseher Platz findet und kompakten Soundbars mit oder ohne externen Subwoofer gibt es platzsparende Lösungen, die außerdem nicht viele Kabel erfordern. Wer hingegen echten Surround- Sound präferiert, greift am besten gleich zum 5.1-System oder höherem.

2.1- und 3.1-Systeme stellen gewissermaßen einen Kompromiss zwischen diesen beiden Varianten dar, da sie mit den zwei seitlichen Lautsprechern eine bessere Raumwirkung erzielen als Soundbars und Sounddecks und immerhin virtuellen Surround-Sound bieten. Gleichzeitig ist der Verkabelungsaufwand vergleichsweise gering. Bei einer TV-Schrankwand beispielsweise lassen sich die wenigen notwendigen Kabel versteckt hinter der Rückseite der Möbel verlegen.

Ein weiteres Argument für 2.1- und 3.1-Systeme ist neben den je nach Ausstattung vergleichsweise geringen Anschaffungskosten, dass diese häufig direkt zusammen mit einem passenden AV-Receiver inklusive Blu-ray-Player vertrieben werden. Sehr gute Komplettsysteme gibt es bereits für deutlich unter 500,– Euro. Ein großer Vergleichstest von sechs 2.1-Heimkinosystemen namhafter Hersteller wie Sony, Philips und Harman/Kardon findet sich in der SATVISION-Ausgabe 10/2012.

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