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Multi-Satelliten-Antennen ausrichten

16. Mai 2012

In diesem Workshop zeigen wir Ihnen, wie die Wavefrontier Torodial 90 aus unserem Vergleichstest vorjustiert und auf insgesamt neun Orbitalpositionen (von 4,0° West über 19,2° Ost bis 42,0° Ost) ausgerichtet wird. Dies erklären wir anhand der Internetseite www.satlex.de am Montageort Witten (Ruhr). Für die optimale Ausrichtung empfehlen wir dringend ein semiprofessionelles Messgerät und einen einfachen Winkelmesser (siehe Infobox). Nachdem die Antenne montiert wurde, sollte die LNB-Schiene vorerst noch nicht festgeschraubt werden.

Schritt 1: Satlex öffnen & Rechner starten

9satpositionen-01Zunächst wird die Internetseite www.satlex.de geöffnet. Anschließend werden in der Navigationsleiste nacheinander die Punkte „Technik“, „Rechner“ sowie „WF Torodial Rechner“ angeklickt. Nun befinden wir uns in der Eingabemaske.

Schritt 2: Standort ermitteln

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Nun wird als erstes der Standort der Antenne eingetragen. Hier kann einfach der Stadtname eingegeben und abschließend mittels der Eingabe-Taste bestätigt werden. Die passenden Breiten- / Längengrade werden automatisch eingefügt.
Tipp: Wer anhand eines Smartphones die genauen Standortkoordinaten parat hat, kann diese auch direkt eingeben.

Schritt 3: Gewünschte Grenzpositionen angeben

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Nachdem der Standort eingetragen wurde, wird daraufhin die östlichste und westlichste Satellitenposition eingetragen, die empfangen werden soll. Neben der direkten Eingabe in Grad steht auch eine Liste mit allen verfügbaren Satellitenpositionen zur Verfügung. Die jeweilige Auswahl wird mittels der Taste „Enter“ bestätigt. Nachdem nochmal alle Eingaben überprüft wurden, wird der Button „Suchen / Berechnen“ angeklickt.

Schritt 4: Tabelle drucken & Positionen markieren

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Im nächsten Schritt öffnet sich die abgebildete Bildschirmansicht. Innerhalb der zuvor gewählten Grenzpositionen (fett markiert) werden alle vorhandenen Satellitenpositionen aufgeführt. Diese Tabelle sollte über die Druckansicht ausgedruckt werden. Die jeweilige LNB-Position wird unter „LNB Führungsschiene“ aufgelistet. Die Angaben „L“ und „R“ informieren über die Montagerichtung vom Nullpunkt der Führungschiene.

Schritt 5: LNB-Halter & LNBs montieren

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Nun können die einzelnen LNBs samt Halterungen auf der Führungsschiene montiert werden. Dazu sollte die Schiene entsprechend der Abbildung abgelegt werden. Auf der Oberseite der Schiene befinden sich neben der Position „0“ jeweils nach links und rechts Markierungen im Abstand von je 5°. Auch die Position „L“ und „R“ ist an den jeweiligen Enden eingeprägt.

Schritt 6: Schiene & LNBs montieren

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Wurden alle LNB-Halter montiert, können die einzelnen Positionen mit einem Edding markiert werden. Dies erleichtert die spätere Feinjustierung und LNB-Zuordnung. Daraufhin kann die Schiene auf dem Trägerarm der Torodial montiert werden.

Schritt 7: Kippwinkel (Skew) einstellen

9satpositionen-07
Bevor die Antenne nun am Mast oder auf dem Standfuß montiert wird, kann der Skew-Winkel (Kippwinkel des Antennenkörpers) entsprechend der Tabelle vorjustiert werden. Die entsprechende Skala ist auf der Rückseite der Antenne aufgdruckt. Durch den Skew wird die Feedschiene der geostationären Umlaufbahn der gewünschten Satellitenpositionen angepasst. Im Beispiel: 97,59°.

Schritt 8: Antenne montieren & Neigung justieren

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Nun kann die Antenne auf den Mast aufgesetzt und leicht festgeschraubt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass noch eine einfache Drehung gewährleistet ist. In diesem Schritt wird dann noch die Elevation (Neigung), ebenfalls in der Tabelle angegeben, justiert. bei der Torodial 90 kann hier der Winkelmesser verwendet werden. In unserem Beispiel liegt der Wert bei 30,33°.

Schritt 9: Position 19,2° Ost einmessen

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Wurden Neigung und Skew-Winkel eingestellt wird in diesem Schritt mit Hilfe des Messgerätes die Position eingemessen, die dem Imaginären Satelliten aus der Tabelle am nächsten liegt. Dies ist in unserem Beispiel Astra 19,2° Ost (Imaginärer Satellit 19,0° Ost). Nachdem das Messgerät angeschlossen wurde, wird die Antenne in Richtung Süden gedreht und anschließend so lange nach Osten bewegt, bis das Messgerät die höchsten Signalstärke und Pegel anzeigt. Daraufhin kann die Torodial fest am Antennenmast fixiert werden.

Schritt 10: Grenzpositionen justieren

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Im folgenden Schritt müssen nun mit dem Messgerät die beiden äußersten Positionen eingemessen werden. In unserem Beispiel also Türksat 42,0° Ost sowie Amos 2/3 auf 4,0° West. Dazu sollten die entsprechenden LNB-Halterungen dieser Positionen gelöst werden und mit angeschlossenem Messgerät verschoben werden, bis auch hier die maximalen Pegel angezeigt werden. Abschließend können die Feed-Halter wieder fest mit der Schiene verschraubt werden.

Schritt 11: Kippwinkel nachjustieren

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Um die beiden Grenzpositionen nun endgültig optimal einzumessen kann der Kippwinkel der Antenne, wie in Schritt 7 beschrieben, bei angeschlossenem Messgerät (abwechselnd an den LNBs für die Grenzpositionen), leicht verändert werden, um auf beiden Positionen den besten Empfang zu erhalten. Je genauer diese Justierung vorgenommen wird, desto besser werden alle anderen Positionen empfangen.

Schritt 12: Restliche Positionen nachjustieren

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Im finalen Schritt werden nun alle anderen LNBs mit Hilfe des Messgerätes feinjustiert und abschließend fest mit der LNB-Führungsschiene verschraubt. Nun ist die Antenne fertig ausgerichtet und alle Schrauben können nochmals fest angezogen werden.


Beispiel für die Verkabelung der neun Satellitenpositionen für einen Teilnehmer

Damit die gewünschten Satellitenpositionen über einen Receiver angesteuert werden können, ist zwingend ein Receiver mit der Funktion DiSEqC 1.1 erforderlich (der überwiegende Teil an Linux-basierten Receivern wie die Dreambox verfügt beispielsweise über eine entsprechende DiSEqC-Unterstützung). Über dieses Protokoll ist es möglich, bis zu 64 Satellitenpositionen anzusteuern. Receiver mit DiSEqC 1.0 und/oder DiSEqC 1.2 müssen nicht zwangsläufig das DiSEqC 1.1 Protokoll unterstützen. Informationen über die Unterstützung sind in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Receivers oder auf der Internetseite des Herstellers zu finden. Das auf der nächsten Seite abgebildete Beispiel zeigt die Verkabelung für einen Teilnehmer. Die Verteilung an zwei, drei oder mehr als vier Teilnehmern ist ebenfalls möglich.

Justierungsmöglichkeiten

justierung-1
Die Neigung der Torodial (Elevation) wird durch die Gewindestange verstellt. Aufgrund der fehlenden Skala sollte ein Winkelmesser zur Hilfe genommen werden.

justierung-2
Anhand einer aufgeprägten Skala kann der Kippwinkel (Skew) der Antenne justiert werden.

justierung-3
Die Feedschiene ist mit Markierungen versehen. Anhand dieser können die einzelnen Empfangsköpfe wie auf der Tabelle angegeben vorjustiert werden.

justierung-4
Die Feed-Halter der Torodial 90 und 55 erlauben aufgrund der stärker gewölbten Doppelreflektoren die zusätzliche Justierung der LNBs mit oder gegen den Uhrzeigersinn. So kann der Reflexionswinkel genauer angepasst werden.

Montagebeispiel 9 Positionen auf 1 Teilnehmer

montagebeispiel-1teilnehmer-9satelliten-positionen-sativision

 

INFOBOX Empfehlungen der Redaktion
Für die optimale Ausrichtung und Justierung der einzelnen LNBs empfehlen wir das SAM des Meßgeräteherstellers Maxpeak (links). Das Gerät ist einfach zu bedienen und ermöglicht die Auswahl der Orbitalposition. Neben dem Pegel wird auf den Display die Signalqualität und die Bitfehlerrate angezeigt. Das Gerät wird für rund € 500,- Euro im Fachhandel angeboten und kann zudem auch bei einigen Handwerksbetrieben ausgeliehen werden. Um den Neigungswinkel der Torodial 90 vorab einstellen zu können, empfehlen wir die Verwendung eines einfachen Winkelmessers (Clinometer). Entsprechende Modelle werden im Fachhandel für rund € 30,- angeboten.

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