Fragen und Antworten zu Sky-Empfang
30. November 2012
Sky ist der größte Anbieter von Pay-TV in Deutschland. Neben zahlreichen Film- und Seriensendern werden erstklassige Dokumentationen und Live-Übertragungen vieler Sportarten geboten. Auch in Sachen hochauflösendes Fernsehen ist Sky ein Wegbereiter und es kommen ständig neue HD-Sender hinzu. Mit dem mobilen „Sky Go“ und „Sky Anytime“ für Fernsehen auf Abruf sowie dem Bestellservice „Sky Select“ wird das Angebot des Pay-TV-Riesen abgerundet. Wir informieren in zehn Fragen und zehn Antworten darüber, was beim Empfang von Sky in Bezug auf Verschlüsselung, Aufnahmen und entstehende Kosten wissenswert ist und was Kabelkunden beachten müssen.
Über welche Empfangswege wird Sky übertragen?
Sky kann sowohl über Satellit als auch im Kabelnetz empfangen werden. Eine Übertragung über DVB-T ist nicht vorgesehen. Möglicherweise könnte dies ein Thema werden, sollte in Deutschland der Nachfolgestandard DVB-T2 eingeführt werden. Da es aktuell keine Kooperation mit einem der deutschen IPTV-Anbieter gibt, kann auch über das Fernsehen aus der Telefonbuchse kein Sky empfangen werden. Allerdings hat Sky kürzlich die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga für diesen Empfangsweg ab 2013 erworben. Als wahrscheinlichste Möglichkeit gilt, dass Sky die Rechte an einen IPTV-Anbieter weiter vermarkten könnte – unter der Auflage, auch weitere Sky-Pakete zu übernehmen. Sowohl beim Empfang über Satellit als auch über Kabel ist eine Smartcard und entweder ein lizenzierter Receiver oder eine Receiver mit CI-Schacht und CI-Modul erforderlich. Beim Kabelempfang ist das Programmangebot jedoch kleiner als über Satellit und abhängig vom Kabelnetzbetreiber.
Wie und welche Programme können von Sky auf Smartphones und Tablet-PCs empfangen werden?
Bei Buchung der HD-Option oder der Zweitkarte wird „Sky Go“ kostenlos freigeschaltet. Damit lassen sich beispielsweise Bundesligaspiele live auf dem iPhone oder Spielfilme auf dem iPad ansehen. Bisher gibt es die App nur für die mobilen Endgeräte von Apple. Nutzer von Smartphones mit dem Betriebssystem Android schauen sprichwörtlich in die Röhre. Auch über einen integrierten Browser lassen sich die Inhalte von „Sky Go“ auf solchen Handys nicht abspielen. Hoffnungen dürfen sich trotzdem gemacht werden. Bislang besitzt Sky nur die Fußball-Übertragungsrechte für das Internet, nicht aber für den Mobilfunk. Ohne bestehende WLAN-Verbindung lassen sich also ohnehin keine Fußballspiele auf dem iPhone mitverfolgen. Ab 2013 darf Sky diese aber auch über den Mobilfunk ausstrahlen, so dass „Sky Go“ deutlich an Wert gewinnt. Wahrscheinlich wird Sky darauf bedacht sein, spätestens bis dahin seine Reichweite in Form einer App für Android-Smartphones auszuweiten.
Welche Programme müssen bei Sky extra bezahlt werden und sind nicht mit den Abogebühren abgegolten?
Abonnenten von Sky-Paketen stehen über „Sky Select“ zusätzliche Pay-per-View-Angebote zum Einzelabruf bereit. Filme in SD oder HD können für 4,- Euro bzw. 5,- Euro pro Film bestellt werden. Erotikfilme aus dem Angebot von „Sky Blue Movie“ kosten 6,- Euro in Standardauflösung beziehungsweise 8,- Euro in hochauflösender Qualität. Auch die Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga können auf Wunsch abgerufen werden. Für 15,- Euro kann ein gesamter Spieltag beider Spielklassen von Freitag bis Montag geschaut werden. Darüber hinaus sind weitere Sport- Event-Tickets für beispielsweise die Premiere League oder die Formel 1 einzeln bestellbar. In der Happy Hour können bestimmte Filme für 1,- Euro pro Film geordert werden. Über „Sky Anytime“ werden gebuchte Filme 24 Stunden lang auf dem eigenen Festplatten-Receiver gespeichert.
Gibt es Restriktionen in Bezug auf die Aufnahmefunktion und welche sind das?
Die Programme von Sky können aufgenommen werden und zeitversetztes Fernsehen ist grundsätzlich möglich. Exportieren und brennen der Sky-Aufnahmen ist bei lizensierten Sky-Receivern allerdings nicht möglich, da diese verschlüsselt sind. Seit dem letzten Jahr wurden allen Sky-Kunden mit Satellitenempfang und der Smartcard V13 die HD+- Sender für zwölf Monate freigeschaltet. Kunden mit der Smartcard S02 können diese Sender aber nicht empfangen. Für die HD+-Sender ist das Aufnehmen oder das zeitversetzte Fernsehen über Sky grundsätzlich gesperrt. Diese Restriktionen lassen sich nur umgehen, wenn ein nicht zertifizierter Receiver mit CI-Schacht und ein CI-Modul wie das Unicam benutzt werden.
Wird der gerade verkündete Erwerb der Bundesligarechte ab der Saison 2013 zu höheren Preisen führen?
Zu dieser Thematik können bisher nur Vermutung angestellt werden. Sky hat angekündigt, dass man trotz der Mehrausgaben bis 2013 schwarze Zahlen schreiben möchte. Experten sehen das aber mit Skepsis. Laut Hochrechnungen benötigt Sky rund 400.000 neue Abonnenten, um die Kosten decken zu können. Eine teure Weitervermarktung der IPTV-Rechte an die Telekom wäre eine Möglichkeit. Ein Ausbau des mobilen Angebots „Sky Go“ eine andere. Bislang durfte Sky sein Bundesliga-Angebot nicht über den Mobilfunk verbreiten. Mit den neuen Rechten wird dies ab 2013 möglich. Hier steckt also noch Neukundenpotential. Ob die Preise der Sky-Pakete sich bis dahin aber erhöhen bleibt abzuwarten.
Welches Conditional Access Modul (CAM) muss ich mit welcher Smartcard verwenden?
Sky verwendet via Satellit die Verschlüsselungssysteme NDS Videoguard und Nagravision. Im Kabel ist die Verschlüsselung abhängig vom Netzbetreiber. Nagravision ist das auf den Smartcards des Typs S02 verwendete System. Die Kooperation zwischen Sky und Nagravision läuft in diesem Jahr aus und daher gibt Sky ohne weiteres keine Karten dieses Typs heraus. Sie lassen sich in älteren Sky-Receivern oder mit dem AlphaCrypt Classic bzw. Light betreiben. Die V13 ist die aktuelle Smartcard und wird mit allen neuen Abonnements vertrieben. Wurde ein lizensierter Receiver gemietet, ist kein CAM erforderlich. Bei nicht zertifizierten Receivern oder TVs kann das CI+-Modul von Sky für 99,- Euro geliehen werden. Dabei gelten aber die bekannten CI+-Restriktionen. Alternativ ist die Verwendung von Hacker-Modulen wie dem Unicam möglich, um die Restriktionen zu umgehen und einen freien Receiver verwenden zu können.
Warum kann ich auf eine V13 (NDS) SmartCard von Sky die Privaten HD-Programme von HD+ freischalten lassen und nicht auf einer S02 (Nagravision) SmartCard (Empfangsweg Satellit)?
Das liegt an den zwei unterschiedlichen Verschlüsselungsstandards, die bei diesen beiden Smartcards verwendet werden. Die V13 von Sky verwendet das Verschlüsselungssystem NDS Videoguard, die S02 Nagravision. Da die S02 problemlos mit dem legalen Alternativmodul AlphaCrypt betrieben werden kann, will die HD Plus GmbH verhindern, dass die HD-Programme der Privaten auf diesen Karten freigeschaltet werden. Mit dem AlphaCrypt Classic oder Light würden die Restriktionen nicht greifen. Sky treibt die Verwendung der V13 voran und gibt prinzipiell keine neuen S02-Karten heraus, es sei denn, der Besitz eines älteren Modells wie der D-Box kann nachgewiesen werden. Tipp der Redaktion: In der Regel gibt Sky die S02-Karten heraus, wenn Abonnenten dies mit Nachdruck verlangen.
Welche Kosten entstehen, wenn ein Sky-Abonnement abgeschlossen wird?
In jedem Sky-Abonnement ist mindestens immer das Basispaket „Sky Welt“ mit 20 SD- und neun HD-Sendern enthalten. Zusätzlich können entweder ein, zwei oder drei zusätzliche Pakete hinzugebucht werden. Für Satellitenkunden wird bei einem oder mehreren zugebuchten Paketen aus „Sky Welt“ „Sky Welt Extra“ mit 16 zusätzlichen 16 Sendern. Die Option, lediglich das Bundesligapaket oder ein anderes einzelnes Paket zu abonnieren, gibt es nicht. Die HD-Option kostet 10,- Euro pro Monat, beim Basispaket sind neun HD-Sender inklusive. Der Sky+- HD-Festplattenreceiver oder der HD-Receiver kann optional zur Leihe gegen eine einmalige Servicepauschale von 169,- Euro bzw. 99,- Euro mitbestellt werden. Bei insgesamt drei oder vier abonnierten Paketen entfällt die Servicepauschale. In jedem Fall kommen noch eine Aktivierungsgebühr in Höhe von 29,- Euro und 9,90 Euro Versandkosten hinzu. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwölf Monate. Eine Kündigung muss schriftlich bis zwei Monate vor Ablauf des Abonnements erfolgen.
Was ist „Sky Anytime“?
Alle Abonnenten von Sky+ haben automatisch den Zugang zu „Sky Anytime“. Sky+ bezeichnet die Verwendung eines lizenzierten Sky-HD-Receivers mit interner oder externer Festplatte, um das Programm von Sky aufzunehmen oder zeitversetzt fernzusehen. „Sky Anytime“ ist ein spezielles Video-on-Demand-Angebot von Sky. Es wird hierfür die Hälfte des Festplattenspeichers des zertifizierten Sky HD-Receivers benötigt, der aber ohnehin dafür reserviert ist und nicht für eigene Aufnahmen genutzt werden kann. Ein alternativer Receiver mit Festplatte kann allerdings nicht verwendet werden, auch wenn damit das Programm von Sky beispielsweise über ein CI-Modul samt Smartcard geschaut werden kann. Über Nacht werden von Sky ausgewählte Sendungen aus den abonnierten Film-, Serien- oder Sportpaketen über das reguläre TV-Signal auf den Receiver geladen und bleiben dort in der Regel für eine Woche gespeichert. In dieser Zeit können Filme oder Serien beliebig oft gesehen werden, bevor sie durch neue ersetzt werden. Es entstehen dadurch keine Kosten. Das Herunterladen der Sendungen dauert bis zu 48 Stunden und der Receiver darf in dieser Zeit nachts nicht vom Stromnetz getrennt werden. Auch Filme von Sky Select lassen sich über „Sky Anytime“ herunterladen und bleiben dann für 24 Stunden gespeichert. Selbstverständlich werden für die einzelnen Filme die entsprechenden Abrufgebühren fällig. Auch über Kabel ist „Sky Anytime“ verfügbar, jedoch nicht im Kabelnetz der Unitymedia.
Was muss ich als Kabelkunde beachten, wenn ich Pakete von Sky abonnieren möchte?
Als Sky-Kunde mit Satellitenempfang gibt es keinerlei Einschränkungen, sofern die Satellitenposition Astra 19,2° Ost empfangen wird. Anders sieht das aus, wenn ein Kabelanschluss genutzt wird. Zunächst einmal sollte beim Kabelnetzbetreiber erfragt werden, ob Sky ins Netz eingespeist wird und wenn ja, welche Programme verfügbar sind. In der Regel sind das weniger als über Satellit und insbesondere das HD-Angebot kann bei manchen Kabelnetzbetreibern stark reduziert sein. Trotzdem zahlen Kabelkunden für ihr Abonnement genauso viel wie Satellitenkunden. Unitymedia beispielsweise speist aktuell nur einen einzigen HD-Kanal von Sky ins Kabelnetz ein. Dank eines neuen Kooperationsvertrages wird diese Zahl aber bis Juni auf fünf aufgestockt. Bis Ende des Jahres sollen zehn weitere folgen. Auch Kabel Deutschland ist mit nur acht HD-Sendern nicht allzu gut aufgestellt. Die meisten anderen Kabelnetzbetreiber zeigen schon jetzt weit über zehn HD-Sender von Sky. Um Sky im Kabelnetz zu empfangen, werden keine zwei Smartcards und somit auch keine zwei Receiver benötigt. Der Kabelnetzbetreiber kann Sky auf der schon vorhandenen Smartcard freischalten, so dass nur diese eine Smartcard ausreicht, um sowohl das Angebot des Kabelnetzbetreibers als auch die abonnierten Sky-Programme zu entschlüsseln.