VPRT-Frühjahrsprognose zum Werbemarkt 2017
18. Mai 2017
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat heute anlässlich der Jahresversammlung „Plenum der Werbung“ des Zentralverbandes der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) seine Frühjahrsprognose zur Entwicklung des Werbemarktes 2017 in den Bereichen TV-, Radio-, Audio- und Videowerbung veröffentlicht.
Für die Audio- und audiovisuellen Medien prognostiziert der Verband für das Jahr 2017 insgesamt Umsatzzuwächse von 3,3 bis 4,1 Prozent (Wachstum 2016: 4,4 Prozent) auf rund 6 Milliarden Euro (Umsätze 2016: 5,7 Milliarden Euro) und einen Werbemarktanteil von erstmals über 38 Prozent (2016: 37,39 Prozent).
Die Netto-Werbeumsätze des Fernsehens in Deutschland werden laut VPRT-Prognose 2017 um 2,0 bis 2,5 Prozent (Wachstum 2016: 3,1 Prozent) auf rund 4,7 Milliarden Euro (Umsatz 2016: 4,6 Milliarden Euro) steigen. Der Marktanteil von TV-Werbung soll erstmals auf über 30 Prozent (2016: 29,68 Prozent) wachsen.
Hinzu kommen die Netto-Werbeumsätze im Bereich Instream-Videowerbung. Für sie wird für 2017 ein Wachstum um 20 bis 25 Prozent (2016: 24 Prozent) auf rund 0,5 Milliarden Euro (2016: 0,4 Milliarden Euro) prognostiziert. Gegenüber dem Vorjahr werden demnach voraussichtlich nochmals rund 200 Millionen Euro (2015: 213,8 Millionen Euro) zusätzlich in TV- und Videowerbung investiert. Insgesamt sollen die Umsätze aus Bewegtbildwerbung in Deutschland um 3,4 bis 4,3 Prozent (Wachstum 2016: 4,5 Prozent) auf erstmals über 5 Milliarden (5,1 bis 5,2 Milliarden Euro) ansteigen.
Für die Netto-Werbeumsätze Radio wird für 2017 ein Anstieg um 1,5 bis 2,0 Prozent (2016: 3,3 Prozent) auf rund 780 Millionen Euro (2016: 768 Millionen Euro) erwartet. Damit wird für die Radiowerbung in Deutschland von einem Marktanteilsgewinn auf über 5 Prozent (2016: 5,0 Prozent) ausgegangen. Zusätzlich prognostiziert der Verband auf vergleichsweise niedriger Basis einen Anstieg der Netto-Werbeumsätze im Segment der Instream-Audiowerbung 2017 von 25 bis 30 Prozent (2016: 40 Prozent) auf 26 bis 27 Millionen Euro (2016: 21 Millionen Euro).
Insgesamt werden in Radio- und Audiowerbung voraussichtlich rund 19 Millionen (2016: 31 Millionen Euro) zusätzlich investiert, bei einem Umsatzwachstum um 2,1 bis 2,8 Prozent (Wachstum 2016: 4,1 Prozent) auf erstmals über 800 Millionen Euro (2016: 805 bis 810 Millionen Euro).
Als Trendprognose zur weiteren Entwicklung des Werbemarktes in den kommenden fünf Jahren bis 2022 rechnet der VPRT mit einer weiter steigenden Nachfrage nach Audio- und audiovisuellen Medieninhalten und Werbemöglichkeiten.
Zweistelliges Wachstum für interaktive Angebote wie VoD, Audio-on-Demand und Co. prognostiziert
Während für die linearen Angebote mit einer stabilen Entwicklung und moderatem Wachstum gerechnet wird, prognostiziert der Verband für nonlineare und interaktiv verbreitete Angebote wie Video-on-Demand, Audio-on-Demand, Smart-Radio, Smart-TV oder Virtual Reality auch für die kommenden fünf Jahre eine hohe Innovationsdynamik und zweistelliges prozentuales Wachstum der Werbeumsätze.
Gleichzeitig wird in den kommenden Jahren eine anhaltend hohe Wettbewerbsdynamik bei fortschreitender Fragmentierung und zunehmender Konvergenz von Angebots- und Werbeformen erwartet. Die Bedeutung datengetriebener Geschäftsmodelle (z. B. Programmatic Advertising) soll ebenfalls weiter an Bedeutung gewinnen.
In dieser Marktsituation werden Medienunternehmen weiterhin erhebliche Investitionen in neue Angebote und Technologien tätigen und sind dazu mehr denn je auf faire Wettbewerbsbedingungen sowie auf Planungs- und Rechtssicherheit in einem zeitgemäßen konvergenten Rechtsrahmen angewiesen.
Mit seinen heute veröffentlichten Zahlen ergänzt der VPRT die offizielle deutsche Werbestatistik des ZAW, die unter anderem auf den jährlich vom VPRT erhobenen Umsatzmeldungen basiert. Auch die ZAW-Statistik dokumentiert die durchweg positive Entwicklung von TV- und Radiowerbung. Die VPRT-Frühjahrsprognose zum Werbemarkt 2017 basiert auf Unternehmensbefragungen und Experteninterviews.
Quelle: VPRT