Skip to main content
search
0

Umsatz-Prognose für VoD in Deutschland

26. März 2015

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco, sieht bis zum Jahr 2020 das klassische Fernsehen von VoD-Angeboten überholt und stützt sich dabei unter anderem auf eine Studie der Strategieberatung Goldmedia. Vor allem die Konkurrenz unter den Anbietern und veränderte Sehgewohnheiten junger Nutzer sollen laut eco zu dieser Entwicklung beitragen.

Der Goldmedia-Studie zufolge wird sich der Umsatz mit VoD bereits bis 2018 auf fast eine halbe Milliarde Euro verdreifachen. Auch die Online-Videothek Netflix soll weiter zum VoD-Boom beitragen und einen großen Anteil daran haben, dass die klassische Fernseh-Nutzung kontinuierlich zurückgeht.

Wachsender VoD-Zuspruch und starke Konkurrenz

Für Michael Westphal, Leiter der eco Kompetenzgruppe Streaming Media steht fest: „Vor allem durch die Ausweitung des Netflix-Angebots auf den deutschen TV-Markt nimmt die Bedeutung [von VoD] enorm zu.“ Analysen von Digital TV Research gehen beispielsweise davon aus, dass der Online-Anbieter bis zum Jahr 2020 allein über elf Millionen deutsche Streaming-Abonnenten haben wird. Der Verband eco sieht aus diesen und anderen Gründen bis 2020 VoD-Angebote vor dem klassischen, linearen Fernsehen.

Eine wachsende Anzahl von Streaming-Anbietern und Mediatheken kämpft bereits heute um die Gunst der Zuschauer. Dazu zählen VoD-Anbieter wie Amazon Instant Prime, Snap und Sky Go von Sky, Maxdome (Pro Sieben), Videoload (Deutsche Telekom), Watchever (Vivendi) und iTunes von Apple.

„Geboten werden teils exklusive Filme und Serien – wann und wo die Nutzer dies wollen. Durch die neuen Anbieter verändern sich das Nutzungsverhalten und die Sehgewohnheiten vor allem des jungen Fernsehpublikums.“ Westphal sieht darin einen wichtigen Indikator für die Zukunft des TV.

Zeitversetztes Fernsehen und Mediatheken

Die aktuelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 zeigt, dass bereits heute die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen täglich 32 Minuten lang bewegte Bilder im Internet sieht. Weil vor allem die 14- bis 29-Jährigen immer häufiger Web-TV-Dienste, wie Youtube, Netflix oder Streaminginhalte in Mediatheken wie die von ARD, ZDF, ProSieben und RTL nutzen, sind sie immer schwerer für das lineare, klassische Fernsehen zu begeistern.

Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 stieg die Nutzung der Mediatheken der Fernsehsender von 28 Prozent (2013) auf 32 Prozent (2014). 35 Prozent der Online-Nutzer schauen sich Fernsehsendungen im Netz zeitversetzt, 25 Prozent live an. Besonders attraktiv sind das zeitversetzte Fernsehen (53 Prozent) und die Mediatheken der Sender (42 Prozent) für die 14- bis 29-Jährigen.

Diversifizierung in Zeiten besserer Übertragungstechnik

„Da immer mehr Dienstleister eine immer größere Anzahl an zielgruppengerechten Produkten anbieten, kommt es im Bereich Streaming zu einer Diversifizierung. Zudem wird die Technik zur Übertragung der Inhalte ständig verbessert. Dies führt zunehmend zu einer Etablierung von Streaming und Co.“, betont Westphal. Diese Entwicklung wird sich laut eco in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.

www.eco.de

Close Menu