UKW-Radio vor dem Aus

Da sich die neuen Betreiber der UKW-Antennen nach dem Verkauf durch Media Broadcast nicht mit den Radiosendern einigen können, droht noch in dieser Woche die Abschaltung des analogen UKW-Radios. In Millionen Haushalten und PKW blieben dann die Radios stumm.

2017 hatte Media Broadcast, Tochter der Freenet AG, die UKW-Sender an rund 30 Unternehmen verkauft. Die ehemalige Monopolstellung beim UKW-Radio ist dadurch aufgehoben. Eigentlich sollte der geöffnete Markt den Wettbewerb ankurbeln und für Vielfalt sorgen. Stattdessen droht vielen deutschen Haushalten – nach einem WELT-Bericht vom Freitag sind es 10 Millionen – die Einstellung des Sendebetriebs. Damit würde zunächst einmal das Radio in der Küche, auf der Terrasse oder im Auto stumm bleiben, sofern es sich nicht um ein digitales DAB+-Radio handelt. Und die UKW-Abschaltung könnte deutlich schneller kommen als von vielen befürchtet. Laut dem genannten WELT-Bericht, könnten bereits ab dem kommenden Mittwoch die ersten Antennen den Sendebetrieb einstellen.

Grund dafür ist, dass es offensichtlich keine vereinbaren Preisvorstellungen zwischen den neuen Antennenbetreibern und den Radiosendern gibt. Die Verhandlungen stocken und Media Broadcast hatte sich daher bereiterklärt, bis Juni die Verbreitung der UKW-Sender zu übernehmen, damit für die Preisfindung mehr Zeit bleibt. Doch, so heißt es nun, haben bislang 75 Prozent der entsprechenden Netzbetreiber oder Sender keinen Auftrag zur Weiterverbreitung erteilt. Wenn bis Mittwoch kein entsprechender Auftrag eingehe, werde man die Sender vorerst abschalten, heißt es in dem Bericht.