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Telekom erweitert Festnetz-Kooperation mit Telefónica Deutschland

07. Oktober 2020

Die Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland / o2 weiten ihre langjährige Zusammenarbeit im Festnetz aus und vereinbaren einen Vertrag für die nächsten zehn Jahre. Die Telekom wird dem Wettbewerber und Kooperationspartner Telefónica weiterhin Zugang zu ihrem Breitband-Netz zur Verfügung stellen. Erstmals geht die Telekom einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung ihres Glasfasernetzes inklusive FTTH mit einem Wettbewerber ein. Dies gaben beide Unternehmen heute bekannt.

Schon seit 2013 bezieht die Telefónica in einem sogenannten Kontingentvertrag Kupferanschlüsse auf Basis des Glasfasernetzes (VDSL/Vectoring) von der Telekom, die sie an ihre Endkunden weitervermarktet. Nun konnten sich beide Unternehmen auf eine Verlängerung und Erweiterung der Kooperation einigen. Dabei wird die Telekom ihrem Partner neben den bestehenden VDSL-/Vectoringanschlüssen auch erstmalig ihre Highspeed-Glasfasernetze (FTTH) mit Download-Geschwindigkeit von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde zur Nutzung bereitstellen. 

Somit bietet Telefónica Deutschland den o2 Kunden auch in den nächsten Jahren einen Teil ihres Breitbandangebots auf Basis des Telekom-Netzes. Erstmals entscheidet sich damit ein anderes Unternehmen, das FTTH-Netz der Telekom zu nutzen.

Das Kontingentmodell erlaubt der Telekom, langfristig die Auslastung ihrer Netze zu sichern, während Telefónica zu günstigen Konditionen gesicherten Zugriff auf die Netze der Telekom hat. Die Deutsche Telekom plant, in erheblichem Maße in den Ausbau ihrer FTTH-Netze zu investieren, wofür die langfristig gesicherten Erträge aus diesem Geschäft ein wichtiger Baustein sind.

Für Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner „ist dies ein wegweisender Deal für den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland über das nächste Jahrzehnt. Basierend auf einer freiwilligen kommerziellen Einigung zweier großer Marktteilnehmer, von der viele Menschen und Unternehmen in Deutschland profitieren werden. Die Telekom steht für offene Netze und Kooperationen. Und das betonen wir mit diesem breiten Kooperationsvertrag. Wir sichern mit diesem Vertrag die Auslastung unseres Breitbandnetzes. Und wir erhalten finanzielle Mittel, die wir in den Ausbau unserer Netze reinvestieren.“ 

„Die langfristige Kooperation mit der Deutschen Telekom gibt uns Planungssicherheit. Unseren o2 Kunden können wir künftig vor allem in Großstädten einen Zugang zum Glasfasernetz anbieten. Auf dieser Basis können wir unseren Kunden erstklassige konvergente Produkte anbieten“, erläutert Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland / o2.

Die Telekom sieht in dieser Einigung einen Meilenstein, um wettbewerbsfähige Breitbandnetze in Deutschland schneller auszurollen. Dirk Wössner: „Im Sinne offener Netze strebt die Telekom ähnliche Vereinbarungen mit anderen Marktteilnehmern an. Diese wegweisende Kooperation werden wir auch anderen Unternehmen im Markt anbieten. Und damit künftig auch im FTTH-Ausbau die Philosophie des offenen Zugangs fortschreiben.“

Die Kooperation ist langfristig angelegt und gilt bundesweit. Die VDSL- und FTTH-Anschlüsse der Telekom sind Vorleistungsprodukte. Auf dem Netz der Telekom kann Telefónica Deutschland ihren o2 Kunden eigene Produkte bereitstellen. Beide Parteien werden den Vertrag in diesen Tagen der Bundesnetzagentur vorlegen.

Das VDSL-Netz der Telekom erreicht rund 33 Millionen Haushalte in Deutschland. Mit Glasfaseranschlüssen sind bislang 1,8 Millionen Haushalte versorgt. Die Telekom wird ihren Glasfaserausbau in den kommenden Jahren deutlich beschleunigen.

Auch im Mobilfunk kooperieren beide Unternehmen bereits seit längerem. Konkret bindet die Telekom mit ihrem Glasfasernetz rund 5.000 Mobilfunkstationen der Telefónica an. Gemeinsam mit Vodafone arbeiten beide Unternehmen zudem daran, rund 6.000 sogenannter weiße Flecken im Mobilfunk zu schließen.

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