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Studie zur Fernsehpiraterie veröffentlicht

27. August 2018

Die Nutzung illegaler Live-TV-Signale ist ein Massenphänomen und gefährdet massiv die Medien- und Meinungsvielfalt in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt ein wis-senschaftliches Gutachten der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia, welches im Auftrag vom VAUNET – Verband Privater Medien durchgeführt wurde.

Demnach nutzen 1,9 Millionen Personen in Deutschland regelmäßig illegale Live-TV-Signale und ersetzen dadurch in hohem Maße die Nutzung legaler Bewegtbildangebote. Zu den meistgenutzten illegalen linearen TV-Inhalten gehören insbesondere Sport, fiktio-nale Inhalte und Dokumentationen. Den Medienunternehmen entgehen damit Einnah-men von mehr als 430 Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt, also inklusive der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen, liegt der Umsatzschaden sogar bei rund 700 Mil-lionen Euro. Damit verbunden sind Steuerausfälle von jährlich 170 Millionen Euro.

Besonders intensiv ist die Fernsehpiraterie bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 23 Jahren: Fast ein Drittel der Gesamtnutzung illegaler linearer TV-Streams entfällt auf diese Altersgruppe. Den höchsten Anteil illegaler Nutzung machen junge Männer im Al-ter von 18 bis 23 Jahren aus: 12 Prozent der Zielgruppe nutzen regelmäßig illegale line-are TV-Streams, im Durchschnitt 90 Minuten pro Tag. Die überwiegende Mehrheit der jungen Männer bewerten den Zugang zu illegalen TV-Inhalten als einfach oder sehr ein-fach.

infografik fernsehpiraterie

Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia: „Die Ergebnisse aus Mes-sung, Befragung und Schadensmodellierung sind eindeutig: Die Nutzung illegaler Live-TV-Signale ist ein Massenphänomen mit gravierenden wirtschaftlichen und gesellschaft-lichen Folgen.“

Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung Markt- und Geschäftsentwicklung des VAUNET: „Für private Medienanbieter kommen die illegal gekaperten, veränderten und am Rechteinhaber vorbei vermarkteten TV-Signale einer Enteignung gleich. Programm-investitionen und Angebotsvielfalt in Deutschland werden dadurch stark beschnitten.“

Dr. Harald Flemming, Geschäftsführer des VAUNET: „Die Rechtsdurchsetzung zum Schutz der Signalintegrität muss eine Priorität der Medien- und Wirtschaftspolitik sein. Andernfalls drohen erhebliche negative Folgen für den Produktionsstandort und die Me-dien- und Meinungsvielfalt in Deutschland.“

Quelle: www.vau.net

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