Sky verliert Champions League-Rechte

Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass Amazon sich die Übertragungsrechte für einen Teil der Spiele der UEFA Champions League gesichert hat, folgte heute der Paukenschlag: Der Pay-TV-Anbieter Sky ist in der neuen Bieterrunde leer ausgegangen und wird somit ab 2021 keine Spiele der Königsklasse übertragen. Stattdessen sicherte sich der Streamingdienst DAZN die Live-Rechte für die übrigen Partien.

In den Spielzeiten 2021/22 bis 2023/24 wird Amazon Prime Video die Topspiele der UEFA Champions League am Dienstagabend live übertragen. Es ist davon auszugehen, dass die Spiele nicht im Prime-Abo enthalten sein werden, sondern ein aufpreispflichtiges Zusatzpaket eingeführt wird. Der Rest der Partien und damit der Löwenanteil der Spiele wird live bei DAZN zu sehen sein.

Aktuell ist also davon auszugehen, dass die Champions League ab 2021 für den überwiegenden Teil der deutschen Haushalte live nur noch per Internetstream zu empfangen ist, was durchaus problematisch ist, da dadurch einige Fußballfans, die in Regionen leben, wo kein schnelles Internet verfügbar ist, vom Genuss der Spiele ausgeschlossen werden.

Immerhin wird das ZDF künftig neben DAZN das Finale live übertragen und am Mittwochabend ein „Champions-League-Sportstudio“ mit den Zusammenfassungen aller Spiele zeigen.

Sehr hart trifft diese neue Konstellation den bisherigen Rechteinhaber Sky, der zuletzt ohnehin bereits starker Kritik ausgesetzt war, die eine Ausdünnung des Programmangebots monierte. Der Verlust der Champions League dürfte diese Stimmen mit Sicherheit noch lauter werden lassen. Zum Verlust der Rechte erklärte Carsten Schmidt, CEO bei Sky Deutschland, der BILD: „Im gerade abgeschlossenen Ausschreibungsverfahren konnten wir uns nach rund 20 Jahren der Partnerschaft mit der UEFA nicht über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen. Bis zum letzten Moment des Prozesses haben wir uns intensiv um die Verlängerung der UEFA Champions League Rechte über den Sommer 2021 hinaus bemüht. Wir haben eine ökonomisch klare und verantwortungsbewusste Sicht auf den Wert von Sportrechten. Auch im Sinne unserer Kunden waren wir aber nicht bereit, über den hohen Wert, den wir diesem Recht beimessen, hinaus zu gehen.“