Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten verhandeln über Sublizenzen
11. November 2015
Als ARD und ZDF bei der Vergabe der Übertragungsrechte an den Olympischen Spielen ab 2018 leer ausgegangen sind haben viele Beobachter gemutmaßt, dass sich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten um Sublizenzen bemühen würden, um die Sportwettkämpfe dennoch zeigen zu können. Dies wurde nun erstmals bestätigt.
Die Fernsehrechte an den Olympischen Spielen der Jahre 2018 bis 2024 hatte das Internationale Olympische Komitee im Juni dieses Jahres überraschend an den US-Konzern Discovery vergeben. Wie der Intendant des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm nun mitteilte, verhandeln ARD und ZDF mit dem Medienkonzern, zu dem unter anderem Eurosport gehört, über Sublizenzen für die Übertragung der Olympischen Spiele ab 2018. „Wir sind in ersten Gesprächen, haben ein sehr ernsthaftes Interesse“, erklärte Wilhelm bei einem Forum des Bayerischen Rundfunks am Dienstag in München.
Der bei der ARD für Sportrechte zuständige Intendant berichtete von einer Sonderstellung Deutschlands. „Ich weiß von anderen öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa, denen schon mitgeteilt wurde: Wir sehen euch in diesem Land nicht als Vertragspartner. Das ist bei uns anders“, sagte Wilhelm. Details zu einem möglichen Vertrag mit Discovery nannte er nicht: „Wie wir das genau lösen wollen, ist noch offen.“
DOSB-Präsident Alfons Hörmann sprach sich bei der Veranstaltung klar dafür aus, dass Olympia-Bilder auch künftig bei ARD und ZDF zu sehen sind. Er berichtete von einem Treffen mit Ski-Weltverbandschef Gian Franco Kasper, der ein „deutlichstes und klarstes Interesse“ daran habe, dass die öffentlich-rechtlichen Sender sich um Rechte bemühten. „Dem schließe ich mich uneingeschränkt an“, sagte Hörmann.