Kabel Deutschland startet DVB-C2
09. Juni 2013
Im Rahmen eines Feldversuchs verbreitet Kabel Deutschland seit heute in Berlin, Hamburg und München auf Kanal D 794 (794 MHz Mittenfrequenz) TV-Programme in dem neuen DVB-C2 Standard. Sobald eine nennenswerte Verfügbarkeit an kompatiblen Endgeräten für Endkunden gewährleistet ist, wird der erweiterte Feldversuch in den DVB-C2 Regelbetrieb überführt werden.
„Die wesentlichen Vorteile von DVB-C2 sind die höhere Übertragungseffizienz und die optimalen Anpassungsmöglichkeiten an die Charakteristiken unterschiedlicher Kabelnetze“, sagt Lorenz Glatz, Chief Technology Officer bei Kabel Deutschland. Erreicht wird dies durch das neue OFDM-Modulationsverfahren und den leistungsfähigen LDPC-Fehlerschutz, die beide auch im zukünftigen DOCSIS 3.1 Standard zum Einsatz kommen werden. Insgesamt kann mit DVB-C2 die maximale Downstream-Datenkapazität in einem 862 MHz-Kabelnetz von heute ca. fünf Gbit/s auf bis zu acht Gbit/s erhöht werden. „Die Einführung des neuen Standards wird die ohnehin schon sehr leistungsfähige Infrastruktur Breitbandkabel weiter aufwerten und noch umfangreichere Angebote ermöglichen. Kabelkunden dürfen also gespannt sein“, so Glatz.
Erstmals in Kabelnetzen wird hiermit die DVB-C2 1024-QAM Modulation bei einer 3/4 FEC-Rate verwendet, die gegenüber DVB-C eine um 46 Prozent höhere Spektrumseffizienz bei unverändertem Sendesignalpegel bietet. „Wir hoffen, dass die Geräteindustrie demnächst ihre Endgeräte mit kombinierten DVB-C2/DVB-C-Empfangsteilen in den Markt bringen wird, damit wir dann unser DVB-C2-Angebot erweitern können und so Schritt für Schritt die Migration zu DVB-C2 ermöglicht wird. Für die technische Realisierung dieses Feldversuchs möchten wir insbesondere den Partnerunternehmen ARRIS, Astro Strobel Kommunikationssysteme und Sony danken, mit deren DVB-C2 kompatiblen Geräten dieser Feldversuch erst möglich wurde“, fasst Frank Hellemink, Vice President Network Engineering bei Kabel Deutschland, zusammen.