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Interview mit Nokia-Lizenznehmer StreamView

22. Dezember 2020

Wer erinnert sich nicht an die legendären Mobiltelefone des skandinavischen Herstellers Nokia? Mehr als ein Jahrzehnt (1998 bis 2011) hatte der einstige Mobiltelefon-Gigant die Marktführerschaft von Handys inne. Im Jahr 1998 verkaufte Nokia mehr als 41 Mio. Mobiltelefone weltweit und überholte erstmals Motorola. Auch im Bereich der Set-Top-Boxen für den digitalen Fernsehempfang über Satellit und Kabel machte sich Nokia seiner Zeit einen Namen. Wer kennt sie nicht, die legendäre d-box, sei es nun die d-box 1 vom Pay-TV Anbieter DF1 oder die d-box 2, die seiner Zeit von Premiere ausgegeben wurde und oftmals mit dem alternativen Linux-Betriebssystem Neutrino betrieben wurde. Heute erlebt die Marke Nokia eine Renaissance – nicht allein im Smartphone-Bereich. Die StreamView GmbH mit Sitz in Wien, der Hauptstadt von Österreich hat sich die Markenrechte von Nokia für die Produktbereiche Fernseher, Streaming-Boxen, Digitalradios und Set-Top-Boxen gesichert und ambitionierte Ziele ausgerufen. Wir sprachen mit Jari Eronen aus dem Hause StreamView über die neuen Nokia-Produkte aus der Welt der Unterhaltungselektronik.

SATVISION: Was verbirgt sich hinter der Firma StreamView, wann wurde das Unternehmen gegründet und welche Produkte stehen im Fokus?

Jari Eronen: Die StreamView GmbH ist Lizenznehmer der Marke Nokia für Smart TVs, Streaming-Geräte, Smart-Radios und Set-Top-Boxen. StreamView wurde 2019 gegründet mit Hauptquartier in Wien.

SATVISION: Was verbinden Sie als Lizenznehmer für die Marke Nokia mit dem skandinavischen Unternehmen, das vor Jahren Weltmarktführer im Bereich von Mobiltelefonen war?

J. Eronen: Wir teilen die Werte von Nokia und die Marke Nokia ist für ihre Zuverlässigkeit und Qualität hoch angesehen. Das sind Eigenschaften, die natürlich auch für unsere Produktkategorien gelten.

SATVISION: Wann werden Sie welche Produkte der Marke Nokia auf den Markt bringen und wie differenzieren sich diese vom direkten Mitbewerb?

J. Eronen: Die ersten Produkte werden jetzt im vierten Quartal auf den Märkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelauncht. Europa und der Nahe Osten folgen im ersten Halbjahr 2021. Wir bieten Produkte mit hervorragendem Benutzererlebnis, die Zugang zu erstklassigen Streaming-Diensten und Unterhaltung ermöglichen. Die Produkte werden zu wettbewerbsfähigen Preisen sowohl im Fachhandel als auch im E-Commerce erhältlich sein.

SATVISION: Wo werden die Fernseher, Streaming-Boxen und Set-Top-Boxen entwickelt und gefertigt?

J. Eronen: Wir arbeiten mit mehreren Technologiepartnern zusammen, teilen aber Details unserer Partnerschaften nicht mit der Öffentlichkeit.

SATVISION: Welche (besonderen) Anforderungen müssen die Produkte aus Ihrem Portfolio erfüllen, um die Marke Nokia tragen zu dürfen und für welchen Zeitraum haben Sie eine Lizenz für das Fabrikat Nokia?

J. Eronen: Vor dem Markteintritt müssen eine Reihe spezieller Produktanforderungen erfüllt werden. Die Details der Nokia Markenlizenzvereinbarung werden nicht öffentlich bekanntgegeben.

SATVISION: Werden die Nokia-Produkte über alle Vertriebskanäle hinweg erhältlich sein oder steht ein spezieller Vertriebsweg bei Ihnen im Fokus?

J. Eronen: Unsere Produkte werden sowohl im E-Commerce als auch im traditionellen Einzelhandel in ganz Europa erhältlich sein.

SATVISION: Der TV-Markt sowie auch der der Streaming-Boxen ist hart umkämpft! Darüber hinaus werden von Jahr zu Jahr weniger Set-Top-Boxen verkauft. In welchem Preissegment sollen die Nokia-Produkte positioniert werden und welche Ziele (in Zahlen ausgedrückt) haben Sie sich gesetzt?

J. Eronen: Die Streaming Box ist für 99,99 Euro erhältlich und die Fernseher sind im Technologiesegment wettbewerbsfähig positioniert. Unser Ziel ist es, ein großartiges Benutzererlebnis zu einem erschwinglichen Preis zu bieten.

SATVISION: Welchen Stellenwert haben UHD und HDR für die Produkte von Nokia?

J. Eronen: UHD und HDR sind heutzutage grundlegende Technologien in der TV-Industrie. Sie werden beide in unseren Produkten zusammen mit weiteren wichtigen Technologien eingesetzt.

SATVISION: Wie wird sich das klassische lineare Fernsehen Ihrer Einschätzung nach kurz- und mittelfristig entwickeln? Werden wir unsere TV-Programme zukünftig ausschließlich streamen?

J. Eronen: Das klassische Fernsehen verändert sich. Während die für Fernsehsendungen verwendeten Frequenzbänder für andere Technologien wertvoll sind, sind die Inhalte immer mehr über Streaming-Dienste über das Internet verfügbar. Dieser Trend gilt für das nationale und globale Unterhaltungsangebot. Viele weitere Dienste, wie Games und Smart Home, kommen ebenfalls zum Fernsehen.

SATVISION: Welcher TV-Em­pfangsweg ist Ihrer Meinung nach der zuverlässigste, um fernzusehen?

J. Eronen: Das Internet bietet ein breites Angebot an individuellen und vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten. Über das Internet kann man herkömmliches Fernsehen schauen, Streaming Dienste nutzen, Spiele online spielen und noch vieles mehr.

SATVISION: Der Streaming-Dienst Netflix testet in Frankreich einen linearen TV-Sender. Der auf Live-Sport spezialisierte Streaming-Anbieter DAZN hat kürzlich die Lizenz für zwei lineare TV-Programme DAZN 1 und DAZN 2 beantragt und erhalten. Der Netzbetreiber Vodafone hat bereits bekanntgegeben, dass die beiden Sender in den eigenen Netzen eingespeist werden. Damit distanziert sich der Streaming-Dienst augenscheinlich von dem Leitspruch „Streaming only“. Werden wir Ihrer Einschätzung nach mehr und mehr Streaming-Anbieter mit eigenen TV-Kanälen im klassischen Fernsehen sehen?

J. Eronen: Wir verfolgen Entwicklungen der Branche genau und es scheint, als würden ungenutzte Frequenzbänder für lineare Ausstrahlung eingesetzt werden. Für abgelegene Orte und Gebiete mit begrenzter Internetabdeckung ist die klassische Fernsehübertragung eine gute Alternative.

SATVISION: Bitte vervollständigen Sie zum Abschluss den folgenden Satz: „Ein Nokia-Produkt zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es …“

J. Eronen: … zuverlässig, auf Menschen und die Bedürfnisse aller zugeschnitten ist.

SATVISION: Vielen Dank für dieses Gespräch.

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