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Interview mit HD+

25. November 2021

Das Streaming-Angebot für alle Haushalte – auch ohne TV-Anschluss

Es sind mittlerweile etwas mehr als 10 Jahre vergangen, seitdem die HD+-Plattform – eine Tochter des Satellitenbetreibers SES Astra – an den Start gegangen ist, um die großen privaten Sender in HD in Haushalte mit einem Satelliten-TV-Anschluss und zwischenzeitlich weitere Services zu bringen. Wurde zum Start noch ein spezieller HD-Sat-Receiver mit integriertem Kartenleser oder ein CI+-Modul benötigt, ist HD+ inzwischen in eine Vielzahl von aktuellen Fernsehern integriert und es wird keinerlei zusätzliche Hardware mehr benötigt. Da sich die großen Privaten bis heute parallel Free-to-Air, sprich kostenlos in SD-Qualität empfangen lassen, hält sich die Anzahl der Sat-Haushalte (rund 15 Prozent), welche sich von der besseren, indes auch kostenpflichtigen HD-Qualität haben überzeugen lassen, in Grenzen. Jetzt bläst die TV-Plattform mit dem neuen Streaming-Angebot HD+ IP zum Frontalangriff auf die TV-Empfangswege Antennenfernsehen, Kabel- und das in den letzten Jahren stark gewachsene IPTV, um neue Kunden zu gewinnen. Doch wie unterscheidet sich das neue IPTV-Angebot von dem Sat-Service, lassen sich auch UHD-Sender streamen, welche Bandbreite wird benötigt, auf welchen (TV-)Geräten ist die App verfügbar, sind auch parallele Streams sowie Aufnahmen möglich und zu welchen Preisen sowie Kündigungsfristen lässt sich HD+ IP buchen? Über das neue Streaming-Angebot für potenzielle 38 Millionen TV-Haushalte in Deutschland sprachen wir mit Herrn Andreas Müller-Vondey, Leiter Vertrieb und Marketing der HD PLUS GmbH.

SATVISION: Was ist unter dem neuen Angebot „HD+ IP“ zu verstehen und wann startet der neue Service?

Andreas Müller-Vondey: HD+ IP ist HD+ für alle: Mit unserem neuen Streaming-Produkt HD+ IP können potenziell alle 38 Millionen TV-Haushalte in Deutschland – unabhängig von einem TV-Anschluss – via Internet unser bestes HD+ aller Zeiten testen, buchen und genießen. Die bisherige Beschränkung des Angebots von HD+ auf rund 17 Millionen Wohnungen und Häuser mit Satellitenanschluss fällt also weg. Unser neues Angebot ist voraussichtlich ab Dezember 2021 verfügbar und umfasst über 50 HD-Programme inklusive reichweitenstarker Sender wie RTL HD, ProSieben HD und öffentlich-rechtliche Programme von ARD und ZDF. Mit an Bord sind der Zugriff auf viele Mediatheken sowie weitere komfortable Services. Wie man es von HD+ kennt, können auch Kund:innen von HD+ IP die linearen und non-linearen Programme einfach, komfortabel und ohne zusätzliche Geräte durch die direkte Integration von HD+ IP in Fernsehgeräten nutzen.

SATVISION: Wir zählen aktuell rund 17 Mio. Haushalte mit Satelliten-TV als Erstempfangsweg in Deutschland. Zum Start von HD+ vor mehr als 10 Jahren waren es sogar noch mehr Haushalte mit Satellitendirektempfang. Wie bewerten Sie Ihren Erfolg, dass Sie nach mehr als einem Jahrzehnt und trotz der Option, dass auch Pay-TV-affine Kunden wie Sky-Abonnenten HD+ direkt hinzubuchen können, rund 85 Prozent der Sat-Haushalte nicht überzeugen konnten, obwohl HD+ on top sogar seit 2019 auch in Fernsehern bereits integriert ist? Haben Sie mit knapp 15 Prozent der Sat-Haushalte bereits das Maximum erreicht und sehen hier wenig bis keine Wachstumsmöglichkeiten mehr, sodass Sie jetzt mit „HD+ IP“ auf Kundenjagd anderer TV-Empfangswege wie Kabel, Antennenfernsehen und insbesondere das stark gewachsene IPTV gehen müssen?

A. Müller-Vondey: Erstens: Wir sind nicht unzufrieden mit dem, was bisher erreicht wurde. Zweitens: HD+ IP ist der nächste logische Schritt in unserer Produktstrategie, den wir unabhängig von der Vermarktung des Satelliten-Angebots gehen – so oder so. Wir sind technisch endlich in der Lage, HD+ in ganz Deutschland anzubieten. Wir erreichen künftig auch TV-Haushalte in Deutschland, vor allem in den Ballungsgebieten, die einen sehr geringen Sat-Anteil haben. Dort können wir jetzt durchstarten, denn in diesen Regionen verfügen praktisch alle Wohnungen über leistungsfähige Internetanschlüsse. Da klopfen wir mit einem sehr konkurrenzfähigen Produkt an, dass von der direkten Geräteintegration über komfortable Zusatzfunktionen bis hin zur mobilen Nutzung keine Wünsche offen lässt.

SATVISION: Wie viele neue HD+-Abonnenten versprechen Sie sich kurz-, mittel- und langfristig über die neuen Zielgruppen, wo Sie es nach mehr als zehn Jahren via Satellit auf eher bescheidene 15 Prozent geschafft haben?

A. Müller-Vondey: Wir konzentrieren uns zunächst darauf, gemeinsam mit den Herstellern HD+ IP auf so viele TV-Geräte wie möglich zu bringen. Das wird die Vermarktung von HD+ für unsere Handelspartner deutlich vereinfachen, weil der Flaschenhals „Sat-only“ wegfällt. Davon erwarten wir uns künftig einen spürbaren Vermarktungsschub.

SATVISION: Stehen über das „HD+ IP“-Angebot sämtliche Sender sowie Services wie über HD+ via Satellit zur Verfügung, also lassen sich zum Start auch die UHD-Sender empfangen?

A. Müller-Vondey: Das HD-Angebot ist nahezu identisch, die UHD-Sender können wir über IP leider erstmal nicht anbieten.

SATVISION: Sollte ich als Nutzer von HD+ via Satellit auf „HD+ IP“ wechseln und wie teuer ist das Angebot mit welcher Kündigungsfrist?

A. Müller-Vondey: Für Sat-Nutzer besteht grundsätzlich keine Notwendigkeit umzusteigen. Sie sehen via Satellit schließlich auch die UHD-Angebote und haben zudem eine sechsmonatige Testphase. Aber auch diese Haushalte sind durch HD+ IP künftig flexibler, z. B. wenn ein Fernseher in einem Zimmer ohne TV-Anschluss aufgestellt werden soll. Dafür müssen keine neuen Kabel gezogen werden, es langt ein gutes W-LAN Netz. In diesem Fall heißt es dann: Sat-TV mit HD+ im Wohnzimmer und HD+ IP im – z. B. – Schlafzimmer.

HD+ IP kann einen Monat lang kostenlos getestet werden. Im Anschluss haben Kund:innen die Wahl zwischen einem monatlich kündbaren Abo für sechs Euro im Monat via unserem HD+ Webshop oder dem Kauf einer 12-monatigen Verlängerung per Prepaid-Voucher für 75 Euro, den es im Fachhandel oder bei uns im HD+ Webshop gibt. Die Konditionen von HD+ via Sat und HD+ IP sind also identisch.

SATVISION: Welche Internetbandbreite wird für die Nutzung von „HD+ IP“ mindestens benötigt?

A. Müller-Vondey: Für die Nutzung von HD+ IP ist eine Internetverbindung mit einer Bandbreite von mindestens 6 Mbit/s erforderlich, wir empfehlen 16 Mbit/s für eine optimale Bildqualität.

SATVISION: Wie kann ich „HD+ IP“ zum Start empfangen, sprich auf welchen Geräten ist das Streaming-Angebot verfügbar?

A. Müller-Vondey: Wir starten mit unserem langjährigen Partner Panasonic, wie schon bei der Einführung der direkten Integration von HD+ in Fernsehgeräte Anfang 2019. HD+ IP wird zunächst für Besitzer von aktuellen Panasonic-Fernsehern ab der JXW854-Serie per automatischem Software-Update verfügbar sein, voraussichtlich ab diesem Dezember.

SATVISION: Wann werden welche weiteren TV-Hersteller folgen und planen Sie „HD+ IP“ auch über die meist genutzten Streaming-Geräte wie Fire TV, Roku, Apple TV und Co. verfügbar zu machen?

A. Müller-Vondey: Wir sprechen bereits mit weiteren TV-Herstellern und sind sehr zuversichtlich, dass wir 2022 weitere Partner bekannt geben können. Für externe Streaming-Geräte wird es HD+ IP nicht geben. Das passt nicht zu unserer Philosophie der direkten Integration von HD+ in Fernseher.

SATVISION: Kann ich das neue IP-Angebot auch unterwegs per App auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets nutzen oder benötige ich dazu zusätzlich HD+ ToGo?

A. Müller-Vondey: HD+ ToGo ist als Zusatzangebot zum HD+ Sender-Paket konzipiert, unabhängig davon, ob ich das über Satellit oder IP nutze. Unsere Abonnent:innen können HD+ ToGo dazu buchen und HD+ so auch mobil auf Smartphones und Tablets genießen (Android und iOS).

SATVISION: Wie viele parallele Streams sind via „HD+ IP“ möglich und lassen sich Programme auch (lokal) aufzeichnen?

A. Müller-Vondey: Mit HD+ IP wird immer ein Stream dargestellt. Eine Aufzeichnung ist nicht möglich. Viele Inhalte finden sich allerdings in den abrufbaren Mediatheken.

SATVISION: Lässt sich „HD+ IP“ nur innerhalb Deutschlands oder auch im Ausland nutzen?

A. Müller-Vondey: Der Service ist für TV-Haushalte in Deutschland verfügbar.

SATVISION: Bitte vervollständigen Sie zum Abschluss den folgenden Satz: „Das frisch gelaunchte IPTV-Angebot soll neuen Schwung für die HD+-Plattform bringen, da wir es in mehr als 10 Jahren nicht geschafft haben …“

A. Müller-Vondey: Ich würde sagen 10 Jahre gab es die technischen Möglichkeiten nicht, die uns heute zur Verfügung stehen. Mit dem Dreiklang aus klassischen TV-Empfang, Streaming und mobiler Nutzung werden wir jetzt jeder Facette der heutigen Mediennutzung und den Ansprüchen der Verbraucher gerecht. Stellen Sie uns die Frage doch 2031 bitte nochmal.

SATVISION: Vielen Dank für dieses Gespräch.

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