IFA 2013 Spezial
02. September 2013
Am 6. September ist es wieder soweit. Die Internationale Funkausstellung in Berlin öffnet bis zum 11. September Ihre Pforten für interessierte Besucher und ist die weltweit bedeutendste Messe für Unterhaltungselektronik. In diesem Jahr sollen die Produktneuheiten smarter, schärfer, intelligenter und komfortabler denn je sein. Wir sprachen mit Herrn Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratvorsitzender der gfu und Veranstalter der IFA, über neue Technologien wie Ultra HD und warum die Messe in jedem Fall einen Besuch wert ist. Zudem haben wir bereits einige interessante Messeneuheiten für Sie zusammengetragen.
Smarter Fernsehen
Die Brancheninitiative „Smarter Fernsehen“ startet ihre gleichnamige Kampagne zur IFA 2013. Ziel dieser Initiative ist es, Verbrauchern das interaktive Fernseh-Erlebnis näher zu bringen. Was ein Smart-TV alles kann, ist vielen Verbrauchern oft nicht bewusst. Diese internetfähigen Fernsehgeräte bieten mit Funktionen wie Mediatheken, Facebook, Skype und Video-on-Demand Verbrauchern einen Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen TV-Geräten. Um darüber zu informieren und dafür zu begeistern, haben sich TV-Gerätehersteller, Handelsorganisationen und weitere Partner gemeinsam mit den Branchenverbänden ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. und BVT – Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. zu einer bundesweiten Initiative zusammengeschlossen.
Produkte auf der IFA 2013
Panasonic Viera: Zweitfernseher kabellos
Panasonic Viera Flachbildfernseher
Mit den neuen Panasonic Viera Flachbildfernsehern bekommt nicht nur das Wohnzimmer die beste Bildqualität: Auch der Zweitfernseher im Schlafzimmer empfängt so die volle Programmvielfalt über Sat, Kabel oder DVB-T – und das vollkommen schnurlos. Möglich macht das der verbaute Twin-HD-Triple-Tuner.
Die stylishen Modelle mit LED-LCD oder Plasma-Technik verfügen über zwei HDTV-Empfangsteile für alle Signalarten, von denen eines über WLAN auch den Zweitfernseher bedienen kann. Die Flachbild-TVs in Chrom- und Glasoptik speisen das Live-Fernsehbild oder die Aufnahme schnurlos zum Zweitfernseher, der so nur noch mit der Steckdose verbunden werden muss.
Neben der vollen Programmauswahl als Live-Bild können die anderen Fernseher im Haus auch auf im Wohnzimmer gemachte Aufnahmen zugreifen – wer die Aufnahme des Krimis also lieber im Bett zu Ende sehen möchte, wechselt ganz einfach den Raum und startet die Wiedergabe auf dem Zweitfernseher.
Programm und Aufnahmen stehen übrigens auch für Tablets und Smartphones zur Verfügung – wer sich also nicht zwischen der Sportschau und der Sonne auf dem Balkon entscheiden kann, für den bieten die Panasonic Flachbildfernseher mit Twin-HD-Triple-Tuner eine optimale Lösung. Die beiden Voraussetzungen für gestochen scharfe Bilder ohne Antennen oder Kabel sind ein bestehendes WLAN-Netz im Haushalt und die DLNA- sowie WLAN-Kompatibilität des Zweit-TVs. Dies ist bei vielen Flachbildfernsehern bereits der Fall.
Halle: 5.2 • Stand: 101 • panasonic.de
Philips vierseitiges Ambilight + Hue
Ambilight XL/Philips Hue
TP Vision stellt die jüngsten Weiterentwicklungen von Ambilight vor: erstens das vierseitige Ambilight XL beim Philips Elevation Fernseher und zweitens die Ansteuerung von Philips Hue, dem vernetzten LED-Beleuchtungssystem, durch Ambilight.
TP Vision entwickelt die Beleuchtungstechnologie Ambilight auf Philips- Fernsehern kontinuierlich weiter. Das jüngste Ergebnis ist ein neues Ambilight, das einen größeren und weicheren Lichtschein an allen vier Seiten des Fernsehers wiedergibt. Beim vierseitigen Ambilight XL des neuen Philips Elevation Fernsehers mit einer Bildschirmgröße von 152 cm (60″) und der Modellbezeichnung 60PFL8708S (UVP € 3.199,–) kommen 94 LEDs zum Einsatz, die in der Mitte der Geräterückseite positioniert sind. Das vierseitige Ambilight XL erzeugt einen großen Halo um den Bildschirm herum, passt die Farben an den gezeigten Inhalt an, vergrößert so subjektiv den Bildschirm und intensiviert das Erlebnis.
Bisher ist die Lichtwirkung von Ambilight immer auf den Bereich des Fernsehers begrenzt gewesen. Um den Ambilight-Effekt im gesamten Zimmer genießen zu können, hat TP Vision eine spezielle Ambilight+hue-App für Android- und iOS-Geräte entwickelt. Die App überträgt die Ambilight-Informationen des Fernsehers auf die Philips Hue LED-Lampen. Durch die Kombination von Ambilight und Hue wird ein raumfüllendes Erlebnis geschaffen, das intensiver und mitreißender ist als jemals zuvor. So kann man als Besitzer eines Philips Fernsehers mit Ambilight einen außergewöhnlichen Fernsehabend zu Hause erleben. Die Verknüpfung von Ambilight und Hue ist einfach. Die Ambilight+hue-App bietet eine intuitive grafische Benutzeroberfläche, die den Nutzer durch das Setup führt. Dabei wird auch die Positionierung der Hue LED-Lampen in der App festgehalten, um die Ansteuerung der Lampen zu optimieren. Die Ambilight+hue App wird von allen Philips Fernsehern mit Ambilight der Modelljahre 2011 und jünger unterstützt. Die Ambilight+hue-App ist ab sofort kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich.
Halle: 22 • Stand: 101 • philips.de
AVM: Live TV im Netzwerk
DECT-Telefon FRITZ!Fon C4
Unter dem Motto „Alles für das Heimnetz“ präsentiert der Berliner Kommunikationsspezialist AVM seine Neuheiten zur IFA 2013. Das neue DECT-Telefon FRITZ!Fon C4 kombiniert ausgezeichnete HD-Sprachqualität, hochwertige Haptik und einfache Bedienung. Zu den neuen Leistungsmerkmalen des weißen FRITZ!Fon zählen auch Smart Home-Anwendungen wie Steckdosen- oder Musiksteuerung.
Messepremiere feiert auch der neue FRITZ!WLAN Repeater 450E, der einfach vorhandene WLAN-Netze erweitert und WLAN N mit schnellen 450 MBit/s überträgt. Ein Gigabit-LAN-Anschluss bindet Geräte ohne eigenes WLAN in das Heimnetz ein. Mit dem neuen FRITZ!WLAN Stick AC 430 erweitert AVM seine WLAN-Stick-Reihe für den kommenden AC-Standard. Der Stick ist abwärtskompatibel und bietet WLAN 11n/ac mit 2,4 oder 5 GHz. Erstmals zeigt AVM auch einen DVB-C-Repeater, mit dem Kabelfernsehen über WLAN im gesamten Heimnetz verteilt wird. So haben Smartphone, Tablet und andere Geräte unabhängig vom DSL- oder anderen Breitbandanschlüssen vollen TV-Empfang.
Halle: 17 • Stand: 108 • avm.de
Samsung Ultra HD: Mehr sehen, mehr erleben
Samsung UHD-TV F9090
Bilder mit ganz neuer Tiefe, Schärfe und Intensität – der Samsung UHD-TV F9090 gewährt schon heute Einblick in die Zukunft der TV-Unterhaltung und lässt Zuschauer Bilder mit vierfacher Full-HD-Auflösung ganz neu erfahren. Samsung baut mit diesem Modell sein Sortiment im Bereich UHD-TV weiter aus und stellt dem jüngst vorgestellten 85 Zoll (215 cm) großen Luxus TV S9 zwei Modelle mit Bildschirmdiagonalen von 55 und 65 Zoll (138 und 166 cm) zur Seite.
Dank Upscaling-Funktion können Zuschauer auch aktuell verfügbare Full-HD- oder geringer aufgelöste Inhalte in einer bisher nicht gekannten Detailtreue erleben. Kunden, die sich heute für einen UHD-TV entscheiden, möchten sicher sein, dass sie auch künftig auf dem neuesten Stand der Technik bleiben. Samsung hat hier vorgesorgt und bietet als aktuell einziger Hersteller die Option für ein zukünftiges Upgrade durch das Evolutionary-TV-Konzept. Zudem hat Samsung den neuen Ultra-HD-TV mit zwei Tunern für TV-Empfang per Satellit, Kabel oder DVB-T ausgestattet. So lässt sich ein Programm auf dem TV-Bildschirm und zeitgleich ein zweites auf einem vernetzten kompatiblen Galaxy Tab oder Smartphone anschauen.
Auch die Aufnahmefunktion auf angeschlossene USB-Medien wird dank Doppeltuner flexibler: Zuschauer können zeitgleich ein Programm aufnehmen und ein anderes live auf dem TV schauen. Der F9090 wird zum Preis von € 4.999,– (55 Zoll, UVP) und
€ 6.999,– (65 Zoll, UVP) im Handel angeboten.
Halle: 20 • Stand: 101 • samsung.de
Toshiba Ultra HD: Das Fernsehen von morgen schon heute
Toshiba M9 Ultra-HD-Fernseher
Der japanische Hersteller Toshiba stellt der M9-Serie Ultra-HD-Fernseher vor, die mit der vierfachen Full-HD-Auflösung in den drei Größen 58 (UVP € 4.499,–), 65 (UVP € 6.999,–) und 84 Zoll (UVP € 19.999,–) mit 146, 165 und 213 Zentimetern Bilddiagonale angeboten werden. Alle UHD-TVs der M9-Serie sind mit Toshibas CEVO 4K Engine ausgestattet, einer leistungsstarken Prozessorplattform zur Optimierung der Bildqualität. Diese skaliert alle Eingangssignale auf die Display-Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixel (Ultra HD). So erstrahlen Fernsehsendungen und Filme in ungeahnter Bildqualität. HD-Videos von Blu-ray-Discs sollen durch die Bildbearbeitung der CEVO 4K Engine sogar annähernd das Qualitätsniveau von nativen Ultra-HD-Inhalten erreichen.
Käufer eines Toshiba-Fernsehers der M9-Serie erleben so die Zukunft des Fernsehens schon heute. Der Bildschirm eines UHD-Fernsehers besteht aus viermal so vielen Bildpunkten wie der eines herkömmlichen Full-HD-Geräts. Durch die enorm hohe Pixeldichte halbiert sich der empfohlene Sichtabstand. Via USB, DLNA und dem integrierten SD-Kartenslot lassen sich digitale Fotos auf den Fernsehern der M9-Serie in der vollen UHD-Auflösung von circa 8,3 Megapixel anzeigen. Zudem bieten die UHD-TVs von Toshiba eine umfangreiche Ausstattung mit digitalem Triple-Tuner, USB-Aufnahmefunktion, integriertem WLAN und Toshiba Cloud-TV. Über Online-Portal Cloud-TV haben Kunden direkten Zugriff auf Video-on-Demand-Dienste, Mediatheken, soziale Netzwerke, Nachrichten, Videodienste wie Youtube und vieles, vieles mehr.
Halle: 21a Stand: 101 toshiba.de
Magnat: Bester Klang für den TV
Magnat Sounddeck 400 BTX
Das Jahr 2013 steht ganz im Zeichen des 40-jährigen Firmenjubiläums von Magnat und somit auch der diesjährige IFA-Auftritt. Mit dem neuen Sounddeck 400 BTX sind die Zeiten vorbei, in denen klangstarker Heimkino-Genuss nur mit einer Vielzahl an Lautsprecherkomponenten möglich war – Magnat kreiert satten Heimkinosound mit nur einer Komponente. Das Sounddeck ist ein vollaktives Heimkino-Sounddeck, auf dem gleich der Flachbildschirm Platz nehmen kann – praktisch bis ins Detail. Subwoofer für volle, nachdrückliche Basswiedergabe sind gleich mit eingebaut, so entfällt der Aufbau eines zusätzlichen aktiven Subwoofers – das spart Aufwand und Platz zugleich.
Für bestmögliche Klangqualität bei allen Quellen hat Magnat ein exklusives „Treiber-Orchester“ zusammen gestellt: Zwei leistungsstarke 14-cm-Downfire-Langhub-Basschassis in Bassreflextechnik, vier 7-cm-Tiefmitteltöner für einen facettenreichen Präsenztonbereich und perfekte Ankopplung an die beiden Subwoofer sowie zwei 20-mm-Gewebekalotten mit erstklassigem Wirkungsgrad für den Hochtonbereich.
Aufgrund der kompakten Bauweise und der maximalen Effizienz setzt Magnat auf einen digitalen Vierkanal-Verstärker, der kaum Verlustwärme produziert. Satte 200 Watt Musikleistung und kraftvolle 100 Watt Nennleistung sollen für Pegelfestigkeit beim abendlichen Actionfilm oder beim Live-Konzert aus der großen Arena sorgen. Damit auch die Musik, die auf Smartphone oder Tablet gespeichert ist, über das Sounddeck wiedergegeben werden kann, ist Bluetooth für drahtloses Streaming integriert. Angeboten wird das Sounddeck 400 BTX zum Preis von € 599,– (UVP).
Halle: 1.2 • Stand: 132 • magnat.de
Interview: IFA 2013 und aktuelle Fernsehtechnik
Hans-Joachim Kamp,
Aufsichtsratsvorsitzender,
gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH
SATVISION: Herr Kamp, wie smart wird die diesjährige IFA in Berlin?
H.-J. Kamp: Die IFA ist schon seit ihrer Premiere im Jahr 1924 smart, weil sie die Interessen ihrer wichtigsten Beteiligten seit jeher in den Vordergrund stellt. Aber selbstverständlich hat das Thema smart in diesem Jahr einen besonderen Stellenwert. Angefangen bei den Smart-TVs mit immer eindrucksvolleren Fähigkeiten bis zu allen anderen Smart Devices – vom Smartphone über Tablet-PC, Convertible-Computer bis hin zum Smart Home Entertainment und die umfassende Vernetzung sämtlicher Produkte der Home Electronics miteinander – dominiert dieser Trend auf der IFA 2013.
SATVISION: Welche Produktsegmente werden Ihrer Einschätzung nach im Fokus stehen?
H.-J. Kamp: Wie bereits erwähnt kommt der Vernetzung eine hohe Aufmerksamkeit zu. Dies zeigt sich im Bereich Consumer Electronics ebenso wie bei den Hausgeräten über alle Produktbereiche.
SATVISION: Warum verbinden gerade die Älteren hierzulande Ihrer Ansicht nach ihren Smart-TV nicht mit dem Internet? Und was verbirgt sich hinter der Brancheninitiative „Smarter Fernsehen“?
H.-J. Kamp: Grundsätzlich zeigt eine von der gfu beauftragte, repräsentative Studie, dass die Begeisterung für und die Nutzung von smarten Produkten deutlich altersabhängig ist. Zwei Drittel der 16- bis 39-jährigen in Deutschland schließen ihren Smart-TV an das Internet an, bei den über 60-jährigen ist es lediglich die Hälfte. Auch der Einfluss der Smart-Funktion auf die Kaufentscheidung ist bei den jüngeren deutlich höher, als bei der Generation über 60 Jahre. So ist die im Europa-Vergleich eher geringe Smart-Begeisterung der Deutschen zum Teil auch demoskopisch zu begründen, denn die Deutschen haben die durchschnittlich älteste Gesellschaft in Europa. Aber smarte Funktionen bringen für alle Generationen einen deutlichen Nutzen. Junge Nutzer gehen damit selbstverständlicher um, denn sie sind mit dieser Technologie aufgewachsen. Hier bietet sich jedoch auch eine Chance, wenn Handel und Industrie verstärkt ältere Zielgruppen ansprechen.
Die Brancheninitiative „Smarter Fernsehen“ startet zur IFA 2013 ihre gleichnamige Kampagne. Ziel dieser Initiative ist es, Verbrauchern dieses interaktive Fernseh-Erlebnis näher zu bringen. Was ein Smart-TV alles kann, ist vielen Verbrauchern, wie bereits erwähnt, oft nicht bewusst. Diese internetfähigen Fernsehgeräte bieten mit Funktionen wie Mediatheken, Facebook, Skype und Video-on-Demand Verbrauchern einen Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen TV-Geräten. Um darüber zu informieren und dafür zu begeistern, haben sich TV-Gerätehersteller, Handelsorganisationen und weitere Partner gemeinsam mit den Branchenverbänden ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. und BVT – Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. zu einer bundesweiten Initiative zusammengeschlossen.
SATVISION: In Deutschland werden Jahr für Jahr zwischen 9 und 10 Millionen Flachbildfernseher verkauft, dennoch verbuchen die meisten TV-Hersteller Verluste! Wie wird sich das TV-Geschäft Ihrer Ansicht nach zukünftig entwickeln?
H.-J. Kamp: Wir sehen für Deutschland mittelfristig ein Marktpotenzial von rund neun Millionen Fernsehgeräten im Jahr. Jedoch befindet sich die CE-Industrie in einem problematischen Zustand. Obwohl sie den Markt seit Jahrzehnten erfolgreich mit innovativen und attraktiven Produkten bedient, lassen ihre Erträge derzeit zu wünschen übrig. Am Beispiel des Segments der Fernsehgeräte, das global rund 60 Prozent des klassischen Unterhaltungselektronik stellt, zeigt sich die Lage besonders deutlich: Im letzten Jahr wurden weltweit mehr als zehn Milliarden an Verlusten von vielen am Markt beteiligten Unternehmen eingefahren. Die Situation bedroht vielfach den Bestand der Firmen oder der jeweiligen Produktsparten. Dabei handelt die Branche nicht mit unattraktiven Produkten. Im Gegenteil, TV-Geräte haben über Jahrzehnte ihre technische Ausstattung und Leistungsfähigkeit deutlich gesteigert.
Innovationen wie Farb-TV, Breitbild, HDTV, 3D-TV und Smart-TV sind nur die wichtigsten Meilensteine der technischen Innovation. Neue Display-Technologien und Formate mit noch höherer Auflösung und Bildqualität sind in Entwicklung. Fernsehgeräte stehen zudem in der Anschaffungsneigung der Konsumenten ganz oben. Bevor die Bürger auf ein neues Fernsehgerät verzichten würden, verzichten sie lieber auf Ausgaben für Urlaub oder Auto, wie aktuelle Studien belegen. Als Ursachen für die Schieflage steht allen voran der enorme Preisverfall bei Fernsehgeräten. Seit 2007 ist der Durchschnittspreis aller verkaufter TV-Geräte beispielsweise in Deutschland um 25 Prozent gefallen, bei deutlich gestiegenem Ausstattungsumfang und höherer Leistungsfähigkeit. Die Revolution der Flachbildschirme, HDTV und vernetzte Smart-TV sind dafür nur einige Beispiele. Ginge der Preisverfall in derselben Geschwindigkeit weiter, würde ein Fernsehgerät im Jahr 2040 gerade noch 100 Euro im Durchschnitt kosten.
Kontinuierliche Innovation erfordern hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dies ist jedoch nur möglich, wenn entsprechende Erträge in den Unternehmen erwirtschaftet werden. Deshalb müssen die Probleme in der Consumer-Electronics-Industrie schnell gelöst werden. Wir müssen wieder Geld verdienen, um auch weiterhin in die Entwicklung attraktiver Innovationen investieren zu können – etwa in Bildschirme mit höheren Auflösungen, in umfassende Vernetzung und in noch komfortablere Bedienkonzepte.
SATVISION: Welches Potenzial sehen Sie in Ultra HD?
H.-J. Kamp: Für Ultra HD sehen wir zukünftig ein großes Marktpotenzial. Erste Geräte für UHTDV sind bereits am Markt verfügbar. In Südkorea gibt es bereits Testausstrahlungen, jedoch sind noch einige generelle Vorarbeiten für Datenkompression, Übertragung und Schnittstellen zu erledigen. Für Europa rechnen wir nicht vor 2016 mit regelmäßigen UHD-Programmen. Daher kommt dem so genannten Upscaling, dem Hochrechnen von Signalen mit ursprünglich niedrigerer Auflösung auf die größere Auflösung in der Anfangsphase eine große Bedeutung zu. Für die exzellente Wiedergabe von Bildern sind die UHD-Geräte bereits jetzt unschlagbar.
SATVISION: Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Die IFA lohnt sich in jedem Fall zu besuchen, da die Messe …
H.-J. Kamp: … die weltweite Nummer 1 für Consumer Electronics und Hausgeräte ist und nirgendwo mehr Neuheiten und Produktpremieren vorgestellt werden.
SATVISION: Vielen Dank für das Gespräch.