HbbTV ermöglicht geschützte Inhalte-Distribution mit neuer DRM-Spezifikation
16. Juli 2025

Die HbbTV Association, eine weltweite Initiative zur Förderung offener Standards für die Verbreitung interaktiver Fernsehdienste über Rundfunk- und Breitbandnetze für Smart-TVs und Set-Top-Boxen, hat eine neue Spezifikation für die Integration von Digital Rights Management (DRM) in HbbTV-Dienste und -Anwendungen veröffentlicht.
Die Spezifikation wurde auf der jüngsten Sitzung der HbbTV-Lenkungsgruppe genehmigt und stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, um die geschützte Verbreitung von Premium-Inhalten über HbbTV-basierte Dienste auf breiter Basis zu ermöglichen. Sie bildet die Grundlage für den zuverlässigen Einsatz von DRM in HbbTV-Diensten – insbesondere für Anwendungen mit hohem Komplexitätsgrad und Schutzbedarf, etwa auf Video-on-Demand-Plattformen.
Zwar wurde HbbTV bereits seit vielen Jahren mit DRM genutzt, jedoch bislang auf ad-hoc-Basis, ausgehend von einzelnen Ländern oder Märkten, während andere Regionen auf deren Vorleistungen angewiesen waren. Ein einheitlicher, standardisierter Ansatz für das gesamte Ökosystem fehlte bislang. Mit der wachsenden Bedeutung von Premium-Content und den steigenden Anforderungen der Rechteinhaber an den Schutz ihrer Inhalte ist ein vollständig spezifizierter und interoperabler DRM-Ansatz im Kernstandard von HbbTV mehr denn je erforderlich geworden.
„In den vergangenen Jahren haben wir beobachtet, dass fortgeschrittene HbbTV-Dienste oft mit technischen Herausforderungen zu kämpfen hatten, weil es keine vollständige Integration zwischen HbbTV und DRM gab – obwohl die meisten vernetzten Fernsehgeräte bereits über DRM-Funktionen auf Geräteebene verfügten“, erklärte Vincent Grivet, Vorsitzender der HbbTV Association. „Diese neue Spezifikation sorgt für Planungssicherheit und Zuverlässigkeit beim Zusammenspiel von HbbTV-Anwendungen mit DRM und versetzt unser Ökosystem in die Lage, der wachsenden Nutzung sowie den immer anspruchsvolleren HbbTV-Anwendungen gerecht zu werden.“
Die nun verabschiedete Spezifikation formalisierte die Integration gängiger DRM-Systeme, insbesondere Microsoft PlayReady und Google Widevine, in die HbbTV-Architektur. Sie basiert auf den Erfahrungen mit der HbbTV DASH-DRM-Reference Application, die bereits von vielen Sendern und Plattformbetreibern als De-facto-Standard für erste DRM-Integrationen übernommen wurde.
Zur Unterstützung von Geräteherstellern und Anwendungsentwicklern arbeitet HbbTV mit führenden Hybrid-TV-Plattformen zusammen, darunter tivù in Italien, Everyone TV in Großbritannien sowie Google. Diese Partnerschaften verfolgen das Ziel, bisherige nationale oder unternehmensspezifische DRM-Einzeltests in die HbbTV Conformance Test Suite zu integrieren, um eine reibungslose und einheitliche Implementierung über verschiedene Geräte und Märkte hinweg sicherzustellen.
Die Spezifikation ist auf der HbbTV-Webseite veröffentlicht und kann von Sendern, Plattformbetreibern und Hardwareherstellern in kommenden Produktzyklen übernommen werden.